Jeder der schon mal einen Märklin Unterwagen bearbeitet hat kennt dieses Thema. Es fehlt ein Puffer oder er bricht ab und hat nur noch einen kleinen Rest der ursprünglichen Vernietung. Will man das Unterteil neu lackieren sind die Puffer im Weg. Okay kann man abkleben, ist aber auch nicht das Maß der Dinge. Das heist die Puffer müssen entfernt werden. Jetzt sind wir wieder am Anfang des Thema. Was tun, kleben? Wäre eine Möglichkeit, doch auch hier steckt der Teufel im Detail. Zuviel Kleber quillt über und auf dem Lack hält er auch nicht so gut. Die beste Methode ist das ursprüngliche vernieten, oder das Verschrauben weil im Fall der Fälle wieder lösbar. Anhand eines neuen Nietpuffer zeige ich mal meine Vorgehensweise.
Erst den Rest der alten Niete mit dem Dremel und einer Trennscheibe entfernen.
Übrig bleibt der Puffer mit einem kleinen Loch das man zur Körnung benutzen kann.
Mit einer mit Tape gesicherten Zange nehme ich den Puffer auf und bohre ein 2,5er Sackloch. Die Sache mit der Zange sieht brachial aus funktioniert aber einwandfrei.
Hier mal ein paar bearbeitete Puffer, da habe ich noch ca 20 Stück.
Es geht weiter, so schneide ich die M3 Gewinde ein.
Anschließend schraube ich eine M3 Messingschraube ein und trenne den Schraubenkopf ab.
Aktuell verbaue ich diese Puffer an den beiden Wagen von Holger.
Hier die Ansicht von unten.
Ich weis diese Puffer gibt es auch fertig zu kaufen, aber ich wollte mal zeigen wie man sich helfen kann.
Genau! Variante 2 ist: Gewinde in den Puffer schneiden, wie Frank es macht, dann eine kurze Zylinderkopfschraube vom Wageninneren her in den Puffer schrauben. Man muss halt nur aufpassen, dass man das Sackloch nicht zu tief in den Puffer hineinbohrt. Aber ein Bohrständer hat ja auch einen Anschlag. Gruß Karl
Hallo Karl Richtig, wer keinen Anschlag hat kann sich auch mit Klebeband eine Markierung an den Bohrer machen. Es gibt bestimmt bessere Profi-Methoden aber ich zeige gerne auch einfache Lösungen. Ein bisschen Werkzeug ist natürlich die Voraussetzung. Gruß Frank
Das mache ich genau so (meist die Variante mit einer Schraube zum festschrauben des Puffers), funktioniert prima. Warum wegwerfen...fragte mich mein innerer Sparfuchs. Ich spanne die Puffer immer in ein altes Schnellspann-Bohrfutter ein, gerade zum Gewinde schneiden hilft das sehr. Zumal ich keine Ratsche dafür habe, nur alte Technik.
Hallo Daniel Das mit der Schraube hatte ich vorher auch mal ausprobiert. Seit ich aber mit dem Schraubendreher abgerutscht bin und den neuen Lack versaut habe bin ich davon abgekommen. Jetzt halte ich von innen die Mutter mit einem Finger über das Loch und drehe von außen den Puffer mit dem Gewinde bei. Dabei ist mir kein Kratzer mehr passiert. Gruß Frank
Frank, da sieht man es mal, bei mir war es genau umgedreht. Seitdem ich mal derbe mit dem Maulschlüssel ausgerutscht bin, ist mir die Schraubenvariante lieber. Schraube einfädeln, Puffer einschrauben, Schaube mit dem Fingernagel fixieren, Puffer festschrauben. Da hat wohl jeder so seine Vorlieben, aber es funktioniert.
Die Geschichte mit dem vernieten ist meine Sache leider nicht, ich verschraube mehrheitlich.
es freut mich jedes Mal, dass Du solche Themen hier öffnest und solche Lösungen genau beschreibst - das ist sehr lehrreich und ermöglicht mir, mehr und mehr auch selbst Reparaturen durchzuführen. Die gezeigte Vorgehensweise für die Montage gebrauchter Puffer gefällt mir! So kann man Originalteile weiterverwenden und erhöht sogar die Wartungsfreundlichkeit. Puffer, die man einfach abnehmen kann, sind natürlich sehr komfortabel.
Auch unter den Gesichtspunkten einer guten Restauration, wo es ja oft auf das „mildeste Mittel“ ankommt, halte ich das für einen guten Weg: Wenn es erforderlich ist, die Puffer abzunehmen, ist es ein kleinerer Eingriff in die Originalsubstanz, ein Gewinde in die Puffer einzuschneiden, als diese gegen Nachbauteile zu tauschen.
Eine gängige Praxis ist das übrigens auch nach dem Öffnen alter Matchbox-Autos. Dort sitzt der Niet am Unterboden.
Viele Grüße Christian
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wenn Du das Ende des Gewindes, wo Du den Kopf weggeschnitten hast in den Puffer schraubst, dann ist das Ergebnis noch einen Tick eleganter und die Mutter hat einen normalen Ansatz.
Schraube im Puffer würde ich mit Loctite sichern - noch eleganter, eine Beilagscheibe zwischen Mutter und lackiertem Blech - hochelegant, da wird der Lack beim verschrauben nicht verletzt
auch von mir herzlichen Dank für den Tipp. Bisher habe ich mich an einen solchen "Frevel" noch nicht herangetraut. Ist aber an mancher Stelle die beste Variante. Zur Befestigung wäre vielleicht ja noch eine Sechskant-Inbusschraube etwas. Da kann man eigentlich nicht abrutschen. https://de.rs-online.com/web/p/innensech...wE&gclsrc=aw.ds Nur mal so als Idee. Stephan
Sechskant-Inbusschraube an einem solchem Modell ??
Zitat von bulli66 im Beitrag #9 Zur Befestigung wäre vielleicht ja noch eine Sechskant-Inbusschraube etwas. Da kann man eigentlich nicht abrutschen. Nur mal so als Idee. Stephan
Da kann man vielleicht nicht abrutschen aber Stilbruch ist so der mildeste Begriff der mir dazu einfällt
Gruß Gerd aus Dresden
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Oh ja, Gerd! Das mit der Schlitzschraube oder der Mutter ist schon so eine Art "technische Änderung" und braucht Toleranz. Beide Befestigungsarten waren aber zur Originalbauzeit rundum gängig. wenn auch nicht direkt bei den Märklin-Puffern. Diese Toleranz wird aber dann mit einer Inbusschraube (bei mir) total aufgebraucht. Nee -das geht nun mal gar nicht. Finde ich. Beste Grüße -und bleibt bitte alle gesund. Botho
Zitat von hchris im Beitrag #7ist es ein kleinerer Eingriff in die Originalsubstanz, ein Gewinde in die Puffer einzuschneiden, als diese gegen Nachbauteile zu tauschen.
Genau, das ist auch ein wichtiger Punkt. Wenn ich einen von vier Puffern, die schon reichlich Patina angesetzt haben, durch einen nagelneues glänzendes Ersatzteil austausche, sieht das nicht gut aus. Dann lieber den alten Puffer wieder nehmen und die Schraube oder Mutter halt als notwendiges Übel ansehen. Gruß Karl
Hallo in Runde, ich teile durchaus auch die Meinung der anderen. Je nach Aufgabe macht die eine oder andere Variante Sinn. In Karls Fall würde ich auch so verfahren. Ausgangspunkt war ja der neu gestaltete Gepäckwagen von Frank. Dabei handelt es sich eher um einen Neubau und ja nicht um ein gutes altes Stück. Und das Sechskant-Imbus-Schrauben gut mit Tinplate harmonieren kann sieht man an den neuen Wagen von Merkur. Aber Schrauben Varianten gibt es ja genug, so dass jeder/jede mit einer Variante zufrieden sein sollte. Stephan
Hallo Leute Ob der Puffer alt oder neu ist, das ist völlig egal die Vorgehensweise ist doch die gleiche. Ich wollte nur zeigen wie man das Problem das jeder kennt lösen kann. Das ich das hier mit einem neuen Puffer an einem neu lackierten Wagen gezeigt habe ist der Tatsache geschuldet das ich gerade daran arbeite. Gruß Frank
Obwohl eine gute Torx plus - Schraube oder so eine Zylinderkopfschraube mit Innensechskant eigentlich mehr nach "original vernietet" ausschaut als die Schlitzlösung, muss man auch mal sagen. Wer es exotisch möchte, kann noch über eine Schraube mit Robertson Innenvierkant nachdenken, die fand sogar schon Henry Ford gut genug für´s Model T.
Am Ende muss das eh jeder selber für sich entscheiden, eine Pufferpolizei gibt es (zum Glück) nicht. Wenn ich mir mal etwas "gönnen" will, für eine Bauarbeit, nehme ich die Puffer von Herrn Becker, die sind nach dem System "Frank evo2 Mutter" gearbeitet und es funktioniert gut bei einer sehr schönen Optik:
Noch ein Satz eher technischer Natur. Ich kenne zwei Materialien, die Märklin damals für diese Puffer verwendet hat. Einmal Messing und einmal -vermutlich- Aluminium, die Messingpuffer finde ich für diesen Umbau etwas angenehmer im Umgang. Die Alu-Puffer machen öfter einen "bröseligen" Eindruck und lassen sich allgemein nicht so geschmeidig bearbeiten, da hatte ich auch schon Verluste. Vielleicht hat Frank dazu auch noch mehr Erfahrungen.