Hallo, Habe als Anfänger eine ca. 50 Jahre alte BR 20056 so geöffnet gefunden:
Beim Probelauf haben nur die hinteren Lampen geleuchtet, der eine Draht war lose.Nach dem anlöten etwas Rauch am Motor, keine Bewegung.Sofort ausgestellt. Aus einer Intuition heraus habe ich nochmal die Kohlendepots (KD)aufgeschraubt und die neuen Federn/Kohlen - die mir (Anfänger) ein Verkäufer in einem Modellbahn Geschäft eingesetzt hat- herausgenommen.Beim Blick in die KDs fand ich in der linken Seite eine "Kupferdrahthülse" ( s.Foto ) möglicherweise eine alte Kohlenbefestigung, die aber wohl den Kontakt der neuen Kohle zum Kollektor behindert hat. Rechts eine Kohle mit Schlitz ,wie für einen Schraubenzieher.Habe die Kohle mal mit einem Schraubenzieher gedreht, dadurch ließ sich der Kollektor etwas drehen ? Nach Einsetzen der neuen Kohlen lief die LOK einigermaßen (ein Rad ist etwas locker und muß noch befestigt werden. Das andere Teil auf dem Foto lag bei der Lok, was kann das sein? Danke für Anregungen und Grüße von Bernd
Edit: Fehlende Klammern ergänzt, damit Bilder wieder sichtbar. Gruß Gerd aus Dresden (Admin.)
Hallo Bernd, was bitte ist eine BR 20 ? Du wolltest sicher V200.056 sagen schätze ich mal. Deine Bilder ?? da scheint was schief gelaufen zu sein. Den Link in picr kopieren und hier rein. Anleitung hierzu auch vorne im Forum
Es handelt sich hier wohl um eine sog "BR 71" von Trix Express mit der Artikelnummer 756 aus dem Jahr 1953 in der allerersten Gleichstromausführung.
Das ist ein seltenes und gesuchtes Stück.
Die gezeigten Bürsten scheinen von Märklin zu stammen, TE hatte eigtl immer 2 Kohlebürsten, die von je einer Spiralfeder in Richtung Anker gedrückt wurden.
Das gezeigte Federteil kenne ich nicht (mir fehlt diese Lok noch in meiner Sammlung). Aus dem Vergleich mit anderen Modellen des gleichen Alters könnte ich mir vorstellen, daß es irgendwo oberhalb Vor- oder Nachläufer als Gehäusebefestigung bzw Masseverbindung dient.
Diese Art von Motoren ist erfahrungsgemäß extrem stör- und BRUCHANFÄLLIG.
Das schwarze zylindrische Teil ist ein Dauermagnet, der seine Kraft über 2 einzelne "Wangen" überträgt und mit ihnen zusammen die bekannte Form eines hufeisenförmigen Feldmagneten bildet. Die extrem zerbrechliche Bürstenbrücke hält die beiden "Wangen" an Ort und Stelle und klemmt gleichzeitig den Dauermagneten ein. Sobald ihr Sitz nicht 100%ig ist, schleifen die "Wangen" am Anker und hemmen ihn oder der Magnet fällt raus. Aus diesem Grund wurde er häufig festgeklebt.
Arbeiten am Feldmagneten sollten wegen der hohen Bruchgefahr der Bürstenbrücke und den schwierigen Einstellungsarbeiten nur von geübten "Schraubern" vorgenommen werden!
danke für deine sehr informative Antwort. Ja , es sind Märklin Kohlen, die mir der schon zitierte "Fachverkäufer" eingebaut hat. Müssen davon doch je 2 pro Kohlendepot(?) eingebaut werden ? Bekomme ich irgendwo die original Trix Kohlen (s. auch Frage zu Ersatzteilen weiter unten)? Nach dem ich im Post die BR Nummer 71 erfahren habe,fand ich die Lok auch im Trix Neuheiten Prospekt von 1955 (Foto).Leider fehlt mir die Schraube um das Gehäuse am Fahrwerk zu befestigen.Kannst du mir einen erfahrenen "Schrauber" nennen, der mir evtl.noch Reparaturen an dieser Lok durchführen kann?
Dann habe ich noch eine BR 01 wo die Kupplung (richtiger Terminus?) falsch montiert ist, kann keinen funktionierenden Bügel einfügen, die Kupplung geht nicht runter (s.Fotos), eine neue lässt sich vermutlich nach lösen der Schraube einfügen.
Wo kann man diese finden.Ich weiß es gibt viele Listen, die aber mit Ersatzteilnummern (ohne Bilder) versehen sind, die ich nicht zuordnen kann.Oft fehlen mir auch noch die korrekten Bezeichnungen (Kupplung, Kohlendepots?).Ebenso gibt es ja kontroverse Aussagen zur Art der Haftreifen.Braucht man da die Typennummer oder Größen angaben?
Die 01-Tenderkupplung und was damit nicht stimmt kann ich auf dem Winzfoto nicht erkennen.
Trix Express-Schrauber sollten sich in einem Extra-Thread hier im FaM sicherlich finden lassen. Allerdings wird kaum einer gerne das Risiko übernehmen, Deine Bürstenbrücke zu demontieren. Ich selber habe auch schon die eine oder andere unwiederbringlich zerstört (dass liegt in der Natur der Sache), kann Dir aber ggfs Tipps geben, wie Du das selber bewerkstelligen kannst.
Ersatzteile für die BR 71 von Trix Express gibt es bei Ton Jongen.
Das gezeigte Teil mit den beiden Federn oder Kontakten kenne ich aus dem Stand auch nicht; war es in der Lok befestigt?
Die BR 71 20/56 gab es ab 1939 oder 40 in Wechselstromausführung mit Automatik- Kupplung, technisch recht interessant, aber nicht einfach einzustellen... Dieses Modell wurde auch ab 1948 wieder in leicht veränderter Form angeboten.
Bei den Wechselstrommodellen wurde immer eine Kohle und ein Kupferstift verwendet. Man kann aber auch zwei Kohlen nehmen, die von Märklin passen, wichtig ist die kleine Feder zum Andrücken der Kohlen.
Das gezeigte Modell ist die Katalognr. 756, gebaut von 1954 bis 1956. Das Gehäuse hat nun Nietreihen und das Modell wird mit Gleichstrom betrieben. Automatik entfällt, der Motor ist ein sog. Umbau- Permamotor. Im Prinzip wurde dabei die ganze Umschaltmechanik und der Fernkupplungsapparat weggelassen und am Motor der zylinderförmige Permanentmagnet angebracht. Um das Gewicht der Lok zu erhalten, bekam sie noch ein Zusatzgewicht. Ähnlich machten sie es mit den alten B- Loks 20/52, 20/54, der BR 01, der E 94 und dem Triebwagen 758
vielen Dank für eure Mühe. Sorry für die "Winzlinge" Habe nochmals größere Aufnahmen von der BR 01 Kupplung gemacht.
Der schwarze Metallbügel lässt sich nicht weiter runterklappen ( zu eng ? oder im falschen unteren Loch?) Habe keine vergleichbare andere Kupplung ,auch bei Ebay nichts in der Art gefunden.
Blick von oben
Dadurch lässt sich der Drahtbügel (und der schwarze Bügel) nicht weit genug herunterklappen um Anhänger anzukuppeln.
die Kupplung ist vermutlich verbogen oder gequetscht, wenn sie nicht mehr funktioniert. Bei Ton Jongen bzw. Ebay gibt es die Teile als Pennystock. Aber: Drahtbügel aufbewahren, Splint entfernen und schauen, ob der Kupplungshaken noch für die Ersatzteilkiste taugt: Vermutlich ist nämlich nur der Überwurf verbogen! Das passiert, wenn so etwas vom Tisch fällt...
Hallo Bernd Mach bitte nicht den Fehler, den dir die Kollegen hier erzählen und bau 2 weiche Kohlen ein. In den Trix-Hobel muss immer eine weiche Kohlebürste und eine harte Kohlebürste (oder Gewebebürste) aus Kupfergaze. Prüfen kann man das auf einem stück Papier, so wie mit nem Harten Bleistift, der sehr dünne Striche macht(harte Kohlebürste) oder nem weichen Bleistift der dann dickere Striche macht (weiche Kohlebürste). Man sieht es bei den originalen, die weiche Kohle ist richtig schwarz und die harte Kohle ist Kupferfarben. Wenn du da 2 weiche Kohlen einbaust, verschmiert mit der Zeit der Kollektor und dein Hobel wird langsam. Bei zwei harten Kohlebürsten, nutzt sich der Kollektor mit der Zeit ab und deine Lok läuft nicht mehr. Hoffe du/Ihr versteht was ich meine, hab dazu mal ein Bild gemacht. Rechts harte Kohlebürste, links weiche Kohlebürste
Hallo Guido, danke für die detaillierte Info. Werde das berücksichtigen wenn ich mal die BR 71 fertigstellen werde.Habe glücklicherweise noch ein 2. Modell als Bastelware mit mir fehlenden Ersatzteilen bekommen.Werde dann wieder Fotos einstellen ,insbesondere von den etwas schiefen Magneten. Dankenswerterweise hatte ja auch schon HEIKO seine Hilfe dabei angeboten. Verkaufsvoranzeige entfernt (Admin.) VG Bernd
das mit den harten und weichen Kohlen stimmt natürlich!
Vor dem Einbau der neuen Kohlen reinige ich die Kollektorfläche übrigens auch noch sorgfältig, denn meistens sind sie schon recht verschmutzt. Ich nehme dazu Watte und etwas Alkohol. Oft polieren die Leute Räder und Schleifer, wechseln die Kohlen und wundern sich, dass die Lok dennoch Kontaktprobleme hat. Vorsicht bei den alten Trix- Loks, da sollte man nicht unbedingt den Läufer zum Reinigen herausnehmen, sondern ihn von Hand drehen und dabei die Kollektorfläche reinigen. Wenn man nämlich den Motorschild abschraubt, knackt er gerne: Die Zinkpest ist hier ein ständiger Begleiter und oft haben "begabte" Vorgänger die Teile so zusammengeschraubt, dass sie unter Spannung stehen!
habt ihr zufällig noch die richtige Bestellnummer von Ton Jongen für die Kohlen ? Habe sie noch nicht sicher gefunden. Der Tip mit der Kollektorreinigung ist auch gut:
die Nr. sollte in der Liste von Ton stehen, ansonsten einfach eine email an ihn schicken und beschreiben, was Du suchst, er kennt die Sachen alle auswendig!
in dem Zusammenhang noch folgende Fragen ? gibt es eine Faustregel ,wieviel Betriebsstunden die Kohlenbürsten etwa halten? Oder woran erkennt man,daß sie abgenutzt sind ? Fangen die Loks dann an schlechter zulaufen? Wobei dies ja auch andere Ursachen haben kann.
die Bürsten halten recht lange, wenn sie nachlassen, fährt die Lok nicht mehr oder wird langsamer, das merkst du schon. Die Bürstenfedern sind so eingestellt, dass sie bei neuen Bürsten den optimalen Andruck haben. Wenn die Bürsten nur noch die halbe Länge haben, kann man sie wechseln. Zu hoher Druck - durch falsche Federn ausgelöst- taugt auch nichts, dann verschleißen die Kohlebürsten schneller und der Kollektor verschmutzt (Abrieb).