Ich zeige hier ein sehr altes Triebwerk von Carette für Spur 1 mit einem Schwachstrommotor für 4 Volt Gleichstrom und einem Magnetumschalter. Die Lok selbst ist eine kleine B-Maschine mit zweiachsigem Tender. Fein cromolithografiert, typisch Carette. Gefunden habe ich sie im englischen Carette-Katalog 1911, weil mir nichts anderes vorliegt. In der Spielzeugliteratur der letzten 15 Jahre ist sie nicht abgebildet.
Die Funktion ist folgend:
Der Strom fließt vom Schleifer über die Bürsten durch den Anker und in die Mittelanzapfung der Feldspule. Die beiden Enden der Feldspule laufen in die zwei kleinen Messingkontakte an dem separaten Magnetumschalter. Dort wird ein pendelnd gelagerter Permanentmagnet als Kontakt genutzt, der den Stromkreis über die Masse schließt.
Der Permanentmagnet wird über eine kleine Spule auf die eine oder andere Seite geklappt, jenachdem wie die Polung an den Gleisen anliegt, da der kleine Magnet seine Polung ändert.
Der Magnetumschalter benötigt nur zwei kleine Schrauben zur Befestigung am Chassis und ein Kabel für die Zuleitung des Pols vom Schleifer. Die Drähte vom Feldmagnet werden an die Kontakte angeschlossen. Sehr einfach. Heute bekommt man den gleichen Effekt durch zwei Dioden hin.
Der Stromkreislauf ist hier sehr gut nachzuvollziehen.
Separates Kabel vom Schleifer zum Magnetschalter.
Stellung eine Richtung.
Umschaltung in andere Richtung.
Die Kontakte sind im Stahl-U des Umschalters isoliert eingesetzt.
Toll diese detailierte Darstellung. Sagenhaft wie da mit einfachen Mitteln Probleme gelöst wurden! Das war ja gleich auch die Erfindung des polarisierten (bistabilen) Relais, wie es in grossen Stückzahlen in der analogen Telefonie für Leitungssignalisierungen eingesetzt wurde!!! Abhängig von der Stromflussrichtung schaltet das Relais, wie hier, einen Kontakt hin und her. Ohne Strom bleibt der Kontakt dann in der letzten Lage. Die Firma Zettler stellt solche polarisierten, bistabilen Relais heute noch her.