Hallo Leute Zur Zeit sieht die Freizeitgestaltung etwas anders aus als normal. Das heist, das Fitnesstraining entfällt, die Zeit wird anders verbraten. Der Bau zweier 01. 5er stagniert ein wenig oder besser gesagt mir fehlt da ein bisschen die Lust. Da habe ich mein vor Jahren gekauftes ETS Krokodil herausgekramt und will das etwas aufpeppen. Original kommt das Reptil etwas nüchtern daher. Preislich eine Alternative schlägt es mit ca. 800.- Euro zu Buche, also günstiger als eins von Märklin oder von Hehr. Optisch hat es aber sagen wir es mal diplomatisch Defizite. Also was tun? Zerlegen aber wie, ETS wirbt damit das alle Teile zum verschrauben sind. Dazu muss man wissen wo die Schrauben sind. Ein Teil ist sichtbar ein Teil natürlich an den man zuerst ran muss nicht. Also wer sucht der findet.
Im Eifer habe ich die Vorbauten bereits entfernt ohne Bilder zu machen und somit die erste Katastrophe nicht gezeigt. Das Halteblech des Schleifer ist re. u. li. mit kleinen Madenschrauben gehalten, diese müssen herausgeschraubt werden. Anschließend das Blech vorsichtig abhebeln. Nicht zu hastig sonst reist das Kabel zum Schleifer ab, oder schlimmer man hebt den kompletten Motor an was zur Folge hat das sämtliche Räder incl. der Achsen aus ihren Lagern springen. Um das Chaos perfekt zu machen rutschen auch noch die Massebleche aus ihren Führungen. Dann ist man zwangsläufig ein Fall für die weise Jacke die hinten zu geknöpft wird. Vorteil beim Krokodil ist das man das Ganze zweimal hat und beim nächsten Motor nachsehen kann wie das alles wieder zusammen passt. Sollte das mal jemand nachmachen erinnere er sich an meine Warnungen! Hat man bei dem zweiten Antrieb alles richtig gemacht sehen wir drei M 3 Schrauben, davon sind die beiden äußeren zu entfernen. Jetzt schnell wieder das Blech mit dem Schleifer anbringen und den Antrieb abheben. Diese Prozedur wird später noch mehrmals wiederholt.
Beide Vorbauten sind mit jeweils 4 M 3 Schrauben und Muttern mit dem Chassis verbunden. Dooferweise sind die Muttern innen nicht befestigt. Die Schraubenköpfe liegen unter dem zweiten Antriebsrad, man sieht es zwar kommt aber kaum heran. Schafft man es trotzdem verbiegt sich das Gestänge und irgendwann dreht innen die Mutter mit. Deshalb die oben genannte Prozedur mit dem Ausbau des Antrieb.
Das bedeutet erste Verbesserung innen neue Messing Muttern einlöten, das erleichtert die Arbeit beim Zusammenbau.
Kommen wir zur ersten kosmetischen OP. Die originalen Haltestangen haben wenig mit Tin-Plate zu tun geschweige denn mit Märklin Optik. Die müssen weg.
Das ist hier bereits geschehen, dazu musste ich innen nur die umgebogenen winzigen Haltebleche mit dem Dremel wegschneiden dann lassen sich die Haltestangen entfernen.
Diese kleinen Galeriestangenhalter habe ich mir für die Unsumme von 110.- Euro geleistet.
Diese Investition hat sich gelohnt ...
... oder?
Ein optischer Leckerbissen ist die originale Befestigung der Fix-Kupplung. Das kann so nicht bleiben.
Ebenso die sehr Fine Scale artigen Treppen. Die verbiegen sich schon beim Betrachten und brechen beim zweiten Hinschauen ab. Eine habe ich schon geliefert. Also oben die Minni-Laschen aufbiegen und entfernen. Daneben sieht man Löcher darin waren einmal Haltestangen befestigt. Aus irgendeinem Murks-Material hergestellt die brechen mit der Zeit einfach weg. Problem die brechen nicht heraus sondern ab d.h. es bleibt ein Rest im Loch stecken. Ich glaube die Stangen waren eingeklebt, lassen sich aber mit Geduld herausbohren.
Kommen wir wieder zur Kupplung und deren Aufnahme. Hier die originale Ansicht nach dem Entfernen der Kupplung.
Das Gussstück habe ich vorne gekürzt und eine neue Aufnahme angebracht. Es fehlt noch das zentrische Loch mit Gewinde.
Hier die drei fertigen Teile des Chassis, neue gestaltete Pufferbohlen, neue Aufstiegstritte, neue Haltestangen und frischer Lack.
Jetzt kam die Technik dran. Mit den Original-Motoren war ich unzufrieden, die lassen sich schlecht anfahren und abbremsen. Ein guter Freund hat mir da geholfen und ganze Arbeit geleistet. Jetzt verrichten Bühler Antriebe mit Schwungmasse zuverlässig ihre Arbeit, kurz gesagt ein Genuss diese zu steuern. Diesem Mann an der Stelle noch einmal herzlichen Dank, tolle Arbeit die Du da geleistet hast.
Hier einer der fertigen Antriebe. Laut der Aussage meines Freundes verlief der Umbau relativ problemlos. Die originalen Schnecken konnten an den ETS Motoren abgezogen werden und fanden an den Bühler Antrieben wieder Verwendung.
Hier mal fertig eingebaut.
Hier die fast fertige Front, neue Pufferbohle, neue Lampen und die Fix-Kupplung.
Andere Perspektive, es fehlt noch der Lack an den Haltestangen.
Zum Schluss das Dach, gefühlte 100 Löcher wollte ich verschließen ...
... da kam mir die Idee einfach ein grösseres Blech über zulöten.
Anschließend noch Isolatoren und elektrische Leitungen, Märklin Phantographen und Trittbretter. Unter den Trittbretter habe ich Schrauben eingelötet, mit denen kann ich das Dach von innen befestigen. Fehlt noch die typische Lackierung.
Das Dach ist montiert, die hässliche blauen Scheiben vom ersten Bild durch klare ersetzt.
Die fertige Lok auf meinem Bahnhof.
Das rote Isolierband das man nun durch die Scheiben sieht werde ich noch austauschen das stört.
Das ist jetzt meine Alternative zum Märklin, Hehr oder Mundhenke Krokodil.
Frank, Prima gemacht, Kompliment. Die Zierstangen sehen sehr gut aus, sehr filigran. Und Du hast die korrekte Achsfolge, das hat mich bei Märklin und Hehr immer gestört. Nur eine winzige Sache gefällt mir nicht so ganz: Die Schienenräumer sind etwas klobig und verdecken die Vorlaufräder ein wenig. Das ist aber auch alles. Viele Grüße, bleib gesund Karl
Hallo Karl Die Form der Schienenräumer habe ich original belassen nur etwas nach hinten versetzt. Ursprünglich waren diese an dem Pufferbohle vorne mit integriert, ich habe das Blech jetzt mit den Muttern der Puffer hinten befestigt. Bleib ebenfalls gesund. Gruß Frank
Hallo Frank, grosser Aufwand, klasse Arbeit, tolles Ergebnis. Gratuliere! Hallo Felix, du täuschst dich nicht. Meiner Meinung nach stimmen die Proportionen des ETS Kroko in diesem Punkt wirklich (leider) nicht. Es fällt auch beim Blick auf das Bild auf der Webseite von ETS auf >> Link im Vergleich zum Vorbild: >> Link. Keiser, Rai-Mo, MTH und auch Märklin haben das besser getroffen, auch wenn letzteres ja vereinfacht hat. Aber wie immer: Geschmacksache. Beste Grüße - spurnullo
Irgendwie kommt mir der Mittelaufbau im Vergleich zu den Vorbauten zu hoch vor. Oder täuscht das durch die Perspektive?
Gruß
Felix
l
Das kann schon sein das das Mittelteil etwas hoch daher kommt, aber da wäre der Aufwand enorm gewesen dies zu ändern. In Beziehung Maßstab sind wir Tin-Plate doch leidensfähig tolerant. Gruß Frank
Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #15Wie sieht es denn mit der Zugkraft aus?
Ziemlich gut, schätz ich...
Hallo Felix, um Deine Frage zu beantworten habe ich gerade mal 20 Wagen angehängt davon 15 Zweiachser u. 5 Vierachser. Beim Anfahren kein Durchdrehen der Räder, nur die Geschwindigkeit lässt nach. Gruß Frank
Auch im Land der Krokodile ist dieses ETS-Modell nicht unentdeckt geblieben. Mich hat es auch gepackt, dieses schöne Blech-Gehäuse umzubauen. Sogar noch rigoroser als es gote gemacht hat:
Auf den ersten Blick sieht das gar nicht sehr viel anders aus. Aber doch mal der Reihe nach:
Das Dach habe ich abgesenkt, quasi tiefergelegt...
Dann habe ich gleich ein neues Dach mit mehr Überhang und markanterer Form gemacht. Pantos und Isolatoren sind selbst gemacht.
Unter dem Gehäuse werkeln zwei H0-Märklin-Motoren. BHB Bernd Hess hat mir diese gemacht. Diese Antriebe sind einfach genial! Er hat mir zwei C-Laufwerke mit Blindwelle gebaut. Die Motoren sitzen ganz weit innen, schon ganz im Maschinenhaus.
Ich habe ihm die Blindwellen-Abdeckungen mit den runden Motor-Kappen geliefert. Das ist ein selbst gegossenes Zinn-Teil.
So zeigt mein Krokodil richtig viel Rad. Satt und gross. Mit schönen Waden...
Die Vorläufer kommen von Ritter, haben ihr eigenes Lagergehäuse und schöne Schienenräumer. Gefederte Puffer und 3 (!) Glühbirnen anstelle der LEDs bilden die Stirnfront. Dann verpasste ich ihm französische JeP-Haken. Hier in Basel ist die französische Bahn eben sehr dominant vertreten. Selbstverständlich hat das Krokodil auch schöne Galeriestangen, allerdings etwas dezenter als bei Märklin. Es kommt ja nicht aus Göppingen, sondern aus Prag, Borchern und Basel.
Hier habe ich ein paar Bilder des Krokodils auf unserer grossen Progress-Anlage gemacht:
Ich habe meinem Prager Krokodil noch ein paar Verwandte hinzugestellt. ETS baut sehr schöne Blech-Waggons. Ganz versteckt hinter dem Krokodil ist ein Sputnik von ETS. Auch der ist etwas umgestrickt. Ich habe ihn auf ein BUCO-Fahrwerk gepflanzt. Das passt besser zu den anderen verkürzten Waggons.
Das Krokodil zieht zwei Elsässer Bier-Waggons. Der Vordere ist von ETS. Ich konnte auch da nicht davon lassen und habe ihn verändert. Kaum merklich, aber mit Erfolg. Ich habe ihn ca. 6mm schmaler gemacht. Einfach in der Mitte geschlitzt, Laschen gebogen, zusammengeschraubt und das Dach angepasst. Jetzt reiht er sich sehr schön ein. Der zweite Kronenbourg ist dann doch mit etwas mehr Arbeit entstanden. Das ist ein völlig umgebauter BUCO Ged.Güterwagen. Zinnteile und Blechprints sind verbaut.
Und weil die Bier-Waggons so schön farbig sind, hier noch ein paar weitere: WARTECK, ANKER BIER, EICHHOF, FELDSCHLÖSSCHEN, und es gibt noch mehr...
Hallo Freddy Habe erst jetzt Deine Beiträge zum Kroko gelesen. Schade das Du keine Bilder Deines Umbau (vorher/nachher) eingestellt hast. Hätte mich doch mal interessiert. Vor allem wie Du das mit der Tieferlegung des Dach gemacht hast. Gruß Frank
Das darf ich Dir nicht zeigen Deine Qualitätsansprüche an Blechbearbeitung sind höher als meine. Nun, eigentlich habe ich das gemacht, was alle machen: schneiden, biegen, feilen. Das Malen am Schluss war wohl das anspruchsvollste. Aber mit Acrylfarben kriegt man das hin.
Der Dachumbau liegt schon länger zurück. Das Krokodil hatte eine lange Geburtszeit...