Hallo liebe Forumsmitglieder,

wir sind gleich 2, heißt: ein Märklin-begeistertes Pärchen. Wir haben die alte Märklin-Anlage (alte Spur 0) unseres (Schwieger)Vaters übernommen und bauen sie seit Jahren jedes Jahr an Weihnachten quer durch das Wohnzimmer auf. Wir haben zwei Tenderloks, von denen eine (66 129 20 Spurfolge oo OO) im letzten Jahr Probleme machte. Kurz vor Weihnachten haben wir sie nun wieder hervor geholt und uns näher damit befasst. Das Problem ist folgendes: Die Lok bringt keine Leistung, fährt extram langsam, scheint aber sehr viel Strom zu ziehen, was wir allerdings noch nicht konkret gemessen haben. Bei Betrieb ensteht ein "elektrischer" Geruch. Die Lok wurde aus einem Fragment komplett neu aufgebaut, ein neuer Rotor wurde installiert, sie bekam neue Kohlen und Zahnräder. Sie lief 2 Jahre ohne Probleme. Dann haben wir sie einmal ca. eine halbe Stunde lang nur langsam fahren lassen mit 5 Waggons, danach funktionierte sie nicht mehr. Wir haben also das Chassi entfernt und der nackte Motor (das reine Triebwerk) fährt noch, aber nur sehr langsam. Mit Chassi fährt sie gar nicht mehr. Wir haben ein bisschen recherchiert und versucht, das Problem dingfest zu machen. Die Kohlen sind frisch, alles wurde gereinigt, der Federdruck auf die Kohlen ist nicht zu hoch, da es Originalfedern sind. Strom liegt an, die zweite Lok fährt auch einwandfreiauf der aufgebauten Probeschleife. Die Kontaktplättchen am Fahrtrichtungsschalter sind bei der Fahrt immer kurz vorm Glühen, weshalb wir von einem Kurzschluss innerhalb des Antriebs ausgehen. Kann das Problem etwas mit der senkrecht stehenden Spule (Standspule?) zu tun haben? Und wofür ist diese Spule überhaupt zuständig?

Vielen Dank für Eure Antworten! Wir sind keine Profis, haben aber viel Leidenschaft für diese alte Technik und sind bereit, uns "einzufuchsen".

R&M

P.S. Die Anlage wird mit einem Original Trafo und Regler betrieben.

Hallo und willkommen im Forum. Verstärkung in den großen alten Spuren ist immer gern gesehen.

Eure Probleme gleichen vielen die hier schon oft diskutiert wurden. Bitte stöbert erst im Forum.

Dann sind Bilder sehr hilfreich. Anleitung dazu gibt's auch zu finden.

Erwartet nicht zu viel von der Ferndiagnose. Ein Fachmann löst das Problem sicher schnell. Dazu muss das Triebwerk aber dort auf die Werkbank. Sobald irgendwo was glüht ohnehin.

Alte Märklin ist kein Hexenwerk und alles ist reparierbar. Insofern habt ihr da Glück mit dem Erbe. ...

Vielleicht wohnt ihr in einer Gegend mit einem Blechbahn Stammtisch. Das wäre für mich der schnellste Einstieg in die Szene. Aber auch ohne Stammtisch gibt es Hilfe vor Ort. Also: welcher Ort?

Die Standspule ist das Feld. Der Stator. Der erzeugt das zweite Magnetfeld. Denn nur eines - vom Rotor - genügt ja nicht....
Woher habt ihr denn den neuen Rotor? Wieso habt ihr den gebraucht?

Hallo.
Herzlich willkommen im Forum.

Wie bereits gesagt, Ferndiagnose ist schwierig bis unmöglich.

Wenn Ihr mit der Technik nicht vertraut seid, kann auch ein Reparaturversuch die Situation eher noch verschlimmern.

Benutzt mal die Suchfunktion hier im Forum.
Andernfalls sind hier auch viele, die helfen können.

Eure Lok ist übrigens eine "E".
Die Bezeichnung 66/ 12920 tragen viele verschiedene Loks.

Gruß
Felix

Hallo & vielen Dank für die schnellen Antworten!

@ JoHa: Danke für die Standspulen-Info! Den neuen Rotor haben wir gebraucht, weil die Wicklung des alten Rotors beschädigt (zerrissen) war. Zudem war der Kollektor eingelaufen.

Wir wohnen in der Oberlausitz, sind auch jedes Jahr einmal auf der Modellbahnbörse in Dresden. Dort steht meist ein Anbieter, der noch alte Teile und Zubehör hat (und von dem wir auch den neuen Rotor haben). Hier in der Gegend sind auch manchmal Börsen, aber fast nie ist ein Kenner oder Anbieter der alten Spur 0 dabei. Der Anbieter auf der Dresdener Börse ist ein älterer Herr, der auch nicht mehr viel macht und immer seltener kommt.

@ Felix: Danke für die Berichtigung (Lok E)!

Das "Erbe" ist uns tatsächlich sehr kostbar, die (noch intakte) Lokomotive war ein Geschenk des Urgroßvaters an den Vater (1933). Die defekte Lok ist das Kindheitsspielzeug eines Cousins, ebenfalls Familienerbe. Und es macht einfach Spaß, damit zu "spielen", so wird unser Weihnachten erst perfekt. Dass man solche "Schätzchen" mit Samthandschuhen anfassen muss, ist für uns selbstverständlich. Steckt eben viel Geschichte drin.

Ja, dann werden wir mal hier im Forum schauen, ob wir konkret etwas zu unserem Problem finden.

Vielen Dank & viele Grüße,
R&M

Hallo zusammen,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.
Da Fotos immer gern ( ohne lästige Vorschaubildchen ) gesehen werden, klickt mal hier:

BILDERUPLOAD mit PICR.DE

Viel Erfolg weiterhin.

Der alte Herr ist Herr Steuer.

Könnte es sein, dass der neue Anker für eine senkrechte Bürstenbrücke verkabelt ist?
Da würden die Symptome passen...

Felix,
es soll ja zwei Jahre gut gegangen sein. Das wundert mich schon. Vielleicht hat sich ja der Kommutator verdreht, aber das ist alles schwierig zu rätselraten.

@ R&M Mein Tip: Roland Steuer anrufen und fragen und ihm die Lok hinschicken. Das kostet weniger als 10 Euro Porto hin und zurück und vor allem geht ggf. nicht noch mehr kaputt.
Der alte Anker ist hoffentlich nicht in den Müll gewandert?

Hallo Märklin Pärchen

Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Sollte evtl. gar nichts mehr gehen, weil Anker, Feld und Zahnräder futsch sind gibt
es noch die Möglichkeit einen neuen Gleichstrommotor der Firma Hehr einzubauen.
Optik wie das alte Teil, aber Leistung und Lebensdauer erheblich besser. Ist halt nicht
original. Habe selbst mal zwei "E" von Grund auf restauriert und diese Motoren verwendet,
die laufen einwandfrei.

Gruß
Frank

Das wäre die einfachste Möglichkeit, ohne Fehlersuche.

Gruß

Hallo,

hier mal ein Probelauf mit Bildern (Danke, Claus!) - das ist das Sorgenkind, natürlich nur zur Information, nicht zur Diagnose-Stellung, was so ja nicht möglich ist.







@ElwoodJayBlues: senkrechte Bürstenbrücke - leider sind wir nicht firm in der Fachterminologie :-(. Wir haben beschlossen, als nächstes den Stator zu erneuern. Beim letzten Betrieb, also bevor der Motor das Problem hatte, kam es zu einer starken Erhitzung. Evtl. ist da etwas durchgebrannt.

Ja, genau, der Herr Steuer. So viele Personen gibt es wohl nicht davon ;-).

Mal schauen, ob das mit den Bildern geklappt hat...

Viele Grüße,
R&M

Einen Stator für die 66er Schaltung gibt es nicht an jeder Ecke.

Ich würde erstmal den Fehler suchen, statt blind Teile zu tauschen. Das kann teuer werden...

Gruß
Felix

Hallo!

Die Option, die Lok an Herrn Steuer zu senden, hatten wir auch schon auf dem Schirm, aber letztlich zu viel Angst, dass beim Versand etwas schief gehen könnte... weg ist dann ja weg. Da Herr Steuer von uns aus mit einer mittellangen Fahrt zu erreichen wäre, ist die Idee eher, einmal zum ihm zu fahren und die Lok zu übergeben bzw. live mit ihm zu sprechen. Das wäre vermutlich das schnellste und effektivste. Ansonsten: die Lok läuft von Haus aus mit Wechselstrom, kann man da einfach einen Gleichstrommotor einsetzen?

Viele Grüße,
R&M

Hallo R&M,
man sieht an den ausgeleierten Schraubenschlitzen dass der Motor nicht erst seit gestern ein Sorgenkind ist.
Roland Steuer ist ein Experte. Wenn ihr kein Vertrauen in die Post habt müßt ihr hinfahren. So ist das eben, wenn man ein exklusives Hobby pflegt. Andererseits ist so ein 920er Triebwerk keine blaue Mauritius sondern auf jeder besseren Börse zu haben.

Ich würde als erstes aber eine Nadel nehmen und den Spalt zwischen linker und mittlerer Kupferplatte an der Umschaltung freikratzen. Ich sehe nicht ob das Staub oder ein Kupferspan ist.

Und dann systematisch nach einem Kurzschluss suchen. Vielleicht ist in der Montage ja ein Kabel eingeklemmt worden.

Letztlich könnt ihr die Umschaltung mit einem unter die Kontaktfedern geschobenen Stück dickerem Papier mal außer Kraft setzen und dann einfach die Kontakte überbrücken wie man es braucht. Meines Wissens geht die Mitte auf Masse - also das Gehäuse.

Der Anker kann mit einem einfachen Meßgerät - gibts in jedem Baumarkt für wenig Geld - auf Kurzschluss geprüft werden. Das gleiche gilt für den Stator. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass der Stator einen Kurzschluss hat.

Gleich- und Wechselspannung ist egal. Das sind Allstrommotoren, die gehen immer. Es ist ja kein Permanentmagnet verbaut.

Wie gesagt, ich würde den Motor an Roland schicken und seine Meinung abwarten.

Hallo.

Der mittlere Kontakt geht nicht auf Masse!
Im Gegenteil, das ist direkte Verbindung zum Schleifer.

Gruß.

Felix

Felix, ja klar, Nachdenken hätte auch geholfen.... Die Schraube ist die Masse, also linker und rechter Kupferkontakt ist die Masse.

Exactamente.
Getreu der Regel: Schwarz ist rot und Plus ist Masse.

Die Schraubenbohrung in der Schaltwippe ist übrigens der Hauptgrund, wenn die 66er Schaltung nicht mehr zuverlässig durchschaltet.

Hallo JoHa & Felix,

vielen Dank für Eure Ideen und Euer Engagement! Wir werden uns morgen an die einzelnen Vorschläge setzen und auch noch einmal reinigen. Das Ergebnis kommt, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.

Gute Nacht!
R&M

Hallo R&M,

Ich habe heute erst mit Herrn Steuer persönlichen Kontakt gehabt. (Dresden)
Er hat gerade meinen Märklin RP überholt. Der einfachste Weg ist wirklich anrufen und Termin machen.
Von der Oberlausitz bis nach Oberlungwitz ist kein Hit.
Wenn Ihr die Adresse o. TEL.Nr. wollt, so sagt Bescheid. Es sind sehr nette Leute nur leider ohne Internet.

Schöne Grüße aus Cottbus (geboren in der Oberlausitz)
Gunter

Hallo R&M
Generell würde ich auch einen Umbau auf Gleichstrombetrieb machen lassen.
Das ist kein Hexenwerk und für den Betrieb nur von Vorteil.
Fast alle Spur 0 Spielbahner fahren mittlerweile mit diesem System.
Gruß
Frank

Hallo R&M,

Ein Umbau auf 70er Schaltung, also auf reinen Gleichstrom-Betrieb, mittels eines brandneuen Replika-Fahrwerks ist zwar machbar, entspricht aber in keinster Weise der Originalität dieses Familien-Schätzchens. Ein originales 66er Fahrwerk, also das Allstrom-Fahrwerk, ist IMMER reparierbar, egal, was daran kaputt ist, notfalls gibt es die 66er Feldwicklung sogar als neues Originalteil für 49,- Euro bei Ritter in Nürtingen! Reparatur des originalen Fahrwerks ist immer dem kompletten Austausch gegen ein Replika-Fahrwerk vorzuziehen!

Vielleicht sollte man den Fred jetzt in Märklin Spur 0 verschieben...

Kann ich leider nicht.

Gruß,

Felix

Hi Felix,

mach ich gern. Wie würdest du denn den Titel entsprechend anpassen? Geht ja um eine bestimmt Lok.

Danke!

Titel ist angepasst.

Vielen Dank an alle, die noch etwas geschrieben haben und auch fürs Verschieben & Umbenennen!

Wir haben heute alles noch einmal gereinigt, (auch den "Spalt", JoHa), und die Schraube am Umschalter mal fester gestellt, mal lockerer gelassen, aber das Problem konnten wir dadurch nicht lösen. Tatächlich geht es uns auch (wie Claus erwähnt) um den Erhalt der Originalität. Das darf dann auch etwas kosten, das ist nicht die Frage. Deshalb möchten wir den Wechseltromantrieb gern beibehalten. Nun bleibt noch Herr Steuer als Ansprechpartner, das wird der nächste Schritt sein. Übrigens haben wir die Rechnung der letzten Teile, die wir von Herrn Steuer bezogen hatten, heraus gesucht. Daraus geht hervor, dass die Lok nach dem Restaurieren sogar 5 Jahre ohne Probleme fuhr, nicht nur 2. Dieser Irrtum kam zustande, weil wir ja zwei Loks besitzen und die andere ebenfalls immer wieder mal durchgesehen werden muss, da kamen wir wohl durcheinander. Wie gesagt kam es kurz vorm "Aus" zu einer starken Erhitzung, wahrscheinlich durch das "Langsamfahren", was wir vorher nie gemacht hatten.

Viele Grüße,
R&M

P.S. Danke für das Angebot, Gunter aus der OL ;-), aber wir haben die Telefonnummer von Herrn Steuer.