Einst Anbindung von ganz Europa

#1 von Pikologe , 27.06.2021 20:04

Hallo zusammen,

erinnert ihr Euch noch an den Spruch von Haus Europa? Die Eisenbahner hatten längst die Hausaufgaben gemacht.

https://www.drehscheibe-online.de/foren/...765034,page=all


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RE: Einst Anbindung von ganz Europa

#2 von telefonbahner , 27.06.2021 20:30

Hallo Pikologe,
es gab auch mal das "Versprechen" einer Mitte-Deutschland-Verbindung...
Es gab auch so ein "Konstrukt" das sich Energiewende nannte und die Ablösung der Dieselfahrzeuge im Plan hatte, keine Ahnung wie die am Wochenende erneute (zum wievieltem mal eigentlich ?) Streichung der Elektrifizierung der Linie Dresden - Görlitz bzw. Bischofswerda- Zittau dazu passt...

Gruß Gerd aus Dresden


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RE: Einst Anbindung von ganz Europa

#3 von Georg , 27.06.2021 23:04

Pikologe, Gerd und alle Mitlesenden,

Es gab mal eine Zeit, wo es auf dem Land nur die Eisenbahn, auf See nur das Schiff gab, wenn man weite Strecken zurücklegen wollte. Heute gibt es das Flugzeug, das sowohl über Land als auch See auf kürzestem Weg Länder weit über Europa hinaus verbindet.

Das Linienschiff, das beispielsweise zwischen Europa und Amerika regelmäßig hin- und herfuhr, hat sich zum (vom Verkehrsbedarf her gesehen) eigentlich überflüssigen Kreuzfahrtschiff entwickelt.

Die Landverbindungen über weite Strecken, die mit Eisenbahnen erfolgten, hat das Flugzeug und für Güter der Containerzug bzw. das Containerschiff übernommen. Wenn es nicht den Umweltaspekt gäbe, könnte man einen Luftverkehr, wie in den USA aufziehen, wo Langstreckenpersonenzüge dem Zeitvertreib von Urlaubern dienen. Dann bräuchte man die Schienenverbindungen nicht auszubauen und sich nicht mit Umweltschutzverbänden und Anwohnern vor Gericht zu streiten.

1937 gab es im damaligen Deutschen Reich etwa 80 Millionen Einwohner. Heute drängen sich auf dem Gebiet der wesentlich kleineren Bundesrepublik 83 Millionen Menschen. Weder Bevölkerungszuwachs noch der Erweiterung der Siedlungsstruktur folgte die Eisenbahn. Bis zu ersten Planung der Neubaustrecken in den 1970er kannte man bei der Bahn nur Abbau und Rückzug aus der Fläche. Es gab mal einen Bundeskanzler, der bei seiem Antritt versprach, mehr Demokratie zu wagen. Heraus kam mehr Bürokratie, die heute fast jedes Neubauprojekt um Jahre zurück wirft und immer teurer macht.

Gerd, du weißt, daß in der deutschen Sprache Groß- und Kleinschreibung wichtig ist.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem Versprechen und sich versprechen.

Ein Blick in den Kalender zeigt: es ist Wahlkampfzeit. Da wird das Blaue vom Himmel dem Wahlvolk versprochen, das immer andere bezahlen sollen. Die Elektrifizierung von Dresden nach Görlitz erreicht nicht viele Wähler, die zudem aus westdeutscher Betrachtung in den letzten Jahren etwas "eigenwillig" wählen. Also setzt man das Geld lieber für schlagzeilenträchtige Projekte anderswo ein. Zudem ist die Bahnstrecke zweigleisig und hat bisher wenig Verkehr aufzuweisen. - Aber der Herr Scheuer ist von seinem Landesverband wieder auf den aussichtsreichen dritten Platz der Nünrberger Landesliste für die Bundestagswahl gesetzt worden. Das ist wichtiger als der Draht zwischen Dresden und Görlitz.

Viele Grüße Georg


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RE: Einst Anbindung von ganz Europa

#4 von Petz , 28.06.2021 04:43

Zitat von telefonbahner im Beitrag #2
keine Ahnung wie die am Wochenende erneute (zum wievieltem mal eigentlich ?) Streichung der Elektrifizierung der Linie Dresden - Görlitz bzw. Bischofswerda- Zittau dazu passt...
Hallo gerd !
Es stellte sich für mich auch die technische Frage ob man beispielsweise Strecken die aufgrund ihrer Topografie sprich Streckenverlauf sowieso nur mit niedrigeren Geschwindigkeiten befahren werden können nicht mit einer billigeren Einfachfahrleitung (beispielsweise mit Eigengewichtsnachspannungsabhängung nach Kummler - Matter Prinzip versehen könnte damit die für mehr Strecken wirtschaftlich interessant würde.


Grüße von Markus

Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)


 
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RE: Einst Anbindung von ganz Europa

#5 von 60903 , 28.06.2021 07:34

Dresden - Görlitz würde sicher Sinn machen, wenn es auf polnischer Seite entsprechend weiterginge. Die Anbindung nach Schlesien kann man kaum als gelungen betrachten. Wenn es eine Zugverbindung gibt, dann nutze ich die und fliege nicht. Unbequemer als Fliegen geht kaum.


Grüße

Martin


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RE: Einst Anbindung von ganz Europa

#6 von Pikologe , 28.06.2021 11:58

Hallo zusammen,

die Einfachfahrleitung hat eine Vmax von 60 km/h und ist wartungsaufwändiger.

Die Strecke Dresden - Görlitz wird mit 120 km/h befahren, wenn man auf der polnischen Seite schaut, dann auch noch schneller...

Der Abschnitt Bischofswerda - Neukirch (Lausitz) West 90, dann 75, ab Oberoderwitz bis Zittau ist die Streckengeschwindigkeit 100.

Also sind das alles Strecken, wo die Einfachfahrleitung keinen Sinn macht.

Wie war der Plan? Bis Bautzen 1994, bis Görlitz Strippe bis 1996? Da hängt eher die Leine zwischen Kohlfurt und Görlitz...


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RE: Einst Anbindung von ganz Europa

#7 von KaHaBe , 28.06.2021 12:39

Moinsen,

ich will mich mal nicht der "Nörgelei" hier anschließen.

Ich fordere von den politischen Parteien, die Autobahnen für den Schwerlastverkehr mit Oberleitungen ausstatten
zu lassen. Und Fahren der Pkw dort nur noch autonom, also ohne direkt eingreifenden Menschen, zuzulassen.

Dann brauchen sich die folgenden Generationen auch nicht mehr mit der "Modellbahnerei" oder auch nur mit der
Miniaturbahn des Hauses MÄRKLIN samt Fallerhäuschen beschäftigten.

Schönen Wochenanfang

Klaus Hinrich


 
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