Hallo ins Forum, im ersten Marx- Thread wurde er schon erwähnt, daher soll er hier auch einmal ins Bild gerückt werden:
Der legendäre Distler - Motor. Er taucht bereits in den früher 1950'er Jahren auf dem Markt auf und ist sogar 1970 noch im Graupner- Katalog zu finden. In einer Zeitschrift (wahrscheinlich Hobby) schrieb Hans- Dieter Heck (mir eher aus dem Modellbootbau bekannt) ihm in den Wirtschaftswunderjahren zu, bereits bei 0,3 Volt anzulaufen (aus wenigen frühen Solarzellen gespeist) und fast unendliche Zeit gespeist aus einer Taschenlampenbatterie zu laufen (wer denkt da nicht an die stete Käfer- Werbemühle: und läuft und läuft und läuft....). Die Drehzahl liegt so cirka bei 900 U/min/Volt im Leerlauf.
Ein paar Bildchen aus meiner Sammlung dazu:
distler.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) So sehen heut die meisten von ihnen aus
IMGP1382.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) So nur die wenigsten
schnittbild_distler_motor.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das Geheimnis des Erfolgs: Glockenanker , Kugellager und kleinstmöglicher Kollektordurchmesser
IMGP1710.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das ist die Version mit dem dreistufig schaltbaren Getriebe (wie im Distler- Porsche)
standard_antrieb_gr_spät_b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) So sah der Standard- Schiffsantrieb von Graupner aus
siegrid_offen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Und das ist die Situation im Schiff
So weit der kleine Exkurs.
Nun die Frage: Wer kennt Selbstbau- oder Kleinserienfahrzeuge mit diesem Motor?
Gruß Gerrit
soweit nichts abweichendes angegeben ist, stammen alle Bilder in meinen Posts aus eigener Cam, weitere Bilder gerne im DSO - HiFo unter gleichem Nick
.. und dann gab es das Phono-Trix , ein Tonbandgerät mit 8 cm großen Spulen, angetrieben von einem Distler-Motor. Anfangs mit variabler Geschwindigkeit bedingt durch den Aufwickeldurchmesser der Spule. Später mit fester Geschwindigkeit.
Moin zusammen, in diesem Zusammenhang erinnerte ich mich an ein altes "hobby" Magazin (Dezember 1954). Es handelt sich hier wohl auch um diesen Motor. Gruß Hans
Hallo zusammen, woher ich genau dieses Magazin vor über 50 Jahren erhalten habe, ist mir völlig unklar. Bemerkenswert ist das Cover, bezugnehmend auf einen alten Hans Albers Film von 1932... Grund genug für mich, diesen "Schatz" aufzuheben. Ein weiterer Bericht handelt vom Triebwagen Selbstbau in TT.. Gruß Hans
Für mich war immer beeindruckend, dass dieser Motor mit Kugellagern ausgerüstet war. Dies, und der Trommelkollektor mit kleinem Durchmesser, ermöglichte den sehr leichten Lauf. Der Motor reagierte auf zu hohe Spannungen (und Überlastung?) aber sehr empfindlich, da brannten dann jeweils die Bronzeferdern der Kollektorkontakte durch. Ob das Absicht war, um die Rotorwicklung zu schützen, entzieht sich meiner Kenntnis. Dass war während der Sechzigerjahre aber kein Problem, da diese Kollektorkontakte bei jedem Modellbaugeschäft als Ersatzteil erhältlich waren. Ob es dieses Ersatzteil heute noch gibt, habe ich aber noch nicht nachgeforscht. Das Graupner-Modellboot, in welches ich diesen, im Erstbeitrag gezeigten, Standanrdantrieb damals eingebaut hatte, ist auch heute noch in Betrieb. Allerdings wurde es viel später einmal neu lackiert, und auf Funkfernsteuerung und Mabuchi-Motor umgerüstet.
Freundliche Grüsse LampenHans
Wer in meinen Beiträgen Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten, oder umweltschonend entsorgen.
Hier noch ein Bild des modernisierten Bootes (ursprüngliche Bausatzversion siehe Beitrag 1):
Img_6958k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf der oberen Deckellängsseite findet man den Hinweis auf den Distler-Motoreinbausatz. Der Distler-Motor wurde ausgetauscht, um Platz für den Fahrtregler im selben Rumpfabteil zu schaffen. Die zwei originalen 3V-Batterien sind bei uns im Warenhaus aus den Regalen verschwunden. Sie wurden durch vier leicht erhältliche AA-Batterien. Gesteuert wird das Boot nun durch eine etwa 40 Jahre alte SIMPROP 40MHz-Fernsteuerung, und als Kapitän agiert heute manchmal mein 8-jähriger Neffe.
Freundliche Grüsse LampenHans
Wer in meinen Beiträgen Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten, oder umweltschonend entsorgen.
Hallo Hans - was Du oben zeigst, steht mir noch bevor:
meine alter Schleppdampfer "Klaus" (WEBRA ca. 1962) fand sich im Keller meines Elternhauses und soll für meinen Enkel wieder in Fahrt gebracht werden, mit einer einfachen RC-Steuerung.
Ich hatte damals 2 Duplex-Zellen (ist heute keine gängige Type mehr) in selbstgebauten Batteriekästen eingebaut - ähnlich wie in Deiner "Sigrid". Also Versorgungsspannung 6 Volt. Meine heutige Sorge ist, daß der Motor damit eigentlich zu schnell klaufen könnte. - Eine passende, modrne Ersatz-Type für den Distler-Motor (der Durchmesser ist kritisch bezüglich der Einbausituation) habe ich übrigens nicht finden können. "Klaus" hat übrigens ähnliche Abmessungen wie "Sigrid".
Also sollte ich den Distler wohl künftig mit (Akku) ca. 4,5 V speisen. Leider kam die alte Schraubenwelle mit dem kleinen Propeller abhanden (siehe Dein Foto im Karton). Dafür war Ersatz schwierig zu finden, denn die Welle muß ja ins Stevenrohr passen. Das scheint inzwischen gelöst zu sein, im einschlägignen Schiffsmodellbau-Spezialhandel habe ich eine Welle mit Prop gefunden. - Im Rumpf des "Klaus" ist wegen der Schichtbauweise aus Abachi-Holz übrigens wenig Platz für Servo's, Akku, RC-Empfänger etc.! Weil mein alter Distler-Motor wegen einer damaligen "Überholung" mit Kinderhand nicht mehr alle Kugeln im Kugellager hat", habe ich als Ersatz einen neuen Distler im Willhaben-Portal besorgt; kein Problem (Österreich) war das. Leider ist mein aktuelles Projekt dann erstmal stecken geblieben.
Uli
ALTE MODELLBAHN: alles, was veraltet ist Spielen statt Nieten zählen.
Bei war so ein Motor komplett hinüber. Irgendwie muss Schmutz ins Innere gelangt sein, der Rotor liess sich nur noch kratzend drehen, obwohl die Kugellager unbeschädigt waren. Also habe ich mich, als Technikinteressierten, entschlossen, diesen Motor zu setzieren. Was ich dann gefunden habe, hat mich sehr überrascht:
Img_6966.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dieser Motor hatte eine selbsttragende, eisenlose Rotorwicklung. Der Magnet ist auf dem Druckgussteil mit dem Lager im Innern der Wicklung befestigt. Weiter lässt sich der Motor aber nicht zerlegen, ohne die Wicklung zu zerstören, da die Wicklung beim Lagerschild nach der Montage des Magneten zusammengepresst worden sein muss. Bei diesem Motor handelt es sich also quasi um einen Vorläufer der heutigen Glockenankermotore.
Freundliche Grüsse LampenHans
Wer in meinen Beiträgen Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten, oder umweltschonend entsorgen.
N. b. : Habe gerade gesehen, dass das Aufbauprinzip im ersten Beitrag schon erwähnt wird. Mit den Wicklungen der heutigen Glockenankermotore ist der Aufbau aber schon nicht ganz zu vergleichen.
Gruss LampenHans
Wer in meinen Beiträgen Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten, oder umweltschonend entsorgen.