Habe heute mal wieder in meinen Bastelraum Nr. 2 aufgesucht und was gesucht. Gefunden hab ich es zwar nicht, dafür hat mich eine Lok in der Vitrine angestrahlt, die ich euch kurz vorstellen möchte. Wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, habe ich auf meiner Rundreise in Neuseeland verschiedenes Trix Material zusammen gekauft. Hier ist nun eine der Loks, die den weiten Weg zurück in die Heimat gefunden hat. Unbeholfen steht sie plötzlich aus der Vitrine an der Sonne..
entweder, man mag mich,
oder man mag mich nicht.
Ich jedenfalls mag sie, auch von der Seite..
Detail, sagen manche, Hauptsache, sie ist von TRIX...
Finde ich auch. Trotz ihrem Alter und fehlender Pufferbohle. Kupplung und Puffern strahlt sie was Gewisses aus.
Grüsse sugo
PS Habe in den 80er mehrere Bakelit Prellböcke auf Vorrat gekauft, da man mir gesagt hat, die Puffer dort könne man auch für Loks verwenden...habe es aber bis heute nicht übers Herz gebracht, die Prellböcke auseinanderzunehmen. Heute gibts ja richtige "Ersatzpuffer".
ich muß wohl mal die Flugpreise nach Neuseeland checken.
Da hast Du sogar die älteste Version der Lok, nämlich die mit Scheibenrädern mitgebracht, wie es sie nur 1935 gab. Sie trug 1935 die Artikelnummer 20/52. Später bekam die Lok Speichenräder und die Nummer 20/55. Die Nummer am Gehäuse hat man aber nicht geändet. Wieder später bekam eine neu geschaffene zweiachsige Dampflok mit Tender die Nummer 20/52. - Es gibt also zwei vollig unterschiedliche Modelle von Trix, die die Nummer 20/52 tragen.
Zu den fehlenden Teilen. Eine Kupplung ist vorhanden; es ist aber die Version von 1936 und damit ein Jahr jünger als die Lok. Da ist möglicherweise schon etwas repariert worden. Der Haken der Kupplung von 1935 bricht leicht ab. Du mußt mal untersuchen, welche Puffer die Lok hat. Es gibt da Puffer mit unterschiedlichen Gewindedurchmessern und Längen. Ob die von dem Prellbock passen? Versuch mach klug! Probiere auch die vorhandenen Puffer in den jetzt leeren Löchern, um sicher zu gehen, daß das Gewinde noch intakt ist und kein abgebrochener Pufferstumpf drin steckt. Die Puffer halten ein kleines Blech, das seinerseits die Kupplung hält. Da auf einer Seite die Puffer fehlen, ist das Blech auch verloren gegangen. Ab und zu gibt es das Blechteil beim großen Auktionshaus:
Falls die Puffer vom Prellbock nicht passen sollten und Du die fehlende Kupplung benötigst, da kann Dir Herr Nowak helfen.
Die Radscheibe rechts von den Kollektorbürsten, ist stark abgenutzt / hohl gefahren. Sie hat eine richtige Rille. Einem gelegentlichen Gebrauch steht das sicherlich nicht im Wege. Falls die Lok aber buchstäblich nur auf drei Beinen steht ... äh, auf drei Rädern läuft, würde ich mal versuchen, ob man die entstandene Rille in dem einen Rad mit einem Haftreifen (oder sogar zwei übereinander) etwas reduzieren kann.
herzlichen Glückwunsch, Du versteht es Deine Mitmenschen neidisch zu machen -- die Lok ist wunderschön.
Allerdings kann ich dem Georg nicht so ganz beipflichten. Ich glaube, das Gehäuse ist von einer 20/55, die ersten 20/52 (zu denen sie bei dem Fahrwerk gehören müsste) hatten eine andere Kupplungsaufnahme, einen kurzen Blechstreifen, der von unten mit zwei Schrauben befestigt wurde. (lt. Peter Bergs Buch).
Die Puffer haben ein M2,6 Gewinde. Wenn Du das Gehäuse zumindest vorläufig sichern willst, kannst Du das mit M2,5 Schrauben tun (ist eine gängige Größe, M2,6 bekommt man nur noch sehr schlecht), die sind zwar 1/10 mm im Durchmesser dünner, haben aber dieselbe Steigung und wenn man die nicht "anwürgt" passiert da nix.
Trix hatte mit der Abkehr von den vernickelten Puffern auch noch eine grundlegende (wenn auch von aussen nicht sichtbare) Änderung der Befestigung vorgenommen. Zuerst war das Gewinde im Fahrwerk und im Gehäuse einfach ein Loch. Mit den dünneren Puffern wurde das Gewinde in's Gehäuse geschnitten, die Puffer hatten auf Höhe des Fahrwerks kein Gewinde mehr sondern nur noch den Kern und waren somit einfach in's Fahrwerk eingesteckt. Man hat sozusagen die "Rollen getauscht". Wenn Dein Gehäuse also so jung ist, daß es Gewinde hat, wirst Du Dir mit den alten Puffern schwer tun, weil da die beide Gewinde (Gehäuse und Fahrwerk) nicht zu stark zueinader verschoben sein dürfen, sonst klemmt es einfach. Solltest Du vielleicht vorher mal checken. Dagegen spricht allerdings der Kupplungshalter, den Typ gab es mit den vernickelten Puffern.
Viel Spaß noch beim Basteln und viele (neidische) Grüße Ralf O.
ein schönes Stück, auch wenn das Gehäuse nicht exakt passt.
Du hast ein Scheibenradfahrgestell von Ende 1935/Anfang 1936 und ein Gehäuse ab ca. Mitte 1936/bis ca. Ende 1937 (elfenbeinfarbenes Dach).
Beim eigentiich passenden Gehäuse müssten die 1935er Kupplungen durch zwei kleine Haltebleche mit je zwei Schrauben von unten gesichert werden (hier würde keine Pufferbrille dazugehören).
Die passenden Puffer mit 2,6er Gewinde findet man entweder in Schrottloks, im ebay oder bei den bekannten Ersatzteillieferanten. Die Idee mit den Prellböcken ist auch sehr gut, es gab da unterschiedliche Pufferformen. Hier gehört eine kürzere Variante ran. Eine vollständige Lok ist immer besser als ein vollständiger Prellbock, zumal man das auch zurücktauschen kann.
Ich würde aber keine 2,5er Schrauben nehmen. Das sieht nicht gut aus und ich würde auch die Gewinde nicht mit falschen Schrauben belasten - auch wenn es nur 1/10 mm Unterschied ist. Ich habe mir übrigens angewöhnt, beim Instandsetzen / Warten der alten Loks die Gewindegänge mit 2,6er Schneidbohrern (gibt es z.B. bei T.J.) nachzuschneiden. Dadurch werden eventuelle Beschädigungen der Gewinde beseitigt, alte Krusten entfernt und die Puffer lassen sich von Hand festziehen.
Zitat von Dieter WeißbachIch würde aber keine 2,5er Schrauben nehmen. Das sieht nicht gut aus und ich würde auch die Gewinde nicht mit falschen Schrauben belasten - auch wenn es nur 1/10 mm Unterschied ist.
Da stimme ich Dir voll zu, habe mich aber wohl etwas unklar ausgedrückt !!! Das war auch nicht als Dauerlösung gemeint sein sondern als "Sicherheits-Notbehelf", bis Sugo Puffer hat, weil man aufgrund des hohen Gewichts von Fahrwerks und "Ballast" ja doch nicht wenig Drehmoment auf die verbliebene Verbindung ausübt wenn man die Lok versehentlich nur am Gehäuse hält und die dünnen Fahrwerke doch etwas zierlich sind. Solange man die Schrauben nicht wirklich anzieht werden sie auch nicht axial am Gewinde "reissen" und da sie die gleiche Steigung haben verdrücken sie auch nix.
Vielen Dank für Eure interessanten Erläuterungen. Vorweg, bucht keinen Flug mehr nach Neuseeland, ich habe schon alles abgegrast..
Im Ernst: Ich habe heute morgen die erwähnten Fachbücher von Peter Berg und Mikado auch studiert und bin auch zum Schluss gekommen, dass das keine "reine" 20 052 sein kann. Allein die "falsche" Pufferbohle spricht dagegen. Dazu bemerken kann ich höchstens, dass meiner Meinung nach hier nichts gebastelt wurde, sondern dass Trix halt zu dieser Zeit in einer Übergangsphase selbst Änderungen vorgenommen hat. Die Löcher der Puffer gehen durch bis zum Fahrgestell, dort ist das Gewinde. Glücklicherweise hat es keine abgebrochenen Puffer im Gewinde, es sieht so aus, als dass die Pufferbohle und die Puffer einfach entfernt wurden. Einen der verbliebenen Puffer konnte ich problemlos auf der anderen Seite einschrauben.
Zu den Rädern: @Georg
Die Räder sind in Ordnung, das Foto ist eine Täuschung, das ist mir rätselhaft. Ich habe sie nochmals fotografiert. Vielleichts sieht man es jetzt besser.
Das fürs Erste. Sollte eigentlich das Mittagessen zubereiten, Mist...
so sieht es richtig aus. Es könnte nur ein Schatten gewesen. Die Detailbilder verraten aber auch, daß zumindest an einem Rad, und zwar hier links oben
eine Mutter gewechselt wurde. Die Original-Mutter könnte sich gelöst haben und verschwand möglicherweise spurlos auf den Weiten der Anlage.
Ralf erwähnte ja schon die Kupplungsbefestigung. Nun ein Bild, das die Befestigung der Kupplung von 1935 zeigt.
(Laßt Euch nicht stören, daß da die Puffer fehlen.)
Nur warum sitzt das Gehäuse von 1936 auf dem Chassis von 1935? Normalerweise vertauscht das ja keiner. Die Vermutung Übergangsversion kam mir auch schon. Es könnte auch ein Reparaturfall gewesen sein, wo z.B. das nach einem Sturz zerbrochene Gehäuse durch ein neues ersetzt wurde. Für das Alter sind die Pantographen sehr gut erhalten.
Hier eine Auswahl unterschiedlicher Puffer, die Trix damals an den zweiachsigen Fahrgestellen verwendet hat:
von links nach rechts 20/51, 20/53, 20/55, 20/52(die Dampflok!)
es ist einfach unglaublich in wie vielen verschiedenen Versionen diese Loks auftauchen. Bei meiner im Januar gekauften 20/52 ist es genau umgekehrt. Sie hat das "echte" 20/52 Gehäuse mit der dünnen Pufferbohle und den Halteplättchen für die Kupplungen. Dies sizt aber auf einem späteren Chassis, welches zwar noch die eckigen Aussparungen bei den Sechskantmuttern hat aber schon mit 3mm Achsen ausgestattet ist...
Ich habe nur die Pantographen und die Blechhaken-Kupplungen ersetzt.
Deine 20/52 Vollbahnlok kann man auf Anfang 1936 datieren. Es ist eine sogenannte "Übergangslok". Sie hat noch das 35er Gehäuse, aber schon das 36er Fahrgestell (mit der Pertinax-Bürstenbrücke) und Speichenräder. Das gleiche gab es auch bei der 20/51.
Bis wann genau die Übergangsloks produziert wurden, ist heute schwer zu sagen. Ich würde vermuten, dass zur Leipziger Frühjahrsmesse 1936 versucht wurde, bereits die neuen Gehäuse der 20/55 (mit neuer Kupplungshalterung) und der 20/53 anzubieten. Vielleicht gab es noch Restbestände, die verbraucht wurden.
An Deine Lok gehört m.E. die 35er-Gusskupplung. Vielleicht schon die 36er-Gusskupplung, aber auf keinen Fall die 37er-Blechhakenkupplung.
Deine Puffer scheinen mir etwas zierlicher zu sein, als bei den späteren Loks üblich. Das dürfte gut zum Zeitraum Anfang 1936 passen.
Vielleicht bringst Du die Lok mal zum nächsten Stammtisch mit?
ich hatte eh' vor die Lok nach der Sommerpause mitzubringen.
Die unvernickelten Messingpuffer finde ich schon komisch. Ich kann mich nicht erinnern, solche Puffer schon mal gesehen zu haben.
Inzwischen habe ich auch das Scheibenrad-Chassis fertiggestellt und kann die 20/52 wahlweise als Scheibenradlok oder mit dem 36er "Originalchassis" fahren...
das Scheibenradfahrwerk ist natürlich spektakulärer ;-)
Dabei sind mir Deine messingfarbenen Bürstenkappen aufgefallen. Die meisten (eigentlich alle) Scheibenradfahrwerke, die ich gesehen hatte, besaßen "weiße" sprich silberfarbene Bürstenkappen.
Zu den Puffern: die sehen auch recht blank=neu aus. Vielleicht Nachbauteile?
Wir können ja mal nach der Sommerpause einen Scheibenradlok-TRIXSTADT-Stammtisch in Berlin machen. Da dürften sicher 10 Maschinen zusammen kommen. Außerdem sind dann nur 35er Wagen zugelassen ;-)
Du hast es erkannt...es ist ein frühes 36er Chassis mit Messinghülsen als Anpassung von 3,5mm auf 3mm Achsdurchmesser. Die Messinghülsen habe ich entfernt und die Scheibenräder von F.Nowack eingesetzt. Deshalb die Messing-Bürstenkappen.
Beim Scheibenrad-Stammtisch bin ich natürlich dabei ! Ich helfe gerne die Grenze von 10 Maschinen zu knacken...
... na das ist doch ein Wort. Ein Scheibenradlok-Stammtisch wurde bislang noch nicht ausgerufen.
Wenn es mit dem Raum klappt, findet der nächste TRIXSTADT-Stammtisch nach der Sommerpause am Samstag 17.09.2011 von 14:00 bis 19:00 Uhr statt. Mal schauen, ob alle Scheibenradlokfahrer an diesem Tag Zeit haben.