Ich habe wieder einmal eine Frage an die Experten: Ich habe einen 12890 Motor auf dem Flohmarkt in ziemlich verdrecktem Zustand gefunden und möchte den jetzt in Gang setzen. Ich hab zwar eine 12890er Maschine zushaue, will die aber nicht unbedingt zerlegen um zu schauen wo was hin gehört. Hier kann mir sicher jemand weiterhelfen und sagen wohin welches Kabel gehört - der Draht von der Spule kommt wohin? und der Draht der an der mittleren Position der Handschaltung angelötet ist kommt wohin? An die hilfreichen Geister in diesem Forum bereits vorab ein großes Dankeschön und einen schönen Sonntagsausklang. Liebe Grüße Christof
"Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann."
Das graue Kabel an die Spule, der zweite Spulendraht an den Mittelschleifer. So wie es aussieht wirst Du die Spule neu wickeln müssen. Siehe Bemerkung von Felix.
Super - vielen Dank für die Hinweise. Werd mal nachschauen ob ich nicht doch das zweite Kabelende bei der Spule auffinden kann. Vom Neuwickeln hab ich gelinde gesagt nicht die Ahnung.
"Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann."
Das Neu-Bewickeln einer einfach geschalteten Feldspule (also die ohne Mittelabgriff = 70er Schaltung) ist denkbar einfach:
Schritt 1: vorsichtiges Abwickeln des lackisolierten Drahtes. Achtung: es können bis zu 8 Meter Draht sein!
Schritt 2: Kontrollieren, ob die Papp-Isolierungen auf dem Eisenkern noch völlig intakt sind, wenn nicht, ausbessern oder neu isolieren.
Schritt 2: gaaanz langsam und vorsichtig den Draht wieder auf den Eisenkern wickeln. Dies kann zu Reparatur-Zwecken ohne Weiteres "per Hand" geschehen, eine Spulen-Wickelmaschine werden wohl die allerwenigsten von uns haben. Die einzelnen Windungen sollten möglichst dicht nebeneinander liegen. Das wird bei der Wickelei per Hand nicht immer geschehen, aber das ist dann auch nicht weiter schlimm. Achtung: die freien Enden zum späteren Anschließen des Feldes nicht vergessen !
Schritt 3: Wenn das Feld neu bewickelt ist, wird die Spule mit Kunstharzlack satt eingestrichen, das verfestigt die einzelnen Drahtlagen zueinander.
Schritt 4: Spule und Eisenkern gegeneinander auf Kurzschluß prüfen. Ein Kurzschluß darf nicht vorhanden sein.
Schritt 5: freuen, daß man sowas selber gemacht hat!
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #6Das Neu-Bewickeln einer einfach geschalteten Feldspule (also die ohne Mittelabgriff = 70er Schaltung) ist denkbar einfach:
Schritt 5: freuen, daß man sowas selber gemacht hat!
Das funktioniert :) Der Spaß ist riesig, wenn das Motörle wieder läuft.
Selbst schon mal an einem Sonntag gemacht. Wenn man mehr Zeit und Geduld hat, gibt es auch neuen Lackdraht bei Conrad und Co. Ich hatte nicht ernsthaft erwartet, daß dieser alte Lackdraht das Ab- und Aufwickeln mitmacht.
Ich habe das zweite Kabelende gefunden und verlötete - beim Zusammenbau ist dann das besser sichtbare Teil wie von Geisterhand exakt beim Spulenausgang abgebrochen (Alterserscheinung, wahscheinlich Kupferosteoporose ;-)). Ich bin ja grundsätzlich ein begeisterter Bastler, und so werde ich den vielen hilfreichen Ratschlägen folgen und die Spule neu wickeln - und - ich bin mir sicher, wenn alles funktioniert freu ich mich wie ein kleines Kind. Danke übrigens an alle die hier hilfreich Auskünfte erteilen. Christof
"Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann."
Zitat von Zielbahnhof im Beitrag #9Ich habe das zweite Kabelende gefunden und verlötete - beim Zusammenbau ist dann das besser sichtbare Teil wie von Geisterhand exakt beim Spulenausgang abgebrochen ........ Christof
Hallo Christof, wenn es das, wie ich auf Grund Deiner Beschreibung "besser sichtbar" vermute, äußere Ende der Wicklung ist, brauchst Du nur zwei bis drei Windungen von der Spule abwickeln, und schon hast Du wieder einen prima Anschluß-Draht.
Wenn's allerdings das innere Ende ist, bleibt Dir nur das Neu-Wickeln nach der von mir oben beschriebenen Weise.
Viel Glück!
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Ja das ist verflixt. Aber wenn so ein Kupferdraht einfach abbricht, dann hatte er auch schon eine Sollbruchstelle. Ich habe mir angewöhnt, dieses wertvolle Spulenende zu Beginn des Bastelns immer erst mit Kabelbinder oder Klebestreifen zu fixieren.
Zitat von joha30 im Beitrag #12Ja das ist verflixt. Aber wenn so ein Kupferdraht einfach abbricht, dann hatte er auch schon eine Sollbruchstelle. Ich habe mir angewöhnt, dieses wertvolle Spulenende zu Beginn des Bastelns immer erst mit Kabelbinder oder Klebestreifen zu fixieren.
... und ich bohre in die Isolierpappe kleine Löcher (1 mm Durchmesser), durch die ich die dünnen Drähte mehrfach durchziehe. So können die Drähte, wenn sie doch mal wirklich brechen wollen, dies aber nicht mehr direkt an der Spule tun....
Noch besser: in die Pappe kleine Messing-Hohlnieten einsetzen, und die Drähte von der Spule dort festlöten. Anschließend die weiterführenden Kabel ebenso dort festlöten.
Bevor jetzt jemand aufschreit: beide Ideen stammen nicht von mir, sondern das habe ich im H0-Bereich abgeguckt .....
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.