Hallo,
zuerst meine Frage an Leute, die die Märklin Pfeifeinrichtung auch mal in Betrieb haben oder hatten:
Wie zuverlässig hat sie ein- und ausgeschaltet ?
Das Pfeifengehäuse eines "Zulaufs" war von Zinkpest zerfressen. Da hat mir Herr Nowack ein neues Gehäuse gegossen und der Zusammenbau führte zunächst nur zu sporadischen Funktionen.
Im Folgenden möchte ich meine Sicht der Mechanik darstellen und am Schluß eine hilfreiche Feder vorstellen.
Zur Einführung 2 Bilder über die Tonerzeugung:
Bild a: Luftansaugfenster, Turbinenschaufel
Bild b: Luftaustritt über Lippe
Zunächst 3 Bilder über die Ruhestellung des Schrittschalters. Die Schutzhaube über dem Federkontakt ist zur besseren Darstellung abgenommen.
Bild 1: Der Motor soll angeblich von der H0 - Serie 700/800 sein, die Bürsten haben das H0 - Format.l
Bild 2 Der Schrittschalter stellt in dieser Position (Ruhestellung) den Massekontakt her (Stellung "ein"
Bild 3: Schrittschalter in Ruhestellung "aus"
Schaltvorgang:
Die folgenden Bilder zeigen die Vorgänge, wenn der Wagen über die Schaltschiene fährt,
der Magnet also anzieht und danach wieder freilässt.
Bild 4: In korrekter (!) Ruhestellung liegt der obere Bügel der Schaltgabel voll in der Kerbe, das "Zahnrad" ist soweit verdreht, daß der untere kleine Hilfsbügel so unter dem Zacken liegt, daß er beim Anziehen des Magneten diesen hochschiebt.
Bild 5 : Im angezogenen Zustand hat der kleine Bügel dafür gesorgt, daß ca 85 ° der Drehung getan sind. Jetzt fehlen aber noch ca 5° ! Man sieht, daß der obere Bügel ziemlich hoch steht, und das muß er wohl, denn jetzt kommt der kritische Teil: Er muß mit der vollen Wucht seines Fliegengewichtes die letzten 5 Grad schaffen, und das auch noch gegen die Reibung mit der Schaltfeder. Die erste Lehre hier: Verbiegen der Schaltfeder ist tötlich ! Druck zu stark: kein Weiterdrehen der Schaltstange, Druck zu klein: schlechter Kontakt (Funkenkorrosion ). Deshalb ist da auch ein Schutzblech drüber.
Bild 6 zeigt nochmal die korrekte Position, nachdem der obere Bügel runtergefallen ist und die letzten 5° geschafft hat (was er aus verschiedenen Gründer nicht immer tut)
Bild 7 zeigt, wenn er es nicht geschafft hat, ist der nächste Schritt, das Abschalten, nicht möglich und sie pfeift und pfeift und pfeift..................
Bild 8 zeigt, selbst wenn er es geschafft hat und jetzt der kleine Hilfsbügel nicht bis an den Anschlag zurückgefallen ist, es zu Fehlverhalten kommen kann. Wegen des geringen Gewichtes muß also auch das Gelenk des kleinen Hilfshebels absolut freigängig sein !!!
Soweit die Theorie, was jetzt in der Praxis hilft ist folgendes:
a) Die unvermeidlichen Vibrationen der "Turbine" lösen Verklemmung, Haftreibung etc.
b) Der Einbau von Schienenstößen (Spalt) zwischen den Schaltschienen ergibt zusätzliches Losruckeln (Das Stoßgeräusch passt doch auch gut zum Pfeifen............?????)
Übrigens das Einschalten funktioniert meistens gut, aber Ausschalten fiel oft aus !
Versuch für eine Problemlösung
Die folgenden Bilder zeigen eine kleine Hilfsfeder, die den oberen Bügel leicht nach unten anstößt.
Eigenbau aus 0,5 Federstahl von Con........
Bild 9 Anbau der Feder
Bild 10 Die Feder drückt den Bügel nicht voll runter, sondern gibt nur einen Anstoß.
Der Magnet ist (auch wegen der oft niedrigen Fahrspannung) sehr schwach, macht also das erste Stück des Anziehens wie original, die Feder kommt erst unter Spannung wenn die magnetische Kraft größer geworden ist.
Bild 11 Die Feder wird nur ca 3 mm gespannt, da könnte man noch variieren..........
Und wer bis hierher mit dem Lesen gekommen ist darf sich jetzt ein Bier holen.....................
Doch noch ein Kommentar:
Schon bei Märklins früheren mechanischen Lösungen, bei denen 1 Impuls 2 Schaltstellungen erzeugen muß (Weichen, Signale, 66er etc) hat Märklin die berühmte sensible Rückholfeder verwendet, warum wird hier nur mit der Schwerkraft gearbeitet ????????
Natürlich ist es heute digital noch viel viel leichter, aber Märklin steht sonst für Zuverlässigkeit. Hier halte ich Märklins Konstruktion mindestens für "echt schwach" .
Und nicht vergessen: Wie sind Eure Erfahrungen ?
MfG
Gert