Das sind tatsächlich die alten Figuren, beim Versuch die Figuren in den neuen Märklin/Trix Adler einzusetzen erlebten die Käufer ein Waterloo. Die Märklin Neukonstruktion ist ja deutlich kleiner als der Trix Klassiker aber natürlich immer noch deutlich zu groß.
Charles - "Erinnerung an meine Jugend" -das ist gut! Ich bin seit 1958 verheiratet und immer noch mit der ersten Frau! Okay, also suche ich jetzt nach diesen Figuren -hab Dank für den Hinweis! Und gleich die Rundumfrage: Wer kann mir helfen? Schöne Grüße aus dem Kreis OF Botho
Zitat von Blech im Beitrag #27Ich bin seit 1958 verheiratet und immer noch mit der ersten Frau!
Hallo Botho,
ja, ich fühle mit Dir. Ich habe auch noch kein Update gemacht. Aber trösten wir uns, verheiratete Männer bekommen die Ehejahre immerhin auf das Fegefeuer gutgeschrieben.
der TE- Adler wurde von Willy Ade konstruiert, er soll auch die TE- V 100 konstruiert haben, die allerdings- wenig Ade- typisch- komplett aus Guß ist.
Ob dann dieser Adler bei RÖWA gefertigt wurde weiß ich nicht, frage aber, ab wann es RÖWA gab, denn der Adler entstand schon ab etwa 1960 in der Konstruktion und wurde ab 1962 ausgeliefert. Die farblich etwas veränderte Wiederauflage kam um 1977, da gab es RÖWA schon gar nicht mehr.
Der Herr Ade war ein umtriebiger und äußerst kreativer Erfinder und Konstrukteur. Als Geschäftsmann war er vermutlich weniger begnadet, davon sprechen verschiedene Konkurse, Neugründungen und Partnerschaften, die dann nach ein Paar Jahren wieder zerbrachen. Ich nehme an, er war ein nicht ganz einfacher Charakter, der sicherlich Probleme mit der stockkonservativen Geschäftsführung von Trix hatte. Trix ist schließlich am hauseigenen Konservativismus erstickt. Was den Sammler heute freut, nämlich qualitativ unschlagbare Oldschool- Gussmodelle, war damals in den 70ern tödlich, da wollte niemand mehr eine Eisenbahn auf dem technischen Stand der Vorkriegszeit! Das wird Herr Ade ihnen schon vorgebetet haben und dann gab es da bestimmt lautere Diskussionen im Nürnberger Norden. Da nehme ich an, dass er in der Kreulstr. als eine Art missionierender Kunststoff- Weltverbesserer angesehen und weggemobbt wurde! In der Szene hieß der Mann nicht umsonst Mr. Clips!
Na, Martin, etwas anders war das schon. Mit Trix und auch mit Ade. Aber Horst-Konstanz, der wohl beste Röwa/Ade-Experte an Bord, wird das schon richten. Schöne Grüße aus Hessen Botho
danke für die Info, den gesamten Hintergrund kenne ich natürlich nicht.
Ich erinnere mich nur noch recht gut an die 70er- Jahre: In der MIBA, damals noch ein Blättchen in der Art, wie es auch der Kleingartenverein hätte herausgeben können, wurde alles, von Willy Ade kam, in den höchsten Tönen gelobt (Da entstand schon ein wenig der Eindruck, dass er denen sein Badewasser als Heilgetränk hätte verkaufen können).
Alles was Trix dagegen so fabrizierte, wurde von MIBA extrem kritisch getestet und am Ende verrissen, ich erinnere nur an die Mintrix- V 200 mit den beweglichen Pufferbohlen. In H0 wurde Trix gleich gar ignoriert, es wurden da auch keine Trix- Express- Anlagen vorgestellt, Allenfalls wurde Trix- International behandelt.
Die anderen Nürnberger Hersteller Fleischmann, LGB oder auch Arnold kamen bei MIBA immer besser weg als Trix! Da steckte doch etwas dahinter. Vllt. war der Trix- Vorstand ja Mitglied bei Greuther Fürth, das würde es wohl erklären!
Martin, auch da liegst du schief. Gerade die Miba hatte eine gute Beziehung zu Trix. Aber auch das kann man dir hier sicher besser erklären. Als ich zur Schiebetrix-Story recherchierte, war ich erstaunt, wie eng die Verbindung WeWaW und Trix gewesen ist. Freundliche Grüße Botho
" Ob dann dieser Adler bei RÖWA gefertigt wurde weiß ich nicht, frage aber, ab wann es RÖWA gab, denn der Adler entstand schon ab etwa 1960 in der Konstruktion und wurde ab 1962 ausgeliefert. "
Hallo Martin,
die Gründung von RÖWA dürfte in etwa zu der Zeit geschehen sein als Willi Ade die Modellhäuschen-Firma WIAD verkauft hat um sich mit der Entwicklung/Konstruktion von Modelleisenbahnen anspruchsvolleren Aufgaben zuzuwenden.
Übrigens kann ich mich an den "ersten" Trix Adler als der 1962 in den Spielwarengeschäften auftauchte noch recht gut erinnern, fand den damals sehr ansprechend gestaltet - im Gegensatz zu einigen Kitmaster-Bausätzen wo es u.a. die Rocket gab.
Schiebetrix war auch fast 15 Jahre vorher und absolut innovativ und WeWaW war um 1977, als ich die MIBA erstmals kaufte schon duch WiWeW(?) (Weinstötter jr.) abgelöst worden.
WeWaW könnte noch die Vorkriegszene mit Herren Bing und Kahn usw. gekannt haben, Aber ob sein Sohn die gleiche Einstellung hatte, weiß ich nicht und dann gab es ja auch noch den wiederum etwas jüngeren MM! Der war als Schreiber große Klasse, aber seine Meinung war (bei aller Kompetenz) nicht immer meine...
Auch in der übrigen damals üblichen Literatur, ich hatte das Buch von Kiegelandt, der später Guru wurde, kam Trix mit lapidaren Bemerkungen davon, so in dem Stil: "ist nicht mehr zeitgemäß"
Martin - Du schreibst von der Miba in den Siebzigern. Okay, da kann ich aber auch keine Trix-Aversion erkennen. Und wann Kiegelandt zum "Guru" wurde, ist mir auch unbekannt. Mein Guru bestimmt nicht. Schöne Grüße Botho
1962 bin ich gerade geboren und habe den Adler etwas verspätet zu meinem 50. originalverpackt bekommen! Für die damalige Zeit ein grandioses Modell, heute muß man mit den Treppchen etwas aufpassen. Das ist mein einziges TE- Modell aus Kunststoff, aber es ist definitiv ein Meilenstein gewesen.
Die Rocket kannte ich nur von Airfix und das war, obwohl nur ein Standmodell, in das niemand einen Antieb hineinkonstruieren musste, qualitativ dem TE- Adler völlig unterlegen!
Martin, wenn dieser Mann deshalb dein Guru ist -bitte, ich habe nix dagegen. Du liebst nun mal eine etwas blumige Sprache, die nicht immer leicht zu begreifen ist. Aber lassen wirs mal dabei. Ich habe nun anderes zu tun. Die Röwa- und/oder Trix-Spezialisten werden die Sache schon richten. Botho
das Buch vom Kiegelandthabe ich so mit 14 bekommen, der hatte einen recht guten Schreibstil. Mich hat das insofern beeinflusst, als ich sogleich sein engagiertes Plädoyer für das Altern von Fahrzeugen tatsächlich umgesetzt habe. Das Ergebnis war hinterher eigentlich wenig erstaunlich, die Modelle waren, als ich sie zur Finanzierung meines Studiums verkaufen musste, nämlich nichts mehr wert und die Begründung des Aufkäufers dafür lautete, dass sie ja gealtert seien!
Heute gibt es bei mir nur noch O- Zustand mit OVP und Anleitung, da habe ich also daraus gelernt!
" ... wurde von MIBA extrem kritisch getestet und am Ende verrissen, ich erinnere nur an die Mintrix- V 200 mit den beweglichenPufferbohlen.
Hallo Martin,
nachdem Arnold-Chef Max Ernst mit der Arnold rapido die erste in Serie gefertigte Spur N-Eisenbahn, anfangs noch als Spielzeug abgetan, auf der Nürnberger Messe 1960 vorstellte, die schon sehr bald, (Maßstab auf 1:160 geändert/Einführung der N-Normkupplung -Rokal-Lizenz-) zu einer ernsthaften Alternative für die etablierten Modellbahn-Hersteller wurde, erkannte auch TRIX "den Zug der Zeit" und entwickelte unter der Leitung von Ingenier Insam ebenfalls eine Spur N-Bahn. Rudolf Insam, der bereits 1938 nach dem Zwangsverkauf an Ernst Voelk und Gesellschafter*) zu Trix kam, liess in die Minitrix-Konstruktionen vieles aus den H0-Erfahrungen, u.a. die beweglichen Pufferbohlen, einfliessen.
WeWaW ist mir aus einigen Besuchen (1974 pp) auf der Nürnberger Messe in Erinnerung.
Ein wenig hat mich damals seine Frisur erstaunt, die "schmalzigen" glatt nach hinten gekämmten Haare endeten im Nacken in einer Rolle ... eher wie bei einem Künstler.
Der Junior betätigte sich als Fotograf, war aber nie Chef des Miba-Verlags.
MM (Michael Meinhold) kam aber erst später in den Verlag.
Die "echte" Miba endete in meinen Augen mit dem Ausscheiden von WeWaW, der das Heft Jahrzehnte geprägt hat.
Ich selbst habe die ersten Ausgaben der Zeitschrift um 1963/64 am Bahnhofskiosk gekauft. Das für heutige Begriffe "dünne" Blatt war für einige Tage Lesestoff gut ...
dann sah der Mann wohl so aus wie Troubadix! Das war damals so eine Künstlerfrisur und das Ferment, das den öligen Glanz verlieh, hieß Brisk!
MIBA gab es wohl etwa seit 1946 und als ich das kennenlernte, war es etwa so wie ein Schulheft, Im Logo war eine S 3/6 und alle Bilder waren s/w, teils grauenhafte Repros, weil die Leute Farbfotos eingeschickt haben, die man dann in s/w kaum drucken konnte. Aber mit der äußerlichen Qualität einer Schülerzeitung standen sie damals nicht allein, das entschuldigt fast alles. Ich weiß noch, dass es recht teuer war, man bekam in Spur N auch einen Güterwagen für das Geld. Der Ladenschwengel vom örtlichen Spielzeuggeschäft hat aber gegen eine Zigarette in seiner Pause gerne mal mitgeteilt, wann die Restexemplare in der Tonne landeten, Da gab es die Messeschau halt im Juli - des Folgejahres!
Hermann, Schiebetrix wurde anfangs bei Arnold gefertigt, bis die dann mit der Rapido an den Markt kamen... Da war man bei Trix richtig sauer. Ernst Plattner (Epoche-Autos) berichtete dazu einmal in AS als Nachtrag zu meiner Schiebetrix-Story. Schöne Zeit! Botho
" Brisk ", das waren Zeiten, hatte ich längst vergessen, aber jetzt wo du es schreibst ...
Die erste Ausgabe der Miba erschien in einer Auflage von 7.000 Exemplaren im Sommer 1948 zum Preis von DM 1,50, ein enormer Betrag für diese Zeit. Joachim Kleinknecht der unter "JK" schrieb war bei der Miba ein Mann der ersten Stunde. Als Verlagsbüro diente anfangs das Wohnzimmer.
Werner Walter Weinstötter (04. April 1914 - 20. Dezember 2000) hat mit seiner Miba die erste Modellbahnzeitschrift, inspiriert durch den Model Railroader, in Deutschland herausgebracht.
Mich erstaunt allerdings, dass dein früherer Spielwarenhändler die älteren Hefte in die Tonne entsorgt hat anstatt gegen Gutschrift zu remittieren, allerdings gegen geringeren Wiederverkaufs- rabatt. Aber für dich gut auf diesem Wege an die Hefte zu gelangen ...
Ich erinnere mich dass ich in den 80er Jahren Ade um die Zusendung der Händlerunterlagen bat. Wenige Tage später erhielt ich ein Schreiben des Finanzamtes Eutin dass Zahlungen für eventuelle Lieferungen der Firma Ade direkt an das Finanzamt zu leisten seien. Die Ade Bestellunterlagen kamen dann drei Monate später.
Charles, herzlichen Dank für deine Einblicke in eine interessante Modellbahnzeit. Die MiBA kaufte ich vom ersten Tag an! Bei Angersbach an der Offenbacher Marktstraße, später dann im Abo -und ich habe noch heute alle Hefte bis etwa zum Jahr 2000. WeWaW kannte ich, auch mm und den späteren ChRed Martin Knaden -ihn übrigens durch den Motorsport schon früher. Die Ade-Story rückt ja auch einiges in besseres Licht. Was heute hier geschrieben wurde, klang nun nicht gerade ehrenvoll und so war ja eine Berichtigung wirklich angebracht. Ade war ein brillanter Techniker und mag weniger Kaufmann gewesen sein, aber er wurde auch schlimm von der Zeit und den Gegebenheiten gebeutelt. Ach so, das noch: In der Miba-Story ist mir auch ein Fehler aufgefallen: Mignon hat nicht 12, sondern 10 mm Spurweite. Charles, wieder mal ein Kompliment zu deinem tollen Archiv! Schöne Grüße in die grüne Hölle Odenwald -oder hast du jetzt den Beinamen Hölle gestrichen? Botho
Gruß aus der Odenwaldhölle war also nur eine Ironisierung aber auf Dauer zu erklärungsbedürftig. Deshalb grüße ich jetzt ohne Hölle, lebe aber weiter sehr gerne in der "Odenwaldhölle".
Meine Mibas kaufte ich in meiner Vor-Behle Zeit übrigens bei Kirchner in Offenbach.
das sind ja alles ganz interessante Sachen. Aber die Zeiten waren für Modellbahnhersteller damals nicht wirklich schlecht. Ich habe Herrn Ade nun nicht persönlich gekannt, aber irgendwie erinnert mich die Geschichte ein wenig an den Prof. Messerschmitt, der ja auch ein begnadeter Konstrukteur war und es dennoch mitten im Kriege geschafft hat, eine Rüstungsfirma gegen die Wand zu fahren. Oder der Herr Hoffmann, der in Lintorf sehr aufwändig geniale Motorräder gebaut hat und jegliche Einwände bezüglich der Kosten seitens der kfm. Berater als "dummes Zeug" abgetan hat...
Dennoch: Das Faszinosum an der "wilden" MoBa- Epoche 1950- 1965 ist ja, dass es echtes Abenteuer war mit viel Pioniergeist und Engagement. Die MIBA hat dabei das Verdienst erworben, den alten erzkonservativen Firmenchefs der Branche zu zeigen, was möglich ist, wie man Fortschritt generiert! Ich war damals ein Fan vom Ertmers Rolf, der immer gezeigt hat, was man so bauen kann und das auch noch als Photograph effektvoll in Szene setzte.
Einen habt ihr noch vergessen: PitPeg, der Mann mit dem Tuschestift, der ist heute noch unübertroffen!
Die MIBA hatte aber auch auf uns Halbwüchsige mit knappem Taschengeld eine recht entmutigende Wirkung: Wenn man gesehen hat, was möglich ist und dann den Schrott im eigenen Jugendzimmer anschaute, war das wenig erhebend. Die meisten Freunde haben das Hobby denn auch fallen gelassen. Ich fühlte mich immer so, als ob ich auf dem Nürburgring mit Papas 1200er Käfer gegen Moss und Stewart in ihren Formel- 1- Zigarren antreten solle!
Merker und Fischer war damals auch ziemlich "hip", aber ich konnte mir das nicht leisten, alles blieb immer nur Gemurkse.
Heute haben wir es da glücklicherweise einfacher, die Träume von damals gibt es mittlerweile zu Spottpreisen! Und wenn es so weitergeht, bekommt man bald Geld von ebay, wenn man eine 50 oder 60 Jahre alte Lok ersteigert!