Zitat von *3029* im Beitrag #16
... Über die Aussage, dass Rokal bei Discountern mit 20 bis 25 Prozent angeboten würde habe ich gestaunt,
auf der Suche nach derartigen Geschäfte nichts finden können ... sodass ich meine Zweifel habe. ...
Hallo Hermann,
hierzu habe auch ich keinerlei Informationen. Mir ist nur bekannt, dass heutzutage ALDI (Süd) im Vorweihnachtsgeschäft Startpackungen von Märklin anbietet, ebenso von Faller. Diese Aktionen bewerte ich im Sinne der Nachwuchsfindung positiv!
Zitat von *3029* im Beitrag #16
... Oft wird die Meinung vertreten, dass der Vedes ihre angeschlossenen Mitgliedsbetriebe im Einzelhandel
das Rokal-Sortiment abgelehnt haben - was ich zumindest auf spezialisierte Moba-Geschäfte nicht generell bestätigen kann.
So hatten Vedes-Händler wie Feldhaus in Köln, Behle Frankfurt am Main u.a. Rokal ganzjährig komplett vorrätig. ...
Das Thema hatten wir schon einmal und ich hatte Dir
hier darauf geantwortet.
Zitat von *3029* im Beitrag #16
... Weiters wird gesagt, die "grossen Drei" der Branche (Mä, Tri, Fl) hätten Druck auf Spielwarenhändler ausgeübt
Rokal nicht zu verkaufen - dies ist absoluter Unsinn. ...
Das ist sicherlich kein Unsinn. ROKAL war bei seinem Einstieg in die Modellbahn-Produktion kein unbekanntes Unternehmen. Schon Anfang der 1950er Jahre produzierte das
ROKAL-Werk in Lobberich mit weit über 1.000 Mitarbeitern in einer
modernen industriellen Großserien-Fertigung mit dem entsprechenden Know-how und den notwendigen Fertigungsanlagen
Metalldruckguss-Erzeugnisse wie Sanitärarmaturen und Automobilvergaser.
Luftbild der Stadt Lobberich aus den 1950er Jahren mit dem ROKAL-Werk im Vordergrund.Die bei ROKAL vorhandenen Fertigungskapazitäten waren immens im Vergleich zu den Produktionsmöglichkeiten der damaligen H0-Hersteller und "Moba-Platzhirschen" Märklin, Trix und Fleischmann. Dazu entwickelte ROKAL mit der ersten TT-Modelleisenbahn ein Qualitätsprodukt, das durch seinen deutlich geringeren Platzbedarf - ein identischer Gleisplan konnte mit TT auf exakt der halben (!) Fläche einer H0-Modellbahn realisiert werden - für den Modellbahner deutliche Vorteile bot. Dies alles - die großen und modernen Fertigungskapazitäten sowie der geringere Platzbedarf - bildete in den 1950er Jahren eine große Gefahr für die Marktanteile der im Spielwarenmarkt etablierten Hersteller.
Es wäre töricht anzunehmen, dass die solchermaßen bedrohten "Alteingesessenen" sich nicht durch entsprechende (erfolgreiche) Blockadeversuche gegen einen freien Zugang der neuen Moba-Marke ROKAL-TT zum Spielwarenfachhandel gewehrt hätten. Eine vom Vertriebsmitarbeiter beim Besuch des Fachhändlers in einem Nebensatz erwähnte mögliche "Lieferschwierigkeit" der eigenen Produkte bei Neuaufnahme des ROKAL-TT-Programms war schnell ausgesprochen und verfehlte zumeist nicht die gewünschte Wirkung. Schriftliche Belege über diese Vorgehensweise sind selbstverständlich nirgends zu finden.
Fakt ist jedoch, dass ROKAL sich in Deutschland nur teilweise und mit Mühe einen Zugang zum "gewöhnlichen Spielwarenfachhandel" erarbeitete. Die deshalb alternativ genutzten Vertriebswege werden
hier erwähnt.
Ähnlich "distanziert" verhielt sich auch die deutsche Fachzeitschriftenbranche gegenüber der neuen Marke. Die in den 1950er Jahren größte deutsche Zeitschrift "Miniaturbahnen" berichtete auffällig selten in ihrem redaktionellen Teil über die ROKAL-Modelleisenbahn. Ein Grund dafür ist nicht nur in der räumlichen Nähe der Miba-Redaktion zu den Nürnberger H0-Herstellern Trix und Fleischmann zu sehen, sondern ebenso in den engen persönlichen Kontakten ...
Zitat von Blech im Beitrag Zur Historie der Firma Arnold.
... Der ChRed der Miba, WeWaW, -ein besonderer Freund des Hauses Trix- hat dazu mal in der Miba geschrieben ...
ROKAL kam in den 14-tägigen Miniaturbahnen-Heften eigentlich nur in der jährlichen Nürnberger Messeberichterstattung vor, dazu in einigen wenigen Heimanlagenvorstellungen von Miba-Lesern und in den verständlicherweise selten beauftragten Verkaufsanzeigen der ROKAL GmbH.
Dagegen informierte das ROKAL-Werk mit einigen ausführlichen redaktionellen Berichten im Magazin "Hobby" oder in anderen Technikmagazinen ebenso wie die sehr rührigen niederländischen ROKAL-Händler in
niederländischen Publikationen. Das Beispiel Niederlande zeigt zudem, mit welcher Präsenz ROKAL im Spielwarenfachhandel vertreten sein konnte ohne Zugangsblockade.
Zitat von *3029* im Beitrag #16
Hier mal ein Beispiel wie der Ablauf so war wenn ein Spielwarengeschäft das Märklin-Sortiment neu in sein
Verkaufsprogramm aufnehmen wollte ...
(...) Angenommen, der betreffende Laden führte bereits mit Erfolg Fleischmann, Rokal usw. war die Chance
auf eine Belieferung aussichtsreicher ...
Hier beschreibst Du ein eher selten anzutreffendes Beispiel, wo Märklin ein Geschäftsverhältnis zu einem Fachhändler sucht, der schon ROKAL führt. Ich denke, in den 1950er Jahren war eher der gegensätzliche Fall anzutreffen, dass ROKAL einen Zugang zu einem Spielwarenhandel suchte, der schon zumindest einen der großen H0-Hersteller im Angebot führte ...
K_E_B