Hallo Leute,
gestern Abend modifizierte ich meine Betty ( Anna mit Tender in grün ), eigentlich sollte sie nur eine verbesserte Stromabnahme bekommen. Dementsprechend zog ich den Tender zur Stromabnahme mit heran, was auch schon gleich eine erhebliche Verbesserung darstellte. Allerdings war die Lok immer noch viel zu schnell und zu ruckelig. Grund ist, sie hat noch ein altes Chassie ( erkennbar, an dem z.T. offenen Getriebe ), eine zu schnelle Übersetzung und zudem auch schon sehr betagte Radsätze, die schon nicht mehr vernickelt, sondern mehr Messing Pur sind.
Kurzerhand entschloß ich eine neuere Anna zu opfern und Betty ein besseres Fahrwerk zu spendieren. Das alte wandert in die Ersatzteilkiste. Also die Teile umgebaut und gut.
Übrig hatte ich nun ein Gehäuse, aber kein Fahrwerk mehr. Dann viel mir was ein, denn vor kurzem hatte ich nach Klein und Privatbahnen gegoogelt und fand diverse Kastenloks. Diese fande ich sehr urig und dachte, das würde sich doch sehr gut auf Reichelsheim machen. Das Gehäuse näher betrachtet, die Originalfotos näher betrachtet, stellte ich schnell fest eine gewisse Ähnlichkeit ist schon vorhanden und die Originale gleicht keins dem anderen, dementsprechend kann ich mir hier etwas künstlerische Freiheit erlauben. Einen 100%igen Nachbau würde für den ersten Lokbauversuch sowieso den Rahmen sprengen und zudem möchte ich keine Teile dazukaufen.
Zuerst zerlegte ich also noch meine zweite Anna, dann fing ich an. An der Stirnwand arbeitete ich ein drittes Fenster, in der Mitte ein, die Türklinke entfernte ich, da hier nun keine Tür mehr sein sollte.
Mittels Laubsäge trennte ich den Kessel erstmal grob ab, die Fahrerhausfront, sowie das Lüftungsteil auf dem Dach fiel ebenfalls dem Schlachtungswahn zum opfer...
Dann nahm ich das zweite Gehäuse, trennte die Pufferbohle, die Lampen und den Schornstein ab. Auf die Umlaufbleche paßte ich zwei 2x2mm Leistchen an
Nun paßte ich nach und nach die beiden Gehäuseteile an...
dabei sollte die Originalbefestigung und der Kessel des ersten Gehäuses erhalten bleiben
Zugleich stellt ich fest, das die angedeuteten Wasserkasten und die Stirnwand des Fahrerhauses optisch störten, also entfernte ich auch diese. Den Kessel selbst fütterte ich mit Apoxie wieder auf und modellierte ihn nach ( auf dem Bild noch nicht zu sehen )
Aus PS-Platten schnitt ich mir diverse Leisten und Plättchen als Verstärkung innen und komplettierte die fehlende Seitenwand. Hierbei wollte ich möglichst die Nietenreihen erhalten.
Weiterhin paßte ich die Zylinderblöcke zumindest der Optik wegen dem Gehäuse an und füllte die spalten ebenfalls mit Apoxie
Ebenfalls fertigte ich aus Poly ein neues Dach, zuvor aber schlief ich sämtliche Konturen der beiden alten Dächer ab. Hier mal das "neue" Gehäuse probehalber auf das Chassie gesetzt. im Hintergrund erkennt man noch Betty, inzwischen mit neuem Fahrwerk und wieder voll einsatzfähig
Die groben Arbeiten waren damit abgeschlossen. Jetzt konnte ich mit der Detailierung beginnen. Da ich keine Maßzeichnungen hatte, hielt ich mich einfach an die Bilder die ich im Netzt fand. Die vorderen Türen entfielen komplett und wurden zu gespachtelt. Die neuen Seitenwände wurden verspachtelt. Dem Dach spendierte ich neue Konturen , sowie Druckluftbehälter Glocke und Pfeife, sowie ein Rost zu Wartungszwecken.
Die Kontur des Rahmens unten und oben, in den neuen Bereichen modelierte ich ebenfalls nach.
Von der anderen Seite....
die Kessel stammen aus der Restekiste, die Halter dazu entstanden aus 0,5er MS-Draht. Die Luftleitungen sind ebenfalls 0,5er MS-Draht, die Halter schnitze ich mir aus Piko E-Leitungshalter. Glocke und Pfeiffe stammen von einer alten GFN 50er mit Gehäuseschaden.
hier mal genauer aufs Dach geschaut
Heckansicht...
Die oberen Lampen trennte ich vom Gehäuse der 2 ten Anna und klebte sie als Spitzenbeleuchtung hier wieder auf. Die Lampengehäuse selbst füllte ich ebenfalls wieder mi Apoxie, da sie mir in der Ursprungsversion nicht gefallen wollten. Ursprünglich wollte ich sie eigentlich beleuchten, allerdings geht das nicht ohne weiteres. Auf der Heckseite müßte man hinter der Beleuchtung ein Stück am Chassie herausfräsen.
Frontansicht
Durchsicht und trotzdem sind alle relevanten Details angedeutet
Inzwischen sind auch alle Beschriftungen entfernt und das neue Gehäuse grundiert. Nun muß ich das Ganze erst mal gut durchtrocknen lassen und an ein paar Stellen noch etwas nacharbeiten.
Kann nur sagen es macht richtig Laune, auch wenn es kein Modell für Nietenzähler ist