gestern wollte ich bei unserem An- und Verkauf eigentlich nur ein paar Kleinteile kaufen......dann stand sie vor mir. Eigenbau, Alles festgegammelt. Motor lose im Gehäuse, aber für 30€ musste ich sie einfach mitnehmen. Es scheint, als wäre sie mit der unteren hälfte in Schraubensicherungslack getaucht worden. Ich habe erstmal alles auseinandergebaut (die meisten Schrauben waren derart verrostet, dass die Köpfe gebrochen sind. Da musste der Dremel her). Jetzt wird alles blank gemacht und neu lackiert.
Vor der Zerlegung
Nur der Motor gibt mir noch Rätsel auf:
Eine Bürste ist direkt mit dem Gehäuse verbunden. Die Anschlüsse der beiden Feldwicklungen liegen offen. Die andere Bürste ist an eine Klemmstelle angeschlossen. Diesen Motortyp habe ich noch nicht gesehen.
Gestern habe ich kurz einige Anschlussvarianten ausprobiert, allerdings ohne Erfolg. Mehr als ein Brummen und ein Vibriren um bestimmte Stellungen war nciht drin. Alle Wicklungen haben Durchgang und plausible Widerstandswerte.
Hat jemand von Euch schonmal einen solchen Motor gesehen?
Der große Plan ist, sie wieder fahrfähig zu machen. Frontlampen werden beleuchtet. Der Tender braucht eine neue Abdeckung (Holzteil mit Holzwurm). Ansonsten werde ich nichts an der Lok verändern, da mir der Stil sehr gefällt.
Viele Grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
Hallo Holger, imposantes Teil! Da werden sich die Blechschienen durchbiegen...
Kannst Du die Bauzeit in etwa abschätzen? Denke späte 30iger aber eher Nachkrieg, oder? Nachkrieg wurden gerne alte Scheibenwischermotoren aus Flugzeugen verwendet. Die gabs ja dann genügend. Habe das mal in einer Bastelanleitung für den Modellbahner kurz nach dem Krieg gelesen.
Moin Holger! Ich besitze eine alte Selbstbau E 44 mit ähnlich undefinierbaren Motoren. Die habe ich beim Fachmann durchmessen lassen und der kam auf einen Bedarf von 30 V ~ und 50 VA. Vielleicht sind Deine Trafos nur zu schwach? So war's jedenfalls bei mir.
hab das Ding mal mit Abbeizer behandelt. Drunter ist noch mindestens eine weitere Schicht. Jetzt sind die Tenderdrehgestelle wieder rot. Es bleibt dabei: Farbe komplett runter und neu lackieren.
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da hast du ja ein tolles Teil erstanden. Der Motor sieht nach Eigenbau aus. Du schreibst von zwei Feldspulen, sind deine Lokräder isoliert? Wenn ja, dann versuch mal diese Schaltung: siehe hier Eine Feldspule ist für Vorwärts und eine für Rückwärts. Dieses System hat unter anderen Zeuke in der DDR angewandt.
die Lok ist schon teilweise entlackt. Der Motor läuft auch wieder. Ein seltsames Teil. Reihenschlußmotor, allstrom. Läuft gleich gut/schlecht, egal, ob ich beide Feldspulen in Reihe oder parallel zueinander schalte. Stromaufnahme und Kraft sind gleich. Er hat nicht allzuviel Kraft. Das macht aber nix, weil dahinter eine dreistufige Untersetzung sitzt. Wenn der Rahmen entlackt ist, schraube ich das Ganze mal probehalber zusammen.
Viele Grüße
Holger
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nach einem längeren Kampf mit den unzähligen Lackschichten ist endlich wieder Fortschritt zu sehen. Der Motor lebt und sitzt wieder an seinem angestammten Platz:
Sie wirkt etwas Verloren am Meßplatz, aber der Motor dreht und hat ordentlich KRaft. Angenehm überrascht war ich von der hohen Untersetzung und der LAufruhe.
Einige Teile weigern sich noch hartnäckig, ihren Lack herzugeben (u. a. die Zylindergruppe), daher geht es langsam voran. Die Lok wied beutsam restauriert. Die originalen unbeleuchteten Lampenatrappen bleiben. Die Elektrik wird bis auf etwas Schrumpfschlauch und einen Kippschalter für die Fahrtrichtung im Originalzustand bleiben. Mal sehen, wann die wieder aus eigener Kraft fährt.
Viele Grüße
Holger
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es ist ein langer Weg, gerade wenn man einiges nicht selbst machen kann. Da sich einige Farbschichten sogar immun gegen Sandstrahlen erwiesen hatten, musste mit Eis gestrahlt werden. Jetzt sind alle Teile entlackt und (wie immer!) war Sonntag Mittag dann die rote Farbe leer. Ich bin schon gespannt, wenn sie das erste Mal fährt. Der Motor läuft erstaunlich ruhig und gleichmäßig.
Viele Grüße
Holger
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natürlich ist weg lang und steinig, dafür erhälst du aber ein Modell das nicht jeder hat.
Die Lok zum Restaurieren geben kann jeder, aber sagen zu können das habe ich selbstgemacht hat einfach was besonderes und man(n) ist zurecht Stolz auf die eigene Leistung!
Zum Murphys Gesetz: Wann ist die Farbe aus? Wann ist der Akku vom Schrauber leer? Wann stelle ich entsetzt fest, dass mir zum Weiterbasteln wichtige und weniger wichtige Dinge fehlen? Meistens fünf Minuten nach Ladenschluß, oder wie bei Dir Sonntagmittag.
Gruß
Patrick
Ich verrückt, nee.... das hätten mir meine Stimmen im Kopf doch gesagt!
gestern habe ich mir mal die Puffer vorgenommen. Nach energischer Bearbeitung waren es plötzlich 2 Teile. In den Farbresten im Inneren habe ich Reste von Federn gefunden. Einige Schmiererei und Verfluchungen später war klar, dass es mal Federpuffer waren, bevor sie mit Farbe komplett "zugespachtelt" wurden. Hat ewig gedauert, aber es hat sich gelohnt. Ein Märklin Spur 1 Achslagerdeckel fehlt mir noch für den Tender. Mal sehen, wo ich den bestellen kann. In den nächsten Tagen will ich das Lokfahrwerk wieder zusammensetzen. Wahrscheinlich werde ich den verbogenen Blechstreifen weglassen und stattdessen einen Märklin-Doppelschleifer einbauen. Sie soll ja fahren. Dann "nur noch" Umlauf, Führerhaus und Kessel drauf und fertig.
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die 05 ist bis auf das Gestänge zusammengebaut. Jetzt zeigt sich ein Fehler. Die Treibstange trifft die Schraube der Kuppelstange. Da das Fahrwerk komplett fest war, zeigt sich der Fehler erst jetzt. Wenn ich die Treibstange mit U-Scheiben weiter nach außen bringe, passt sie nicht mehr in die Nut vom Kreuzkopf. Wahrscheinlich muss ich sie leicht kröpfen, um dieses Problem zu erledigen. Die Schrauben der Kuppelstange im ersten Radsatz sind schon sehr flach gefeilt, aber der berühmte halbe Millimeter fehlt. Zusammengebaut und mit rot abgesetztem Rahmen sieht sie schon elegant aus. Wenn ich das Gestänge bezwungen habe, gibt es neue Bilder.
Viele Grüße
Holger
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Holger, ohne jetzt die Teile gesehen zu haben: Wie wäre es denn, wenn du Teile (Schraubenkopf und(!) Treibstange) dünner schleifen würdest? Vielleicht auch noch die Schraubenaufnahme am Rad? Das wäre dann weniger auffällig. Ich habe das mal so gemacht, bis alles passte. Schöne Grüße aus Hessen Botho
leider klappt das nicht. Der Schraubenkopf ist schon etwa einen halben mm dünn, das Gestänge ist dünnes Blech und die "Schraubenaufnahme" am Rad ist plan mit der Rad-Ebene. Da gibt es leider nichts, wo ich den fehlenden halben mm rausholen könnte. Eine winzige Kröpfung an beiden Enden könnte das Problem lösen, ohne die Stange merklich zu verkürzen. Werde das am Wochenende mal mit einem Stück Draht ausprobieren.
Viele Grüße
Holger
PS: Das "neue Jahr" ist schon ziemlich alt...... Denkst Du an den Termin?
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Schlitzschrauben an den Treibrädern hat die Lok schon, wenn ich die kleinen Bilder richtig deute. Da wird es auf einen Knick in der Treibstange hinauslaufen. Haben ja sehr viele dieser langen Maschinen. Auch meine HR.
Joha, Schlitzschrauben -aber versenkte, das war die Idee. Dann fällt wieder ein Millimeter weg -und vielleicht langts dann. Die Idee habe ich übrigens von einem deiner nächsten Freunde in einem anderen Forum geklaut... Schöne Grüße Blech
In diesem Beitrag findet man bei der 1E noch eine andere Lösung des Problems. Da man hier in diesem Forum ja leider keine Bilder verlinken darf muss der Interessierte eben selbst suchen. Alte-Eisenbahnen-Stammtisch Rhein-Sieg (4)