Gützold - V 200 der DB
Das Vorbild
Aufgrund der guten Erfahrungen mit der V 80 und dem Wunsch hochwertige Züge nicht mehr mit Dampf zu bespannen, sowie den Verkehr im allgemeinen zu beschleunigen wagte man sich nun eine Stufe höher und begann eine moderne Großdiesellok mit hydraulischer Kraftübertragung zu entwickeln. Bereits 1953 wurde die V 200 001 auf der Münchener Verkehrsausstellung dem staunenden Publikum präsentiert. Bis 1954 wurden 4 weitere Vorauslokomotiven gelieferte, sodass nun insgesamt 5 Vorserienmaschinen zur Erprobung bereit standen. 3 davon bezahlte allerdings die Deutsche Budespost, welche die neue Type gern vor ihren neuen Postwendezügen sehen wollte. Die Forderung der Post brachte auch mit sich, das die V 200 beriets eine Wendezugsteuerung erhielt. Ab 1956 erfolgte die Auslieferung der Serienmaschinen. Neben einigen optischen Details unterschieden sich diese vorallem durch die von 2 x 1000 PS auf 2 x 1100 PS gesteigerte Leistung von den Vorserienlokomotiven. Erreicht werden konnte diese Steigerung durch eine Verbesserung der Turbolader. Die erste Serie (50 Loks) erhielt noch den schicken Schriftzug "Deutsche Bundesbahn" an den Seiten, welcher dann leider ab der der zweiten Serie entfiel, bzw. im Zuge von HUs entfernt wurde. Aufgrund der immer kürzer werdenen Fahrzeiten, sowie von zunehmend schwerer werdenen Zügen wurden sie immer öfter an oder über den Grenzen gefahren. Bedingt dadurch kam es immer wieder zu Verspätungen, sowie zahlreichen Schäden an den Maschinen. Um Abhilfe zu schaffen gab man 1960 eine leistungsstärkere Type in Auftrag, welche ab 1962 als V 200.1 geliefert wurde und nun über 2 x 1350 PS verfügte. Um den Ein- und Ausbau der größer gewordenen Getriebe, welcher durch die Führerstände erfolgt, zu gewährleisten wurden diese vergrößert, was eine steilere Front zur Folge hatte. Neben einigen anderen Dingen verzichtet man nun auch auf die Wendezugsteuerung. Mit der zunehmenden Elektrifizierung und der Umstellung von der Dampf- auf die E-heizung begann langsam aber sicher der Stern der V 200 und V 200.1 zu sinken, sodass sie sukzessive aus den hochwertigen Diensten verdrängt und nach und nach ausgemustert wurden. Wobei bei der V 200.0 auch die erhöhten Arbeitsschutzbestimmungen mit ausschlaggebend waren, da nun der Innengeräuschpegel zu hoch und eine Modernisierung zu teuer war. 1984 wurde mit V 200 013 die letzte der bis zu 140 km/h schnellen V 200 ausgemustert, 1988 folgte die letzte V 200.1. Insgesamt wurden 85 V 200, sowie 50 V 200.1 gefertigt, welche ab 1968 in BR 220, bzw. 221 umgezeichnet wurden. Außerdem erhielten einige wenige das ab 1974 gültige Farbschema ozeanblau/beige.
(frei nach http://www.v200-001.de/baureihe.html und http://www.hpw-modellbahn.de/geschichte/...01.htm#antwort8)
Das Modell
1958 präsentierte Gützold auf der Leipziger Herbstmesse erstmal das Modell der V 200 dem staunenden Publikum. Neben der hervorragenden Detaillierung und dem Punkt, das es das erste Großerienmodell einer Diesellok in der DDR war, war es auch das erste Modell, was vollständig aus Thermoplast hergestellt wurde. Geliefert wurde das Modell mit einem beidseitigem Zweilichtspitzensignal, sowie einem angedeutedem drittem Spitzenlicht. Der Antrieb erfolgt erstmals über einen Mittelmotor und per Kardanwellen auf beide Triebdrehgestelle. Zuständig hierfür ist ein Topfmotor, welcher relativ lose im Rahmen lagert. Den Strom hierfür bezieht er von den beiden Drehgestellen, welche jeweils einen Pol abnehmen. Ein besonderer Hingucker ist der Schriftzug "Deutsche Bundesbahn" an den Seitenwänden. Bemerkenswert ist auch, dass man bündig und einzeln eingesetzte Fenster verwendete anstatt der bis dahin üblichen Cellonscheiben. Während der Produktionszeit musste das Modell einige Änderungen über sich ergehen lassen, so entfiel z.B. sehr zeitig die Beleuchtung an einer Lokfront, auch wurde der Rahmen geändert. 1960 kam die auffälligste Änderung, als der Schriftzug "Deutsche Bundesbahn" entfernt werden musste, nun war an dieser Stelle nur noch eine Erhebung erkennbar, welche erst mit der Überarbeitung der Form entfiel. Ab 1962 kam der neue Topfmotor zur Anwendung, welcher nun mit dem Rahmen verschraubt war. 1964 folgte eine weitere optische Änderung, dahingehend, das der Lokrahmen unlackiert und hellgrau blieb, außerdem setzte man Plaste- anstatt Metallpuffer ein. Möglicherweise gab es gegen Ende der Produktion noch eine Variante mit Rechteckmotor und graviertem Schriftzug, sowie einer geänderten Gehäusebefestigung. Selbstverständlich gibt es auch von diesem Modell mehrere optische Varianten. So gibt es neben glänzenden oder matten weinroten Varianten mit dunklem Rahmen auch hellrote mit hellem Rahmen. Für den Export in die UdSSR gab es eine dem dortigem Farbschema angepasste grüne Variante, sowie vermutlich eine blaue für den Export nach Ungarn.
(Achtung beim Kauf, von der grünen und blauen Variante kursieren zahlreiche Fälschungen, sowie Varianten die es ab Werk nie gab)
MfG Martin