für mein Testoval (Kunststoffschwellen, Neusilber) habe ich zwei Elektroweichen gebraucht gekauft, von denen eine fast gar nicht, die andere nur sehr gehemmt schaltete. Auch mit dem Handschalt-Pin musste man entweder mit Glück oder mit Gewalt die Weichen verstellen.
Zum Glück sind die Abdeckungen der Antriebe servicefreundlich geschraubt. Darunter fand ich jedoch ziemlich schlecht ver-/be-arbeitete Mechanikteile, fast alle mit irgendwelchen rauhen Kanten und Graten. Erst nachdem ich mit Feile und Schmirgelpapier viele Stellen bearbeitet habe, laufen die Weichen so leichtgängig, wie sich das der Konstrukteur der Gelenke und Kulissen wohl ursprünglich gedacht hatte. Ist das normal, oder habe ich da Fertigungsausschuss erwischt?
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
Das kommt öfter vor, ist also normal. Du hast immer mal so ein Hündchen dazwischen was nicht richtig geht. Aber du hast ja schnell den Grund gefunden. Auf diese weise bekommst du die Weichen oft auch günstiger, weil der Verkäufer glaubt sie seien kaputt, und wenn nicht, dann redest du es ihm ein. Grüße Dietmar
schwergängige Weichen von TE, gerade mit den Kunststoffschwellen, sind mir auch schon etliche unter gekommen. Die ließen sich allerdings ausnahmslos mit etwas Graphit wieder zum einwandfreien Funktionieren bewegen. Das von Dir beschriebene Phänomen evtl. unsauberer Verarbeitung ist mir bislang noch in keinem Fall bei TE-Weichen begegnet. Nach meiner Einschätzung muss es sich hier um eine absolute Ausnahme handeln, zumindest was ein werkseitiges Problem angeht.
Ich bin gespannt, ob noch andere Kollegen dieses Problem kennen.
Hallo an alle das Problem mit den schwergängigen Weichen habe ich ab und zu auch. Fast immer verklemmt sich der kleine Pin in dem Z-förmigen Schlitz. Wie Axel versuche ich dann immer mit ganz feinem Schmirgelpapier den Pin und den Schlitz zu glätten. Von irgend welchen Schmiermittel auch von Graphit halte ich nichts. Die Weichen müssen nach dem Reinigen auch so "butterweich" gehen.
PS. Von den Schiebern mit dem Z-förmigen Schlitz gibt es eine Metall- und eine Kunstoffausführung. Die Metall-Version neigt bei mir eher zum Verklemmen. Liegt wohl daran, daß die Schlitz-Innenseite durch Korrosion mit der Zeit rauher wird.
ZitatVon irgend welchen Schmiermittel auch von Graphit halte ich nichts
Schmieren mit ölhaltigen Mitteln ist tatsächlich schlecht. Die Hitze, welche sich im Weichenantrieb entwickeln kann, macht aus vielen Schmiermitteln ein Pattex- ähnliches Produkt. Außerdem bleiben alle möglichen Teilchen daran hängen. Aber gegen Graphit in reiner Form spricht nichts. Graphit korrodiert nicht, die winzigen Teilchen füllen kleinste Lücken in einer rauhen Oberfläche. Graphit klebt nicht. Was also begründet deine Ablehnung?
An schlecht zugänglichen Stellen der Anlage habe ich die originalen Antriebe gegen Motoren von Conrad getauscht. Denn auch gut aufbereitete Weichen mit Trix- Antrieb müssen nach einigen Jahren wieder bearbeitet werden. Eigentümlicherweise sind das besonders die, welche ganz hinten, oder verdeckt sitzen ;-)
Im Trix Ratgeber 9003 Seite 38 wird beschrieben, wie man Weichen und Signale leichtgängig hält. Ich zitiere:
Um die Weichen- und Signalantriebe leichtgängig zu halten, kann man gelegentlich ein paar Stäubchen Graphitstaub - z. B. von einem harten Bleistift abgeschabt - in den Schlitz streuen und durch kurzes Blasen im Antriebskasten verteilen. Aber nur ganz wenig Graphit verwenden und höchstens einmal im Jahr! Öl und Fett sind für die Magnetantriebe nicht geeignet.
So handhabe ich es schon seit meiner Jugend. Allerdings nützt dieses Vorgehen bei Doppelkreuzungsweichen recht wenig. Da schalten auch nagelneue (sofern noch vorhanden) DKW nicht wirklich gut.
Seit ich die beweglichen Herzstücke von Peter Hess in meinen Bogenweichen habe, gibt es dort auch keine Probleme mehr. Schade dass es sowas nicht auch für die DKW gibt.
neulich kam mir wieder eine wartungsbedürftige Trix Express (Kunststoffschwellen, Vollprofil) Weiche in die Finger. Die schaltete garnicht mehr und war wohl vorher so schwergängig gewesen, dass der Vorbesitzer den kleinen Pin auf dem Stellschieber (Pfeil) bei einem verzweifelten Versuch, die Weiche doch zu bewegen, abgerissen hat.
Gibts diesen Schieber (auf dem Foto ein intaktes gebrauchtes Exemplar) mit dem Mitnehmerpin einzeln?
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
ist das Teil wirklich von TE? Ich habe einige von den "Schaltschiebern" im Vorrat - die sehen aber irgendwie etwas anders aus. Vielleicht kann ich auch einfach nicht richtig gucken ;-))? Im rechten Teil ist doch eigentlich der "Metallstab" angekoppelt, der durch den Magneten entsprechend bewegt wird.
Wenn Du von TE davon welche brauchst, lass es mich wissen. In einer begrenzten Stückzahl kann ich sicher aushelfen. Ansonsten ggf. bei Ton Jongen nachfragen. Ton hat die Teile aber auch bereits in den letzten Listen auch nur noch für eine Weichenart - links oder rechts ist mir nicht bekannt - und als ausdrücklichen Restbestand gelistet.
Du bist fast auf den richtigen Weg. Das ist der „Antriebsschieber“ der von dem von außen sichtbaren Hand-Schiebestellhebel (und der mit seiner Verlängerung, dem Eisenkern, in der Magnetspule hin und her geht) bewegt wird. Mit der auf dem Bild rechts sichtbaren „eckigen“ Erhebung schaut er aus der Antriebsabdeckung seitlich heraus. In der eckigen Erhebung ist ein Loch, in dem sich der Stahlstelldraht befindet, der die eigentliche Stellschwelle (die Du wahrscheinlich meinst) zwischen den Schienen hin und her bewegt.
Der abgebrochene runde Stift wird von der Kulisse des Stellhebels bewegt. Das defekte Teil ist bei Rechts- und Linksweichen gleich.
Wenn Dirk (oder ein anderer) das Teil nicht in seiner Ersatzteilkiste hat, man aber nicht warten will, bis ihm dieser Schieber aus einer anderen Weiche, wo vielleicht die Magnetspulen durchgebrannt sind, über den Weg läuft, würde ich an Axels Stelle folgende Reparatur vornehmen.
An der Stelle des Stiftes wird ein Loch für eine Schraube gleichen Durchmessers gebohrt. Langsam bohren, damit der Kunststoff nicht weich und schmierig wird. Damit das Loch genau an der richtige Stelle gebohrt wird und der Bohrer nicht weglaufen kann, sollte man von der unteren glatten Seite aus bohren und die Stelle vorher ankörnen.
In das entstandene Loch dreht man von unten eine Schraube von 1,5 mm Durchmesser soweit hinein, bis sie oben soweit herausschaut, wie der abgebrochen Stift lang war. Was dann noch unten von der Schraube herausschaut, wird abgeschnitten. Beim Abschneiden der Schraube daran denken, daß die Schraube beim Abschneiden/Abtrennen warm wird und der Kunststoff des Schiebers weich werden könnte. Also ganz langsam abtrennen.
Das zu bohrende Loch sollte etwas kleiner als der Schraubendurchmesser sein, dann kann die einzudrehende Schraube sich ein Gewinde in dem Kunststoffschieber schneiden. Zusätzlich kann man die Schraube (von unten) noch mit Sekundenkleber sichern.
Wenn einem dann doch irgendwann das benötigte Ersatzteil begegnet, kann man das Provisorium wieder ausbauen.
Du hast natürlich recht, manchmal sollte man eben doch mal richtig hinsehen ;-)). Der Tipp mit der Reparatur klingt gut, zumal es dieses Teil im Ersatz nicht oder auch nicht mehr zu geben scheint. Ansonsten bleibt in der Tat nur das "Schlachten" von Schrottweichen, die man aber ja eigentlich immer mal wieder findet.
Da bei mir als Pappschwellengleisfahrer die Kunstoffschwellengleise eher eine Neben- rolle spielen - da fehlen ja schließlich auch die schönen völlig unmaßstäblichen Weichen- laternen :-)) - habe ich das Teil auf dem Foto zunächst falsch zugeordnet.