daß TTR Pappmodelle von Wagen angeboten hat war mir bis vor kurzem neu, jetzt ist mir sowas aus der Bucht zugeflattert und ich wollte es Euch nicht vorenthalten. Interessanterweise sind die Seitenwände und die Nieten an den Drehgestellen geprägt und der Einbau "echter" Puffer und Drehgestelle ist vorgesehen. Innen gibt es eine Unterteilung in Abteile ... Leider ist der Zustand der Anleitung nicht so besonders, aber was solls.
Auf der Beschreibung, wo ganz groß Minitrix steht, findest Du unten den Namen des Herstellers: Trix Trains Divison of Thernglade Ltd. Wrexham (U.K.)
Im Januar 1968 wollte Trix Nürnberg, die damals im Besitz der Schildkröt-Gruppe war, ganz groß in den Weltmarkt mit Spur N Modellen (Minitrix) einsteigen, weil man darin die Zukunft der Modellbahn sah. Man glaubte, dazu eine weitere Farbrik zu benötigen, wo die Spur N - Modelle nach ausländischem Vorbildern gefertigt werden sollten. Ein Blick in die deutschen Trix-Kataloge jener Jahre gibt einen ersten Eindruck, was man vorhatte. Daher kaufte die Schildkröt-Gruppe das, was zu der Zeit von Trix England noch verblieben war. Da es schnell gehen sollte, bediente man sich eines sogenannten Firmenmantel für die zu gründende Firma, d.h. einer Firma, die nur auf dem Papier besteht, aber im Handelsregister usw. schon eingetragen ist, so daß man von heute auf morgen die Geschäftstätigkeit aufnehmen kann. Der Name der "Mantelfirma" war Thernglade Ltd.
Die Pläne zerstoben schnell und im Dezember 1970 verkaufte die Schildkröt-Gruppe die deutsche Firma Trix in Nürnberg an Georg Mangold (Eigentümer von GAMA), der Trix in Trix-Mangold umbenannte. Aber Trix, England verblieb im Besitz der Schidkröt-Gruppe.
Vor der Tatsache stehend, daß man Neuheiten für den englischen Markt bringen mußte, aber in viele Formen für Plastikmodelle kein Geld stecken wollte, verfiel man im Jahr 1971 in England auf die von Dir entdeckten Kartonmodelle.
Die Produktion von Trix Trains wurde im November 1973 eingestellt und die englische Fabrik geschlossen.
Von der Schildkröt-Gruppe übernahm der zuletzt tätige Geschäftsführer Ernest Rozsa die engl. Trix-Markenrechte, alle Halbwaren und Ersatzteile. Er führte die Firma in der Form eines Versandgeschäft fort, wo gewissermaßen auf Bestellung gearbeitet wurde.
Noch im Verlauf des Jahres 1974 verkaufte Ernest Rozsa sein Geschäft an die Firma Liliput in Wien. Er verblieb aber danach weiter in leitender Position in der nun Liliput UK genannten Firma. Diese Firma hatte nur noch eine Handvoll Mitarbeiter. Produziert wurde in Wien.