Hallo
Ich möchte euch heute mal die Trix Express Anlage vorstellen, die ihr inzwischen ja schon mal auf Bildern oder Clips von mir gesehen habt. Sie hat eine interessante Geschichte, die ich mal kurz erzählen möchte. Das Ganze werde ich natürlich mit Bildern ergänzen.
Ich bin vor einigen Jahren in einem Modellbahnclub eingetreten, ein wie sich dann im laufe der Zeit herausstellte, reiner Märklinclub. Die große Clubanlage war Märklin, und die Modulanlage für Ausstellungen auch.
Dieser Club bekam vor vielen Jahren mal eine Trix Express Anlage geschenkt, mit der er natürlich nichts anfangen konnte.
Da ich mich ja gleich als Trix Express Freund zu erkennen gab, sollte ich mir die Anlage mal anschauen. „Kann man da was draus machen?“, war gleich die Frage. Ich hatte da Anfangs so meine Zweifel, das Ding war auf einem Türbrett gebaut und eigentlich eine stationäre Anlage. Zum Transport völlig ungeeignet und außerdem mit Steigungen, die Abschussrampen gleich kamen.
Aber seht selber:
Sie war zwar sehr liebevoll mit kleine Details verziert, und der Erbauer hatte sich im laufe der Zeit seine kleine Welt auf beengtem Platz gebaut, aber zu sicher Fahren war sie ungeeignet. Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, wie da sicher Züge fahren konnten.
Ich erarbeitete ein Konzept, mit dem Resultat, die Anlage muss neu aufgebaut werden.
Sie sollte eigentlich so originalgetreu wieder in Betrieb gehen, mit der Einschränkung, dass die Steigungen verbessert werden.
Also wurde die Anlage erst einmal abgebaut.
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Nach dem bau einer stabilen Grundplatte mit drei festen Seiten wurden die Gleise wieder soweit wie möglich dem Original nach ausgelegt.
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Dann kam die Idee auf, den ganzen Gleisplan mit einer weiteren Schleife zu ergänzen, damit so eine längere und interessantere Streckenführung möglich ist.
Das war natürlich mit den vorhandenen Pappgleisen nicht möglich, da nicht mehr genügend vorhanden waren.
Zwischenzeitlich hatten sich so nach und nach fast alle Weichenlaternen verabschiedet, so das deshalb auch die Entscheidung leichter wurde, das ganze mit Kunststoffgleisen zu bauen. Davon hatte der Club auch eine Kiste voll als Spende bekommen.
Da die Anlage nur für Ausstellungen gedacht war, musste sie nur bedingt „Spieltauglich“ sein. Deshalb wurde eine automatische Blocksteuerung eingebaut, damit auch mehrere Züge auf der ja nur eingleisigen Strecke ohne größere Aufsicht fahren können. Um noch mehr Abwechslung in das ganze zu bringen, wurde eine Blockstelle gedoppelt, das heißt, eine Blockstelle hat ein Überholgleis. Fährt ein Zug in die Blockstelle, schaltet er nicht nur den nächsten Zug frei, sondern auch die Weiche zum Überholgleis um. Gleichzeitig schaltet auch ein Relais das Signal im Überholgleis frei und sperrt das vom Hauptgleis.
Wenn jetzt die Blockstelle wieder vom vorherigen Zug freigeschaltet wird, fährt der Zug aus dem Überholgleis aus. Der nächste der dann wieder ins Überholgleis einfährt, schaltet die Weiche und die Signale wieder um, so dass dann der Zug aus dem Hauptgleis ausfahren kann. Da das Überholgleis im Tunnel liegt, ist es für Kinder umso spannender die Züge zu beobachten. Bei einer vernünftigen Geschwindigkeit brauchen dadurch die Züge ca. 3 min um die Anlage mit ca. 12 m Fahrstrecke zu befahren. Dabei können sich 4 Züge die Arbeit auf der 2,20m x 1,20m großen Anlage teilen. Am besten ist es wenn man 2 Personenzüge und 2 Güterzüge einsetzt, dann halten die Güterzüge automatisch immer im Tunnel und die Personenzüge am Haltepunkt auf dem Hauptgleis.
Hier einige Bilder um den Gleisplan zu verdeutlichen:
Da die Anlage den Zustand einer Modellbahn der 60er und 70er Jahre zeigen sollte, wurden nach Möglichkeit auch nur Materialien die damals üblich waren verwendete. Deshalb wurde auch nur wenig Grasstreu, sondern mehr Grassmatte verarbeitet. Auch sollte die Anlage gut zu transportieren sein und musste deshalb möglichst leicht sein. Auf den schwereren Gips wurde deshalb auch nicht nur aus Stabilitätsgründen verzichtet. Für die Berge und Dämme wurde nach alter Sitte Fliegendraht, Leim, Zeitungspapier und Sägespäne verwendet.
Ich habe viele Bilder vom Bau der Anlage gemacht, sie zeigen fast jeden Baufortschritt. Es sollte damals fast live im Web auf der Homepage des Clubs gezeigt werden, aber der Webmaster kam nie aus den Puschen so das diese Aktion leider schon nach kurzer Zeit abgebrochen wurde.
Hier nur eine kleine Auswahl, die Bilder sprechen ja für sich.
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Wie ihr seht, ist außer einigen Gebäuden und Kleinteile nicht mehr viel von der ursprünglichen Anlage übrig geblieben. Auch hat sich da meine geringe Erfahrung im Landschaftsbau gezeigt. Die zu Anfangs vielfältig zugesagte Hilfe der anderen Clubmitglieder hat sich letztendlich als heiße Luft erwiesen und beschränkte sich auf einige Tipps und noch weniger Handreichungen. Märklinisten können scheinbar mit allem was keine Pickel im Gleis hat und mit Gleichstrom fährt wenig anfangen. So wurde das ganze leider eine Einmann Show. Aber ich denke es ist doch nicht schlecht geworden.
Die Anlage wurde noch kurz vor Fertigstellung schon mal vorab 2006 auf dem Trix Express tag in Koblenz gezeigt. Dort fand sie schon großen Anklang, zumal ja sonst, außer einer weiteren kleinen Anlage von mir keine Anlagen zu sehen waren.
Da das Interesse des Clubs an der Trixanlage weiter nachließ, (war es den Märklinisten plötzlich peinlich?) sah ich keine Zukunft mehr für mich im Club. Das ist schade, zumal ich mit einem Märklinfreund der den Club vor mir verlassen hatte, noch heute sehr gut befreundet bin. Der interessiert sich auch für meine Modelle und ich mich für seine, so sollte es doch eigentlich sein.
So habe ich mich entschlossen, kurz nach der offiziellen Vorstellung der Anlage, auf der jährlichen Modellbahnausstellung des Clubs, den selbigen zu verlassen.
Da der Club nun mit einer Trixanlage da stand, die weder einer bedienen konnte, noch sich überhaupt mit Trix auskannte, wollten sie das Zeug loswerden. Da die Anlage wahrscheinlich in einem feuchten Keller vergammelt währe, oder noch schlimmeres passiert währe, habe ich sie erworben.
Danach habe ich sie noch mal mit meiner kleinen Anlage auf dem Trixtag in Koblenz ausgestellt. Dort waren wir als Trix Express Euregio Stammtisch Aachen, deren Mitglied ich bin, vertreten. Auch diesmal fand sie wieder großen Anklang.
Seitdem steht sie bei mir Zuhause unter einem Carport und wird regelmäßig in Betrieb genommen. Da ich zurzeit keine stationäre Anlage habe und es noch mindestens ein- zwei Jahre dauert, dient sie mir als Testanlage für neue Modelle. Da sich die Rechts,- und Linkskurven die Waage halten wie auch die Steigungen und Gefälle, kann man so schön Modelle Testen und Einfahren.
Wegen der Größe ist leider zum Transport immer ein Kleinbus nötig, in meinen Kombi passt sie leider nicht. So ist es fraglich ob sie jemals noch einmal ausgestellt wird, es seiden, der Veranstalter einer Ausstellung sorgt für den Transport. Irgend wann werde ich sie wohl verkaufen.
Ich hoffe es war nicht zu langweilig. Im laufe der Zeit habe ich auch einige schöne Bilder von Modellen auf der Anlage gemacht und werde auch sicher noch einige machen. Auf Wunsch stelle ich hier noch ab und zu welche ein.
Grüße
Dietmar