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Regulierwiderstand 10318/1

#1 von messingcolera , 20.03.2011 18:14

Liebe Freunde des Blechs,

hier mal was für die Starkstromer. Der Bing Regulierwiderstand 10318/1 von ca. 1912 , im inneren werkeln zwei Kohlefadenlampen mit Bajonett-Sockel. Leider fehlt die seitliche Bank.

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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#2 von Gelöschtes Mitglied , 20.03.2011 20:57

Ein unglaublich schönes Stück!! Wie viele Kinderfinger werden sich an dem Blech verbrannt haben? Die Lampen - eine Wucht - Goldstaub!! Bloß nicht putzen, der Staub ist originaaaaal....



RE: Regulierwiderstand 10318/1

#3 von STUPIDIX , 21.03.2011 09:37

Hallo Messing...

Ein wunderbares Stück, und leider auch kaum am Markt.

Danke fürs Zeigen!

LG
Heinrich


 
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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#4 von caepsele , 21.03.2011 13:12

Hallo Zusammen!

Das ist wirklich eine sehr interessante Sache mit den Starkstrombahnen. Ob Fingerverbrennen nicht noch das geringste an Verletzungen war? Habe mal gelesen, dass bei entgleister Lok dann auch die volle Spannung an den Schienen und an dem Lokgehäuse anlagen...
Gabs denn überhaupt ein Kurzschlußautomaten? Wohl eher nicht, geschweige einen FI-Schalter.

Gibt es Wagemutige die solche Starkstrombahnen (eher Starkspannung) in Betrieb setzen? Mit FI-Schalter bzw. Trenntrafo sollte sowas heute gefahrloser möglich sein.
Bekommt man diese Vorwiderstandsbirnen überhaupt noch?

Bing hatte übrigens mal eine elektrisch beheizte Dampfmaschine im Programm: einfach eine längliche "special" Glühlampe im "Flammrohr" des Stehkessels. Katalogtext: "absolut gefahrloser Betrieb möglich"

Interessierte Grüße von der dampfenden Zunft, die auch nicht ganz ungefährlich ist.
Harry


 
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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#5 von Dieter Weißbach , 21.03.2011 15:12

Hallo liebe Leute,

bezüglich der Doktorspiele an alten Trafos hatten wir hier schon einige Diskussionen und als Reaktion dazu deutliche Hinweise unter "NEUES im FORUM".

Für diese alten Lampenwiderstände gilt dies ebenso.

Der VDE hat beschlossen, dass der Verkauf dieser Lampenwiderstände zum 01.01.1927 VERBOTEN wurde, weil diese Technik lebensgefährlich ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Netzspannung heute nicht nur 110 V, sondern 230 V beträgt.

Die alten Lampenwiderstände sehen beeindruckend aus und sind ein wunderschönes Anschauungsstück aus der Frühgeschichte der Spielzeugeisenbahn, sie gehören aber definitiv in die Vitrine - und zwar ohne Anschluss.


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#6 von caepsele , 21.03.2011 16:28

Hallo Dieter,
denke mal, dass uns ALLEN klar sein sollte welches Gefährdungspotential da besteht bzw. für die damaligen Kinder (wenn die überhaupt damit spielen durften) bestanden hat. Wobei ich als gelernter Elektroniker auch schon mal ab und an eine "gezwickt" bekommen habe. Ein alter Betriebselektriker benutzte den Finger als Spannunsgprüfer aber mit den mahnenden Worten zu uns Lehrlingen dies nicht zu tun.

Deweiteren ist sicherlich auch die Frage berechtigt in welchem Zustand sich die Isolierungen befinden.
Aber warum sollte unter "fachkundiger Aufsicht" kein Betrieb möglich sein? Gerade unter den genannten neuzeitlichen Sicherheitseinrichtungen wie Trenntrafo und FI-Schalter?
Bei 110 Volt hilft übrigens ein Regel-Trenntrafo.

Warum wurde eigentlich erst so spät der Trafo bei den Spielzeugbahnen eingeführt? Kostenfrage? Transformatoren waren doch längst bekannt?!

Bei den Echtdampfloks verhält es sich ja ähnlich mit dem Gefährdungspotential: flüssiger Spiritus, heisser Dampf, spritzendes Öl und Wasser, offene Flamme, heisse Teile - also Kindern würde ich das nicht mehr als Spielzeug verkaufen. Hmmm, hatte meine erste Dampfmaschien aber auch mit 6 Jahren bekommen. Nach ein paar Brandblasen wußte ich wohin ich fassen durfte und wo es weh tat...

Die "Amerikanisierung" in allem und jedem eine Gefährdung für Leib und Leben und sonstwas zu sehen finde ich persönlich auch nicht toll.

Aber sicherlich ist hier Vorsicht geboten: Finger weg! Nur Leute mit dem nötigen Fachwissen ranlassen.

Interessieren würde es mich aber doch mal...

Gruß
Harry


 
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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#7 von messingcolera , 21.03.2011 20:30

Zur Gefahr durch die alten Spielzeuge gibt es hier Klick mich mehr Informationen.

Und zum angesprochenen Problem mit der vollen Spannung am Gleis gibt es hier mehr:
Klick mich

Und was die schöne Patina angeht kann ich alle beruhigen. Ich werde den Widerstand weder aufhübschen, putzen noch in Betreib nehmen. Ich mag Tinplate auch am liebsten mit den Spuren der Jahre.

Ach ja, zur Beruhigung sensiblerer Sammlerfreunde:
Eine genaue Nachschau meinerseits hat gezeigt, dass sich keine eingebrannten Fingerabdrücke von Kindern auf dem Gehäuse finden.


 
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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#8 von Gelöschtes Mitglied , 21.03.2011 20:49

Ist ja klar, das war ja auch kein Kinderspielzeug. Du mußt nach Abdrücken von "reifen Knaben" suchen, so war doch die damalige Werbung...



RE: Regulierwiderstand 10318/1

#9 von Pengel Anton , 21.03.2011 22:22

Hallo liebe Forenteilnehmer
Noch ein kleines Beispiel wie sorglos in dieser Zeit mit Elektrizität umgegangen wurde:
In einem älteren "Werkbuch für Jungen" (mein Sohn erinnert sich noch heute gerne an die Seilbahn bei uns durch´s Treppenhaus) war unter anderem auch der Bau eines "Transformators für die elektrische Eisenbahn" beschrieben. Auch wenn man ein 110 V nicht geerdetes Gleichstromnetz zu Grunde legt, und den Holzkasten drum herum, würde ich es doch als eher gefährlich einstufen. Sicherheit hat erste Priorität!!
In diesem Sinne
Hermann
Ich hoffe, mich durch diesen Beitrag nicht unbeliebt gemacht zu haben.


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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#10 von caepsele , 22.03.2011 09:08

Hallo Hermann, hallo Zusammen,

Sehr interessanter Link mit den Gefahrenquellen im Kinderzimmer!

Ein Blick in alte Bing-Katalog und man kommt aus dem Staunen nicht raus: Ton-Film schon im Jahr 1909, Telegrafie, Telefonie, Elektrisierapparate und Achtung: Röntgenröhren!!!

Das Werkbuch kenne ich auch noch! Fand ich toll! Nix mit ready-to-play wie heute!
Aber einen Trafowickeln ist doch nicht so schlimm. Nur würde man das heute kaum noch machen. Damals hatte man viel Zeit und wenig Geld und/oder Material.

Aber ein Trafo an Gleichstrom? Mit Zerhacker oder wie sollte das funktionieren?

Gruß
Harry


 
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RE: Regulierwiderstand 10318/1

#11 von Pengel Anton , 24.03.2011 22:15

Hallo, Harry
Hab´s damals mal flüchtig durchgelesen. Kann im Moment nicht sagen, ob ein Gleichrichter verbaut werden mußte, oder ob er für AC war.
Mit freundlichem Gruß
Hermann


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