ich habe heute Herrn Steuer aus Oberlungwitz getroffen. Bekanntermaßen ein Experte. Die hier abgebildete Lok kann er aber nicht zuordnen. So wie abgebildet wurde sie bei ihm abgegeben. Starkstromausführung ist klar. Es wurden wohl auch Veränderungen im Laufe der Zeit durchgeführt. Aber um welches Modell handelt es sich?
Sie gehört zu den Neuheiten des Jahres 1914 und bleibt bis einschließlich 1919 lieferbar. Anfang 1920 wird sie in den neuen Hauptkatalog O 19 aufgenommen, allerdings ist sie zu dieser Zeit nicht zu haben. Tatsächlich lieferbar ist die R 3020 nur noch einmal in den Jahren 1922 bis 1923.
(vergl. z.B. Pos. 6154 der kommenden Lankes Auktion, hier als R 3030 ausgewiesen)
auf dem ersten Bild von Gunter sind die Reste des Fahrwerkes dieser Lok ganz gut zu erkennen. Die noch vorhandene Feldspule ist keinesfalls von einer "Starkstrom"-Lok.
ich habe da noch einmal eine Frage, die vielleicht Eugen & Karl beantworten kann.
Auf dem letzten Bild von Gunter sieht man die Lok von hinten. Im Führerstand befindet sich dort ein zusätzlicher Blechmantel. Unter diesem Blechmantel befand sich bei den Loks mit Hand- und Fernschaltung die Spule des Fernschalters mit zusätzlicher Mechanik, von der wiederum vor dem verbogenen Handschalter Teile auf dem Bild erkennbar zu sein scheinen.
Handelt es sich demnach nicht eher um das Gehäuse einer R 64/3020, also mit Fernschaltung?
(Das Fahrwerk scheint mir ja wohl von einer R 13040 zu stammen.)
das ist sicher möglich. Vielleicht sind noch mehr Teile des 64er- Automaten unter dem Lokaufbau.
Mit Hand- und Fernschaltung kam diese Maschine 1914 zunächst als R 62/3020 heraus. Sie wurde 1920 durch die R 64/3020 abgelöst, die es dann bis 1926 gab.
mittlerweile halte ich in Ermangelung des Spur 0 Modells eine originale Schwestermaschine in Spur I aus der selben Zeit in den Händen.
Die R 64/3021 stimmt in fast allen Merkmalen mit dem gezeigten Spur 0 Lokaufbau überein, bis hin zum Fehlen der Artikelnummer auf der Führerhauswand der Lokführerseite. Auch hier findet der 64er Automat Platz im weit bis in das Führerhaus hinein verlängerten Kessel.
Thomas wies zu Recht darauf hin, dass der gezeigte Lokaufbau wohl eher auf die Ausführung R 64/3020 mit Fernschaltung hindeutet. Dem kann ich zustimmen.