für die Bilderfreunde hat sich der Fotograf heute an die Strecke der London, Midland and Scottish Railway (LMS) in den Randbezirken von London an einer Stelle wo sich zwei Strecken vereinen („Junction“) begeben. Dort ist ihm zuerst ein Vorortzug begegnet, bespannt mit einer Lokomotive die noch von einer der Vorgängergesellschaften der LMS – der Midland Railway – übernommen wurde. Die „1000 Class“, bezeichnet als „Midland Compound“, war eine 3-Zylinder Verbundlokomotive von 1902 und für ihre Zeit mit fast 140 km/h recht schnell.
Als nächstes kam unserem Kameramann die „Lancashire Fusilier“ #6119 mit einem Expresszug vor die Linse. Diese Lok der „Royal Scot“ Class hatte Ende der 20er Jahre die „Midland Compound“ vor den Expresszügen zwischen London und Glasgow abgelöst, da man aufgrund schwererer Züge die „Midland Compound“ zuvor in Doppeltraktion hatte fahren müssen. Die in 1927 von Henry Fowler maßgeblich entwickelte Lok besaß 3-Zylinder mit einfacher Dampfdehnung und bewährte sich gut.
Der folgende Express hatte an diesem Tag einige Waggons mehr als üblich zu befördern. Aus diesem Grund war er mit zwei Lokomotive bespannt: - der „Australia“ #5563, und - der „Duke of Southerland“ #5541
Hinter der Vorspannlok läuft die „Duke of Southerland“:
Diese stellte als Vertreterin der „Patriot Class“ eine Abwandlung der „Royal Scot“ Class mit kleinerem Kessel dar. Deshalb wurden die Loks auch als „Baby Scots“ bezeichnet. Anfang der 1930er Jahre war der Ausgangspunkt für die Entwicklung durch Henry Fowler der Umbau älterer Loks die aus den Beständen der London and North Western Railway (LNWR), am Ende waren es dann eher Neukonstruktionen. Wie die „Patriots“ hatten wie die „Royal Scot“ 3-Zylinder mit einfacher Dampfdehnung.
Das Einsatzgebiet der vielseitig einsetzbaren Loks lag bei Express Personenzügen sowie schnelle Paket- und Güterzüge.
Als Vorspann hatte man an diesem Tag die „Australia“, eine Lok der „Jubilee Class“ von 1934 mitgegeben. Als Henry Fowler die Nachfolge von Henry Fowler als „Chief Mechanical Engineer“ antrat wollte dieser der weiteren Lokomotiventwicklung natürlich seinen Stempel aufdrücken. So entstand als Nachfolger der „Patriot Class“ die „Jubilee Class“.
Bei den Waggons findet sich gleich hinter der Lok ein „Parcels Van“ für Express Pakete …
… und danach die in zu den Loks im typischen LMS rot gehaltenen Personenwagen mit Abteilen der ersten und dritten Klasse.
Man beachte, dass es in UK nach einem anfänglichen Mehrklassensystem keine zweite Klasse mehr gab, da durch Verbesserungen der 3ten Klasse und dem nötigen Abstand der 2ten zur ersten Klasse, die Nachfrage nach 2ter Klasse Tickets irgendwann stark zurückgegangen war. Anstelle alles neu zu Nummerieren behielt mal einfach die erste und die dritte Klasse bei und eliminierte die zweite Klasse.
Alle gezeigten Modelle sind von Bachmann im Maßstab 00/H0 (1:76 auf H0 Gleisen)
Ich hoffe euch hat der kleine Ausflug an die Strecke der LMS gefallen.