Hallo,
ich möchte noch etwas zur Befestigung der Masten schreiben. Frank hatte hierzu im Eingangsbeitrag zum Thread "Oberleitung für Tinplate Spur 0" folgende Seite des 18. Tinplate Forums aus dem Jahre 2004 gezeigt:
Zitat von gote im Beitrag Oberleitung für Tinplate Spur 0
[Anm.: Die roten Fahrdrahtstücke hat Frank nachträglich mit eingezeichnet. Sie sind von Märklin so nie vorgesehen gewesen. Siehe dazu auch später.]Ich zitiere aus obiger Abbildung:
"Das Verbindungssystem zu den Schienen ist schwer durchschaubar. Sollte das flache Band in eine Blechschwelle eingeschoben werden? Für welche Schienen war der Mast überhaupt vorgesehen?" Das zugehörige obige Bild zeigt einen Mast zusammen mit einem Märklin Modellgleis 3630. Der Mast ist dort zwischen 2 Schwellen aufgestellt. Da es in dieser Situation keine Befestigungsmöglichkeit am Gleis gibt, muss der Mast hier über seine beiden mastnahen Löcher auf der Anlagenplatte verschraubt werden, wenn er sich nicht dauernd auf Wanderschaft begeben soll, vgl. dazu die beiden sichtbaren Löcher auf folgendem Bild von Frank:
Zitat von gote im Beitrag Oberleitung für Tinplate Spur 0
Bei dieser Montagemöglichkeit macht die mehrfach gewinkelte Konstruktion des flachen Bandes am Fuß des Mastes natürlich wenig Sinn. Allenfalls der hochgebogene Anteil ganz am Ende des flachen Bandes wurde in diesem Zusammenhang öfters als ein Anschlag an den äußeren Schienenstrang gesehen. In die Blechschwellen des Modellgleises lässt sich das flache Band jedenfalls nicht einschieben, weil diese dafür viel zu klein sind. Die Masten sind daher zumindest für einen fliegenden Aufbau auf dem Fußboden mit dem Modellgleis kaum geeignet.
Versucht man nun das System des o.a. Anschlages auf die Hohlprofil-Blechgleise zu übertragen, so wird man oftmals scheitern, weil die Blechschwellen dort deutlich höher sind. Meist lässt sich der hochgewinkelte Anteil glatt unter dem Gleis durchschieben. Immerhin besteht wegen der größeren Schwellen hier tatsächlich die Möglichkeit, das flache Band in eine Schwelle einzuschieben. Dafür muss man jedoch den Fuß der Schwelle deutlich aufbiegen und trotzdem mit recht großer Gewalt arbeiten. Das kann sich Märklin eigentlich so nicht gedacht haben!
Zu dem Fahrdraht steht in dem oben gezeigten Artikel vom 18. Tinplate Forum:
"Ein weiteres Rätsel ist das kleine Loch von 0.8 mm zuunterst im unteren Isolator. Sollten hier dünne Drähte, Fäden oder Gummibänder verspannt werden?" Hier haben die Replikamasten eine signifikante Abweichung zum Original, indem dort auch im oberen Isolator ein Loch vorgesehen ist. So lassen sich die in den beiden Längen 50 und 25 cm vorgefertigten Fahrleitungsstücke einschieben und fixieren. Diese Fahrleitungsstücke sind jedoch kein Märklin-Replikat sondern an die (ehemalige) Hobbex-Oberleitung angelehnt (vgl. dazu wieder den
Beitrag von Frank). Durch die feste Vorgabe der Länge der Fahrleitungsstücke gilt jetzt für eine Einklemmung der Masten in die Blechschwellen der Gleise leider glatt die Formel "passt nie zusammen". Das gilt selbst für die sog. Progressgleise 3640, welche einen wesentlich kleineren Schwellenabstand haben als die einfachen Gleise des Typs 3610 bzw. 3620.
Mit diesem etwas ernüchternden Ergebnis hatte ich meine schönen neuen Masten schon etwas in die Ecke gelegt mit der Maßgabe: "Irgendwann musst Du Dir da nochmal was einfallen lassen." Zwischenzeitlich hatte mich jedoch einer der Erbauer der Replikamasten bereits zum zweiten Mal nach Fotos gefragt. Dieser Tritt auf die Füße war sehr nützlich. So bin ich bei der neuerlichen Betrachtung der Hohlprofil-Blechgleise auf das eigentlich Naheliegendste gekommen:
[Das Bild zeigt die Unterseite eines Blechgleise 3620 halber Länge.]Die Hohlprofile haben nämlich unten einen Spalt. Dieser Spalt lässt sich mit einem scharfen Schraubendreher oder Messer geringfügig aufbiegen. Und nun bekommen die hochgewinkelten Anteile am Ende des flachen Bandes auch einen Sinn: Sie lassen sich jetzt wunderbar und sicher in dem Spalt festklemmen. Der Fahrdraht wird auf diese Weise ganz genau in Gleismitte positioniert. Auch die Mehrfachwinkelung des flachen Blechbandes ergibt jetzt Sinn: Der tiefste Anteil liegt auf der Unterlage auf. Und der höhere Anteil bildet eine Auflage für die beiden äußeren Schienenstränge. (Eine Kurzschlussgefahr für den Mittelleiter besteht nicht, weil dieser wegen seiner dicken Pappisolierung etwas höher liegt als die beiden Außenstränge.)
Das geschilderte Einklemmen in den Schlitz des Hohlprofiles habe ich dann auch für meinen Aufbau verwendet, den ich in der Bilderserie des Beitrages #1 gezeigt habe. Ich hatte zunächst Befürchtungen, dass das Hohlprofil unter dem Aufbiegen sehr leiden könnte und deswegen schlechter erhaltene Gleise herausgesucht. Wenn man jedoch mindestens 2 cm von den Schwellen entfernt bleibt, besteht überhaupt keine Gefahr, dass durch das Aufbiegen des Profils die Verbindung zwischen Schienenstrang und Schwelle gelockert wird. Für die genannte Montageart sind natürlich die einfachen Hohlprofilgleise 3610 bzw. 3620 am besten geeignet, weil sie die größten Schwellenabstände haben. Hier ergibt sich die Mastposition zusammen mit den Fahrleitungsstücken fester Länge am leichtesten zwischen den Schwellen. Mit den Progressgleisen 3640 wäre das bereits deutlich problematischer.
Die Frage aus dem 18. Tinplate Forum
"Für welche Schienen war der Mast überhaupt vorgesehen?" lässt sich daher m.E. so beantworten: Bei ortsfester Verschraubung auf einer Anlagenplatte sind alle Märklin Gleistypen geeignet. Für einen fliegenden Aufbau auf dem Fußboden (oder in einem Regal) sind die Blechgleise geeignet, weil sie die Einklemmmöglichkeit ins Hohlprofil bieten, welche sehr wahrscheinlich von Märklin auch genauso angedacht war.
Viele Grüße
Thomas