im Jahre 1970 schenkte mir ein älterer Herr aus dem Essener Modelleisenbahnclub diese Maschine. Mir völlig unbekannt ... Baureihe 84 ? .... Hruska ? ... Ich war damals gerade erst 15 Jahre jung, recht unerfahren und naiv und meine kleine Moba-Welt bestand nur aus Märklin (gut), Fleischmann (zu groß) und Trix (nicht gut).
Und dann kommt da dieser Opa und meint: „Ja mein Jung, die iss ausse Dedderedäh, von drieben ...“ Ich verstand nur Bahnhof, aber geschenkt war und ist noch heute immer gut und ich gab dem Opa eine Flasche Bier dafür.
Was ich (selber nun Grufti) erst jetzt entdecke: Der freundliche Mann hatte seinerzeit die vordere Pufferbohle völlig neu gestaltet, sogar mit Laternen der Firma Heinzl bestückt. Das Fahrwerk, Räder und Gestänge wurden seinenmatt lackiert. Das Umlaufblech über der vorderen Pufferbohle besteht aus Riffelblech. Auf der Rückseite befinden sich Lichtleitkörper (besser gesagt: Stücke davon) in den aufgebohrten (?) Lampen. Sogar Federpuffer hatte der Senior dem Modell seinerzeit spendiert !
Die Maschine landete nach kurzer Zeit in einer dicken Zigarrenkiste und tauchte nun nach mehreren Umzügen beim Aufräumen meiner Keller wieder auf. Endlich mal ein richtiger Kellerfund !
Jetzt – dank der Hilfe von Internet und Co und besonderers dieses Forums – sehe ich, was der skurrile Typ mir damals für ´ne Kanne König Pilsener geschenkt hat - Wahnsinn !! Ich sehe aber auch .... oberhalb des Knickrahmens fehlt irgendwas, ein Haltemodul ... unten sitzt ein Sprengring, der das Fahrwerk zusammenhält. Des weiteren fehlen Gestängeteile, die aber evt. in der uralten Teilekiste aus meiner Märklin-Ära der Kinder-/ Jugendzeit schlummern.
Hinten fehlt eine Leiter. Witzig das zweiteilige Gehäuse, daß sich von ganz alleine (aber ohne grössere Schäden) im Laufe der Jahrzehnte geteilt hatte (Umzugsbedingtes Erschütterungen ?). Hinten scheint die Kupplung zu fehlen.
Jetzt reizt es mich, dieses tolle Modell aufzuarbeiten und ich kann aus “reifer“ gewordener Sicht nur sagen: Alle Achtung den DDR-Konstrukteuren gegenüber ! Sowas Feines gab es im Westen in den Sechzigern und auch Siebzigern nicht. Erst 20 Jahre später tauchten 1´E 1´Kuppler von Mätrix und Liliput auf – was für Spätzünder !
ja die 84 ist schon was feines... kam so 1968 auf den markt und wurde auch im westen vertrieben. besonders erwähnenswert sind folgende serienmäßige neuheuten sag ich mal: Federpuffer, beleuchtete Laternen mittels glaslichtleiter, 7 poliger motor- besonders ruhiger lauf. und bestimmt noch einiges was mir grad nicht einfällt.
leider liegst du mit deiner Jahresangabe falsch denn sie kam 1963 uns war auch schon im Katalog 1964 ist sie per Foto abgebildet . Der Preis lag bei 69,90 Mark der DDR : Das markanteste war die fehlenden Radreifen bei mittelsten Treibachse um eine bessere Kurvengängikeit zu gewährleisten . Es gab sie mit Bügel oder Hakenkupplung . Eine Neuauflage gab es auf 2500 Stk limitiert mit eigener Nr auf dem Orginalkarton im Jahr 1992.
Ich muß demnächst mal schauen, ob ich die alten, noch fehlenden Steuerungsteile in meinen Grabbelkisten finde. Aus meiner Erinnerung heraus waren an den Gestängehalterungen auch der Zapfen, um die beiden Triebwerksegmente oben zu verbinden.
Ich hab jetzt wieder richtig Spaß an der schönen Lok - gut, daß sie vergessen im Keller lag; mit Sicherheit hätte ich sie vor Jahren für´n Appel und´n Ei verscherbelt.
Was mir noch auffällt: Beim Durchstöbern alter Hruska-Berichte hier im Forum fiel mir auf, daß bei den hier gezeigten 84-ern die mittleren, spurkranzlosen Treibräder deutlich kleinere Gegengewichte haben, als wie es bei meiner Lok der Fall ist. Zudem erscheinen mir die Spurkränze kleiner. Ganz schwach erinnere mich, daß besagter alter Herr (Vorbesitzer) eine besondere Vorliebe für RP-25 Räder hatte. Damals wusste ich nur, daß er mit einer Drehbank an seinen Loks die Spurkränze abschliff (hatte er mal an einem Clubabend erzählt). Der wird mir doch wohl nicht etwa eine 84-er mit abgedrehten Rädern (oder sogar mit geändertem Mittelradsatz) geschenkt haben ??
Ich schäme mich fast - nur ein so ´ne blöde Flasche Bier als Entgegenkommen ... eine kleine Kiste guter Cigarren wäre wohl das Mindeste als Dankeschön gewesen ! Wie dumm ist man (ich) doch mit 15 Jahren .....
Einzelteile für die Hruska 84er sind schwer beschaffbar ,ich weis wo es welche gibt fragt aber nach wird alles verneint...wie früher nur für gute Kunden na sollnse sich das zeugs sonst wohin schieben.wenn man mal was einzeln bekommt wie in dresden zur Börse dann sind es meist Gehäuseteile oder mal einen radsatz oder den Motor aber Gestänge absolut Fehlanzeige. Hruska will nach 1990 noch mal 2500 Stück gebaut haben ...ich bezweifle das mal ,is aber nur meine Meinung. Hier eine 84er in "Nicht Plaste"
die 84 ist eine der interessantesten Dampfloks aus DDR Zeiten! Ich erinnere mich, daß man in den achtziger Jahren dafür im Osten Valuta zu legen hatte, da sie im Westen auch sehr gesucht war.
@Bruno: Die Reparatur der 84 ist doch ganz eieieieinfach, ist doch nur eine deutsche Einheitslok, wo Du die dreizylindriche Variante hast...
Vielleicht könnte man mal die mit dem Luttermöller Antrieb basteln! Dann hätte man 2 Varianten.
Hallo Tino, ich habe eine von den "Nachwendemodellen" mit fortlaufender Nummerierung der Verpackung. Die Loknummer war im Gegensatz zur Erstausführung bei dem Nachwendemodell die 84 002
Zitat von schabbi Hruska will nach 1990 noch mal 2500 Stück gebaut haben ...ich bezweifle das mal ,is aber nur meine Meinung.
Genau !Jörg du hast recht so eine 84er zu reparieren kann schnell zu alptraum werden .Die Nachwende 84er hatte nachbaumotoren von"Schwarzer Balken" die sind der absolute müll minderwertige Materialien und schelchte Verabeitung ,immer wenn ich eine 84er mit Motorproblemen bekomme ist es die 84002 eingefaulte Ankerwelle durch billigen rostanfälligen Stahl oder es waren noch Metalspäne!!im Motor weil man den Anker nicht richtig sauper gemacht hat und schon blockiert der Anker weil sich die Späne zwischen Anker und Magnet festsetzen ...all diese Dinge habe ich bei der 84001 noch nie gesehen. Die 84er hat es als Kleinserie auch über den DMV gegeben mit Piko Br95 fahrwerk ...sah zwar nicht schlecht aus fuhr aber nicht mehr so gut wie das Original.
Nr.2300??aha da hat es wohl doch soviel gegeben ,bei uns haben die Käufer gestreikt "Ich seh doch nicht ein das ich für so einen alten Hobel 249 DM bezahle und neben an steht eine Roco BR01 für fast das selbe Geld und das ist eine neukonstruktion "...und so ist bei uns im laden nicht eine 84002 verkauft wurden.
Auch Piko ist mit der Wiederauflage der VT 135 mit anderen Motor sonst wie vorwende ich sage nur schwarze Scheiben voll auf die Schnauze geflogen, der eine der bei uns im laden stand mußte irgendwann schon Miete bezahlen.Tja das Konzept mit alten Klamotten kräftig abzusahnen klappt nur bei den Göppingern.
Zitat von Pico 62 hallo PIKOLOGE du nimmst du den Mund nich ein bissel voll , von wegen die Reparatur der 84 er ist einfach .
Hallo Pico 62,
Du hast die Ironie meiner Wort in Bezug auf das Vorbild überhaupt nicht kapiert. Das nach dem Krieg zuständige Raw Zwickau hatte seine liebe Not mit den Lok. Das in eine Tenderlok gebaute Drillingstriebwerk konnte nur von Personen bis zu einer gewissen Größe gewartet werden. Alle 2 Monate war eine Fahrwerks L0 fällig... Vor dem Krieg gehörte die Baureihe 84 mit zu den in der Unterhaltung teuersten Loks. Manche Maschine stand 8-10 mal im Jahr im Raw. Die Loks mit dem Luttermöllerantrieb waren wohl noch heftiger. Die RAW wechselten auch ständig: Inbetriebnahme beim RAW Dresden, dann waren Leipzig und Meiningen mit dran, ab 1940 bei RAW Chemnitz, ab 1946 das Raw Zwickau. Trotzdem eine sehr bemerkenswerte Baureihe. Leider blieb es der 84 008 nicht vergönnt, auf dieser Welt zu bleiben. Das schaffte nichtmal Max Baumberg.
Was das Modell betrifft, quälen sich mit mehr zusammen mehrere Leute den Maschinen ein ordentliches Fahrverhalten beizubringen. Jede zickt anders.
Was die Idee betrifft die 84 003/ 004 nachzugestalten, müßte man am Gehäuse einen Sandkasten entfernen und andere Zylinder mit größerem Kolbendurchmesser (43 Revell?) nehmen. Dann wäre noch die Mitte auszubauen und den ersten und letzten Kuppelradsatz zu modifieren. Entweder man feil das aus oder man macht aus 2 Rädern eins...
das mit der 84er ist schon so eine Sache. Als ich Kind war, stand sie wie Blei im Modellbahnladen. Jahrlang wollte sie keiner wegen des hohen Preises. Als ich dann mitte der 80iger eine haben wollte, war der Preis auf dem Tauschmarkt schon im vierstelligen Bereich angelangt. ( ca. 1200 Mark) Oder man hatte eine Westmaschine zum Tausch. Da habe ich nach der Wende dann eine von den limitierten gekauft. Meine hat eine 330iger Nummer. Über das Fahrverhalten kann ich nichts negatives sagen, da sie seite dem Meter im Geschäft, ihre Ruhe in der Verpackung hat. Ich werde sie Aufgrund dessen mal raussuchen und ausprobieren.
Hallo 84ger Freunde Gerade heimgekommen hab ich gleich mal nach meiner 84 002 gesucht. Sie ist eines meiner wenigen noch in OVP befindlichen Modelle. Ein Zertifikat weist sie als Nummer 1035 der limitierten Auflage aus. Nach dem beiliegendem,total vergilbtem Kassenzettel hab ich am 26.10.1993glatt 235,00 DM dafür bezahlt.
Ich hatte mal so um das Jahr 2000 beim "Schwarzen Balken"nachgefragt der hat ja einen persöhlichen draht zu Hruska ob man noch an so eine BR84002 rankommt "Ja er würde ihn so eine Lok noch mal aufbauen aber der Aufwand ist so groß das die lok 400 DM kostet"....Ne danke!