eine friedliche Adventszeit wünscht das Forum alte Modellbahnen

Ellok-Parade unter Fahrdraht

#1 von t.horstmann , 14.12.2021 00:32

Hallo,

Frank (gote) hatte Anfang 2020 angekündigt, dass einige Tinplate Freunde die Märklin Oberleitung für Spur 0 von 1936 nachbauen wollten (siehe diesen Thread). Ich habe inzwischen 5 dieser Masten und passenden Fahrdraht erwerben können. Aktuell habe ich das mal aufgebaut und einige Elloks zur Parade auffahren lassen. Es sind von links nach rechts: eine CCS 12920 von Hehr (Nachbau nach Märklin), eine MS 12920 von Hehr (Nachbau nach Märklin), eine Baureihe D der SJ von Mundhenke, die E71 von meinem Portraitbild, eine RS 13050 von Märklin. (Zur Beruhigung: Die rote MS 12920 trägt kein verbotenes Symbol unter dem Adler sondern lediglich eine Merkel-Raute bzw. neuerdings Scholz-Raute.)


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Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Ellok-Parade unter Fahrdraht

#2 von ElwoodJayBlues , 14.12.2021 08:37

Hallo Thomas,

tolle Bilder von tollen Loks, vielen Dank!

Gut, daß Du nicht versucht hast, den roten Pfeil in die Gruppe zu integrieren.
Dann hättest Du zwei Pantographen aufeinander löten müssen.

Gruß,

Felix


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RE: Ellok-Parade unter Fahrdraht

#3 von gote , 14.12.2021 09:13

Hallo Thomas
Schlisse mich der Aussage von Felix zu 100 % an.
Bleibt es bei der Paradestrecke oder wird das eine längere Strecke?
Gruß
Frank


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zuletzt bearbeitet 14.12.2021 | Top

RE: Ellok-Parade unter Fahrdraht

#4 von t.horstmann , 15.12.2021 00:11

Hallo,

der rote Pfeil wäre in der Tat erheblich zu niedrig gewesen. Aber mit der Maßstäblichkeit hat man es früher nicht so genau genommen. Und so ist das CCS-Krokodil (ganz links) nicht nur übermäßig fett sondern auch ein kleines Stückchen zu hoch, so dass der Pantograph weniger hoch ausgefahren ist als bei den anderen Loks.

Eine längere Strecke kann ich nicht aufbauen, da ich nur 5 Masten habe. Für den aktuellen Aufbau stand mir eine Breite von gut 1,8 m zur Verfügung. Daher habe ich mit dreimal 50 cm und einmal 25 cm Fahrdraht überspannt. Mir stünde noch ein weiteres 50 cm Stück zur Verfügung, welches ich gegen das 25 cm Stückchen tauschen könnte, so dass ich auf max. 2 m kommen könnte.

Da ich keine fest aufgebaute Anlage habe, könnte ich die Masten auch nicht so einfach fixieren. Weichen wären mit Sicherheit ein Problem und in Bögen müsste die Oberleitung (unvorbildlich) kräftig gebogen werden. Letzteres macht man natürlich nicht für einmalige fliegende Aufbauten. Beim Betrieb wäre außerdem zu beachten, dass der Andruck der gefederten Pantographen sehr hoch ist. Es müssten also Maßnahmen ergriffen werden, damit der Verschleiß der Pantos nicht zu groß wird. Im Prinzip könnte man mit den isolierten Masten sogar echten Oberleitungsbetrieb machen. Jedoch ist keines der damaligen Fahrzeuge ohne Umbau dafür geeignet.

Für den Anlagenbetrieb muss es bei mir also ohne Oberleitung gehen. Aber das ist durchaus tinplategerecht: Was fehlt, denkt man sich in der Phantasie einfach dazu.

Viele Grüße

Thomas


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RE: Ellok-Parade unter Fahrdraht

#5 von *3029* , 15.12.2021 05:52

Hallo Thomas,

auf jeden Fall sehr interessant die Loks aus der Tinplate-Ära einmal im " Betriebseinsatz "
mit OL-Bügel unter Fahrdraht sehen zu können.

Die Bilder vermitteln eine gute Vorstellung von dem Weg der grossen Spur von der Spiel-
zur " Modellbahn " ohne den ursprünglichen Blechbahn-Charme zu vermissen.

Schöne Grüsse vom Untermain

Hermann



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RE: Ellok-Parade unter Fahrdraht

#6 von t.horstmann , 15.12.2021 23:02

Hallo,

ich möchte noch etwas zur Befestigung der Masten schreiben. Frank hatte hierzu im Eingangsbeitrag zum Thread "Oberleitung für Tinplate Spur 0" folgende Seite des 18. Tinplate Forums aus dem Jahre 2004 gezeigt:

Zitat von gote im Beitrag Oberleitung für Tinplate Spur 0


[Anm.: Die roten Fahrdrahtstücke hat Frank nachträglich mit eingezeichnet. Sie sind von Märklin so nie vorgesehen gewesen. Siehe dazu auch später.]

Ich zitiere aus obiger Abbildung: "Das Verbindungssystem zu den Schienen ist schwer durchschaubar. Sollte das flache Band in eine Blechschwelle eingeschoben werden? Für welche Schienen war der Mast überhaupt vorgesehen?" Das zugehörige obige Bild zeigt einen Mast zusammen mit einem Märklin Modellgleis 3630. Der Mast ist dort zwischen 2 Schwellen aufgestellt. Da es in dieser Situation keine Befestigungsmöglichkeit am Gleis gibt, muss der Mast hier über seine beiden mastnahen Löcher auf der Anlagenplatte verschraubt werden, wenn er sich nicht dauernd auf Wanderschaft begeben soll, vgl. dazu die beiden sichtbaren Löcher auf folgendem Bild von Frank:
Zitat von gote im Beitrag Oberleitung für Tinplate Spur 0


Bei dieser Montagemöglichkeit macht die mehrfach gewinkelte Konstruktion des flachen Bandes am Fuß des Mastes natürlich wenig Sinn. Allenfalls der hochgebogene Anteil ganz am Ende des flachen Bandes wurde in diesem Zusammenhang öfters als ein Anschlag an den äußeren Schienenstrang gesehen. In die Blechschwellen des Modellgleises lässt sich das flache Band jedenfalls nicht einschieben, weil diese dafür viel zu klein sind. Die Masten sind daher zumindest für einen fliegenden Aufbau auf dem Fußboden mit dem Modellgleis kaum geeignet.

Versucht man nun das System des o.a. Anschlages auf die Hohlprofil-Blechgleise zu übertragen, so wird man oftmals scheitern, weil die Blechschwellen dort deutlich höher sind. Meist lässt sich der hochgewinkelte Anteil glatt unter dem Gleis durchschieben. Immerhin besteht wegen der größeren Schwellen hier tatsächlich die Möglichkeit, das flache Band in eine Schwelle einzuschieben. Dafür muss man jedoch den Fuß der Schwelle deutlich aufbiegen und trotzdem mit recht großer Gewalt arbeiten. Das kann sich Märklin eigentlich so nicht gedacht haben!

Zu dem Fahrdraht steht in dem oben gezeigten Artikel vom 18. Tinplate Forum: "Ein weiteres Rätsel ist das kleine Loch von 0.8 mm zuunterst im unteren Isolator. Sollten hier dünne Drähte, Fäden oder Gummibänder verspannt werden?" Hier haben die Replikamasten eine signifikante Abweichung zum Original, indem dort auch im oberen Isolator ein Loch vorgesehen ist. So lassen sich die in den beiden Längen 50 und 25 cm vorgefertigten Fahrleitungsstücke einschieben und fixieren. Diese Fahrleitungsstücke sind jedoch kein Märklin-Replikat sondern an die (ehemalige) Hobbex-Oberleitung angelehnt (vgl. dazu wieder den Beitrag von Frank). Durch die feste Vorgabe der Länge der Fahrleitungsstücke gilt jetzt für eine Einklemmung der Masten in die Blechschwellen der Gleise leider glatt die Formel "passt nie zusammen". Das gilt selbst für die sog. Progressgleise 3640, welche einen wesentlich kleineren Schwellenabstand haben als die einfachen Gleise des Typs 3610 bzw. 3620.

Mit diesem etwas ernüchternden Ergebnis hatte ich meine schönen neuen Masten schon etwas in die Ecke gelegt mit der Maßgabe: "Irgendwann musst Du Dir da nochmal was einfallen lassen." Zwischenzeitlich hatte mich jedoch einer der Erbauer der Replikamasten bereits zum zweiten Mal nach Fotos gefragt. Dieser Tritt auf die Füße war sehr nützlich. So bin ich bei der neuerlichen Betrachtung der Hohlprofil-Blechgleise auf das eigentlich Naheliegendste gekommen:

[Das Bild zeigt die Unterseite eines Blechgleise 3620 halber Länge.]

Die Hohlprofile haben nämlich unten einen Spalt. Dieser Spalt lässt sich mit einem scharfen Schraubendreher oder Messer geringfügig aufbiegen. Und nun bekommen die hochgewinkelten Anteile am Ende des flachen Bandes auch einen Sinn: Sie lassen sich jetzt wunderbar und sicher in dem Spalt festklemmen. Der Fahrdraht wird auf diese Weise ganz genau in Gleismitte positioniert. Auch die Mehrfachwinkelung des flachen Blechbandes ergibt jetzt Sinn: Der tiefste Anteil liegt auf der Unterlage auf. Und der höhere Anteil bildet eine Auflage für die beiden äußeren Schienenstränge. (Eine Kurzschlussgefahr für den Mittelleiter besteht nicht, weil dieser wegen seiner dicken Pappisolierung etwas höher liegt als die beiden Außenstränge.)

Das geschilderte Einklemmen in den Schlitz des Hohlprofiles habe ich dann auch für meinen Aufbau verwendet, den ich in der Bilderserie des Beitrages #1 gezeigt habe. Ich hatte zunächst Befürchtungen, dass das Hohlprofil unter dem Aufbiegen sehr leiden könnte und deswegen schlechter erhaltene Gleise herausgesucht. Wenn man jedoch mindestens 2 cm von den Schwellen entfernt bleibt, besteht überhaupt keine Gefahr, dass durch das Aufbiegen des Profils die Verbindung zwischen Schienenstrang und Schwelle gelockert wird. Für die genannte Montageart sind natürlich die einfachen Hohlprofilgleise 3610 bzw. 3620 am besten geeignet, weil sie die größten Schwellenabstände haben. Hier ergibt sich die Mastposition zusammen mit den Fahrleitungsstücken fester Länge am leichtesten zwischen den Schwellen. Mit den Progressgleisen 3640 wäre das bereits deutlich problematischer.

Die Frage aus dem 18. Tinplate Forum "Für welche Schienen war der Mast überhaupt vorgesehen?" lässt sich daher m.E. so beantworten: Bei ortsfester Verschraubung auf einer Anlagenplatte sind alle Märklin Gleistypen geeignet. Für einen fliegenden Aufbau auf dem Fußboden (oder in einem Regal) sind die Blechgleise geeignet, weil sie die Einklemmmöglichkeit ins Hohlprofil bieten, welche sehr wahrscheinlich von Märklin auch genauso angedacht war.

Viele Grüße

Thomas


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