Ein Bing-Stellwerk, mal schauen, was ich damit mache.
Interressant finde ich, dass auf dem Litho kein Hinweis auf Bing zu finden ist. Kein Kürzel wie GBN und auch kein Symbol wie das spitze B. Das hängt vermutlich mit der Abwicklung der Spielzeugproduktion bei Bing zusammen, die in dieser Zeit zwischen 1930 und 1932 erfolgte. Ein Teil der Werkzeuge wurde ja bekanntlich von Bub übernommen. Bei Lokomotiven dieser Zeit wurden beide Firmen genannt.
Es ist erstaunlich, mit welcher Präzision die Blechteile bei Bing gestanzt, abgekantet und montiert wurden. Die Seitenwände mit dem um 4 mm vorspringenden Stellwerksraum sind jeweils aus einem Stück und passen hervorragend.
Verglichen damit hat Kibri sehr grob gearbeitet. Um 1930 hat Kibri auch noch gelötet; handlackiert wurde bei Kibri bis zum Schluss. Insofern zeigt das Beispiel, welchen technologischen Vorsprung Bing mit der "Nürnberger Art" (Lithographieren, Stanzen, Falzen, Verlaschen) erarbeitet hatte, die auf preiswerte Massenproduktion abzielte. Der hohe Kapitaleinsatz zum Erstellen der Werkzeuge wurde allerdings Bing in der Zeit der Wirtschaftskrise nach 1929 zum Verhängnis, als die Absatzzahlen drastisch einbrachen. Ein spannendes Thema.
Der Schornstein ist übrigens aus Guss; zwei Zapfen sind mit schweren Werkzeug im Dach vernietet.
....daß Bing mal nicht gemarkt hatte, habe ich auch schon vereinzelt an anderen Teilen gesehen.
Es hat aber nichts mit der Abwicklung von Bing zu tun, .....denn wie allgemein bekannt, sind die von Bub auf Bingschen Stanzwerkzeugen hergestellten Erzeugnisse z.B. im Jahr 1933 zweifach gemarkt. Solche könnte ich hier auch zeigen. Ich habe zu diesem Thema einige Literatur, die ich Dir auf Wunsch gern mal zeige.
Ansonsten...wir wollen zur Zeit doch nicht zu sehr in die Bingschen Tiefen einsteigen ??.. Über Kibri gibt es noch genug andere Dinge, die uns alle sicher etwas in Anspruch nehmen.
Trotzdem .. auch Deine Hinweise zur Fertigung bei Bing/Kibri sind ja schon mal von Interesse...