Hallo Märklin Kenner, habe eine zerlegte 2B Lok bekommen, die mit E 65/13050 gestempelt ist.
Der Verkäufer hatte ausdrücklich betont, dass es sich nur um Einzelteile handelte und er nicht wusste, ob die Lok komplett sei.
Aber im Vergleich mit dem Schiffmann Bild scheint die Lok einigermaßen vollständig zu sein.
Den Motor habe ich zum Funktionieren gebracht, allerdings scheint bei der Umschaltung etwas zu fehlen.
Der Arm mit der Feldspule drückt wechselweise Teile herunter, wodurch der zweipolige Umschalter den Kollektor umpolt.
Der L förmige Hebel scheint ein Replika Teil zu sein, da seine Oberfläche glänzt und er wie aus dünnem Blech geschnitten aussieht. Ich habe ihn mal gelöst, dann sieht man die Schaltstücke besser.
Hier ist Frage Nummer 1: Es müsste eine Feder ( vielleicht ein Federdraht) die beiden Schaltstücke verschieben, sodass der Schaltarm immer das hochstehende runter drücken kann. Das Verbindungsstück hat dafür eine kleine Öse (ist als Schatten auf dem Bild zu erkennen). Wer weiß wie eine solche Feder aussehen muss?
Frage Nummer 2: es war noch ein kleines Blechteil dabei, für das ich keine Verwendung finde. Gehört das überhaupt zur Lok?
1. Richtig. Das ist eine einfache gerade Feder, ein Stück feiner Federdraht, der an der unteren kleinen Schraube befestigt wird und oben durch die Öse im Verbindungsstück geht.
2. Der Riegel stammt von der Wagenbeleuchtung. Damit wurde der Stromkreis geschlossen. Braucht man nur bei Starkstromloks. Gehört nicht zu Deiner Lok.
Hallo Joha, Vielen Dank für die Antwort! Dann werde ich mal versuchen, einen passenden Federdraht hinzufrickeln.
Eine Frage habe ich noch: der Motor war mit neuen Kabeln eigenwillig mit Feldspule und Polwender jeweils parallel an Schleifer und Masse verdrahtet und zog fast 4 Ampere, ohne zu laufen.
Ich habe das so geändert:
Schleifer zu Feldspule , von Feldspule zum Mittenkontakt des Polwenders, die beiden äußeren Kontakte auf Masse. Richtig?
Hallo Wolfgang Normalerweise zieht ein 20 Volt Märklin Motor niemals 4 Ampere. Da Du zu unserem Spielerkreis gehörst würde ich mir um den Polwender keinen Kopf machen und den Antrieb auf Gleichstrombetrieb umbauen zumal die Umschaltung sowieso nie zuverlässig funktioniert hat. Gruß Frank
Hallo Frank, den Federdraht habe ich inzwischen installiert und die Umschaltung funktioniert, war aber eine elende Fummelei. Wie du richtig vermutest werde ich jetzt eine Graetz-Brücke einbauen, dazu werde ich diesmal den Feldmagneten an + und - legen, dann sollte die Umschaltung über den Polwender erhalten bleiben aber nur bewirken, dass die Lok wahlweise bei + an der Mittelschiene vorwärts oder rückwärts fährt. Bei Umpolen der Versorgungsspannung erfolgt dann aber immer ein Richtungswechsel, wenn die Umschaltmimik durch den Zugknopf blockiert wurde - mal sehen ob es klappt. Schönes Wochenende allerseits.
so ein regnerischer Sonntag hat auch was Gutes, statt Fahrradtour habe ich dann mal die Montage der E65 aus dem "Bastler Konvolut" fertiggestellt. Dazu kam der Umbau auf Gleichstrombetrieb. In bekannter Weise wurde ein Graetz-Gleichrichter mit seinem Wechselstromanschlüssen zwischen den Umschalter und den Schleifer und zwischen + und - die Feldspule gelegt. Das war diesmal praktischer als die Bürsten umzupolen, weil dann die Umschaltfunktion erhalten bleibt. Natürlich schlug Murphy' s Gesetz zu, was schief gehen kann, geht schief. Diesmal brachen beide altersschwachen Anschlüsse direkt an der Feldspule ab. Mit mehr Glück als Verstand gelang es, jeweils ein Millimeterchen Draht hervorzuzerren und neue Anschlüsse anzulöten. Danach funktionierte die Lok einwandfrei, Fahrtrichtungsänderung entweder bei - mit Schubstange - blockiertem Feld durch Umpolen oder bei beweglichem Feld durch Unterbrechung, allerdings nur mit Gleichstrom, wenn weiterhin Wechslstrombetrieb möglich sein sollte, hätte ein zweipoliger Schalter zur Überbrückung des Gleichrichters eingefügt werden müssen, dazu bestand weder Platz noch Bedarf.
Die Lok braucht eine relativ hohe Anlaufspannung, das liegt wohl an dem recht großzügigem Luftspalt des Ankers. Ab etwa 16 Volt bringt sie volle Leistung und kann durch Festhalten nicht mehr abgewürgt werden. Die Stromaufnahme konnte durch Experimentieren mit verschiedenen Bürstenfedern optimiert werden, sie beträgt jetzt 0,9 bis 1A . Die Zugkraft ist überschaubar, aber statt eines Zusatzgewichtes für das kaum Platz ist, werde ich lieber den angehängten Wagen noch mehr Kugellagerachsen verpassen, beginnend mit dem Tender, das freut dann auch Herrn Becker. Zum Schluss habe ich noch die Gehäusebefestigung auf Märklin Schrauben umgestellt, wurden zusammen mit dem entsprechenden Gewindeschneider von Firma Ritter blitzschnell geliefert. Noch ein wenig geputzt und gerichtet und es ist ein richtiges Schmuckstück geworden! So, hier ist die E65 ( oder wäre das jetzt E75 ? ) zusammen mit einem ähnlichen Replikat gebaut von Herrn Schmitz.
Danke für die Blumen! Habe aber auch den Hinweis bekommen, dass meine Fotokünste wohl eher bescheiden sind. Daher hier noch ein Versuch, aber ich glaube ich brauche eine bessere Kamera ( oder muss das Fotographieren mal üben).