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Märklin EE64 Verkabelung

#1 von Scrat , 06.12.2019 19:37

Hallo Ihr,

heute kam meine EE64 an.
Irgendwer hat wild darin herumgekabelt.
die 64er Schaltung funktioniert nicht.
Kein Wunder, ein Anschluss der Spule ist weg. Ich habe die Spule abgewickelt und werde sie neu wickeln. Kein Problem soweit.
Ein Anschluss liegt auf Gehäuse, aber wohin mit dem anderen?
Ist bei den 64er Starkstromloks diese Spule in Reihe oder Parallel zum Motor geschaltet?
Bei meiner Lok geht der Schleifer direkt zum Motor.
Ich habe mal gelesen, dass die Lampen in Reihe zum Motor liegen sollten. Stimmt das?
Von den Fußpunkten der Lampenfassungen gehen zwei Kabel zu der Soppelbuchse im Führerhaus.
Wenn ich die hinteren Anschlüsse der Lampengehäuse verbinde, leuchten beide Lampen.
Wie ist das bei Euren EE64 gemacht? gibt es da eine Verbindungsleitung von einem Lampengehäuse zum anderen?
Der Motor an sich läuft gut. Die Handumschaltung funktioniert auch.
Für die Statistik: Am Stelltrafo bei etwa 40V gefühlt volle Geschwindigkeit.

Viele Grüße

Holger


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#2 von t.horstmann , 06.12.2019 23:54

Hallo Holger,

bei meiner R64/3020 (also Spur 0) sah das in noch funktionsfähiger Originalverkabelung (bei jedoch stark brüchig gewordener Isolierung) folgendermaßen aus:

1) 64er Schaltapparat zwischen Mittelschleifer und Gehäuse (also Parallelschaltung).

2) Der ganze Rest liegt in einer Reihenschaltung mit folgender Reihenfolge:
a) Mittelschleifer
b) Frontlicht (bei der R64/3020 gibt es nur eine mittige Leuchte), überbrückbar mit einem Schalthebel für den Fall eines defekten Leuchtmittels.
c) Anschlusssteckdose für die Wagenbeleuchtung, überbrückbar mit einem Schalthebel für den Fall, dass nichts angeschlossen ist.
d) Feldspule
e) Fahrtrichtungswender auf den Bürstenanschlüssen. Mithin bekommt der Anker wechselnde Polarität (je nach Fahrtrichtung).
f) Der Fahrtrichtungswender schaltet den Anker schließlich auf Masse (Gehäuse).

Ich habe leider keine Ahnung, wie das mit der Frontbeleuchtung aussieht, wenn diese 2 Leuchten hat. Ich nehme aber stark an, dass diese dann dem übrigen Konzept folgend auch wieder untereinander in Reihe liegen und einzeln mit einem Schalthebel überbrückbar sind. Man müsste das eigentlich noch erkennen können, ob je Frontleuchte ein Schalthebel vorhanden ist (oder war).

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#3 von t.horstmann , 07.12.2019 00:30

Hallo,

zur Wagenbeleuchtung bei Starkstromloks:

Wenn die 19V Leuchtmittel in üblicher Beleuchtungsverkabelung (parallel zueinander) in den Wagen verwendet werden, müssen mehrere Wagen angeschlossen werden. Ein einzelnes Leuchtmittel (wahrscheinlich auch noch 3 parallele) würden den relativ hohen Motorstrom nicht verkraften.

Mir ist nicht bekannt, ob es zu Zeiten der Starkstromloks auch eine Wagenbeleuchtung gemäß folgender Überlegung gegeben hat, die das Konzept der Reihenschaltung in den Wagen weiterführt:

In diesem Falle dürfte das Leuchtmittel nicht mehr parallel liegen. Stattdessen müsste eine Kabelverbindung im Wageninneren vom Anschlussstecker bis zu Anschlusskupplung durchgehen. Die zweite Kabelverbindung müsste ebenso vom Anschlussstecker bis zur Anschlusskupplung durchgehen, jedoch von dem Leuchtmittel in Serienschaltung unterbrochen werden. An der hinteren Anschlusskupplung des letzten Wagens müsste dann ein Kurzschlussstecker aufgesteckt werden, damit der Stromkreis geschlossen ist.

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#4 von t.horstmann , 07.12.2019 00:47

Hallo,

genau die letzte Überlegung aus #3 bringt mich nun wirklich etwas ins Grübeln:

Bei der von mir in #2 beschriebenen Verkabelung des Schaltapparates würde die Spule des 64er Schaltapparates mit einer immer höheren Spannung belastet werden, je mehr Wagen gemäß #3 dranhingen. In diesem Falle wäre es wohl definitiv besser, den 64er Schaltapparat nicht an den Mittelschleifer anzuschließen sondern an den Übergang zwischen c) und d) gemäß Beitrag #2 (also ledigl. parallel zum Motor selbst) !

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#5 von Scrat , 07.12.2019 10:40

Hallo thomas,

danke für die Hinweise.
Meine EE hat nur ein Buchsenpaar mit Überbrückungshebel. Ich denke mal, da gehört die Wagenbeleuchtung dran.
Die Lokbeleuchtung hat bei mri keinen "eigenen" Kurzschlusshebel, also bleibt bei einer defekten Glühlampe die Lok stehen.
Ich vermute, dass die Wagenbeleuchtung in Reihe zu Lokbeleuchtung und Motor liegt.
Werde es mal probeweise so anschliessen.

Jetzt muss ich erstmal in den Keller und die Spule für den Umschalter neu wickeln.
Das wird ein "Spaß".

Viele Grüße

Holger


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#6 von t.horstmann , 07.12.2019 11:50

Hallo Holger,

die Reihenschaltung der Frontbeleuchtung kann man bei den Starkstromloks übrigens recht gut im Vergleich zu den 20V Loks erkennen:

1) 20V Loks: Das Lampengehäuse und mit ihm die Schraubfassung sind mit dem Lokgehäuse - also der Masse - verbunden. Isoliert ist nur der mittige Kontakt.

2) Starkstromloks: Hier ist nicht nur der mittige Kontakt isoliert. Auch das Lampengehäuse und mit ihm die Schraubfassung sind gegenüber dem Lokgehäuse isoliert montiert. - Letzteres ist gut erkennbar, falls noch die originalen Lampengehäuse montiert sind.

Der Überbrückungsschalter für die Frontbeleuchtung wurde bei Deiner Lok evtl. bereits demontiert. Es handelte sich um eine kleine Blechlasche, die am mittigen Kontakt des Lampengehäuses mit verschraubt war, also im hinteren Bereich des Lampengehäuses. Die genannte Blechlasche reichte dann nach vorne bis an den vorderen Rand des Lampengehäuses. Die Federspannung der Lasche war so eingestellt, dass die kleine Blechlasche normalerweise über dem vorderen Rand des Lampengehäuses frei schwebte. Zusätzlich war am Lampengehäuse ein kleines Knebelchen gelenkig montiert, welches man nach vorne schwenken konnte, womit dann die Blechlasche auf das Lampengehäuse gedrückt und die Kurzschlussbrücke erzeugt wurde. Wenn die Lampengehäuse bei Deiner Lok noch original erhalten sind, sollte man zumindest noch oben auf dem Lampengehäuse die U-förmige Halterung für das ehemalige Knebelchen finden, vielleicht auch nur noch Reste davon.



Du hattest beschrieben, dass Deine Lok an einem Stelltrafo bei 40 Volt die volle Geschwindigkeit erreicht. Der Wert ist durchaus plausibel, weil die Märklin Starkstromloks dafür bekannt sind, bei 20V (der Grenze der "normalen" Trafos) erst sehr langsam und mit sehr geringer Zugkraft zu laufen. Bei anderen Herstellern sollen die Loks bei 20 Volt hingegen schon recht flott unterwegs sein.

Ich hoffe, dass Du Deine Starkstromlok an dem Trafo mit Wechselspannung betreibst. Das ist hier durchaus wichtig, wie folgende Überlegung zeigt:
Ich hatte bei meiner R64/3020 damals einen Gleichstromwiderstand von 150 Ohm für die Spule des 64er-Schaltapparates ermittelt. Wenn die Lok mit 40V Gleichspannung betrieben wird, würde diese Spule mit deutlich mehr als 10 Watt belastet werden! (Parallelschaltung) Das würde die Spule natürlich nicht allzu lange überleben. Bei Wechselspannung sieht es hingegen ganz anders aus, weil dort der induktive Widerstand der Spule eine ganz erhebliche Rolle spielt und den fließenden Strom sehr signifikant herabsetzt. Damit sinkt dann die thermische Belastung für die Umschaltspule bei Betrieb mit 40 Volt Wechselspannung drastisch im Vergleich zu 40 Volt Gleichspannung!

Interessant ist nun wiederum die Frage, wie die Starkstromloks damals verkauft wurden. Mangels Katalogen aus der fraglichen Zeit, kenne ich die Angaben von Märklin zu diesem Thema nicht. Es gab nämlich in der Anfangszeit der Elektrifizierung der Haushalte durchaus Gleichspannungsnetze. Auch an diesen Gleichspannungsnetzen hätten die Starkstromloks funktioniert, da ja nur mit Lampenvorwiderstand gefahren wurde. Interessant wäre daher die Antwort auf die Frage, ob Märklin den Betrieb an diesen Gleichspannungsnetzen ausgeschlossen hatte oder das Thema gar nicht erwähnt hatte oder aber den Betrieb mit Gleichspannung ausdrücklich erlaubt hatte.

Viele Grüße

Thomas


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#7 von Scrat , 07.12.2019 13:06

Hallo Ihr,

nach unzähligen Umdrehungen ist die Spule endlich neu gewickelt.
Demnächst kommt die Verkabelung der Lok dran.
Die Laternen vorn fotografiere ich demnächst mal. Jetzt muss erstmal die Spule wieder rein.
Auf eine Überbrückung der Frontlampen kann ich erstmal verzichten. Wenn die Lok stehen bleibt, gibt es eben eine neue Glühlampe...

viele Grüße

Holger


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#8 von Scrat , 07.12.2019 13:58

Spule ist eingebaut. Isolation gegen Masse: OK

Nach einigem Justieren funktioniert jetzt auch die 64er Umschaltung.

Jetzt wird die Lok intern neu verklabelt.


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#9 von Scrat , 07.12.2019 15:05

Umschaltung tut.
Komischerweise funktioniert die Lok nur, wenn ich die Frontlampen überbrücke.
Wenn nicht, zerlegt es sofort die Glühlampen.
Ich habe 6V, 2,4W eingebaut.


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#10 von Scrat , 07.12.2019 15:40

Ich habe erstmal mit den Kurzschluss-Schrauben die Frontlampen lahmgelgt.
Die 6V, 2,4W Glühlampen zerschiessen sofort beim Anfahren.

Jetzt baue ich sie erstmal für eine Probefahrt wieder zusammen.


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#11 von Scrat , 07.12.2019 16:07

Es ist vollbracht. Sie läuft und schaltet.

Demnächst bekomme ich von Herrn Bachor noch die Pfeife.

Bilder und Videos demnächst.


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#12 von t.horstmann , 07.12.2019 17:18

Hallo Holger,

das von Dir verwendete Leuchmittel hattest Du mit 6 V / 2,4 W benannt. Damit sollte so eine Lampe einen Dauerstrom von 0,4 A vertragen, kurzzeitig - also beispielsweise beim Anfahren - sicherlich auch mehr. Hast Du ein Strommessgerät, um den Anfahrstrom bestimmen zu können?

Betreibst Du die Lok an Deinem Stelltrafo mit Wechselspannung? Oder gibt der Trafo wegen eines eingebauten Gleichrichters doch Gleichspannung ab?

Die obige Fragestellung ist auch für den Motor relevant. Zwar dürfte der Motor bei Betrieb mit Gleichspannung nicht im Sinne von Beitrag #6 zu heiß werden, wie dort für die Spule des Umschalters beschrieben. Aber auch hier muss festgestellt werden, dass der mit Wechselspannung betriebene Motor eine geringere Stromaufnahme hat, als wenn er mit Gleichspannung betrieben wird!

Weitere Gründe für zu hohe Anfahrströme sind die üblichen Kandidaten: irgendwelche Klemmer oder Schwergängigkeiten im Getriebe oder Gestänge, zugeschmierter Kommutator und so weiter und so fort (hinlänglich bekannt).

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#13 von Scrat , 07.12.2019 17:47

Hallo Thomas,

reiner Stell-Trenntrafo. Kein Gleichrichter.
demnächst werde ich mal experimentieren, einen Vorwiderstand einzusetzen oder per Schaltung die Spannung über die beiden Glühlampdn zu begrenzen.
Mal sehen, was mri da einfällt.
Das Amperemeter am Stell-Trenntrafo ist zu träge, um Stromspitzen zu zeigen.
Das werde ich mal mit dem Osco prüfen.

Viele Grüße

Holger


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#14 von t.horstmann , 07.12.2019 18:13

Hallo Holger,

ein Vorwiderstand bringt nichts. Der treibt lediglich die Anfahrspannung so weit in die Höhe, bis doch wieder der problematisch hohe Strom fließt und der Motor sich endlich in Gang setzt.

Die Begrenzung der Spannung an den Glühlampen, z.B. durch Parallelschaltung einer hinreichend belastbaren bidirektionalen Suppressordiode (5V-Typ (leider SMD) oder 6,8V-Typ (bedrahtet) *), ist sicherlich zielführend.

Du schriebst bei Deiner Lok über die Frontlampen in Beitrag #10 im Plural. Ich nehme daher an, dass es 2 Stück sind. Wenn beide Lampengehäuse gegen das Lokgehäuse, also die Masse isoliert sind, kannst Du auch beide Lampen parallel zueinander schalten. Es resultiert daraus ein Gesamtleuchtmittel mit 6V und 4,8 W, also 0,8 A Belastbarkeit. Vielleicht genügt bereits das.

Viele Grüße

Thomas

*: Alternativ kann man auch jeweils 2 gegensinnig in Reihe geschaltete 5,6V Zenerdioden hinreichender Belastbarkeit nehmen.


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#15 von Scrat , 07.12.2019 21:34

Hallo Ihr,

weiter gehts.
Die Probefahrten sind erfolgreich abgeschlossen.

Es gab einige Fragen hinsichtlich der Spule:

Meine Wickel"maschine":



Die Aufnahme für den Körper. Es musste etwas außermittig gebohrt werden, damit die Mittelachse vom Stator mit der der Welle übereinstimmt.



Die Handkurbel stammt von einem alten Handbohrer.


Etwas über 2 Stunden zu zweit (einer kurbelt, einer führt den Draht) waren nötig, um die Spule neu zu wickeln.


Demnächst bekommt sie eine 12V Suppressordiode parallel zu den Frontlampen und dann sollte das Problem auch erledigt sein.

Viele Grüße

Holger


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#16 von Scrat , 11.12.2019 08:12

Projekt abgeschlossen.

9 V Suppressordiode, Klemmspannung 14,4 V, macht 7,2 V pro Lampe.
Funktioniert.

Gestern kam auch das Paket von HErrn Bachor mit Schrauben und Pfeife.

Damit ist das Projekt EE64 abgeschlossen.

Viele Grüße

Holger


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#17 von Scrat , 07.03.2020 22:36

Hallo Ihr,

es geht weiter. Endlich habe ich einen 16er Kreis bekommen. Nach einigem Richten, Putzen und Ersetzen fehlender Pins konnte es losgehen.
Die Umschaltung tut und die Lok läuft ruhig und gleichmäßig. sie hat auch genug Kraft für noch mehr Wagen.





Angenehme Geschwindigkeit bei ca 40V AC (Stell-Trenntrafo), Stromaufnahme um 1 Ampére.

Seht selbst:




Viele Grüße

Holger


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#18 von Blechnullo , 07.03.2020 22:56

Hallo Holger,

Super hinbekommen!

Die läuft ja wie geschmiert. Hast Du mal versucht die Lok mit Gleichspannung zu betreiben?

In der Regel kann man dabei mit der Spannung runter gehen, ohne irgendeinen Leistungsabfall.

Zumindest war's bei meiner E 3040 so.

Gruß von der Saar.

Rolf


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RE: Märklin EE64 Verkabelung

#19 von Longimanus , 10.03.2020 02:00

Danke Euch für den tollen Thread, dem möchte auch ich schon seit vielen Jahren auf die Sprünge kommen, so ganz ist es mir bis heute nicht gelungen.

Möglicherweise war die Lokbeleuchtung unter Starkstrom eher ein guter Katalog-Werbeeffekt, als praktische Realität! Die Modelleisenbahn befand sich noch in der Pionierzeit, es war nur eins unter vielen Spielzeuge. Starkstrom-Loks wurden ungefähr von 1903 bis 1927 produziert, es würde mich nicht wundern, wenn eine gut funktionierende Zugbeleuchtung schon damals ein Problem gewesen wäre, die Parameter differieren im Bereich 110-220 V erheblich.

- Gleichstrom Lichtnetz
- Wechselstrom Lichtnetz.
- Unterschiedliche Spannung von 110 bis 220 Volt, nur schon dies ist eine sehr grosse Variable.
- Vorschaltgeräte von 1 bis 4 (üblich 2) Kohlenfaden-Lampen. Es gab die Wahl von 1 - 4 Lampen, was unweigerlich Einfluss auf die Strombelastung (auch) auf Lämpchen ergibt.
- für klein(ste) Anlagen mit geringer Strombelastung war 1 Vorschaltlampe vorgesehen. Grossanlagen mit langen schweren Zügen erforderten Regler für 3-4(!) Vorschalt-Lampen.
- nur schon dieser Umstand belaste die kleinen Lämpchen für die Lok Beleuchtung, dass unterschiedlich belastbare Lämpchen wohl nicht zwingend, aber sicher ideal gewesen wären...

Ob es technisch machbar wäre, kleine Lämpchen welche in die selbe Fassung passen wie 4,5 Volt, 16-20 Volt auch für ca. 50-150 Volt bei max 5-6 Ampère herzustellen? Das wäre doch die beste Lösung? Vielleicht auch schon damals rechtlich problematisch? Angenommen es wäre technisch machbar, so kleine Lämpchen herzustellen, welche unter so unterschiedlichen Bedingungen weder überhell noch halbdunkel leuchten, dann hätte man noch immer ein Vorschriften Problem, weil Batterie-Lämpchen, 20 Volt Lämpchen und "Starkstrom" Versionen ganz sicher nicht in die gleiche Fassung passen dürfen! Es müsste hierfür eine Ausnahme für alte Eisenbahnen geben...

Bei mir ergab die die genügsamste Lok, eine R 3021 einen Stromwert von ca. 0,3 Ampère bei 40-45 Volt. Für ein paar weitere Loks sind keine vernünftigen Werte zu ermitteln, ausser wahrscheinlich defekt, weil die Ampère Zeiger höchst dynamisch die ganze Skala-Breite ausfüllten und ein unguter Geschmack den Raum ausfüllte. (Die im Raum verteilten Brandmelder haben sich aber nicht aktiviert). Einige andere Loks benötigten bereits 65-80 Volt bei immerhin 0.8 bis 1,2 Ampère, deutlich mehr als das Doppelte der R 3021! Die Damflok FE 3021 erstaunte mich total: ich hatte vor ihrer Elektrik sehr viel Respekt und meinte in der Mechanik sei es eine übliche Märklin Lok, einfach leicht anderst gestaltet. Die Wirklichkeit war genau umgekehrt: die Mechanik, insbesondere der für das Funktionieren der Lok unnötige Stangenantrieb, welcher allein der Optik wegen angebracht wurde, kann sehr leicht verklemmen und somit die ganze Lok ausser Gefecht setzen. Jedoch die Elektrik ist robust und äusserst solide ausgeführt, eine wahre Freude. Die beiden Spulen und die Stahl-Kommutator-Scheibe werden auch nach langer Betriebszeit noch nicht einmal warm(!!) geschweige heiss, obwohl dafür ausgelegt und für eine Modellbahn fliesst viel Strom: 1,5 -2,3 Ampère und 120-130 Volt. Demzufolge sind die Lok-Lämpchen nur schon innerhalb der Kategorie Starkstrom höchst unterschiedlichen Stromwerten ausgesetzt.

Ausserhalb der üblichen Norm läuft eine 2-motorige Gotthard S 64/13021. Die Lok ist in dieser Konfiguration nicht original, doch sämtliche verwendete Teile sind original Märklin. Rein optisch und betrieblich liegt es auf der Hand... Erstaunlich dass das von Märklin nicht angeboten wurde? Bis auf die Kabelführung und (auf der Drehgestell Seite) die fehlende Blech-Aussparungen im mittleren Bereich beim "Luftkessel", würde ALLES perfekt für 2 Motoren passen, bei keinem anderen Modell wäre der zusätzliche Aufwand so gering. Der Grund dass dies wahrscheinlich nicht angeboten wurde: ... wenn die Hausfrau z.B. 1927 gleichzeitig um 11.30 Uhr auch noch modern elektrisch kochen wollte, dürfte das Limit der Haus-Sicherung erricht worden sein. Die 2 motorige Spur I Gotthard S 64 13021 benötigt 5,5 - 6 Ampère bei 20 Volt. (20 Volt System). Im Vergleich markant mehr, als das Krokodil 1934 - 1937.

Es ist auffällig, dass es - ganz im Unterschied zum 20 Volt System - kaum technische Hinweise über die damaligen Lämpchen im Bereich 110 - 220 Volt System gab. Auch entfallen spätestens ab 1927 an den Lokomotiv-Frontlampen die Kipphebel/"Schalter". Diese Hebel, so nehme ich an, sind weniger zwecks Spielerweiterung konzipiert, sondern dass die Lok auch ohne-, oder bei defekten Lampen fahren kann, da der Stromkreis geschlossen sein muss.

Vielleicht funktionierten die Lokomotiven Beleuchtungen für Starkstrom-Loks - schon damals - nur unter ganz bestimmten - heute nicht mehr so genau bekannten Bedingungen und wenn die Lok-Beleuchtung nicht funktionierte, dürfte der Händler dem Kunden mitgeteilt haben: sorry, dein Hausanschluss passt nicht und der Bub war froh, dass immerhin seine Lok (mit dem umlegen der Lampen Kipphebel) elektrisch betrieben werde konnte, er musste sich mit Licht von Kerzen, Batterie Schwachstomlicht behelfen, oder erfreute sich an dem 220 Volt Licht der Zimmerbeleuchtung, was auch noch nicht so selbstverständlich war. Wir wissen heute nicht mehr genau, ob Beleuchtungen an Starkstom-Modellbahnen realer damaliger Standard war, oder suggestive Märklin Katalog-Werbung. Ganz so krass war es wohl nicht. Unbekannt auch, die Brenndauer der damaligen Lokbeleuchtung im 110 - 220 Volt Bereich? Bestimmt viel kürzer, als beim 20 Volt System.

@ Thomas
Deine Bemerkung finde ich gut! Doch letzteres (Gleichstrom) dazu gibt es schon ausdrückliche Märklin Hinweise, frage mich jetzt einfach nicht wo. Vielleicht finde ich es wieder?... Allerdings nicht allgemein verfasst, sondern konkret auf ein Set /Zusammenstellung bezogen! Was heute keinem Anwender in H0 in den Sinn kommen würde, sich Gedanken machen, ob wenn jemand ein H0 Modell einer BR-44 Dampflok, oder Ce 6/8 oder umgekehrt ein 3000-erli kaufen würde, ob verschiedene Modelle überhaupt betrieben werden können? Gekauft wird was gefällt und ins Budget passt.
Gruss
Hermann


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