Hallo, ich habe hier ein grünes " 2-Motor-Monster" von Kleinbahn versucht auf Märklin umzubauen - das ging ganz gut mit Gleichrichter und Ein-Richtungsbetrieb, aber: - die Lok hoppelt irgendwie unruhig im Gleis herum und macht schnarrende Geräusche... Eine Überprüfung zeigte, dass die Fahrwerksblöcke aus Guss paraboloid minimal verzogen sind ( also horzontal!) und somit eine der äußeren Achsen stets abwechselnd in der Luft hängt und die Lok andauernd nicken läßt - die Achslas tder mittleren Achse - sie befindet sich auf der am Wendepunkt der Parabel - ist am höchsten und darauf fährt die Lok hauptsächlich ? Ist das möglich ? Sind das Anwandlungen von Zinkpest ? Risse oder augenscheinliche Verformungen habe ich nicht entdeckt... Aber auffällig ist auch, dass alle Achsen im Rahmen fast null Seitenspiel haben...! Hat jemand von Euch so etwas auch schon mal festgestellt? Die Höhendifferenz zu den Außenachsen beträgt etwa einen knappen mm , das reicht wohl, um unruhiges Fahrverhalten zu verursachen..... Welche von den beiden "Klein"-firmen hat denn die 1020 noch produziert ? - ich glaube nicht der verstorbene Magister, denn in dessen letzten Katalogen hatte ich keine mehr gesehen. Bis wann wurde sie hergestellt? Die Motoren sehen nach China aus und haben augenscheinlich auch keine Kohlen zum Austauschen ? Danke für eure Tips - Wolff
Als Produktionsfehler würd ich das aufgrund meiner Kleinbahnerfahrungen nicht zuordnen wollen sondern leider höchstvermutlich beginnender Zinkpest. Wenn die Zersetzung innen im Fahrwerksblock beginnt merkt man äußerlich nur an einer Verformung das da was im Busch ist.
Motore sind japanische Mabuchi Typ 260 oder 280 die mittlerweile aber in China gefertigt werden; tauschbar sind die Kohlebürsten nicht aber zumindest sind welche vorhanden und die meiner Erfahrung nach auch sehr langlebig. Achsseitenspiel sollte nur minimal sein denn ansonsten besteht die Gefahr das die einseitig angeordneten Zahnräder durch nur teilweisen Eingriff längerfristig Schaden nehmen. Sollte das bez. Radsatzinnenmaß bei Weichenradlenkern ein Problem werden muß nach Maßkorrektur auf der antriebsabgewandten Seite mit Distanzscheiben wieder das Seitenspiel auf ein Minimum reduziert werden.
Bez. Ersatzteile solltest Du sehr schnell Kleinbahn per Mail kontaktieren denn der Onlineshop ist bereits dicht und nur noch vor Ort findet noch Artikelabverkauf statt den offenbar die Eigentümerfamilie Pfneisl selbst abwickelt da es keine Angestellten mehr gibt. Ob die überhaupt noch Ersatzteile versenden sehe ich eher als fraglich an.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Hab im Kleinbahnsammlerforum die Kollegen befragt; Kleinbahn versendet generell keine Ware mehr egal ob ganze Fahrzeuge oder Ersatzteile. Abgesehen davon wird für ein komplettes Drehgestell mit Achslagerblenden und Radsätzen aber ohne Motor ein Betrag von € 62,40 fällig was ich als Wucher einstufe.
Daher ist es absolut sinnvoll sich nach einer gebrauchten Lok auf Ebay oder willhaben.at umzusehen denn mit Glück bekommt man um den Preis eines Drehgestells fast schon ein Komplettexemplar. Außerdem stellt sich noch die Gewährleistungsfrage denn bei einem Gebrauchtkauf kann ich mir auch von einem privaten Anbieter die Pestfreiheit per Korrespondenz zusichern lassen und im Fall des Falles die Transaktion rückgängig machen. Bei einem Kauf bei Kleinbahn läuft die Gewährleistung aber nur mehr solange als es die GmbH noch gibt, später kann man mit irgendwelchen Gewährleistungsideen nämlich brausen gehen...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Hallo, wer hat denn die 1020 nun noch bis Toresschluß produziert, beide Kleins ? Der Verdacht mit der Zinkpest scheint richtig zu liegen, denn ich hatte bemerkt, daß die Achsen auch praktisch kein Seitenspiel mehr hatten, daher lief der andere Motor langsamer bei gleichem Stromfluß (!) Habe nun provisorisch das Seitenspiel wieder hergestellt durch Aufstemmen der Räder und etwas Spurerweiterung - und siehe da, ein verbesserter Lauf ist die Folge ! Es ist schon eine Sauerei, dass manche Firmen billige, unreine Legierungen verwendet haben zu Lasten des Kunden, die oft erst viel später bemerkt werden - aus was für "Klitschen" die wohl stammen ?
Produziert wurde bei Kleinbahn schon länger nichts mehr sondern nur noch aus dem Lagerstand montiert und verkauft; Klein - Modellbahn ging ja leider schon vor etlichen Jahren in die Insolvenz. Zinkpest ist aber kein herstellergebundenes Problem denn auch Buco, Märklin, Lima, Liliput, Klein - Modellbahn, Roco, Piko hatten im Modellbausektor so ihre Probleme; darüberhinaus kenn ich die Pest auch von Electrolux Geschirrspülpumpenmotoren und Ditmar Filmprojektoren. Nicht nur die Unreinheiten und/oder Legierungsfehler waren da die Ursache sondern auch die nötige exakteste Einhaltung der Gußtemperatur; es gibt Berichte das bis zu seinem Tod Kleinbahnseniorchef Ing. Erich Klein bei jedem Gußvorgang danebenstand und seine Mitarbeiter überwachte. Deshalb war meiner Beobachtung nach gerade bei KB die Zinkpest in größerem Ausmass erst nach Erich´s Ableben ein auffallenderes Problem. Die "Spezialisten" war Liliput (die auch für Buco fertigten und deren Produkte "mitverpesteten") und KMB denn Mag. Oskar Klein arbeitete mit in Lohnarbeit von Zuliefern produzierten Gußteilen.
Hier noch eine ergänzende Analyse eines Kleinbahnsammlerforumkollegen - Zitat: ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Die vergleichsweise dicken Rahmenblöcke waren auch weniger betroffen; - warum wohl? Je dünner das Werkstück, desto höher die Geschwindigkeit des Einspritzvorganges und desto heißer wird die Legierung. Das Hauptproblem bei der Zinkalverarbeitung ist nämlich die Temperatur, je höher die Temperatur beim Einspritzen, desto größer, da ja nicht unter Luftabschluss gearbeitet wurde, ist der Sauerstoffeintrag und desto reaktiver ist das Material. Bekanntlich sind beide Metalle extrem oxydationsfreundlich und diese Oxydation findet sehr langsam statt, da ja die Legierung (Eutektikum) zunächst kompakt ist und zusätzlicher Sauerstoff nicht so schnell eindiffundieren kann. Nach und nach und je nach Lagerung (Temperaturwechsel) diffundiert immer mehr Sauerstoff ein und die reaktiven Metalle oxydieren. Dies hat sowohl eine Volumszunahme als auch eine Änderung der Materialkonstante des Werkstückes zur Folge, das Material wird zunehmend spröde und brüchig. Das Problem hat, wie schon mehrmals erwähnt alle Hersteller und nicht nur jene der Modellbahnbranche betroffen. Früher war das Problem nicht so eklatant, da einige giftige Schwermetalle in den Legierungen enthalten waren; - Kleinbahn hat früher z.B. auch relativ viel Blei beigemischt, wobei diese Schwermetalle als Reduktionsmittel dienten. Diese Legierungen wurden dann wie die Glühbirnen von der EU verboten, weil ja so ein Rahmen montiert in einer Lokomotive locker in den Mund eines Kleinkindes passt, welches dann nachdem es den Rahmen fachgerecht ausgebaut und stundenlang gelutscht hat potentielle Vergiftungserscheinungen davontragen könnte. -----------------------------------------------------------------------------------------------------
Wenn Du die Fahrwerksblöcke noch länger nutzen wolltest würd ich die Radsätze mal rausnehmen, den ganzen Block auf den Seiten etwas abschleifen und die Achsbohrungen manuell mit einem 3 mm Bohrer "nachreiben" um sicherzustellen das sich alles leichtgängig drehen lässt. Falls Du Zugang zu einer Drehbank hast würd ich die mittleren Radsätze auf denen nach Deiner Beschreibung verformungsbedingt die Hauptlast liegt um paar Zehntelmillimeter abdrehen um das Kippeln der Drehgestelle zu eliminieren.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
ich greife diesen Thread mal auf um eine weitere Frage zur E94 bzw. 1020 der ÖBB zu stellen. Gab/gibt es eine bestimmte Haftreifengröße für diese Lok oder eine Empfehlung welcher Haftreifen eines anderen Herstellers hier passt?
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Hallo Norbert ! Kleinbahn´s Radsätze waren egal für welche Lok/TW auf Firmenphilosophiebasis nie für Haftreifen konzipiert sprich es gab keine haftreifenbestückten Fahrzeuge oder Tauschradsätze. Einzige Möglichkeit wäre mit einer Drehmaschine die entsprechenden Nuten einzustechen denn KB´s Radreifen haben dafür eine ausreichende Materialstärke. Ich verwende seit Jahrzehnten auschließlich Märklinhaftreifen diverser Dimensionen weil sich die sowohl in Punkto Langlebigkeit als auch Traktionsvermögen als absolut beste am Markt rauskristallisiert hatten und auch sehr tolerant bez. der Radreifenmaße sind, sprich sie reißen nicht wenn man ihnen mangels passender Größe auch mal eine größeres Rad zumutet...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
Ebi hat völlig recht, bei den Kleinbahngußfahrwerksblöcken war immer auch der Name als Relief eingegossen und neuere Kleinbahnloks hatten auch keine Messingzwischenzahnräder mehr.
Kb1020.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Als Haftreifen müssten beispielsweise die 7153 von Märklin draufpassen.
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
die Märklin 7153 habe ich auch genommen! Ich habe auch direkt die Gelegenheit genutzt ihr ein bisschen Betriebstoffe zu verpassen! Danke Euch beiden für Eure Hinweise!!!
Jetzt darf sie wieder in den Betriebsdienst
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Hallo Norbert ! Nix zu danken und freut mich sie laufen zu sehen. Hab da Liliput "automatisch" Deine Bilder nach Vergrößerung und Aufhellung nach irgendwelchen Zinkpestspuren abgesucht aber konnte gottseidank keine entdecken und hoffe das dies auch so bleibt.
Grüße von Markus
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