zur Abwechslung habe ich gestern und heute mal wieder an der P6 weitergebaut.
Es wurden sämliche Löcher zwischen Kessel und Rahmen mit kleinen Blechen verschlossen, die runden Radkästen über den Treibachsen wurden angefertigt und verlötet, ebenso die Sonnenblenden über den ovalen Front-Fenstern, und schließlich gab es noch den Vorläufer:
Besonders diese blöden Radkästen hatten es in sich.....
Es fehlen jetzt noch: Schienenräumer, Bremsschlauch, die Führung für den Vorläufer, die Steuerung-Gestänge, Kupplungsstift für die Tender-Kupplung etc. etc....... Und natürlich der Tender!
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
da die Lok ja fertig ist, geht's ab sofort an den Tender. Heute habe ich die Drehgestell-Wangen gefräst, eine Arbeit, die ich gar nicht mag. Das Geräusch ist grauenvoll, wenn sich der Fräser durch das Messing fräst, und dann noch der Staubsauger, der während des Fräsens das Werkstück spanfrei hält. Anschließend ist man taub!
Damit die Wangen auch völlig deckungsgleich werden, habe ich sie zuerst grob ausgesägt, dann aufeinander gespannt und alle gleichzeitig in einem Rutsch gebohrt und gefräst.
Jetzt müssen noch die Federpakete aus Messing-Guß aufgelötet werden, dann sind die Drehgestell-Wangen schon fertig.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Klaus Klasse Arbeit! Langlöcher entfallen in den Achsaufnahmen da Du die Wangen mittig beweglich gefertigt hast. Wie ist die Stärke des Materials? Gruß Frank
Hallo Frank, dann will ich mal ein wenig über die Fertigung schreiben:
Die Wangen wurden aus 1,5 mm-Messing-Blech (das ich auch für meine Lok-Fahrwerks-Platinen verwende) zuerst ausgesägt, dann übereinander gespannt und alle gleichzeitig gebohrt und gefräst. Es fehlen jetzt noch die Federpakete aus Messing-Guß.
Die Brücken bestehen aus mehreren Teilen, alle aus Messing, die allesamt mit einem großen Brenner verlötet und zudem mittels je zwei Gewindestangen M3 verschraubt wurden:
a) ein durchgehendes Rund-Stück von 8 mm Durchmesser, mit jeweils einer 2,8 mm-Bohrung axial an jedem Ende zur Aufnahme der Bundschrauben.
b) ein Vierkant 10 x 10 mm, mit einer axialen Bohrung von 8 mm, durch die Teil a) durchgesteckt wird.
c) ein weiterer Vierkant 5 x 10 mm, als Zwischenstück von Teil b) zur Auflageplatte d)
d) die Auflageplatte oben.
e) an jedem Ende von Teil a) ein Ring, Außen-Durchmesser 10 mm, Innen-Durchmesser 8 mm, Breite 5 mm, zur Vergrößerung der Auflagefläche der Wangen
f) 4 Halbrund-Nieten, an jeder Ecke der Auflageplatten d) eine, zur Verringerung der Reibung beim Drehen.
Die 8-mm-Bohrung in Teil b) bedingt ein Vier-Backen-Futter auf der Drehbank, sonst wird das nix.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
schön, das du die Bauinfos der Tender-Drehgestelle hier eingestellt hast. Ist ne sehr gelungene Konstruktion. War schon länger am Überlegen ob ich die beiden Drehgestelle für meinen Badischen Gewichtswagen nicht auch selbst herstellen sollte. Jetzt nach deinen Fotos und Beschreibung werde ich das tun. Bin schon gespannt wie diese kleine Tenderlok ausschaut wenn sie fertig ist. Immer schön zu sehen was es ausser der "Massenware" noch alles schöne Loktypen gibt auf die man so gar nicht kommt.
Zitat von joha30 im Beitrag #36Warum drehst du die Traverse nicht aus einem Stück? Das 10er Vierkant hast du doch ohnehin eingespannt.
Hallo Joha, Du hast völlig Recht! Das ist mir auch eingefallen, als die beiden Brücken fertig waren.... Wäre einfacher gewesen, und auch schneller!
Ich habe allerdings beim Bauen die Brücke immer weiter "erdacht", und so Schritt für Schritt vollzogen. Auf die (stabilisierenden) Ringe an den Enden bin ich auch erst ganz zum Schluß gekommen.
Da ich jetzt aber weiß, wie es geht, werden zukünftige Brücken aus einem Stück gedreht.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
wenn man das kleine große Kunstwerk so sieht, wird für mich aus Weißblech ja eher Heißblech. Wirklich eine tolle Arbeit, großes Kompliment. Sag mal, wie viele Stunden sitzt du an so einer Lok mit Tender? Und: wie schwer ist beides zusammen?
wenn man das kleine große Kunstwerk so sieht, wird für mich aus Weißblech ja eher Heißblech. Wirklich eine tolle Arbeit, großes Kompliment. Sag mal, wie viele Stunden sitzt du an so einer Lok mit Tender? Und: wie schwer ist beides zusammen?
Viele Grüße aus dem hohen Norden! Thomas
Hallo Thomas,
die Stunden habe ich nicht gezählt, wird aber im deutlich dreistelligen Bereich sein.
Die P6 ist in der Riege meiner Eigenbau-Dampfloks ein Leichtgewicht, sie bringt gut 1600 g auf die Waage.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Klaus Sehr schön! Ich könnte mir vorstellen das die kleineren Puffer an dieser Lok auch gut passen würden. Was meinst Du? Wo hast Du denn die Steckdose am Tender versteckt, ich sehe zwar einen Kabeleingang aber keinen Ausgang. Gruß Frank
Hallo Frank, die kleineren Puffer gefallen mir nicht so gut, selbst an meiner KöF habe ich die Feder-Puffer montiert.
Eine Tender-Steckdose gibt es bei mir seit längerer Zeit schon nicht mehr, meine BR 64, BR 38.10, BR 17.2, BR 56.2, BR 55.25 und jetzt BR 37 haben diese nicht mehr.
Grund: ich habe die Steckdosen nie benutzt, weil ich grundsätzlich meine Züge von den mit Schleifern ausgerüsteten Packwagen mit Saft versorge. Also waren sie einfach überflüssig.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Klaus Das meine ich auch in einem Deiner Beiträge mal gelesen zu haben. Ich hatte halt das Loch im zur Lok gewannten Frontblech des Tender gesehen. Ach so, Zuleitung für die Tenderbeleuchtung jetzt ist es klar. Gruß Frank