Ein Klassiker aus dem Lima-Programm der 70er und 80er ist der Akkutriebwagen 515 / ETA 150, vor dem Erscheinen des Modells von Kato/Lemke in den 90ern das einzige Großserienmodell für Zweileiter-Fahrer. Wobei ich irgendwie im Hinterkopf habe dass es den Märklin ETA auch mal von Hamo gab. Limas Steckdosen-IC hatte natürlich den typischen Lima-Charme, also Pfannkuchen-Motor mit Renngetriebe, Pufferabstände lang wie Schillers Glocke und phantasievolle Beschriftungen in Lufthansa-Gelb. Dafür war aber der Wagenkasten weitgehend maßstäblich, im Gegensatz zum verkürzten Märklin-Modell.
In den 90ern erschien Limas ETA in einer überarbeiteten Neuauflage, von der ich hier mein Exemplar vorstelle. Ich habe den ETA in den späten 90ern beim Hünerbein in Aachen erworben, Kaufpreis damals rund 90,- DM. Die Zurüstteile liegen noch im Beutel. Der Pfannkuchen-Motor blieb auch bei der Neuauflage erhalten, bekam aber eine deutlich langsamere Übersetzung spendiert. An den Drehgestellen finden sich nun NEM-Kupplungsschächte, aber auch mit Kurzkupplungsköpfen (in meinem Fall die von Märklin) verringert sich der Pufferabstand gegenüber der ersten Auflage nicht dramatisch…
Optisch macht das Modell immer noch eine sehr gute Figur, zumal auch Farbgebung und Beschriftung einwandfrei gelungen sind. Die partiell roten Türen beim blau-beigen ETA sollen Ersatzteile von ausgeschlachteten roten Triebwagen darstellen. Vielleicht eine Prise zu originell, aber sei’s drum, sind auf jeden Fall nette Farbtupfer. Nettes Detail: der Motor wird durch Vorhänge in den entsprechenden Fenstern getarnt.
Der Antrieb läuft erwartungsgemäß knorrig, lässt sich aber auf eine erstaunlich niedrige Geschwindigkeit regeln. Die Langsamfahrt ist allerdings eher theoretischer Natur, denn leider wurde die miese Stromabnahme von der ersten Version übernommen. Pro Drehgestell wird nur auf einer Seite der Strom abgenommen, es gibt bei acht Rädern nur vier Stromabnahmepunkte, diagonal versetzt. Somit hat der ETA praktisch die gleiche Stromabnahme-Basis wie eine Köf II, d.h. spätestens bei der ersten (nicht-polarisierten) Weiche klemmt’s… Schon damals habe ich mir überlegt wie man die Stromabnahme verbessern kann. Am antriebslosen Drehgestell ließe sich was mit Federblechstreifen basteln, aber beim Antriebsdrehgestell ist nix zu machen, die Räder ohne Stromabnahme sind beide mit Haftreifen bestückt, womit der ETA locker Erz- oder Container-Ganzzüge über die Anlage ziehen könnte…
Inzwischen habe ich den ETA digitalisiert. Mit einem Tams/Conrad-Decoder läuft er erstaunlich gut, allerdings bleibt natürlich das Problem mit der Stromabnahme. Der Decoder kann mit einem Kondensator als Kurzzeit-Strompuffer bei Kontaktunterbrechung ausgerüstet werden, ich werde beizeiten mal austesten wie bzw. ob so was funktioniert. Ansonsten bliebe noch ein Radikalumbau mit Rauswurf des Pfannkuchens, SB bietet z.B. entsprechende Umbausätze an. Verdient hätte es die Karosse allemal, die muß sich m.E. nicht vor dem 20 Jahre jüngeren Kato/Lemke-Modell verstecken.
Von Limas ETA hatte ich übrigens auch die erste Version und konnte beide Versionen genau vergleichen…allerdings habe ich die erste Version vor einiger Zeit in der Bucht versenkt, daher kann ich keine direkten Vergleichfotos liefern.
@Django: Ursprünglich hatte ich den Umbausatz von SB-Modellbau ins Auge gefaßt, aber zum einen ist der mit 125,- EUR nicht gerade preiswert, zum anderen baut der auf dem vorhandenen Drehgestell auf, d.h. das Stromabnahme-Problem löst er nicht. Da tendiere ich dann eher zu einem komplett neuen Antriebs-Drehgestell und der Pfannkuchen bleibt unverbastelt, dann kann ich den Triebwagen bei Bedarf wieder zurückrüsten.
@Einheitslok: Umbeschriftet habe ich ihn nicht, der ist 100% out-of-the-box. Scheinbar gab es dann verschiedene Betriebsnummern.
weiss jemand etwas zum Vorbild dieses Triebwagens? Welchen Sinn hatten die roten Türen?
So schön das Gehäuse des Modells ist, der Drehgestellabstand ist bei den Lima-Modellen zu gross, der war bei Märklin besser wiedergegeben. Aus irgendwelchen Gründen gab es auch bei Lima zur Neuauflage wohl keinen Beiwagen.
Zitat von gilbert-blythe73 Die partiell roten Türen beim blau-beigen ETA sollen Ersatzteile von ausgeschlachteten roten Triebwagen darstellen. Vielleicht eine Prise zu originell, aber sei’s drum, sind auf jeden Fall nette Farbtupfer.
Hallo, wer kann helfen ? Ich habe vor kurzem über ebay einen ETA 150 günstig erworben, gut erhalten und teilweise zugerüstet. Leider fehlen die Scheibenwischer, wer hat vielleicht noch welche in der Bastelkiste und könnte mir helfen ?