einige meiner älteren (Vorwende-) Piko Loks und Wagen zeigen Materialermüdung in Form von Rissen. Um die Risse daran zu hindern größer zu werden, möchte ich diese mit flüssigen Klebstoff "unterfüttern" ggf. von hinten etwas darüber kleben.
Aus welchen Kunstoffen bestehen die Modelle, hat da jeder Betrieb, siehe Anhang, den gleichen Kunststoff verwendet?
Wer weiß mehr.........?
Vielen Dank für jegliche kompetente Auskunft
Martin
Das Modellbahnhobby ist einfach schön, es ist für jeden etwas dabei und jeder soll für sich entscheiden was er sammelt, baut usw., deswegen kann ich auch einiges nicht nachvollziehen, wenn es um einzelne Hersteller geht. Toleranz ist das Gebot! Manches Gezetere, Nörgeleien und Reagieren versteh' ich nicht und ich vermute, dass das Menschen sind, die einfach nur Aufmerksamkeit wollen....., klappt nicht immer.
Angefügte Bilder:
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das verwendete Material nennt sich POLYSTYROL. Näheres ist unter WIKIPEDIA nachzulesen.
Hier mal ein Auszug von WIKIPEDIA: "Polystyrol ist zwar beständig gegen Wassereinwirkung, verrottet jedoch, wenn es UV-Strahlung ausgesetzt ist. Polystyrol versprödet unter Lichteinwirkung relativ schnell und neigt dann zur Spannungsrissbildung. Die Photooxidation von Polystyrol tritt bei Wellenlängen von λ {\displaystyle \lambda } \lambda = 253,7 nm auf, wobei die chromophoren Gruppen absorbieren und zahlreiche Zersetzungsprodukte (Hydroperoxide, Hydroxyl- und Carbonylverbindungen, aliphatische und aromatische Ketone, Peroxyester, flüchtige Verbindungen wie Benzaldehyd und Acetophenon) entstehen, Strahlung λ {\displaystyle \lambda } \lambda größer als 300 nm wird nicht absorbiert."
vielen Dank, dann weiß ich, welchen Klebstoff ich verwende.
Lieben Gruß
Martin
Das Modellbahnhobby ist einfach schön, es ist für jeden etwas dabei und jeder soll für sich entscheiden was er sammelt, baut usw., deswegen kann ich auch einiges nicht nachvollziehen, wenn es um einzelne Hersteller geht. Toleranz ist das Gebot! Manches Gezetere, Nörgeleien und Reagieren versteh' ich nicht und ich vermute, dass das Menschen sind, die einfach nur Aufmerksamkeit wollen....., klappt nicht immer.
alle Modellbahnfirmen der DDR verwendeten in der Regel das gleiche Kunststoffmaterial. In den 1950er Jahren wurde für die Gehäuse Bakelit verwendet. Dieses Material wurde ab ca. der 1960er Jahre schrittweise durch Polystyrol oder Polystyrol SZ ersetzt. Wie Ebi schon schrieb, ist Polystyrol nicht UV beständig und sollte vor allen vor Sonnenlicht und Tageslicht geschützt werden.
Bei den Getriebezahnrädern wurde (wenn keine Metallzahnräder verwendet wurden) anfangs PERTINAX (Faserverbundwerkstoff aus Papier und einem Phenol-Formaldehyd-Kunstharz) verwendet. Bei späteren Getrieben wurden diese Getriebe aus MIRAMID (Polyamid Handelsname von Leuna), eventuell auch in MIRAMID-Metall Kombinationen verwendet. Da Leuna nicht immer in der Lage war die entsprechenden Mengen MIRAMID zu liefern wurde auch oft HOSTAFORM von Höchst (aus der BRD) importiert verwendet. Die Getriebeteile in MIRAMID sind in der Regel meist schwarz oder zumindest dunkel. Die Teile aus HOSTAFORM sind in Kunststoff Natur. Der Nachteil dieser Polyamide ist die schlechte oder nicht mögliche Klebbarkeit.
Als ehemaliger Kunststoffverarbeiter möchte ich hierzu anmerken: Bereits in den 60ern gab es - zumindest im Westen! - sehr verschiedene Qualitäten von PS im Handel: Besonders die großen Erzeuger wie BASF, Hoechst usw. lieferten sehr einsatzspezifisches Material: "Billigheiner" verwendeten für ihren damals so titulierten "Plastik-Ramsch" unbehandeltes Billig-PS zumeist ohne jeden Zusatz von Additiven. Unsere Athmosphäre und die Energiezufuhr durch Strahlung ( E = h x nü !) machten diesen Produkten bald ein Ende. Stabile Kunststoffe waren wohl zu haben, aber zu einem stattlichen Preis. Dazu gehörte auch bei PS die sog. "Schlagzähigkeit" - der Name sagt wohl alles. Der berümte Weissbruch des Materials bei entsprechnder mechanischer Belastung sollte eingeschränkt werden. Also auch das "Fingertatschen " an Eisenbahnmodellen .Dass den Piko-Leuten solche hochwertigen Kunststoffe kaum zur Verfügung standen, schränkte den guten Ruf der Ausführung ihrer Produkte bei uns leider stark ein. Man denke an die doch im Formenbau herausragende Leistung bei den feindetaillierten Güterwagenmodellen - die feinen Teile brachen nach kurzer Zeit ab, auch bei den späteren "Klips-Dampfloks". Dies hatte mit dem Nichtvorhandensein eines Stabilisators in ausreichender Menge zu tun. Dass aber das Verhalten der verschiedenen Kunststoffe in der Erdathmosphäre besonders langzeitlich noch nicht ausreichend erforscht war, zeigen auch die entstandenen Probleme anderer Hersteller , wie z.B.: Buckel an Wagen bei Märklin und GFN, was mit dem "Schrumpf" der Kunststoffe zu erklären ist. Das chlorhaltige PVC wiederum zeichnet sich durch Freisetzung von Chlorverbindungen und Gelbverfärbung aus - wer kennt nicht die vergilbten Inlays der Märklin-Verpackungen aus den 80er -Jahren ?