ich habe neulich recht günstig 2 der uralten Liliput Ruhrschnellverkehrswagen in violett/creme Farbgebung erstanden (29702 und 29902).
Ich kann mich noch erinnern, dass ich die Waggons als Jugendlicher schon haben wollte, aber zu dem Zeitpunkt, zu dem ich genügend Geld zusammengespart hatte, waren die Wagen bereits aus dem Programm herausgefallen, und durch die rot/creme Variante ersetzt.
Wer weiß, von wann bis wann die violett/creme Farbgebung produziert wurde?
Und wann fuhren die Wagen beim Vorbild in welcher der beiden Lackierungen?
das sind wunderschöne Wagen, die du da zeigst, davon habe ich ebenfalls einige.
Zu deiner Frage nach dem Vorbild: Der "Ruhr Schnellverkehr" wurde von der Deutschen Reichsbahn (DRG) in der Zeit bis vor dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt.
Als Zugloks wurden u.a. die BR 78 eingesetzt.
Bei Fleischmann gab es in den 1990er Jahren auch Zugpackungen zu diesem Thema.
Interessant, dass der Wikipedia Artikel die Modelle von Lilliput überhaupt nicht erwähnt. Tatsächlich sehen allerdings die Modelle von Märklin und Trix vom Wagentyp her auch völlig anders aus, während die Fleischmann Modelle wiederum den gleichen Wagentyp darstellen, wie die von Lilliput. Das Vorbild von Lilliput und Fleischmann entspricht anscheinend den zu Beginn eingesetzten Waggons, während die Vorbilder der Märklin und Trix Modelle erst später zum Einsatz kamen, und wohl spezifisch für diesen Anwendungszweck entwickelt wurden.
Ich habe dann noch ein wenig weiter im Web gestöbert, was meine Frage nach der Farbgebung folgendermaßen beantwortet hat: [http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.png„Die Wagen erhielten eine besondere Farbgebung, um diese von den Regelzügen leichter unterscheidbar zu machen. Zunächst waren anfangs violett-beige farbene Wagen im Einsatz […] bald wurde jedoch angeordnet diese Farben zu entfernen bzw. rot-beige zu benutzen, da die violett-beige Farbgebung den Luxuszügen - wie dem Rheingold - vorbehalten war.“ (Quelle: https://moba-hgh.de/rsv-ruhrschnellverkehr)
Mit etwas „Modellers Licence“ werde ich also durchaus meine zwei vorhandenen rot/beigen mit den neu hinzugekommenen violett/beigen kombinieren können - Übergangszeiten gab es ja immer - wobei der grüne Postwagen sicher eine sehr freie Interpretation darstellt.
Mit etwas „Modellers Licence“ werde ich also durchaus meine zwei vorhandenen rot/beigen mit den neu hinzugekommenen violett/beigen kombinieren können - Übergangszeiten gab es ja immer - wobei der grüne Postwagen sicher eine sehr freie Interpretation darstellt. ...
Schöne Grüße Peter
Hallo Peter,
ich habe durchaus noch Erinnerungen an den Ruhrschnellverkehr im Grün der Bundesbahn mit Fahrten in der 3. Klasse (der heutigen 2.) zwischen Dortmund Hbf und Langendreer, zum dortigen Knappschaftskrankenhaus. Aber Post- oder Packwagen sind tatsächlich eine sehr freie Interpretation. Weil eben der Schnellverkehr mit den Ladezeiten "ausgehebelt" würde. Wobei ich mir aber vorstellen könnte, das die Garnituren auch in anderen Verkehren eingesetzt wurden. Dann eben auch mit Wagen im "Ladeverkehr".
Ach ja, und Arnold, meine ich, hatte für die Spur N auch beide Lackierungsvarianten der vierachsigen Abteilwagen im Angebot.
Ich habe mal die alten Kataloge herausgekramt, und dabei den Produktionszeitraum bei Lilliput etwas einschränken können.
So wie es aussieht sind die Waggons in violett/beige zuerst herausgekommen und zwar im Jahr 1976.
Der Katalog von 1977 zeigten neben der violett/beigen Variante auch die rot/beige.
Im Katalog von 79/80 war dann nur noch die rot/beige Variante enthalten.
Die Kataloge konnte ich allerdings nur über die Preislisten die sich noch darin befanden identifizieren, denn seltsamerweise habe ich in den Katalogen selber keine Jahresangabe finden können.
wenn ich die einschlägigen Webseiten zu diesem Thema richtig interpretiere, dann waren die ursprünglich preussischen Abteilwagen zunächst ab 1932 im Einsatz, erst in violett/beige, dann in rot beige. Ab 1933 wurden dann zunehmend neue Waggons beschafft , die als "[..] Vierachser nach britischem Vorbild [.. entwickelt wurden .. ], bei denen zahlreiche Seitentüren ein schnelles Ein- und Aussteigen ermöglichen sollten."
Es wäre interessant herauszufinden, ob da "nach britischem Vorbild" auch das britische Sicherkeitskonzept übernommen wurde, in der Form, dass die Griffe zum Öffnen der Türen nur außen angebracht waren, man also zum Aussteigen erst einmal das Fenster öffnen, und den Türgriff von außen betätigen musste?
Ich kann nicht glauben, das in Deutschland Wagenbauer oder Schlosser es durchgehen ließen, zum öffnen der Türen von innen, erst das Fenster öffnen zu müssen.
Das kann es bei uns ohne Türgriff innen nicht gegeben haben?
also von speziell lackierten Loks habe ich noch nicht gehört. Allerdings wurde mit der Zeit wohl eine Wendezugfähigkeit eingeführt.
Zitat von Eisenfresser im Beitrag #10Ich kann nicht glauben, das in Deutschland Wagenbauer oder Schlosser es durchgehen ließen, zum öffnen der Türen von innen, erst das Fenster öffnen zu müssen.
Tatsächlich glaube ich das auch nicht, denn auch von den preussischen Abteilwagen her war mir so was bisher nicht bekannt. Bei uns waren ja auch die Haftungsgesetze nicht so streng.
beim aufräumen und sortieren bin ich auch heute über meine Liliput Wagen gestolpert (sinnbildlich und nicht physisch gemeint).
Meine drei Wagen sind auf dem OKT mit dem 3L WS Symbol (blauer runder Aufkleber) versehen und besitzen in der Tat auch Wechselstromachsen. Wenn auch die deutlich später herausgekommenen Fleischmannwagen exakter ausgeführt sind, können diese Wagen sehr wohl gefallen.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Welches Ende des Produktionszeitraums lässt sich denn annehmen? Das Ende von Liliput Austria ist nicht auch zwingend das Ende der Produktion aller früheren Fahrzeugtypen.
die weinrot-beigen Wagen (297 03, 298 03, 299 03) finde ich letztmalig im Katalog 1986. Die violett-beigen Wagen (297 02, 298 02, 299 02) habe ich letztmalig im Katalog 1977; 1981 waren sie schon nicht mehr drin.
Die Produktion ist also schon zu Zeiten von Liliput Wien (bzw. Baden) eingestellt worden. Aus naheliegenden Gründen - weil maßstäblich verkürzt - sind sie auch nicht wieder aufgelegt worden. Da gab es eben die vierachsigen preußischen Abteilwagen von Fleischmann, die als Ruhrschnellverkehrs-Set mit der BR 78 (T18) und der BR 38.10 (P8) produziert wurden.
Die vierachsigen Einheits-Abteilwagen "englischer" Bauart hat MäTrix herausgebracht; nur an die drei- und zweiteiligen VT Bauart Ruhr hat sich bisher noch keiner herangetraut. Das Thema Ruhr-Schnellverkehr zog sich also über Jahrzehnte durch mehrere Produzenten.