Hi liebe Leutz hier mal ein Wagen welchen ich nicht ganz zuordnenkann. Es ist ein 4 achsiger Bromberg mit schwenkbare Pufferbohle , welche direkt am Drehgestell befestigt ist . Wer hat diesen Wagen wan hergestellt , und welchen Wert hat dieses Teil etwa ? Besten Dank im vorraus für Infos
mfg Jorg --Pico 62
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das war mal ein Trix Express Güterwagen, gebaut von 1950-ca.57 (müsste nachschauen). Prinzipiell gehört der zu den gesuchteren Trixwagen, aber er hat keine Originalkupplungen und ist scheinbar stark ver(-zink-)pestet, also wertmäßig eher becheiden.
Zitat von pete... und ist scheinbar stark ver(-zink-)pestet, also wertmäßig eher becheiden. ...
aber ich denke, das ist eher Zinkfraß oder wie immer das heisst. Bei Zinkpest zerfällt die Legierung "von innen raus", bröckelt, aber das scheint mir eher sowas wie "Rost" zu sein. Hier im Forum gab es schon mal was drüber, aber ich hab' es nicht gleich gefunden und hab' jetzt keine Zeit zum suchen. Ich denke es hiess man sowas wie das hier entfernen und den (hoffentlich nicht zu verfressenen) Rest durch Lackieren oder Balistol schützen. Viel Wert ist er aber wohl trotzdem nicht mehr.
Du braucht keine Angst zu haben, daß Dir Wagen eines Tages auseinanderfällt. Es ist keine Zinkpest.
Es gibt den Wagen zwar in einer Zinkdruckgußausführung. Die entstand zu einer späteren Zeit, als man keine Probleme mit Zinkpest hatte.
Dein Wagen besteht aus Leichtmetall. Die weißen Ausblühungen sind typisch für ungeschütztes Magnesium und treten da auf, wo der Lack das Metall nicht (mehr ausreichend) schützt. Heute weiß man, wie man das verhindern kann. Man schaue nur das Gehäuse eines modernen Autogetriebes an. Damals kannte man als Oberflächenschutz nur Lack. Und der neigt bei Trix mangels Grundierung häufig zum Abplatzen.
Was kannst Du machen? Zunächst würde ich den Wagen reinigen. Wenn Du dabei eine alte Zahnbürste benutzt, bekommst Du den größten Teil der Ausblühungen weg. Wenn die Schadstellen aber nicht geschützt werden, kommen mit der Zeit die Ausblühungen langsam wieder.
Es kommt darauf an, wie der Wagen nach einer Grundreinigung aussieht. Wenn Du damit zufrieden bist? OK. Wegen des Zustandes und der geänderten Kupplung ist der an sich wertvolle Wagen für Sammler aber weniger interessant. Daher könnte man auch etwas mehr Hand anlegen.
Ich würde mich an deiner Stelle zunächst mit dem Fahrwerk beschäftigen. Wenn nach der Reinigung die Ausblühungen weiterhin stark auffallen, würde ich da eine Neulackierung in Erwägung ziehen. Weil dazu nur matte, schwarze Farbe benötigt wird, ist da nicht schwierig.
Die Original – Trix - Kupplung findest Du nur an diesem Wagentyp und den Schienentransportwagen, der das gleiche Fahrgestell hat. Aber beide Wagen sind selten und teuer. Falls Dir da nicht der Zufall hilft, würde ich die vorhandene Kupplungen belassen. Wenn er laufen soll, kannst Du Dich - je nach System – mit einem "Zwischenwagen" behelfen oder die Trix-Radsätze austauschen.
Den Aufbau würde ich nur reinigen und als Schutz mit einem (Balistol-)Ölfilm überziehen. Man kann den Aufbau auch mit farblosen (Zapon-)Lack überziehen. Eine Neulackierung ist wegen der verschiedenen Farben doch etwas aufwendiger.
Wenn der nicht neu lackierte Wagen in einem Karton gelagert werden soll, würde ich ihn in einem mit Öl getränkten Lappen einwickeln. Wenn es wie damals üblich ein Pappkarton ist, sollte man eine Plastikfolie herum wiceln, damit der Karton nicht fleckig wird.
Paß bitte bei den Tritten zur Bremserbühne auf, daß Dir da nicht die untersten Stufen (separat angesetztes Teil) verloren gehen. Noch sind alle Tritte dran.
Dein Tipp, wie man Ausblühungen unsichtbar macht, ist Gold wert.
Ich habe die beiden Wagen mit der Zahnbürste von losen Teilen der Ausblühungen befreit, dann mit Ballistol eingesprüht und dies mit der Zahnbürste verteilt.
Zur Zeit sehen sie so aus:
und auch die durch feuchte Verpackung geschädigte Lackierung der blauen Vorkriegs-Wagen Waggon-Lits sehen besser aus, obwohl ihre Lack-Schädigung nicht zu übersehen ist:
für die Gusswagen wie den Bromberg und den Köln, für die englischen Kipper und den Weltrol-Tieflader ist Ballistol das geeignete Mittel.
Bei den lithographierten oder lackierten Blechwagen würde ich eher von Ballistol Abstand nehmen, hier könnten durch die enthaltenen Säuren Langzeitschäden entstehen. Gute Erfahrungen habe ich mit Terpentinöl gemacht.
Du hast recht, PH 8 ist tatsächlich leicht basisch.
Ich bín im Moment etwas irritiert, aber Kollegen hatten schon mal Warnungen gegeben.
Vielleicht kommt es beim Ballistol mit der Zeit zu Zersetzungen ? Oder es ging um die unterwandernde/kriechende Eigenschaft von Ballistol, die Bedruckungen oder Lackierungen abhebt.
Dieter, die Warnung zu Ballistol hat andere Gründe und besteht seit Jahrzehnten: Ballistol hat als Waffenöl auch die Aufgabe, Schmauchspuren an der Waffe zu unterwandern und zu lösen, also gründlich zu reinigen. Wenn nun am Haus oder Wagen Lackschichten abblättern wollen, kann hier eine Unterwanderung stattfinden, die über kurz oder ganz lang die Fläche unterwandert und dann großflächig ablöst. So geschehen bei mir und anderen Sammlern. Schöne Grüße nach Berlin Botho