Seit einigen Tagen sind diese traurigen Überreste einer Trix 20/52 in meinem Besitz:
Es müsste sich ja auf Grund des Umschaltrelais um eine Wechselstromlok handeln. Besteht nun eine einfache Möglichkeit, ein solches Modell für den Betrieb auf einer "normalen" Gleichstromanlage umzubauen? Die Beschaffung eines passenden Permamagneten dürfte teuer, schwierig und beim Zustand der Lok nicht lohnend sein. Genauso wenig sinnvoll erscheint mir ein originaler Wiederaufbau, da ich die Lok dann nicht nutzen und daher auch nicht gebrauchen kann und der in diesem Zustand erzielbare Preis den Aufwand nicht annähernd rechtfertigen würde.
Ich habe schon etwas herumprobiert aber noch kein vernünftiges Ergebnis dabei erzielt. Vielleicht hat ja hier jemand Tipps oder sogar einen passenden Link für mich, ob und wie so etwas geht.
Der Trixmotor ist ein Hauptschlußmotor, dessen Drehrichtung über den Kommutator bestimmt wird. Das heißt, er hat eine Feldspule mit einer durchgängigen Wicklung. Der Strom fließt von der Feldspule durch den Anker zur Masse. Zur Richtungsumkehr AC muß der Stromfluß im Anker umgekehrt werden. Das heißt: Strom fließt-Feldspule- Kohle A- Anker- Kohle B = Vorwärts Strom fließt-Feldspule- Kohle B- Anker- Kohle A = Rückwärts Dafür sorgt bei Trix die Schaltwalze.
Bei DC heißt das, der Strom muß über Dioden an die Bürsten gelenkt werden. Strom fließt (plus zu minus)- Feldspule- Diode plus- Kohle A- Anker- Kohle B- Diode minus- Masse = Vorwärts Strom fließt (minus zu plus)- Feldspule- Diode minus- Kohle A- Anker- Kohle B- Diode plus- Masse = Rückwärts Also an die Kontaktbleche der Kohlen je ein gegenläufige Diodenpaar anschließen und diese wiederum gegeläufig paarweise je mit dem Kontaktblechder Feldspule bzw Masse/Fahrgestell verbinden. Das bedeutet auch etwa 1,2- 1,4 Volt Spannungsverlust. Die Dioden sollten mindestens 1 Ampere aushalten !
Bei Märklinmotoren ist das etwas einfacher. Wegen der gegensinnigen Feldspulen reicht da das Aufteilen der Spannung in die jeweilige Feldspulenwicklung mittels je einer Diode in die Zuleitungen zur Feldspule.
Bitte nicht versuchen, den Trixer als Nebenschlußmotor umzustricken, das erzeugt nur Rauchsignale............
Bei Einbau eines Permamagneten mußt Du auch den Anker tauschen!!!
Ich muß mal in den Ersatzteilen wühlen, ob da noch ein Satz drin ist. Dann könnte ich sie Dir umstricken.
Genau dieser Unterschied in der Wicklungsanzahl ist mir auch aufgefallen und hat bei mir für die Ratlosigkeit gesorgt. Danke für die Hinweise. Solche Dioden sollte ich noch aus ausgeschlachteten privat auf Dreileiter-Gleichstrom umgebauten dreiachsigen Märklin-Tenderloks aus einem Schrottkonvolut haben.
Deine Beschreibung mit dem Kontaktblech macht mich etwas stutzig: Bei meinem Modell war/ist der an der Rückseite herauskommende Feldspulendraht mit + verbunden. Wenn der andere Draht und so das Kontaktblech + haben muss, dann ist die Spule also falsch herum angeschlossen worden?
Außerdem erschwert sich die Situation durch den Umstand, dass ich ja gar nicht weiß, was an dem Modell intakt und was defekt ist und theoretisch ja alle Teile auch defekt sein können. Also wohl etwas für die ganz grauen und verregneten Tage.
Das mit Plus und Minus dient eigentlich nur der Verdeutlichung des Stromflusses. Die Feldspule ist mit einem Drahtende am Seitenschleifer angeschlossen. Das andere Ende führt an die Kontaktzunge obenrauf. Von da führt der Weg (über die Schaltwalze bzw die Dioden) zu den Kohlen. Wenn am Schleifer plus liegt, so liegt auch am Kontaktblech plus an. Minus kommt erst über den Anker dazu.(Oder umgekehrt) Der Widerstand der Feldspule und der Ankerspulen liegt im einstelligen Ohmbereich. (unter 5 Ohm)
im Prinzip richtig, wenn man einen passenden Permamagneten und einen Gleichstromanker hat. Der Anker benötigt einen größeren Innenwiderstand, da der Widerstand der Feldspule wegfällt. Wenn man die Feldspule drinläßt, hat man zusätzlich auch noch das gute Auslaufverhalten der AC Maschine, da die magnetische Hemmung entfällt. Wenn man die späteren Gleichstrommodelle kennt, weiß man , was magnetisch Hemmung bedeuten kann
hier bei NErFue kannst Du auch einen Schaltplan finden. Der dort gezeigte Umbau ist mechanisch etwas aufwändiger, aber die Dioden kann man ja auch so reinstricken. In der Sample-Gazette der TTRCA kannst Du auch mal nachsehen, wie andere mit fertigen Grätz-Gleichrichtern gemacht haben.
im Prinzip richtig, wenn man einen passenden Permamagneten und einen Gleichstromanker hat. Der Anker benötigt einen größeren Innenwiderstand, da der Widerstand der Feldspule wegfällt. Wenn man die Feldspule drinläßt, hat man zusätzlich auch noch das gute Auslaufverhalten der AC Maschine, da die magnetische Hemmung entfällt. Wenn man die späteren Gleichstrommodelle kennt, weiß man , was magnetisch Hemmung bedeuten kann
Gruß Norbert
Hallo Norbert,
das denke ich an sich auch, habe aber vor längerer Zeit in einem anderen Thread (s.u.) das hier geantwortet bekommen.
Zitat von Ralf Du solltest nicht vergessen, daß es sich um Reihenschlußmotoren handelt, also Rotor und Stator in Reihe geschaltet sind und das bedeutet widerum, daß der Rotor für eine geringere Spannung ausgelegt ist. (Er bekommt ja auch nur einen Teil der Betriebsspannung). Wundere Dich also nicht, wenn Du dann eine "Rennsau" bekommst, der du nicht die höchste beim Allstrommotor mögliche Spannung geben darfst. Ich denke, daß das Fahrverhalten dadurch nicht verbessert wird, da die Maßnahme sicherlich auch einen Einfluss auf das Auslaufen haben wird. Wenn bei einem Allstrommotor der Strom mal weg ist, fehlt auch das Magnetfeld und der Rotor dreht einfach ungebremst weiter. Nach dem Umbau ist das Magnetfeld aber immer da und wir ihn bremsen.
das mit dem Reihenschlußmotor ist soweit in Ordnung, aber eine Rennsau bekommt man dennoch nicht, weil durch den Feldmagneten nur ein Bruchteil der Spannung verloren geht. Beispil aus dem Maßstab H0, in welchem diese Motorart weit verbreitet war: Läufer 5 Ohm, Feldmagnet 5 Ohm, Stromaufnahme 0,3A bei 12V. Durch die Umlaufspannung (=EMK) bleibt der größte Teil am Läufer hängen, wohingegen am Feldmagneten 0,3A*5Ohm = 1,5V abfällt. Das sind gerade mal 12,5%. Ferner steigt beim angedachten Umbau die Drehzahl fast linear, beim Reihenschlußmotor nicht. Der Theorie entsprechende Ergebnisse habe ich bei Probeweisen HAMO.-Umbau mit einer V60 erhalten: das Modell ist bei 12VDC genauso schnell im Vergleich zum Reihenschlußmotormodell.
mit freundlichen Grüßen, Stephan-Alexander Heyn
Leider ist es bei mir soooo lange her, daß ich das mal rechnen konnte. Bist Du da fitter ?
Ich muß mich mal am Wochenende genauer damit befassen, ist auch bei mir alles so lange her Und ich muß auch mal ein paar Loks aufschrauben und Durchmessen, aber dafür brauch ich ein bischen Zeit und Muße.
Das der Motor mit Permanentmagnet ein anderes, lineares Verhalten hat ist klar. Das Magnetfeld des Stators ist immer gleich stark. Er verhält sich ähnlich wie ein Nebenschlußmotor und deswegen überdreht er auch nicht .