vom 30.09. - 02.10. wurde auch bei uns das Element Kohle stark beansprucht, nämlich die Schleifstücken der Stromabnehmer und die Kohlebürsten der Fahrmotoren. Anlaß war das "Internationale Treffen von Straßenbahnern und Straßenbahnfreunden", welches bei Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha durchgeführt wurde. Rund 60 Teilnehmer aus 8 Ländern zwischen Bilbao und Ostrava waren angereist. 8 Triebwagen, 2 Beiwagen und eine Gepäcklore hatten ein straffes Fahrprogramm zu absolvieren. Verstärkung brachten die befreundeten Kollegen aus Zwickau mit ihren bestens restaurierten LO Bus. Weitere auch nicht betriebsfähige Fahrzeuge wurden aus der Halle geholt und fotogen aufgestellt.
Der Freitag stand im Zeichen einer gemütlichen Abendfahrt nach Waltershausen, die gleich eifrig zu Nachtfotohalten genutzt wurde. Nach der Rückkehr zur Wagenhalle wurde eine Nachtfotoshow mit Fahrzeugen aus dem Traditionbestand und dem Regelbetrieb durchgeführt.
Nebenbei fielen konnten auch die agierenden Vereinsmitglieder so manches Bild machen.
Hier möchte ich mit einigen Aufnahmen vom Freitag beginnen. (Ich selbst habe keine Spitzenfototechnik.) Die Fahrt wurde mit dem G4 mit Beiwagen durchgeführt.
Jetzt die Aktion vor der Wagenhalle. Leider gelangen mir die Aufnahmen von den Fahrzeugen des Regelbetriebes nicht-;( aber was solls:
Sonnabend: Hier die zur Ausfahrt bereiten Züge am Morgen:
Auf besonderen Wunsch vieler Freunde wurden auch die Fahrzeuge aus dem Regelbestand mit einbezogen und zwar in seltenen Konfigurationen. So kam eine Doppeltraktion aus TATRA KT4 D und die beiden letzten betriebsfähigen DÜWAG GT 6 "Mannheimer" zum Einsatz. Für die "Mannheimer" war es wieder mal eine Sonderleistung, die sie auf die Waldbahn führten, kommen sie doch nur noch im Stadtverkehr zum Einsatz. So wurde mit diesen Fahrzeugen eine Ausfahrt zum Boxberg durchgeführt.
Nach dem Gleisdreieck Sundhausen
An der Pferdekoppel
Auf dem Boxberg
Zwischen der ehemaligen Ausweichstelle km 6,9 und dem Gleisdreieck Sundhausen
Am Vormittag ging es mit den Altbaufahrzeugen raus, am Krankenhaus war erstmal Kreuzung und Überholung des Regelbetriebes abzuwarten. Dieser Halt wurde gleich zum Fotografieren genutzt:
Die Werktätiges des VEB ? haben Feierabend und werden mit dem werkeigenen LO Bus befördert, während die Urlauber mit der "4" dem FDGB Ferienheim in Friedrichroda entgegensehen... Leina
Der Triebwagen Nr. 47 hat den Pendelbetrieb zwischen Waltershausen Gleisdreieck und Waltershausen Bahnhof zu bewältigen. Wieder wartet ein LO Bus an einem Werkstor auf die Werktätigen.
Dieser Kurs mit Urlaubern muß auch noch vorbei:
Tabarz als Endpunkt wird erreicht:
Durch den Wald vor Friedrichroda:
Romantische Kreuzung im Wald - Reinhardsbrunn Bahnhof:
Ein Hoch auf die alte Eiche...
Tabarz
An der "Kuhwiese" zwischen Tabarz und Marienglashöhle
Reinhardsbrunn Bahnhof
Alt und "nicht mehr ganz neu" in Waltershausen Bahnhof
Es wird Abend:
Auch dieser Planzug hat Feierabend...
Nach dem Aufräumen ging es per Planzug zum Gothaer Hbf, um im dortigen Waldbahnhotel das Buffet zu genießen. Bei Bier und Wein wurden noch interessante Vorträge besonders aus der alten Zeit der Waldbahn und aus Ostrava gezeigt. Die letzte Einrückfahrt zum Betriebshof war dann der Anlaß in Richtung Matratzenhorchdienst...
Sonntag:
Tw 39, 47 und 215 im Einsatz:
Am Nelkenberg geht es eingleisig...
Am alten Endpunkt der 3 - links im Hintergrund sieht man noch die Reste des Stumpfgleises. Die Triebwagen 39 und 47 machten auch einige Fahrten auf dem gemeinsamen Abschnitt mit Linie 2 mit passender Beschilderung als 3 mit Zielen "Hauptfriedhof" und "Huttenstraße". Dieser Abschnitt war auch vom Güterverkehr bis in die zwanziger Jahre von Bedeutung, nämlich zur Ascheabfuhr vom Kraftwerk zur Kippe. Ein Triebwagen zog bis zu drei offene Güterwagen, welche mit Bremsern besetzt waren. Sicher kein angenehmer Job, diese Aschezüge zu begleiten...
In der Bahnhofstraße vor typischer Gothaer Kulisse:
Insgesamt war es eine schöne Veranstaltung, wir bekamen eine durchweg positive Resonanz. Besonders auffällig war die Topdisziplin aller zahlenden Teilnehmer. 4 "Nassauer" waren zu beklagen, die keine Teilnehmer waren und die Veranstaltung störten. Aber diese Sorte Leute findet man eben immer wieder und überall!
das sind schöne Bilder der z.T. schon recht alten Straßenbahnwagen.
Bei der Gelegenheit eine technische Frage: Auf einigen Bildern der Außenstrecken sieht man die Züge in recht kurzen Abständen. Wie sind da die Erfahrungen mit der Stromversorgung bzw. musste man besondere Vorkehrungen treffen, um Überlastungen zu verhindern ? Ich kenne einen Fall, bei dem man modernere Fahrzeuge erst nach Verstärkung der Gleichrichterwerke einsetzen konnte. Hier sind zwar meist Altbauzüge zu sehen, aber drei Züge im kurzen Abschnitt sorgen auch für erheblichen Strombedarf.
Hallo Ronny also ein sehr schöner Bildbericht , da ich selbst mit der längsten Überlandbahn in der ex DDR Halle --Merseburg -Leuna-Bad Dürrenberg als Kind und dann in meiner Jugend gefahren bin . Es waren damals meist ET 54 / ET 55 Züge und später Tatra T 4 Züge in Betrieb . http://farm4.static.flickr.com/3448/3912..._e8794c835e.jpg Bei der Linie 35 , der Mersebuurger Stadtlinie gab es zwei besondere Fahrzeuge . Zuerst gab es eine Kombination von zweit T 4 Triebwagen welche entgegen gesetzt gekuppelt waren , und wie ein Wendezug verkehrten . http://img12.imageshack.us/img12/858/img1257d.jpg Später wude eimn Triebwagen T 4 mit einem zweiten Füherstand versehen . Mit dem Bau der Wendeschleife an der Endhaltestelle in Merseburg Süd konnten dann nach der Wende komplette Züge aus 2 TW und 1 BW verkehren .
Die Stromversorgung ist heute gut und stabil. Sonst könnten nicht soviele TATRA Wagen den Regelbetrieb abwickeln. Zu Großveranstaltungen, wie zum MOROP Kongress 1987 oder letztens zum Thüringentag waren die Unterwerke mit Mitarbeitern der Abt. Stromversorgung besetzt, die im Fall X hätten eingreifen können, was zu DDR Zeiten wegen heraus geflogenen Sicherungen notwendig und kürzlich sich als überflüssig erwiesen hatte. Aber man sorgte besser vor. Die Stromaufnahme von drei Altbauzügen ist ungefähr gleich mit dem einer TATRA Traktion. Rechne mal nach: - 3 Altbau Tw mit je 2 x 60 kW = 360 kW - eine Traktion mit 2x (4 x 43 kW) = 344 kW Da gibt es keine Probleme. Sogar war am Sonnabend auch noch eine Reisegruppe mit einer Traktion zu befördern. Alles kein Problem mehr. Man merkt aber deutlich, wenn man zum Beispiel mit dem Tw 56 fährt und hinter einen folgt ein TATRA Planzug, welcher gerade in den Speiseabschnitt einfährt, was die TATRA an Leistung ziehen...
@Pico62: Herrlich die alte MÜBAG. Mach ruhig ein extra Thema auf und zeige noch mehr!
bei den Überlandstraßenbahnen war ja oft die Finanzierung des weiteren Betriebes und der Ausbau der Infrastruktur extrem gefährdet. Im Berliner Raum gab es drei derartige Strecken, um die lange gerungen wurde und z.T. noch gerungen wird.
Auf den Überlandstraßenbahnen war meist keine dichte Zugfolge vorgesehen, entsprechend schwach war auch die Stromversorgung.
Interessanterweise haben die modernen Züge viel höhere Spitzenaufnahmen und konnten lange nicht eingesetzt werden. Eine Alternative war noch der TATRA Triebwagen T6 mit Beiwagen B6. Die KT4D Doppeltraktion ging auf solchen Strecken tatsächlich nicht.
ich habe die Themen in Berlin, wie Außenstrecken und Netz Köpenick am Rande mitverfolgt. Ich bin auch noch mit den T4-62 und B4-61 sowie den Rekowagen mitgefahren. Die T4-62 haben sogar mit 4x55kW eine stärkere Motorisierung als die T6A2 mit 4x45 kW, wobei auch die Steuerung eine große Rolle spielt, wie hoch die Anfahrströme dann sind. Der T4-62 mit der hechtähnlichen Steuerung war da nicht unterschätzen... Das waren feine Wagen, die es leider nie in Meterspur gab.