einmal wieder brauche ich eure Hilfe. Das Regelgleis von meiner Bahn hat den Dienst aufgegeben. Da ich kein Zweites habe, muss das Vorhandene irgendwie wieder in den betriebsfähigen Zustand überführt werden. Nur habe ich keine Ahnung, wie ich das anstellen soll :( . Als ich neulichst den Zug einige gemütliche Runden drehen ließ, standen auf einmal alle Räder still und Rauch kam aus einem kleinen Loch (da wo der Stift hinzeigt) am Regelgleis. Irgendetwas muss durchgeglüht sein. Ist es ratsam den Deckel hinten abzunehmen ? Er ist festgenietet und besteht aus einer Art dicken schwarzen Pappe. Die Nieten müsste ich dann wohl rausbohren. Wie groß ist die Gefahr, dadurch etwas Wichtiges des Innenlebens zu beschädigen? Wie funktioniert es eigendlich ? Mit Spulen oder mit Widerständen?
Schonein mal vielen Dank für die Hilfe und ein schönes Restwochenende an Alle.
ich habe keine Ahnung, womit Dir Michael helfen konnte. - Vielleicht mit einem passenden Gleis aus seinem Fundus?
Dann sei aber bitte bei Wiederinbetriebnahme sehr vorsichtig, damit das neue Gleis nicht gleich wieder 'abraucht'. Vielleicht war nämlich ein Kurzschluss in Deinem Gleisaufbau oder Deiner Lok Schuld daran!
Wenn Du dann ein schönes neues Gleis in Deinen Händen hälst, solltest Du vielleicht versuchen, rauszukriegen, wie groß die einzelnen Teilwiderstände von Abgriff zu Abgriff sind. Dann hättest Du für spätere Reparaturen gleich die passenden Werte. Zur Messung der Teilwiderstände ein paar Überlegungen:
Ich nehme einmal an, dass die linke Reglerstellung niedrigste Geschwindigkeit bzw. Stand bedeutet, entspr. die rechte Stellung Höchstgeschwindigkeit. Ferner müsste es so sein, dass eine der beiden Anschlussklemmen direkte Verbindung zum Mittelleiter Deines Gleises hat. Die andere Anschlussklemme müsste dann eine direkte Verbindung zum ganz rechten Abgriff haben. Wenn's die einfachste und wahrscheinlichste Schaltung ist, besteht der Rest nur noch aus einer Reihenschaltung von Widerständen. Diese könntest Du mit einem Ohmmeter ermitteln, indem Du immer von Abgriff zu Abgriff misst. Vom vorletzten zum letzten Abgriff (ganz links) besteht dabei evtl. überhaupt kein Durchgang mehr, falls bereits der letzte Abgriff mit Stillstand gleichzusetzen ist. Wenn auch dort noch ein realer Widerstandswert zu ermitteln ist, steht er halt für die niedrigste Geschwindigkeitsstufe.
Zuletzt sollte man auch noch prüfen, ob noch ein weiterer realer Widerstand vom letzten Abgriff (links) zu der Klemme besteht, die direkte Verbindung zum Mittelleiter hat. Dann ist auch dieser Wert zu notieren.
'Bewaffnet' mit den gemessenen Werten ist man dann später dazu in der Lage Reparaturen mit nachgekauften Widerständen durchzuführen, falls mal wieder ein 'Unglück' passiert ist.
Ich würde auch das durchgebrannte Regelgleis auf gar keinen Fall wegwerfen, falls man es nochmal irgendwann aufmachen muss, um Genaueres über das Innenleben zu erfahren. Beim vorsichtigen Aufbohren der Nieten geht mit Sicherheit nicht gleich noch mehr kaputt.
schade, also doch kein neues Regelgleis. Dann gibt's also 2 Möglichkeiten:
1. Der Vorschlag mit einem (Regel-)Trafo von Michael ist sicherlich eine gute Möglichkeit. Wir brauchen dabei jedoch gar nicht Heinz-Dieters berechtigten Zorn zu fürchten. Ruhigen Gewissens kann man schließlich den modernen Märklin-Trafo 6647 empfehlen, der das VDE- und GS-Zeichen trägt. Eigentlich für H0 gebaut, benötigen ganz viele Leute diesen Trafo nicht mehr, weil sie mit ihrer H0-Bahn auf Digitalbetrieb umgestiegen sind. Der genannte Trafo wird daher z.B. sehr häufig bei Ebay angeboten und geht meist für sehr günstiges Geld weg. Die Leistungsdaten sind zwar für Spur 0 etwas knapp bemessen, der Trafo ist aber gegen Überlast geschützt, schaltet also temporär ab, falls es ihm doch einmal zu warm wird. Ferner ist natürlich die Ausgangsspannung mit 16V~ etwas zu gering (Spur 0 meist 20V). Aber wer die Raserei nicht braucht, wird auch mit 16V absolut zufrieden sein.
Für den Anschluss des Trafos könntest Du sogar Dein altes Regelgleis weiterverwenden. Da die Widerstandskette offenbar an einer Stelle durchgebrannt ist, brauchst Du den Fahrregler des Regelgleises nur auf die max. Geschwindigkeit einzustellen. Dann Anschluss des neuen Regeltrafos statt des alten (offenbar nicht regelbaren).
2. Evtl. ist aber Dein altes Regelgleis noch rettbar. Die Bestimmung der Widerstandswerte hatte ich ja in meinem vorherigen Beitrag beschrieben. An (hoffentlich und wahrscheinlich) nur einer Stelle wirst Du dann einen fehlenden Durchgang feststellen. Wenn Du mal die gemessenen Werte mitteilst, könnte man versuchen, den 'fehlenden' Widerstand abzuschätzen. Dann wäre Ersatz durch ein Neuteil möglich. Solche Reparaturen sind absolut gefahrlos möglich. Wir fummeln ja schließlich nicht an der Netzspannungsseite herum. Denn nur darüber und über die öffentliche Empfehlung alter Trafos, die unter heutigen Sicherheitsaspekten nicht mehr zulässig sind, hatte sich Heinz-Dieter zu Recht erzürnt.
Vielen Dank für eure Hilfe. Ich werden das denke ich so machen, dass ich erstmal die Widerstände ermittel. Neue Widerstände sind ja leicht und günstig zu bekommen.
Erzürnen oder gar eine Gesetzeswidrigkeit wollte ich hier natürlich nicht begehen auch wenn es sich nur um Niederspannung handelt aber ich kenne das Gesetz nicht genau und weiß nicht ob es auch für Niederspannung gülitig ist. Daher möchte ich mich vorsichtshalber für den Thread entschuldigen und ihn bei Wunsch bzw. Notwendigkeit löschen.
keine Sorge, Du hast da nichts unrechtes getan und Michael auch nicht.
Hinter der Kleinspannungsseite des Trafos, also im Bereich unserer Modelleisenbahn können wir (nahezu) alles tun oder lassen, was wir wollen. Und wir dürfen das hier im Forum auch öffentlich diskutieren. Dein Regelgleis ist also völlig unproblematisch!
Anders sieht das hier im Forum (öffentlich!) aus, wenn wir den Betrieb alter Trafos propagieren, die den modernen Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügen. Es müssen hier im Forum sogar Bilder geöffneter Trafos gezeigt worden sein, sozusagen 'Operationen am offenen Herzen'. Zwei Threads wurden aus diesem Grunde offenbar komplett gelöscht. An dieser Stelle ist noch ein ledigl. für weitere Beiträge gesperrter Thread erhalten, also zumindest noch lesbar. Man erkennt dort, dass die Administratoren einige Beiträge löschen mussten, was ihnen wohl Beschimpfungen eingetragen hat. Wenn man sich den erhaltenen Rest dieses Threads einmal durchliest, versteht man eigentlich ganz gut, worum der Streit damals ging und warum die Administratoren damals so handeln mussten.
Also brauchen wir alle keine Angst zu haben, hier im Forum über irgendwelche Trafos zu diskutieren, sofern sie den modernen Sicherheitsanforderungen genügen. Ich hatte ja bereits in meinem letzten Beitrag den Märklin-Trafo 6647 empfohlen. Wie ich inzwischen festgestellt habe, hat den Märklin leider nicht mehr im Programm. (Vor 1 oder 2 Jahren habe ich ihn aber noch auf der Märklin-Website gesehen; inzwischen ist jedoch bei H0 wohl nur noch Digitalbetrieb angesagt.) Eine bekannte 'Apotheke' im Internet (www.conrad.de) hat i.Ggs. dazu allerdings z.Zt. den 02.03.11 als neues Lieferdatum ausgewiesen! (Ein Restposten von Neuware?). Auf der Website der besagten 'Apotheke' findet man übrigens auch noch die Bedienungsanleitung dieses Trafos.
Ich selbst hatte mir vor ca. 2 Jahren 2 Exemplare dieses Trafos bei Ebay ersteigert. Damals machten die Versandkosten noch den Löwenanteil des Kaufpreises aus. Ich habe vorhin nochmal bei Ebay nach beendeten Angeboten geschaut und dabei festgestellt, dass die Preise mittlerweile 'explodiert' sind, wohl weil der Trafo nicht mehr hergestellt wird. Unter 25,- EUR (incl. Versand) ist da für ein einwandfrei erhaltenes Stück nichts mehr machbar. Die meisten gehen für höhere Preise weg.
Der Märklin 6647 ist wohl einer der letzten (oder der letzte?) regelbare Trafotyp mit Wechselspannungsausgang gewesen, welcher modernen Sicherheitsanforderungen genügt. Wer mehr Leistung als die 32VA dieses Trafos braucht oder doch eine höhere Ausgangsspannung als 16V haben möchte, muss sich dann bei regelbaren Netzteilen mit Gleichspannungsausgang umsehen. Mir fallen da spontan 2 Hersteller für große Spuren ein, die sowas im aktuellen Angebot haben müssten: Piko und LGB.
Viele Grüße
Thomas
P.S.: Jonas, Du kannst natürlich mal Deine gemessenen Widerstandswerte mitteilen. Es bleibt dabei: ich werde Dir gerne bei der Ermittlung des ungefähren Wertes des durchgebrannten Widerstandes Deines Regelgleises helfen.
diese Regelgleise waren für kleinste Motoren gedacht, vergleichbar vielleicht mit Märklin Z. Da gehen keine großen Ströme durch. Größere Loks lassen den Widerstandsdraht verglühen, wie Du ja bemerkt hast. Vielleicht hilft ja schon das Einkürzen des Drahtes, wenn es am Ende passiert ist, sonst neu machen. Aber dennoch bleibts bei den Schwierigkeiten.
hier mal aus meinem Fundus die Unteransicht des Innenlebens eines Märklin-Widerstandsreglers. Dieser Regler befindet sich in einem kleinen Kasten, ist also unabhängig vom Gleis positionierbar. Die Märklin-Nummer ist mir leider unbekannt aber auch nicht wichtig. (Auf der Unterseite des Reglergehäuses ist nur der Märklin-Stempel.)
An den rot markierten Punkten 1 und 2 wird dieser Regler zwischen Trafo und Gleis als in Reihe geschalteter Widerstand angeschlossen. Punkt 1 ist dabei direkt mit dem ebenfalls rot markierten Ursprung des Umschalters verbunden. Den (auf der anderen Seite befindlichen) Umschalter habe ich hier als roten Balken dargestellt, welcher gerade auf den grünen Punkt weist, welcher max. Geschwindigkeit ermöglicht, weil er direkt mit dem roten Punkt 2 verbunden ist. Darunter ist als violetter Punkt die vollständig isolierte Position markiert, also Stillstand. (Stillstand direkt neben Höchstgeschwindigkeit ermöglicht die optimale Funktion z.B. des 66er-Fahrtrichtungsumschalters in den Loks.)
Der gezeigte Regler hat neben der Höchstgeschwindigkeit noch 6 weitere Fahrstufen oberhalb der gezeichneten Position. Die 6 'Würmer' zwischen den grünen Punkten sind gewendelter Widerstandsdraht. Ich habe die Widerstände ausgemessen. Alle betragen knapp 3 Ohm. Daraus resultiert ein maximaler Widerstand von ca. 17 Ohm für die kleinste Fahrstufe ganz oben.
Sollte einer dieser Teilwiderstände durchgebrannt sein, könnte man ihn durch einen modernen Zementwiderstand mit dem Normwert von 2,7 Ohm ersetzen, falls man nicht gerade passenden Widerstandsdraht zur Hand hat, um selbst einen geeigneten 'Wurm' wickeln zu können.
Kürzlich hatte ich Gelegenheit, die Unterseite eines Bing-Regelgleises zu inspizieren, dessen Regelkästchen ich hier als Zeichnung wiedergebe:
Die roten Punkte 1 und 2 entsprechen in ihrer Bedeutung dem obigen Märklinregler, wobei Punkt 2 mit dem Mittelleiter des Gleises verbunden ist. Der zweite Anschluss des Reglers (A) ist hingegen mit dem Außenleiter des Gleises verbunden. Die insges. 5 Abgriffe dieses Bing-Regelgleises sind auch hier als grüne Punkte markiert. Die blauen Punkte sind elektrisch nicht relevant. Zwischen den grünen und den blauen Punkten ist nämlich ledigl. der Widerstandsdraht im 'Zickzack' aufgespannt. Die Widerstandswerte sind mir nicht bekannt. Aber auch hier dürften die (in diesem Falle vier) Teilwiderstände alle ungefähr den gleichen Wert haben.
Man sieht nun, dass sich die Hersteller die Angelegenheit damals relativ einfach gemacht hatten. Kennt man die anderen Widerstandwerte, kann man problemlos auf einen evtl. durchgebrannten Teilwiderstand zurückschließen und diesen durch einen modernen Leistungswiderstand mit Zementummantelung ersetzen.
entschuldige bitte das ich erst jetzt antworte. Vielen vielen Dank für die Mühe die du dir gemacht hast und für die Beschreibung. Damit wird die Reperatur bestimmt klappen. ;)