Das Design dieser Lokomotive entspricht dem Entwurf von Curly Lawrence, der unter dem Pseudonym LBSC in der Zeit von ca. 1935 bis 1975 bis zu hundert verschiedener Modell-Echtdampfloks entworfen hat. Die Pläne ab 3.5" aufwärts sind bei A.J.Reeves bis heute zu beziehen. Die Besonderheit an diesem Modell der Juliet ist, dass es exakt von 1:16 auf 1:32 heruntergerechnet ist. Sie ist somit eine der wenigen Spur 1 LBSC Juliet die je gebaut wurden und ist lange nicht in Betrieb gewesen. Ich habe es endlich geschafft , die Verharzungen aufzulösen und die innere Mechanik unter dem Einsatz von viel Carramba wieder gängig zu machen. Sie lief zuletzt auf 3 Bar Druckluft wie am Schnürchen. Nun muss sie wieder an´s Laufen gewöhnt werden



Immer Hp1

Joe

Hi Joe,
von LBSC habe ich ein altes Buch über Echtdampf-Loks. Sehr gut Informationsquelle! Die Jungs haben früher aus einem alten Gartenstuhl aufm Küchentisch noch ne Lok gebaut!

Er hat auf den "kleinen" Spuren 0 und 1 eher die einzylindrige Bauweise innenliegend mit gekröpfter Achse favorisiert.

Wobei inzwischen doch einiges im Modellbau anders gemacht wird.

Wuchtige Zylinder hat dein Maschinchen. Innenliegende Steuerung? Bestimmt Smithies-Kessel und Dochtbrenner?

Gruß
Harry

Genau so sieht es aus ! Richtig ist auch, dass das Spur 1 Juliet Projekt ursprünglich einzylindrig war, wobei der Zylinder zwischen dem Rahmen angeordnet war und aussen nur Dummies lagen. Diese Maschine hat jedoch zwei funktionierende aussenliegende Zylinder, was mich zu der Vermutung veranlasst, das hier der Bauplan für die 3,5" - Version (Maßstab 1:16) auf Spur 1 (Maßstab 1:32) herunter gerechnet wurde. Ich habe die Kolben gezogen um die Maschine von dem Dreck der Jahrzehnte zu befreien , daher konnte ich die Ein-und Ausströmkanäle wahrnehmen, welche auf beiden Seiten vorhanden sind .

immer Hp1

Joe

Hallo Joe,

davon hab ich den "großen Bruder" hier stehen:
LBSC Tich in 3,5". Momentan steht sie in der Werkstatt und bekommt neue Kolbenringe. Die alten hatten völligen Durchzug, so dass die Lok nur auf dem Prüfstand lief. Als Heizerschaufel dient mir ein Teelöffel. Wenn sie fertig ist, werde ich mal Fotos einstellen.

Viele Grüße

Holger

Ich fürchte fast, dass die Kolbenringe bei meinem Schätzchen auch "Geschichte" sind , denn unter Dampf sabbert sie nur rum, obwohl sie unter Hochdruck mit Luft (4bar!) auf dem Prüfstand im Modellbauclub gerannt ist, als wäre der Teufel hinter ihr her.
Jetzt bin ich mal wieder überfragt, woran es jetzt noch liegen kann.

Immer Hp1
Joe

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass bei Spur 1 Maschinen eventuell Dichtschur aus PTFE (Teflon) zusammengezwirbelt als Dampfdichtung in einem Spalt am Kolben eingesetzt werden kann.Eine andere Variante schlägt Viton O-Ringe vor, die saugend passen müssen .
Ich bin überfragt warum es nur pütschert und kein Vortrieb unter Dampf passiert!
immer Hp1
Joe

Hi Joe,

denke an den Wasserschlag! Oder hat die Maschine Muschelschieber die ggf. abheben können und das Kondensat ableiten? Wenn du alles abdichtest hast du auch höhere Reibungswiderstände die sich bei den kleinen Dingern auch wieder negativ auswirken.

Sicher dass die Lok jemals richtig lief?

LBSC vertrat eben die Meinung, dass einzylindrig bei den kleinen Spurweiten geeigneter sei - also eben das Verhältnis Kesselvolumen/Heizfläche zu Zylindervolumen (sprich Verhältnis Dampferzeuger zu Verbraucher), sowie höhere thermische Verluste (Wärmeverluste an den Zylinderwänden) und Reibungsverluste bei zweizylindrigen gegenüber einer Einzylindrigen Maschine.

Macht der Kessel richtig Dampf? Kessel mal entkalkt? Brenner arbeitet optimal? Hält er den Druck? 4 bar ist ne menge Holz! Die kleinen LBSC-Maschinchen liefen max. auf ca. 2 bar.

Dann halt uns mal auf dem Laufenden...
Harry

Irgendwie geht der Druck verloren und Wasser pütschert aus der Lok , werde mich auf die mühsame Fehlersuche machen müssen .

Vor das Echtdampf vergnügen hat der liebe Gott das schrauben gesetzt.

immer Hp1

Joe

Tja, Joe - dann such mal...
Kessel ist doch dicht? Dann mal die Rohrleitungen abdrücken bzw. ich habe meine Bing einfach in einen Eimer mit Wasser gesteckt und mit einer Fahrradluftpumpe, wie beim Fahrradschlauchflicken, die Leckagen gesucht.

Am Samstag kommt dann mal nicht die Ente mit in die Badewanne, sondern die Lok ;-)

Übrigens haben die früher graphitierte Baumwollfäden/schnüre für Stopfbuchs- und Zylinderpackungen genommen. Nicht zu fest packen, da die Bauwolle unter Feuchte quillt.

Es gab in den 80igern/90igern Molybdän-Fett das sehr gute Dauerschmiereigenschaften hat. Irgendwie vom Markt verschwunden! Bestimmt giftig oder zu gut das Zeug...

Sag mal, Harry,
wen könnte ich denn nach graphititertem Garn fragen: viele nehmem PTFE -Schur, verdrillen diese und legen sie in den Sitz des Kolbenrings ein´: PTFE-Band, welches erst noch zur Schnur gedreht werden muß , ist vorhanden aber für mich klingt graphitiertes Garn irgend wie besser, da Graphit sogar recht gute Schmiereigenschaften besitzt.

immer Hp1

Joe

Hallo Joe,

eigentlich ist nichts gegen Teflon-Band einzuwenden.

Graphitierte Baumwollschnürchen? Selbermachen: Baumwollgarn durch eine Graphit-Öl-Pampe ziehen - fertig! Aber nicht auf die Idee mit Graphitgewinnung aus Bleistift kommen! Da sind noch Tonerden mit dabei - schönes Schleifmittel! Graphitpuder bekommst du aber in jedem Baumarkt oder Schlüsseldienst.
Besser finde ich eben das Molybdänfett - wenn noch erhältlich.
Die Festschmierstoffe sollen ja nur die Notlaufeigenschaften verbessern.

Gruß
Harry

Hallo,

habe noch „Molykote G-n plus“ Montage und Einlaufpaste übrig. Dieses Zeug hält auch höhere Temperaturen aus.
Bei Bedarf eine PN senden.

Gruß

Bernd

Hallo, Bernd,

jetzt weiss ich ja nicht, wie ich das Spezialfett von dir zu meiner "Baustelle" bekomme. Wenn du mir deine Adresse PMst, werde ich dir einen mit meiner Anschrift versehenen gefütterten Umschlag in den eine Tube passt zusenden ( Selbstverständlich mit weiterem Inhalt, aber das regeln wir am Besten über PM.)
Vielen Dank im Voraus

Joe