Fröhlichen Sonntag zusammen, leider gibt es ein Problem: Die Speisepumpe meiner Wilesco D 21 zieht nicht mehr ordentlich. Ich habe sie ausgebaut, um zu sehen, ob da was mit Kalk ist oder so - nix. Kriegt ja auch nur destilliertes Wasser. Ausgebaut fördert sie auch ein wenig, aber eingebaut packt sie nur etwa 3/4 des Weges zum Kessel. Woran kann das liegen, hat jemand eine Idee? Danke schon mal für entsprechende Hinweise!
Wichtig ist, dass beide Ventile dicht sind (Kugeln und Sitze prüfen) und der Kolben auch dicht ist. Bau sie mal aus, zieh den Kolben ganz zurück (raus), halt die Druckleitung zu, steck das Ganze in einen Wassereimer und drück den Kolben wieder rein. Wenn Luftblasen aus der Saugseite aufsteigen, ist diese undicht. Dann Kolben reindrücken, rausziehen (Pummpe voller Wasser), Rausnehmen, Druckseite zuhalten und Kolben reindrücken. Es kann sein, dass auf der Saugseite oder am Kolben Wasser austritt. Dann nochmal Kolben reindrücken, Saugsiete zuhalten, rein in den Eimer, Kolben ziehen. GEht es leicht und der Pumpenkörper ist hinterher voller Wasser, ist die Kugel auf der Druckseite undicht.
Viele Grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
erst mal die Bilder, der Eislöffel dient nur dem Größenvergleich:
1 = Ansaugen, 2 = Rausdrücken, 3 = Schraube, 4 = Hier kommt Wasser raus
Das Innenleben:
Hinter der Schraube 3 befindet sich das Teil 5 mit Dichtungsring und Feder. Sonst ist da nichts drin gewesen. Eine Kugel habe ich nicht gefunden. Wo sollte die sein? Die Pumpe wurde bislang auch noch nicht geöffnet und hat bislang gut gepumpt, sollte sich also im Originalzustand befinden. Ich habe auch keine Ahnung, wie es da drin ansonsten aussieht oder aussehen sollte. Alles ist fest verpresst, verlötet oder wie auch immer halt nicht zu öffnen. Beim Probepumpen im Waschbecken kam oben bei Punkt 4 am Kolben nach mehreren Hüben kräftig Wasser raus. Das Teil ist jetzt etwa 10 Jahre im Einsatz. Ausgenudelt?
es muss nicht immer eine Kugel sein. Der federbelastete Stöpsel geht auch als Rückschlagventil. Wenn nur eins drin ist, sitzt das zweite wahrscheinlich am Kessel.
Wenn bei "4" Wasser austritt, ist dort die Abdichtung nicht mehr gegeben. Größere Pumpen haben da eine Stopfbuchse, die man nachstellen oder ggfs mit neuem Dichtzeugs füllen kann. (Ich verwende Paketschnur eingelegt in eine 50/50 Mischung aus Heissdampföl und Graphitpuler.....schöne Sauerei)
Es führt wohl kein Weg herum, da oben mal aufzumachen. Vielleicht ist es verlötet oder auch nur gepresst. Die Bohrung wird oval ausgenudelt sein. Dass die Kolbenstange dünner wird, hab ich noch nicht gesehen. Entweder eine Buchse einsetzen oder gleich einen neuen Deckel drehen.
Viele Grüße
Holger
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Eieiei! Drehen kann ich leider nicht. Da muss ich das Ding wohl einschicken... Ein Ventil am oder im Kessel gibt es wohl nicht. Ich habe die Zuleitung von beiden Seiten durchgepustet. Gute Frage, wo es dann sein könnte. Irgendwo in der Pumpe, wo man nicht ran kommt. Wenn der Deckel aufginge, wär schon mal gut...
Wenn bei 4 Wasser raus kommt, dann ist die Dichtung zwischen Kolben und Zylinder defekt. Da ich nicht weiß ob da überhaupt Dichtung oder Kolbenring vorhanden ist werde ich mich an Spekulationen nicht weiter beteiligen. Du müßtest den Deckel oben abnehmen und den Kolben raus ziehen. Der Kolben ist letztlich ein Verschleißteil, irgendwann wird das undicht. Eine Stopfbüchse ist zur Abdichtung der Kolbenstange. Das ist hier aber nicht notwendig, da die Pumpe nicht doppeltwirkend ist.
versuch mal vorsichtig, den Deckel rauszutreiben. Vielleicht ist er nur gepresst. Wenn die Pumpe nur einfach wirkend ist, braucht diese Stange keine Dichtung, weil das der Kolben übernimmt.
Wenn Du Glück hast, gibt es Kolbenringe. Wenn nicht, muss ein neuer Kolben her.
Viele Grüße
Holger
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Also fürs Erste habe ich jetzt mal ein günstiges Ersatzteil in der Bucht geschossen. Wenn ich Zeit habe, werde ich allerdings mal die defekte Pumpe auseinander zu nehmen versuchen. Dann werden wir sehen, was da drin ist!😉
Mit vorsichtigen Schlägen ringsherum konnte ich den Deckel recht leicht ohne Verkanten heraustreiben. Zum Glück war er nicht angelötet. Was kam da heraus?
Ein Kolben mit einem Gummiring zwischen 2 festen Metallringen und ein Rückschlagventil, ebenfalls mit einer Gummidichtung. Und da steckt das Ventil wie ein Stöpsel drin:
Und so gehört das alles zusammen (nur die Verschlußschraube 3 käme unten rechts noch dazu):
Wenn also, wie oben beschrieben, bei 4 Wasser austritt, müsste das wohl an dem Gummiring des Kolbens liegen? Richtig? Er läßt sich sehr leicht im Gehäuse bewegen und das Gummi könnte somit abgenutzt und zu schmal zum Abdichten geworden sein. Man könnte die Sache also durch erneuern des Gummirings vermutlich beheben. Den allerdings gibt es nicht als Wilesco-Ersatzteil, nur die Pumpe komplett für teuer Geld... Wäre also die Frage, welche Maße der Ring vor Abnutzung hat und vor allen Dingen welche genaue Beschaffenheit. Heiß ist das Speisewasser ja nicht. Womöglich könnte etwas aus einem Baumarkt-Dichtungen-Sortiment verwendet werden? Außerdem frage ich mich, ob man den Kolben in Zukunft vor Gebrauch ölen sollte. Das wird in der Anleitung der Maschine nämlich nicht erwähnt. Schadet normales Öl für die Lager einem Gummiring auf Dauer? Was meint Ihr?
Hallo Gernot, interessantes Innenleben. Ich hätte nicht mit 0-Ringen gerechnet, eher mit Kugeln als Abdichtung. Es wird der große Ring sein. Vermutlich ist er rissig, wenn Du ihn leicht auseinander ziehst wirst Du es sehen. Der Fachbegriff ist Nullring oder 0-Ring. Wenn ich das Wort bei ebay eingebe erscheinen 22.000 Angebote. Du wirst also fündig werden.
schau Dir den Ring mal genau an. Er wird außen abgeflacht sein. Miss ihn mal in senkrechter Ebene, dann hast du den Durchmesser, den er eigentlich haben soll. Vielleicht ist er zusätzlich auch insgesamt etwas geschrumpft. Der Kolben mit Ring muss sich gut in der Röhre bewegen lassen. Er darf nicht klappern, aber auch nicht zu stramm sitzen. Einziges "Schmiermittel" an dieser Stelle ist das Wasser, das gepumpt wird. Öl oder Fett würdest Du unweigerlich in den Kessel pumpen.
Viele Grüße
Holger
PS: Ich schlage mich gerade mit einem ähnlichen Problem herum. Die Kreuzkopf-Wasserpumpe eines 5" LBSC Titfield Thunderbolt. Trotz neuer Ventilkugeln pumpt da nix. Fehlersuche dauert an.
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Hallo und danke für Eure Rückmeldung. Der grosse O-Ring am Kolben ist aussen rund. Aber senkrecht gehalten fällt das ganze Teil quasi von allein in den Zylinder. Könnte der durch Reibung mit den feststehenden Kolbenringen innen grösser geworden sein? Der Pumpenhebel ist in seinem Drehpunkt in einem Langloch gelagert. Trotzdem wird der Kolben wohl kaum exakt senkrecht auf und ab gehen...
O-Ringe wundert mich nicht. Gut und günstige Lösung für Spielzeugdampfmaschinen. Ersatz? Hast Du ein Gas-/ Wasserinstallateur in der Nähe? Teile mitnehmen und zeigen. Temperaturbeständig müssen die nicht sein. Installateure haben ein spezielles Armaturenfett, das ist gut für die Anwendung. Kolben mit bisschen Fett bestreichen und montieren. Und falls der eingepresste Deckel nicht mehr hält: ein „Mückenschiss“ an Loctite hilft.
Ich habe heute beim Aufräumen meine 0-Ringe gefunden. Sie werden nach dem Innendurchmesser und dem Durchmesser (Querschnitt) des Gummis bemessen. Mit 5x2 kann ich Dich zuschütten. Wenn Du mal ein paar Maße postest kann ich nachsehen.
Hallo JoHa und danke für das Angebot! Der Ring ist etwas merkwürdig. Beim Abziehen ist er außerdem gerissen. Er ist nicht aus Gummi, sondern aus einer Art Plastik mit weicher Oberfläche. Innenmaß 8,4 mm (wie auch sein Sitz auf dem Kolben), der Gummi ist, je nachdem, an welcher Stelle und ob hoch oder quer, vermittelt 2 mm stark. Demnach müsste der Außendurchmesser etwa 10,4 sein, ich messe aber immer etwa 12 (...?), der Innendurchmesser des Pumpenzylinders ist auch 12 mm. Die Differenz zwischen Innen und Außen verglichen mit der Gummistärke kann ich mir nicht erklären. Wir haben mehrfach gemessen mit 2 verschiedenen Lehren. In unserem "Dorfbaumarkt" habe ich schon nachgefragt, Fehlanzeige. Da muß ich warten, bis ich mal in die Stadt komme.
Zitat von U 43 im Beitrag #15Innenmaß 8,4 mm (wie auch sein Sitz auf dem Kolben), der Gummi ist, je nachdem, an welcher Stelle und ob hoch oder quer, vermittelt 2 mm stark. Demnach müsste der Außendurchmesser etwa 10,4 sein, ich messe aber immer etwa 12
Innendurchmesser 8,4mm plus zweimal Ringstärke 2mm = 12,4mm, ist insofern schon richtig gemessen... ;-) Da ich mal vermute dass Wilesco Standardteile verbaut hat dürfte der O-Ring das Maß 8x2mm haben; gibts für kleines Geld in der Bucht, z.B. hier Mess doch zur Sicherheit einfach nochmal den Durchmesser des Ringsitzes der Pumpenwelle, sollten ~8mm sein.
Liebe Grüße aus den schönen Taubertal, Manfred (American Flyer S-Gauge, ROKAL-TT, Tri-ang TT, SIKU-Plastik Sammler und Spieler)
8 +2+2=12 8,4 ist richtig damit der Ring Vorspannung hat. Du musst also 8x2 suchen. Das Zerreißen habe ich erwartet. Von duesem Ring habe ich keinen Vorrat. Kaufe einfach im Internet.
Danke, natürlich 2 x , ich Dödel. Aus mir wäre doch kein Inschinör geworden... !!! Der Kolben hat, wie gesagt, auch 8,4 an dieser Stelle. Aber das Material gibt mir noch zu denken. Normales Gummi, wie man das z. B. von Waschbeckendichtungen kennt, ist das nicht. Wie gesagt, fasst sich mehr wie Plastik an. Naja, mal sehen, was so im Angebot ist.
über den eher oval gewordenen Querschnitt des alten Gummis ebenso über die plastikartige Härte darf man sich nicht wundern. Mit zunehmenden Alter entweichen die Weichmacher, womit die einmal eingenommene Form erstarrt, das Gummi hart wird und sich an der Außenfläche - dort wo der Weichmacher austritt - eine eher schmierig weiche Oberfläche bildet. Die angegebene O-Ringgröße dürfte daher stimmen. Und ein Klempner dürfte notfalls einen Hauch geeigneten Schmiermittels haben (säurefrei!), falls sich der neue O-Ring nicht schön geschmeidig bewegen lässt.
Es ist schlichtweg eine Wissenschaft für sich! Es gibt die unterschiedlichsten Ausführungen in Form und Material. Ich verwende die gerne für Sicherheitsventile. Die einfachen Pappdichtungen dichten schlechter und meist muss man mit einer Zange rumwürgen. Allerdings neigten die verwendeten Ringe aus dem Sortimentskasten eines Discounters nach nicht allzulanger Zeit zu reißen. Wasserdampf war wohl nicht der Lebensdauer zuträglich. Nun ist ein Freund in dem Bereich tätig gewesen. Mit der Bemusterung von Viton-Ringen war das Thema abgehakt. Gruß Harry
Hallo zusammen, nach einem Kurzurlaub wieder im Lande habe ich gleich die bestellten O-Ringe aus dem Briefkasten gefischt und einen davon eingebaut. Der Deckel ließ sich auch gut wieder aufpressen. Der Kolben bewegt sich gut und völlig ohne Schmiermittel. Und was soll ich sagen - das Ding pumpt wieder wie verrückt! Nochmals vielen Dank für die Mithilfe!😊