herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Neuzugang! Deine englischen Loks gefallen mir richtig gut und ich finde, diese Modelle haben nochmal eine ganz eigene Ausstrahlung. Ich fände es spannend, mal ein paar Züge mit diesen Loks zu sehen.
Der Verkäufer der Lok hatte ja geschrieben, daß sie nicht läuft.
Wahrscheinlich wäre der Anker defekt, denn sie würde nur " ruckeln ".
Habe jetzt mal das Fahrwerk ausgebaut, war natürlich kein Problem.
Zwei Schrauben vom Halteblech raus und Motor nach Entfernung des Beleuchtungskabels aus der hinteren Aussparung ziehen.
So weit so gut. Dann habe ich mal Spannung angelegt.
Mit den besagten 4 Volt passierte gar nichts!
Dann habe ich die Spannung langsam bis 12 Volt erhöht und siehe da, er läuft!
Aber so kann das nicht bleiben, denn er zieht dabei einen Strom von 4 Amper. Würde sagen, das ist etwas zu viel.
Wenn das Teil dann läuft, kann man die Spannung sogar auf 4 Volt reduzieren, dann läuft er immer noch, allerdings zieht er dann nur unwesentlich weniger Strom.
Werde das Fahrwerk jetzt mal komplett zerlegen um die Ursache dieses Verhaltens zu ergründen.
Wenn's interessiert, was der Fehler war, werde ich mich wieder diesbezüglich melden.
Ja der Felix hatte die richtige Ferndiagnose gestellt!
Der Dauermagnet hat es hinter sich.
Habe jetzt mal eine Märklin-Baukasten-Spule so modiviziert das die beiden vorderen Polhörner des Magneten magnetisiert werden.
Werde das Ganze nun mal eine Zeit lang magnetisch durchfließen lassen.
Ob es hilft?
Notfalls, wenn alles nichts bringt, könnten vielleicht Zusatzmagneten angebracht werden.
Vielleicht auch hinten am Dauermagnet etwas ausfräsen und eine Spule drauf wickeln. Für 4 Volt braucht man ja schließlich nicht all zu viele Windungen.
Oder hat jemand eine andere
Über eine zum Erfolg führende Vorgehensweise würde ich mich sehr freuen. Ach wie einfach ist doch ein Reihenschlußmotor, hier gibt es solche Probleme nicht.
das Betreiben der Lok mit einer zu hohen Spannung oder gar mit Wechselspannung ist mit Sicherheit nicht schuldig für den fast unmagnetisch gewordenen Dauermagneten. Der Ermüdungsprozess ist völlig normal nach den vielen Jahren. Heutige Magnetmaterialien sollen zwar viel besser sein. Aber wer weiß schon, wie es mit denen nach ebenso vielen Jahren aussieht?
Wenn Du auf den Magneten eine Spule wickelst, musst Du darauf achten, dass ein Betrieb mit Gleichrichter erfolgt und der Gleichrichter für die (neue) Feldspule zuständig ist. Das Material des ehemaligen Dauermagneten ist anders als Weicheisen nicht dafür geeignet, im Betrieb mit wechselnder magnetischer Polarität versehen zu werden (z.B. für die Änderung der Fahrtrichtung), weil es viel zu träge auf eine neue Ausrichtung des Feldes reagiert. Da bei Gleichspannungsumbauten von Allstrommotoren i.d.R. auch das Feld mit dem Gleichrichter versehen wird, ist dieses Vorgehen jedoch geläufig und keine Besonderheit. Der einzige Unterschied ist, dass es beim Allstrommotor egal ist: Dort dürfte statt des Feldes ebenso gut der Anker mit dem Gleichrichter versehen werden.
Im Sinne der heute von Märklin verkauften Hamo-Magnete könnte man auch in der Mitte des U's eine Teilung vornehmen und dabei ein kleines Segment entfernen, sodass man eine Neodymmagnet-Scheibe zwischenfügen kann. Dann erhält man einen Permanentmagneten, der evtl. sogar kräftiger ist, als er je zuvor gewesen ist.
Zu dem dort abgebildeten Magneten muss man wissen, dass nicht das weiße Rechteck der Magnet ist, da es ledigl. die Befestigung für die beiden Schenkel ist. Der eigentliche Magnet ist vielmehr das dünne Scheibchen mittig, welches z.T. von dem weißen Rechteck verdeckt ist. Trotz des scheinbar mickerigen Neodymscheibchens sind diese Hamo-Magnete sehr kräftig!
Wenn man aus irgendwelchen Gründen keine sehr kostengünstige Neodymscheibe verwenden möchte, geht es auch mit konventionellem Magnetmaterial. Dann braucht man jedoch einen größeren Block. Hierzu das entsprechende Bild von der Homepage des Anbieters ESU. Die abgebildeten Permanentmagnete gehören ebenfalls zu Hamo-Umbausätzen.
{Erläuternde Bemerkung: Es gibt zwischen den Umbausätzen von Märklin und jenen von ESU einen weiteren wesentlichen Unterschied, der hier jedoch völlig irrelevant ist. So bietet Märklin seine Umbausätze nur mit neuen Motorschilden und neuen 5poligen Ankern an, womit dann für den H0er ein sog. "Hochleistungsantrieb" entsteht. ESU hingegen geht den einfacheren Weg und bietet nur den neuen Permanentmagneten an. Das alte Motorschild und der alte 3polige Anker werden weiter verwendet.}
Für den Selbstbau von Hamo-Magneten wird sogar gelegentlich propagiert, den alten Magneten nicht vollständig durchzusägen sondern einen kleinen Teil stehen zulassen (dort z.B. eine Blechlamelle des Weicheisens), um die alten Maße von vornherein sicher zu erhalten. Selbst das soll noch funktionell einwandfrei sein.
Glaube hier bleibt, wenn mein Magnetisierungsversuch nichts bringt, wahrscheinlich nur das Aufbringen einer Feldwicklung etwas.
Das mit dem Gleichrichter hierfür ist mir schon klar, denn das Feld muß ja genau wie der alte Feldmagnet seine Polarität beibehalten, auch beim Umpolen der Fahrspannung.
das mit dem Blechpaket bezog sich auf die Umbauten von H0 Allstrommotoren auf Dauermagnet. Bei dem alten Permanentmagneten Deiner Lok müsste man in Analogie seitlich einen kleinen Steg stehen lassen, vielleicht sogar beidseits. (Der beidseitige Steg würde also das Herausfräsen eines mittigen Fensters bedeuten, in das dann der Neodymmagnet einzubringen wäre.)
Die Sache mit dem Gleichrichter hatte ich so gemeint, wie Du sie auch verstanden hattest.
die Sache mit dem schlapp gewordenen Permanentmagneten hatte mich nun doch interessiert. Seit meiner Kindheit habe ich aus dem Trix Metallbaukasten einen Motor mit Hufeisenmagnet rumliegen. Der Hufeisenmagnet hatte damals bereits nach sehr wenigen Jahren seinen Magnetismus fast vollständig eingebüßt. Der Motor lief nur noch ohne Last und dann mit dem typischen Effekt für ein zu schwaches Feld, nämlich mit recht hoher Drehzahl. Aber wie bereits angedeutet, steckt hinter der hohen Drehzahl dann wirklich keine Kraft.
Einen Neodymmagneten mit 10 mm Kantenlänge und 5 mm Stärke hatte ich noch. Also heute Abend "mal eben schnell" in den 2 cm breiten Hufeisenmagneten zwei 5 mm Löcher in 10 mm Abstand bohren. - Haha! - Das Material ist so knüppelhart, dass es eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat! Das Heraustrennen des verbleibenden Steges zwischen den beiden Bohrungen mit einer Nylon-Trennscheibe ging dann aber recht flott. Das nachfolgende Bild zeigt den Motor mit dem fertig überarbeiteten Hufeisenmagneten:
Den Neodymmagneten habe ich mit kleinen Holzstückchen (abgebrochene Streichhölzer) verkeilt und dann mit Epoxydharzkleber fixiert. Auf dem Bild schimmern die Hölzchen noch durch den Kleber durch. Erwartungsgemäß erzeugt der seitlich stehengebliebene Anteil des Hufeisenmagneten (an der schmalsten Stelle beidseits ca. 2,5 mm breit) für den Neodymmagneten einen magnetischen Kurzschluss. Daher hatte ich auch einen relativ dicken und damit kräftigen Neodymmagneten gewählt. Das erzeugte Feld im Arbeitsbereich des Ankers ist wegen des genannten magnetischen Kurzschlusses nicht so stark, wie man es normalerweise von einem Neodymmagneten erwarten würde. Im Ergebnis würde ich aber doch sagen, dass der Hufeisenmagnet nun wieder so kräftig ist, wie zu seinen guten Tagen. Der Motor läuft jetzt wieder einwandfrei!
Wegen des sehr aufwendigen Bohrens und des nicht so super starken resultierenden Feldes würde ich in Zukunft den zu überarbeitenden Permanentmagneten jedoch vollständig durchtrennen. Das könnte man dann von vornherein mit einer Trennscheibe machen. Die beiden Fragmente und der neu einzubringende Neodymmagnet müssten dann abschließend z.B. mit einer Kunstharzmasse miteinander vergossen werden. Vor dem Durchtrennen müsste man sich aus einem aushärtenden Material eine Form erstellen (z.B. Silikon), um später die Fragmente wieder richtig zueinander positionieren zu können. Mit einer Vorabmodellation (z.B. aus Wachs) könnte man dabei bereits die Formgebung für die Kunstharzmasse berücksichtigen.