Hallo zusammen,
ich hatte oben in Beitrag #2 schon einige Hinweise gegeben, die aber nicht alle richtig sind. Als H0-Gleichstromer geht man da etwa anders heran, als wenn da jemand im Abspann immer > | : | ~ analog < schreibt. Denn manches Gleichstrommodell gibt es nicht in einer Märklin-Ausführung. Zumindest wissen wir damit, daß wir H0-Modelle suchen, die es in einer Wechselstrom-Variante gibt.
klein.uhu hat zumindest schon die Ohren von der Katze aus dem Sack gelassen. Aber ich will mal ausführlich beschreiben, wie man ohne jegliche Hinweise an die Sache heran geht, um vielleicht den einen oder anderen Leser (trotz der Hitze und der Fußballeuropameisterschaft) zu motivieren, ein solches Rätsel zu lösen. Also vergleicht meine Lösung mit den vorstehenden Bildern.
Zunächst finde ich persönlich klein.uhus Hinweis auf das Steuerungsgestänge nicht hilfreich, weil es sich bei den Modellen durchweg um Heusinger-Steuerungen handelt. Da sieht man zwar die Handschrift der einzelnen Herstller, aber zur Identifizierung der Modelle ist das zunächst wenig hilfreich, weil im Laufe der Modellpflege manche vernickelte Steuerung brüniert wurde.
Hilfreich ist das Modellbau-Wiki
http://www.modellbau-wiki.de/wiki/DR-Baureihe_01
wenn man wissen will, welche Modelle von einer bestimmten Baureihe gibt, einfach die <01> im vorstehenden Link durch die gesuchte Baureihe ändern.
Nun zur eigentlichen Suche.
klein.uhu zeigt uns fünf Detailfotos, die Dampfzylinder, Teile der Steuerung/Radsätze und des Kessels zeigen. Man erkennt an Hand der Treibradgröße, daß es sich nicht um eine Schnellzuglokomotive handelt. Der Bereich der Dampfzylinder ähnelt sich bei Bild 11, 12, und 15 stark. Da fällt oberhalb der Dampfzylinder eine große "Klappe"auf. So etwas haben die Einheitslokomotiven nicht.
Wenn wir die Bilder 11 und 12 betrachten, entdecken wird unter der Rauchkammer das Schutzrohr für den dritten Dampfzylinder. Dampfloks mit drei Zylindern sind eher selten. Da wegen des Raddurchmessers die Schnellzuglokomotiven (und die BR 39) ausgeschlossen werden können, kann man mal alle verbleibenden Lokomotiven mit drei Zylindern durchspielen. Die BR 44 hat nicht die Klappe oberhalb der Zylinder. Aus dem gleichen Grund können wir auch die BR 84 und 85 ausschließen. Übrig bleibt nur die dreizylindirge Baureihe 56.1 (preuß. G8.3, von der es kein Modell gibt und damit ausgesdhlossen werden kann) und die Baureihe 58.
Nun hilft die Modellbau-Wiki weiter
http://www.modellbau-wiki.de/wiki/DR-Bau...C3.B6.C3.9Fe_H0
Neben einer Vielzahl von Varianten des Roco-Modells und einigen Handarbeitsmodellen gbt es Modelle von Märklin/Trix und Rivarossi. Wir haben also drei Modelle, die wir den Bildern 11 und 12 zuordnen müssen. Nun geht es in Detail. Unter dem Umlauf befindet sich bei Bild 11 und 12 eine in einem Rohr geführte Lichtleitung. Die fehlt bei dem betagten Roco-Modell völlig. Damit kann man das Roco-Modell ausschließen. Dieses Lichtleitungsrohr geht bei Märklin-Modell bis zu einer Verteilerdose, bei Rivarossi-Modell aber bis zur Vorderkante des Umlaufbleches. Das reicht, um den Bildern 11 und 12 die entsprechenden Modelle von Märklin und Rivarossi zuzuordnen. Nun kann man weitere Vergleiche anstellen, die das Ergebnis bestätigen. Auf dem Umlauf befindet sich der Vorwärmer. Auf Bild 11 sind auf der Stirnseite zahlreiche Schrauben nachgebildet. Die Nachbildung der Schrauben fehlt bei Bild 12. Das entspricht der Situation, die man bei dem Märklin/Trix Modell vorfindet. Und so entdeckt man immer weitere Unterschiede, z. B. die unterschiedliche Dampfrohrführung bei den Modellen.
Nun springt man zu der Lok auf Bild 15. Das Modell ist sehr ähnlich den Modellen auf Bild 11 und 12. Aber es fehlt das Schutzrohr für einen dritten Zylinder. Die Vorbildentwicklung ging von der dreizylindrigen Baureihe 58 (Achsfolge 1'E) zu einer dreizylindrigen Baureihe 56.1 (preuß. G.8.3). mit der Achsfolge 1'D - Man stellte fest, das nun der dritte Zylinder überflüssig war und entwickelte daraus die zweizylindirge Variante: Baureihe 56.20-29 (preuß. Gattung 8.2). Falls man nicht weiß, wer denn Modelle von der 56.20 gefertigt hat, schaut man in der Modellbau-Wiki nach und findet Modelle von Piko, Gützold und Fleischmann gibt. Das Modell unter der Piko- Marke ist eigentlich das Vorwende-Modell von Gützold, das nach 1989 als überarbeitetes Gützold-Modell erhältlich war. Die neueren Modelle aus der DDR hatten Steuerungsteile aus Plasik, statt Metall. Aber man kann es sich einfacher machen. Da ist auf dem Bild 15 die Nachbildung eines sogenanntes Fangeisen zu sehen, das beim Vorbild bei einem Treibstangenbruch verhindern soll, daß sich die Treibstange in den Schotter bohrt und die Lok zum Umstürzen bringt. Das Fangeisen hat nur Fleischmann nachgebildet.
Nun zu den Bildern 13 und 14. Auffällig ist die Aufstiegleiter zum Sandkasten auf dem Umlauf. Den Aufstieg hatte die Baureihe 55.25 (preuß. G8) und die daraus durch Umbau entstandene Baureihe 56.2 (preuß. G8.1). Bedingt durch dem Umbau führen die Dampfeinströmrohe nicht genau senkrecht in die Dampfzylinder, sondern werden oberhalb des Umlaufbleches ein Stück waagerecht geführt. Nun schauen wir uns mal diese waagerechte Verkleidung an. Bei Bild 13 ist die rechte Kante rund ausgeführt, bei Bild 14 ist sie eckig. In Frage kommen die BR. 56.2 Modelle von Liliput und Märklin/Trix, und man schaut, wie dieses Detail von den Herstellern ausgeführt wurde. Liliput hat es rund ausgeführt. Märklin eckig. Ich lasse da mal offen, welches das Märklin-Modell ist: Bild 13 oder 14?
Viele Grüße Georg