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Heute vor 35 Jahren, letzter Betriebstag auf der Lokalbahn B

#1 von ET426 , 03.06.2008 16:23

Am 03.06.1973 gegen 20:40 verließ der letzte Zug gebildet aus y3g Wagen und mit 211 266-2 bespannt den Bahnhof Burgthann in Richtung Allersberg zum allerletzten Male...

Die KBS 420g / Streckennummer 5932 wurde vom 15.12.1902 bis eben zum 03.06.1973 betrieben, war 14,7 Kilometer lang und hatte 6 Stationen; Burgthann (vor dem Bau der Lokalbahn noch Rübleinshof) auf 413 Meter über NN, (Kilometer 0), Unterferrieden (Kilometer 2,8 ), Pyrbaum (Kilometer 6,4), Rengersricht (Kilometer 8,2), Seligenporten (Kilometer 10,9) und den Endbahnhof mit gleichzeitiger Lokbehandlungsanlage und Verwaltungsgebäude Allersberg (Kilometer 14,7).

Zu Beginn noch mit bayerischen Lokalbahnlokomotiven und -wagen betrieben, kamen vermutlich in den 30er Jahren die ersten 86er auf dieser Strecke zum Einsatz, die Lokalbahnwagen blieben bis 1955. Danach erschienen hier die ersten dreiachsigen Umbauwagen der Gattung y3g. Gelegentlich war auch eine Lokomotive der Baureihe 64 vor den zwei täglich verkehrenden Garnituren zu sehen, die Regel war allerdings die Baureihe 86.

Ab Ostern 1968 fuhren zunächst nur an Sonn- und Feiertagen die Maschinen der Baureihe V100 auf dieser Strecke, diese übernahmen zum letzten Fahrplan für die Strecke, den Winterfahrplan 1972/73 die komplette Traktion. Den Einsatz von Wendezügen erlebte die Strecke nicht mehr, die Lokomotiven mussten in Allersberg und Burgthann jeweils umsetzen.

Im April 1973 unternahmen die Nürnberger Eisenbahnfreunde mit zwei Eilzugwagen und 236 126-9 eine Abschiedsfahrt.

Im Sommer 1975 wurde nach zweijährigem Brachliegen unter Zuhilfenahme von Maschinen der Baureihe 236 die Strecke in Kürze abgebaut. Das große Mühlbachviadukt, das Markenzeichen der Strecke, fiel nur wenige Wochen später dem Abrissbagger zum Opfer.

Das markante, hölzerne Bahnhofsgebäude in Burgthann, welches 1902 erbaut wurde, musste 1978 der Spitzhacke weichen.

Heute erinnern nur noch die Bahnhofsgebäude von Pyrbaum, Seligenporten und Allersberg, liebevoll restauriert und bewohnt, sowie die 4 Durchlässe an der Burgthanner Bachmühle, den Oberferriedener Felsenkellern sowie auf der letzten übrig gebliebene Streckenwüstung zwischen Seligenporten und Allersberg und die Streckenwüstung selbst mit ihren Bahndamm und einige Stellen mit Schotter an diese bei Eisenbahnfreunden durchaus bekannte Strecke.

Von Oberferrieden bis nach Seligenporten verläuft heutzutage ein Radwanderweg auf der Trasse, nur wie schon erwähnt, zwischen Seligenporten und kurz vor Allersberg ist die Strecke als Wüstung noch erhalten, da der Radweg auf diesem Teilstück parallel zur Ortsverbindungsstraße verläuft.

Denken wir heute Abend also alle auch mal eben an diese schöne Strecke, welche heute vor 35 Jahren ihren letzten Betriebstag erleben musste. Ich hätte gerne den Betrieb erlebt, wenn ich 20 - 30 Jahre früher geboren worden wäre, denn ich bin ein Streckenanwohner...

Viele Grüße und in Memoriam,
Florian

PS: Sollte jemand von dieser Strecke, ihrer Peripherie und der nachfolgenden Buslinie noch Fotos, Anekdoten und Aufzeichnungen haben, so würde ich mich sehr freuen, wenn diese hier ebenfalls noch einmal zu Wort kommen dürften, denn meiner Meinung nach verdient es diese Strecke ein Denkmal gesetzt zu bekommen oder zumindest nicht in der Vergessenheit zu geraten.



 
ET426
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Blaue Nacht zweitausendacht (34 Bilder, ca 11 MB
gab es so eine Zugzusammenstellung beim Vorbild

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