wie angekündigt möchte ich hier nun meine Geburtstagsgeschenke vorstellen. Diesmal gab es leider nichts für die Alte Modellbahn, aber schön war es trotzdem. Und Weihnachten steht ja noch aus... Im Wesentlichen handelte es sich diesmal um einen Neubau-Personenwagen der DR, der nachträglich zum Steuerwagen umgebaut wurde. Über den habe ich mich diesmal richtig gefreut - nach wie vor beschenke ich mich zum Geburtstag nicht selbst, wie altmodisch - denn von so einem Zug habe ich schon sehr lange geträumt. Genau genommen so lange, wie ich meinen ersten Piko-Katalog habe, also ungefähr 10 Jahre.
Zwei Durchgangswagen haben sich in letzter Zeit schon angesammelt, sodass ich nun einen schönen kleinen Zug bilden kann. Doch ganz kurz zum Vorbild: Um den Mangel an wartungsarmen und komfortablen Reisezugwagen zu beheben, beschaffte die DR ab 1954 den B4üp-54. Im Alltagsgebrauch setzte sich bald der Name "LOWA E5" durch. "LOWA" stand bis 1954 für die "vereinigten Lok- und Wagenwerke der DDR". Dazu gehörten u. a. die Waggonbauwerke in Görlitz und Bautzen oder die LEW Henningsdorf. Wer mehr darüber wissen möchte, dem sei dieser Wikipedia-Link ans Herz gelegt. Obwohl als Nahverkehrswagen konzipiert, wurden diese Wagen zunächst im Eilzugdienst eingesetzt (daher auch der Name E5). Später prägten sie das Bild im Regionalverkehr, wozu auch einige Wagen in Steuerwagen umgebaut wurden. Bekanntestes Einsatzgebiet war bis in die 1970er Jahre die S-Bahn Leipzig. Die hierfür bestimmten Garnituren wurden - entsprechend den Leipziger Stadtfarben - in blau und gelb lackiert, hinzu kamen rein blaue Loks der Baureihe 211. Im Interesse der Eisenbahnfreunde standen sie oft nur im Schatten der anfangs noch zahlreichen Altbauwagen (Vorkiriegsbauart), daher sind diese Wagen auch heute noch recht unbekannt. Genau wie die 5-teiligen Doppelstockgliederzüge wurden sie auch oft im Berufsverkehr in den Ballungszentren Dresden, Halle/Leipzig und Magdeburg eingesetzt, auch desshalb gehören sie nicht zu den beliebtesten Fahrzeugen.
Das änderte sich erst mit der Wende. Der Verkehrszusammenbruch auf der Schiene brachte das vollständige Aus für die LOWAs. Viele Wagen wurden in kurzer Zeit zerlegt, andere dienten in den 1990er Jahren noch als Werkstattwagen. Gerettet wurde lediglich ein Wagen, der heute beim VSE in Schwarzenberg betriebsfähig erhalten wird. Alle anderen Rettungsprojekte zerschlugen sich. Der Wagen wurde inzwischen mustergültig restauriert und bildet zusammen mit einigen Bghw-(Reko-)Wagen den Grundstock des Museumszuges.
Doch genug zum Vorbild, es sollte ja eigentlich um das Modell gehen. Piko trifft das Vorbild mit dem Wagen sehr gut, aber dazu braucht es eigentlich nicht viele Worte:
Ein besonderes Augenmerk verdienen die Einstiege. Typisch für die E5 ist der Mitteleinstieg.
Damit wenigstens ein bisschen alte Modellbahnen im Zug mitspielt, habe ich als Zuglok u. a. die alte 244 von Piko ausgewählt. Weiterhin passend wären u. a. die BR 65.10 oder 211. Bis auf die zu tief gedruckte Loknummer ist das eigentlich immer noch ein (fast) zeitgemäßes Modell.
Weitere Modellvarianten gibt es unter anderem mit rehbraunem Dach, als Ep. III Fahrzeug und natürlich die bekannten Leipziger Züge. Letztere sind, genau wie die rehbraunen Wagen, sehr selten und die Ep. III interessiert mich nicht so sehr. Und so lief es dann wohl auf diesen Wagen hinaus.
Wie immer gilt natürlich, weitere Bilder reiche ich gerne nach, und Fragen dürft Ihr auch stellen. Ansonsten bedanke ich mich für das Lesen meines Beitrags und wünsche Euch noch eine schöne Woche.
Viele Grüße, Oli
Digitaler Spielbahner, H0 DC. Hauptsächlicher Einsatz von alten DDR-Modellen.
Die Aufnahme entstand zu einer Zeit als man die Brücken zwischen Sebnitz und Schandau erneuerte. Da wurde bis vor die Brücke nach Amtshainersdorf gefahren, wo man sich das Umsetzen sparte.
der sieht noch besser mit einer 01, 01.5, oder Reko 41er aus, so fuhren die am Dampfende in der letzten Hälfte der 80er auf der Saalebahn. 244er waren Erinnerungsmässig kaum vor P-Zuegen anzutreffen.