Ich habe aus der Bucht eine 1-C Echtdampflok erstanden. Nun ist meine Frage, ob jemandem diese Lokomotive bekannt vorkommt und mir sagen kann, ob Sie in kompletten Eigenbau entstanden ist, oder ob es vielleicht doch einen Hersteller gibt. Fotos wären sehr hilfreich, um das fehlenden Gestänge nachzubauen. Am Führerhaus ist eine kleine Plakette mit der Aufschrift . R. Schiller 1944. An sich würde ich sagen, das Sie ein Eigenbau ist. Ist aber sehr professionell gebaut. Die Zylinder sind mit 1 und 2 gestempelt.
Felix, ich wundere mich, dass Du den Kessel so einfach abnehmen konntest. Da muss es doch ein Rohr vom Kessel zu den Zylindern für die Dampfzufuhr geben? Das ist normalerweise angelötet, anders kriegt man das nicht dicht. Die Steuerung ist anscheinend von außen über das Gestänge oder gibt es innen an den Achsen Exzenter oder ähnliches? Das kann man auf den Fotos leider nicht erkennen. Es ist halt die Frage, ob die Lok irgendwann mit Dampf fahren soll oder ob eine optische Restauration ausreicht. Für zweiteres kannst Du jede Heusinger-Steuerung nehmen und nachbauen, was schon schwierig genug ist. Eine Steuerung zu bauen für den Betrieb mit Echtdampf halte ich für einen Laien für sehr schwierig. Viele Grüße Karl
Also, der Kessel hat 2 Abdampfrohre, die mittels Verschraubung an den Zylinderblöcken befestigt werden. Eine Verschraubung fehlt. Ein Nachbau ist aber kein Problem. Die Steuerung ist von außen über das Gestänge. Ein Betrieb mit Dampf ist das Ziel. Drehen, Fräßen beherrsche Ich. Die Möglichkeiten dazu habe ich auch. An der Optik selbst werde ich denke ich nichts ändern. Das Einzige was ich in Erwägung ziehe, ist es den Kessel neu zu lackieren, da er so zerkratzt ist.
Felix, dann hast Du ab jetzt ein spannendes Projekt. Wenn Du ab und zu von Fortschritten und möglichst wenig Rückschlägen berichtest, freut mich das.
Ebenfalls spannend ist wohl die Herkunft dieser Lok, über die man nur spekulieren kann. Wie es aussieht, war da schon jemand dran, hat Teile abmontiert, die dann in einer Schachtel gelandet sind und wenn die Lok dann über ebay verscherbelt wird, ist die Schachtel nicht mehr da. Außerdem hat jemand versucht, den Lack abzukratzen und hat dann aufgehört. Schade.
den Kessel zu lackieren ist noch die kleinste Herausforderung...
Aber interessante Sache! Zumal aus dem historischen Hintergrund: erstaunlich dass 1944 dieser Herr Schiller noch Material und Muse für so ein Projekt gefunden hat.
Ist die Lok Spur1? Was für eine Kesselbauart und Feuerung? Rund- oder Muschelschieber? Ist auf den Bildern nicht zu erkennen. Gibt es Anzeichen das die Lok mal gelaufen ist? Evtl. ist sie ein unvollendetes Projekt.
Falls Du Literaturempfehlungen brauchst, dann kann ich dir ein paar sehr gute Fachbücher nennen.
Also gefahren ist Sie anscheinend mal. Kesselunterseite, und Räder Innenseite sind voller Ruß. Die Schieber sind Rundschieber. Als Brenner wurde ein Dochtbrenner mit 4 Dochten benutzt. Die Lok ist Spur 0. Ist aber etwas gross geraten. :D Und lässt sich nur gerade so durch den Märklin 12 Kreis schieben. Vllt gab es so etwas ja damals schon als Bausatz . Wer weis. Mache heute gegen Abend noch ein paar mehr Fotos der einzelnen Teile. Heute werden aber erstmal die Achsen demontiert, da der Rahmen verzogen ist.
Also ein Unsteuerventik gibt es wirklich nicht. Stört mich aber nicht, wenn sie nur in eine Richtung fährt. Und mit dem probieren dauert noch, da ich erstmal die C Kuppelstangen anfertigen muss. Kam bis jetzt nur zum Rohteil.
So, nach langer langer Zeit habe ich die Lokomotive endlich in einen betriebsfähigen Zustand gebracht. Gab einige Rückschläge. Kuppelstangen angefertigt, neue Achslagerung aus einem Stück gefräst da die alten Achslager zu grosse Maßliche Unterschiede aufwiesen, Verrohrung für Abdampf durch den Kamin Den Lack habe ich so belassen. Die Lok fährt auf dem 16ner Märklin Kreis gut. Einen guten 12er Krei besitze ich leider nicht zum Testen. Und ohne gutes Gleis, läuft sich nicht, da sonst der Brenner aufliegt. Wenn Interesse besteht, kann ich auch noch ein kurzes Fahrvideo einstellen.
Das quietschen kommt vom Wagon, nicht von der Lokomotive. Mit 3 der M30 Schrauben läuft sie auch noch gut durch den Kreis War in der Werkstatt, deswegen ist der Boden nicht so sauber :D
das ist wirklich ein interessantes Maschinchen! Dieser Herr Schiller wusste, wie er das konstruieren muss. Nur sein eigenes "Fabrikschild" hätte er nun auch noch ordentlich gravieren können! Den Lack und das ganze Finish würde ich bei diesem Modell einfach so lassen, scheint Ursprungszustand zu sein. Was ersetzt wurde, darf man sehen, der Rest ist original. Bemerkenswert bei diesem Selbstbau ist, wie gut der Erbauer die (vorbildlose) Maschine proportioniert hat, da ist wirklich alles stimmig. Das Teil fährt ja akkurat, es wäre interessant zu wissen, ob der Mann noch mehr gebaut hat, denke gerade an den Dr. Bismarck, der seine ganze Eisenbahn komplett selbst (mit ein paar Gehilfinnen) erschaffen hat.
Dass der Mann 1944 die Möglichkeit hatte, dieses Werk zu erschaffen, wundert mich auch nicht. Wenn er das Material und Zugang zu entsprechendem Werkzeug besaß, war es sicherlich kein Problem, sofern er nicht in irgendeiner Metropole zwischen Rangierbahnhof und Panzerfabrik schlossern wollte. Dr. Strauss von Märklin hat dazumal auch eine größere Bahn in 00 gebaut; er lebte zu der Zeit auf dem Lande am Bodensee, da ging das.