Hallo werte Kollegen,
ich spreche hiermit all Diejenigen an, die sich nicht dem "Originalitäts-Purismus" verschrieben haben,
sondern auch mal Interesse an sinnvollen Änderungen haben. - Es ist ja schon so Einiges über die HRUSKA-91 aus der
Nachwende - Produktion geschrieben worden, aber kaum jemand hat sich bisher über die Geräusch-Entwicklung dieser
Lok mokiert ( außer vielleicht der "unvergessene" Schabbi/ Tino in einem Beitrag vom Jan. 2012.).
Ich gebe ja gerne zu, die eigentlichen Fahreigenschaften dieser kleinen Lok sind ja wirklich ohne Fehl und Tadel - aber
die Geräuschkulisse, die von der Lok erzeugt wird, zerstört doch jegliche Illusion einer Dampflok, die bei mir abwechselnd
mit anderen Lok - Modellen die diversen Röwa-Preußenzüglein ziehen soll. Siehe Bild 1.):
Nach Lektüre diverser alter Ausgaben des E.M. aus den 70er und 80er Jahren war ich davon überzeugt, daß ein Schnecken-
Antrieb zum Einsatz kommen muß! - Ein schnell drehender Motor mit Ritzel auf der Welle sorgt immer für
akustischen Verdruß. (Und dieser 7-Poler "lebt" nur von den Drehzahlen.). In einer dem Frust geschuldeten Blitz-Aktion
baute ich den Motor aus, entfernte sein Ritzel, dann die besch.... MS- Kronenrad-Ritzel-Kombination, ( welche auf ihrer
Welle ab Werk bis zu ca. 0,5 mm hin- und her wandern konnte !!), das folgende Zahnrad mit Z31/9 und deren Lager -
Kunststoff-Inlays aus den schrägen Schlitzen in den Rahmenblechen - Wohl wissend, daß der Umbau damit nicht mehr
reversibel sein wird!!). Das ursprünglich 3. Zahnrad mit 28Z (das habe ich mit Hilfe des Kopfkreis-Durchmessers errech-
net), beließ ich an seinem Platz. - Nun stand das gute Stück also antriebslos in meinem "AW". Erste Überlegungen, die in
Richtung "Faulhabermotor mit Schnecke und Schwungmasse" gingen, wurden direkt wieder verworfen! - hauptsächlich
wegen des heutzutage aufgerufenen Preises, das konnte und wollte ich mir nicht antun! Letztendlich beschloß ich, den origi-
nalen Motor zu belassen, und ihm ein Schnecklein zu verpassen ! (Huch, der Reim war keine Absicht!) - Weitere, mir selbst
auferlegte Vorgaben:
1.) Alle neu einzusetzende Antriebsteile müssen in der Reste - bzw. Bastel-Kiste vorhanden sein!
2.): Im Original-Chassis wird nicht gebohrt, gefräst, oder gesägt, weil das Rest-Getriebe nicht zwecks Späneschutz ausgebaut
werden soll!
3.): Zwei neu anzufertigende Lagerbleche für das Schneckenrad werden aus verzinktem 2mm-Stahlblech hergestellt, weil dieses
Material gerade verfügbar ist und normales Messing für Lagerungen meiner Meinung nach nicht geeignet ist. Diese 2 neuen Lager-
bleche werden von innen gegen die (im oberen Bereich ab Werk aufgeweiteten) Chassisbleche angelegt und durch die be-
sagten Schlitze verschraubt. Siehe Foto 2.):
4.): Für die zu verwendende Schnecke muß noch ein Distanzstück von 1,5 auf 2,0 mm auf die Motorwelle aufgeschoben uind verklebt werden.
5.): Bevor der Originalmotor (jetzt mit Schnecke) wieder mit Hilfe seines Original-Haltebleches an seinen angestammten Platz montiert wird,
muß das besagte Halteblech noch schlüsselloch-förmig nach unten geöffnet werden, damit das Schneckenrad (Z21) nach hinten weg-
tauchen kann. An selber Stelle muß der Motor-Hals noch leicht abgeschrägt werden, zur Sicherheit!
Nach ordentlicher Schmierung des Ganzen, (nicht nur mit Öl!), Fixierung des Motors mit der Original-Drahtspange, und Anlöten der Drosseln
kam der Probelauf: Ein Gedicht !! Nach jeder langen Runde auf der Anlage wurde sie ruhiger!
Natürlich war mir von vorn herein klar, daß diese 91 791 nicht mehr ganz so extrem langsam anfahren wird , wie mit dem Original-Getriebe,
aber sie soll ja nicht mehr zum Rangieren benutzt werden, (dafür habe ich ja genug andere "Arbeitspferde"), sondern die kleinen Nebenbahn-
zügle ziehen. Mit "geübter Hand" kann ich immer noch gefühlvoll langsam an den Zug heranfahren und ankuppeln, und dann den Zug über die
Strecke bringen. An Schneckenantriebe ohne Schwungmasse habe ich mich seit über 40 Jahren als Röwa- und Ortwein-Fahrer gewöhnt!
Das kleine Manko der fehlenden S.M. kann man vielleicht per Digitalisierung noch bereinigen.- Doch erst mal bleibt sie analog!
Das Fahrgeräusch: Bis zur vorbildgerechten Höchstgeschwindigkeit ( ca. 65 Km/h, ausgemessen mit dem Flm.-Tachowagen) ist sie meiner
Meinung nach nicht lauter als eine Röwa-216, und auf jeden Fall leiser als die 3 Flm- Loks der BR 24, 38 und 94 - kein Scherz!
Erst, wenn der Reglerknopf weiter hoch gedreht wird, ist vom Motor her ein leises Brummen zu vernehmen, und man hört das Kämmen der Zahn-
räder. - Aber ich will mit der Kleinen ja keine "Rennen " fahren! - Ich finde, die HRUSKA-91 ist doch trotz des Alters Ihrer Konstruktion viel zu
schade, nur wegen der störenden Geräusche in der Vitrine zu stehen. Abhilfe ist für geschickte Hände recht zügig zu schaffen, und zwar quasi für'n
"Appel und n' Ei", wie es so treffend heißt! - So, falls es genügend Interesse Eurerseits geben sollte, was ich da so im Detail gefertigt und
benutzt habe, ( aber nur dann!), wäre ich auch bereit, einen kompletten Umbau-Bericht mit Fotos, Skizzen, Zeichnungen und Teile-Liste "abzuliefern",
allerdings sinnigerweise dann im Bereich "Workshop". Ich übernehme allerdings keinerlei Haftung für mißglückte Umbauten!- Jeder ist für sein
Tun selbst verantwortlich!. Das Fahren mit dieser kleinen Lok macht jetzt richtig Spaß! In diesem Sinne,
Schöne Grüße und gute Nacht,
Wolfgang aus dem Sauerland