Rehse-Triebwagen waren lange Zeit nur einem kleinen Kreis bekannt, sind vielen erst durch Battenberg und Mikado ins Blickfeld geraten. Entsprechend die Nachfrage der Sammler nach diesen Modellen, entsprechend die erzielten Preise bei 3,2,1 und Co.
So verlief die Suche nach einem Rehse-Triebwagen bislang erfolglos, jedoch ergab sich die Gelegenheit zum Erwerb einer Bauzeichnung eines 2-achsigen Triebwagens von Herr. Im Vergleich zeigt sich eine weitgehende Übereinstimmung zwischen dem Rehse-Triebwagen und der Zeichnung des Herr-Triebwagens. Unterschiede zeigen sich hingegen bei der Dachform, Lüfter und der Anordnung der Griffstangen.
Verwunderlich ist die Ähnlichkeit nicht, war Herr seinerzeits Lieferant von Teilen für andere Modellbahnhersteller und offensichtlich auch von Vorlagen sowie Zeichnungen.
Wenn auch meine Triebwagensammlung Reichsbahntriebwagen sich mit Altbautriebwagen aktueller Produktion befasst, soll dieser Triebwagen als Zeitzeuge dieser Zeit nicht fehlen. Unmittelbar in der Nachkriegszeit gelegen, in der einfachste Dinge des Lebens eine überlebenswichtige Rolle spielten.
Der Nachbau ist dementsprechend im Stil dieser Zeit vorgesehen, Puffer sowie Radsatzblenden liefern ein älteres Wagenmodell, Lüfter sowie Lampen werden selber gefertigt. Beim Antrieb wird auf Piko-Teile aus dem Zeitraum der 70/80er Jahre zurückgegriffen.
Fertiggestellt inzwischen das Gehäuse des Triebwagens, ein Vergleich mit dem Rehse-Triebwagen zeigt eine andere Aufteilung der Teile für das Gehäuse. Gefertigt aus mehrern Teilen entfällt die Mittelnaht auf der Strirnwand.
Im Bau gegenwärtig das Dach, im Bauplan ist hierfür als Material Holz angebenen. Verwendet wird das im Flugzeugmodellbau bekannte Balsa-Holz.
Hallo Uwe, das sieht bisher sehr gut aus. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Eine Frage: Sind die Fensteröffnungen gefräßt oder geätzt ? Viele Grüße Frank
die Fensteröffnungen sind mit Laubsägeblättern ausgesägt. Mit einem Juwelier-Sägebogen kann man direkt neben gezogenen Linien sägen. Für die Ecken finden feinste Nadelfeilen ( 2 x 2 mm) Verwendung. Allerdings arbeite ich schon seit Jahren mit einer Kopflupe, sieht es damit akzeptabel aus, dann ist es o.k.
Da die Arbeiten am Dach (spachteln, schleifen) recht zeitraubend sind, ein Bild vom inzwischen fertiggestellten Fahrwerk.
Die Stromabnahme erfolgt einseitig über noch anzubringende Stromabnehmer.
Hallo, nach Uwes Vorstellung seines super Nachbaues des HERR Triebwagens und einigen PNs mit ihm, stellte sich mir die Frage, was habe ich in der Vitrine. Ist es ein HERR-, Rehse- oder ein Triebwagen von beidem. Die Seitenwände entsprechen dem von Rehse (zwei abgewinkelte Bleche mit leicht gestanzter Tür), jedoch mit einer Ausnahme: es fehlen die Bohrungen für die zweite Griffstange je Tür. Das Dach, die Achslager und die Griffstangen entsptechen denen von HERR. Der Triebwagen und der Beiwagen sind gleich aufgebaut. Und nach den Worten hier noch ein par Bilder.
die Bilder von dem Triebwagen, die saubere Arbeit, die exakte Lackierung sprechen eher für die Arbeit eines der kleinen Modellbahnhersteller aus dieser Zeit. Zudem entsprechen einige Details, wie die Anordnung der Dachlüfter entsprechen weder der Rehse- noch dem Herr-Vorlage. Da müßte ich mal die alten Modelleisenbahner aus den 50er Jahren durchschauen, ob eventuell Gebert oder ein anderer Hersteller das Modell mit angeboten hat.
Wer möchte, momentan steht bei ebay ein Modell eines Triebwagens, gefertigt nach Vorbild des Rehse-Triebwagens oder nach dem Bauplan von Herr zum Angebot. Triebwagen, ähnlich dem VT 135
Inzwischen ist das Triebwagenmodell rohbaufertig. Bei der Demontage des Spendermodells für die Puffer und Radsatzblenden zerbröselten wegen Zinkpest die Blenden an der einen Achse, so dass von den heil gebliebenden Blenden Abgüsse aus Resin gefertigt wurden.
Alle Kleinteile sowie Dach noch lose, Puffer folgen nach der Lackierung.
Zu Beginn des Beitrages unklar, die Ausführung der Lackierung. Im Bauplan finden sich zwar an das Vorbild angelehnte Angaben zur Farbgebung, Bilder von Rehse-Modellen zeigen jedoch oft eine stark vereinfachte Ausführung. Angesichts des von Jörg gezeigten Modells werde ich mich wohl doch an die Vorgaben aus dem Bauplan halten. Als Beschriftung wird der Triebwagen nur das DR-Eigentumszeichen erhalten.
Hallo Uwe, dein Nachbau des Herr-Triebwagens sieht einfach klasse aus. Die Lackierung wird bestimmt nicht leicht, zur besseren Orientierung hänge ich mal ein paar Bilder eines Fertigmodells des Rehse-Triebwagens mit an. weiterhin viel Erfolg wünscht Torsten
Dein Modell sieht recht sauber gebaut aus, der Verpackung nach sieht es nach einem Fertigmodell aus.
Inzwischen haben Dach und Gehäuse ihre Lackierung erhalten, dabei wurden sich an die Angaben aus dem Bauplan gehalten. Als Zugabe erhielt dieser das DR-Zeichen, auf weitere Beschriftung wird verzichtet.
der Achsstand beim Modell beträgt 72 mm, also umgerechnet auf Vorbildgröße (M 1:90) 6,5 m.
Apropo Vorbild, dazu gab es vereinzelt auch schon Fragen. Eine Reichsbahn-Bauart als Vorbild scheidet auf Grund des Grundrisses aus. Darüber hinaus gaben die Baupläne von Herr die einzelnen Reisezug- sowie Güterwagengattungen bis auf die zu dieser Zeit üblichen Längenkürzungen recht gut wieder. Und so rückt ein erst später von den Privatbahnen zur DR gekommener Triebwagentyp in den Focus. Insofern konnte die aus dem jahr 1946 stammende Zeichnung auch auf keine Betriebsnummer nach dem DRG (DR) -Schema verweisen, sondern nur allgemein als "2-achsiger Triebwagen". Dazu dann später mehr bei Fertigstellung des Modells.
der Triebwagen entspricht vom Grundriss her durchaus Reichsbahnbauarten. Diese Triebwagen wurden ja alle in die Baurehe VT135 einsortiert und es gab diverste Unterbaureihen. Ein bekannter Vertreter war zum Beispiel dieser:
VT135 in DB-Version als VT75.9, der Grundriss ist ähnlich wie obiger TW, er hat aber zurückgesetzte Einstiege. Wie gesagt, es gab da mannigfache Varianten
bei der DRG, später DR wurden alle 2-achsigen Dieseltriebwagen in die Reihe 135 eingenummert. Die älteren Triebwagen mit den Baujahren Mitte der 20er Jahre behielten noch ihre 800er-Bezeichnung.
Nennenswerte Neubauten erschienen Anfang der 30er Jahre dann in 3 unterschiedlichen Ausführungen, in der ab etwa 1932 angewendeten Leichtbauweise. Die von Dir gezeigte Bauart mit 120 PS Leistung und den eingezogenen Einstiegen in 3 Lieferserien, denen sich Trix angenommen hat. Interessant dabei, dass sich Trix bei jedem der neu aufgelegten Modelle eine andere Lieferserie ausgesucht hat, deshalb auch die unterschiedlichen Dachaufbauten.
Dann Fahrzeuge mit fast identischen Grundriß, mit 150 PS aber ohne die Dachkühler in mehreren Lieferserien. War als Modell nur in Kleinserie von Günther als Bausatz erhältlich.
Die dritte nennenswerte Bauserie sind die Fahrzeuge mit den leicht gewölbten Front, die als Modelle bei Piko oder aktuell bei Tillig erhältlich sind.
Triebwagen mit schräg zulaufenden Grundriß an den Einstiegen, wie beim Rehse-Modell sind erst über die ehemaligen Privatbahnen dann später als 135.5 zur DR (Ost) gekommen. Dabei allerdings dann auch in den unterschiedlichsten Ausführungen in Länge sowie Fenstergestaltung/-anzahl.
ich meine mich zu erinnern, dass die 2-achsigen TWs, die bei der DB als VT70 900-903? gelaufen sind, 1927 gebaut wurden. Diese TWs hatten schräge Einstiege und Riesenkühler auf dem Dach. Deshalb war ich der Meinung, dass dieser Grundriss nicht so abwegig war.
hinter den späteren VT 70 900 - 901 verbergen sich die dieselmechanischen Triebwagen "der schweren Bauart" VT 801 - 804 aus dem Jahr 1927.
Hier der VT 804 in DR-Ausführung (Günther-Modell)
Die Mitte der 20er Jahre mehr zum Sammeln von Betriebserfahrungen dienten und daher nicht in größeren Serien, nur in geringen Stückzahlen gefertigt wurden. Wie auch die Triebwagen VT 705 - 708 sowie 709 - 712 mit ähnlichen Grundriss war bei diesen zwar an den Wagenenenden schräg zulaufend. Unterschieden sich aber darüber hinaus durch ihre auch äußerlich erkennbare "schwere Bauart", mittig angeordnete Einstiege sowie Dachform deutlich von den ab den 30er Jahren in Leichtbauweise gebauten Triebwagen der Reihe 135 bzw. dem ebenfalls in Leichtbauweise erstellten Rehse-Modell.
nach einer Arbeitspause wurde das Modell des Herr-Triebwagens nunmehr fertiggestellt.
Als Modell der 40er Jahre erhielt es die zu dieser Zeit üblichen metallfarbenden, überdimensionierten Puffer sowie eine dem Bauplan entsprechende ebenfalls etwas überdimensionierte funktionsfähige Hakenkupplung.
Vom Grundriß des Wagenkastens mit dem Rehse-Tw identische, weichen einige Details des Herr-Bauplanes davon ab. Das Dach ohne die ausgeprägte umlaufende Regenrinne wie bei gegossenen Leichtmetalldach des Rehse-Tw, ebenso die Dachlüfter. Ebenfalls anders ausgeführt die Griffstangenan den Türen (ohne Halter) sowie die Signallampen, die beim Rehse-Modell nur als Löcher ausgeführt sind.