Jetzt hat es mich doch richtig gepackt....
Es ließ mir keine Ruhe, deshalb machte ich mir die letzten Tage Gedanken darüber, wohin ich noch eine Eisenbahn bauen könnte. Bewaffnet mit einem Zollstock, vermaß ich jeden erdenklichen Platz in meinem Bastelzimmer. Letztendlich blieben mir dann noch 2 Möglichkeiten:
a) Ich nutze meinen alten Eisenbahnrahmen 1,50m x0,80 m, welchen ich die ganze Zeit als Fotografierhintergrund für meine Panzer nutze
b) ich mache eins meiner Regale 2,00m x 0,40m frei.
Variante a) wäre eine feststehende stationäre Anlage gewesen, die ich irgendwann wieder hätte abbauen müssen, ein weiterer Nachteil, mit den Maßen 1,50 x 0,80m x 0,80m schon recht sperrig.
Also, blieb nur noch Variante b ). Mein Gedankengang dazu: Ich baue 2 Module ( je 1,00m x 0,55m ) zerlegbar, die ich in dem Regal lagern kann, aber auch mal auf eine Ausstellung mitnehmen könnte. Zudem werde ich sowieso demnächst das Zimmer aufgeben müssen, damit mein Sohn ein eigenes Zimmer haben wird. Dann ist es auch einfacher die beiden Teile getrennt wo anders unterzubringen, ohne gleich die ganze Anlage wieder abbauen zu müssen. Derweil, aber kann ich die Module sogar aufgebaut und funktionsfähig in meinem Regal unterbringen und zum Bauen, die Module trennen und auf Böcke lagern.
Für alle die es übrigens nicht wußten, ursprünglich komme ich sogar aus dem Modelleisenbahnbau. Meine erste Anlage baute ich mit 7 Lenzen. Bis 1995, als ich bei meinen Eltern auszog war ich auschließlich in dem Bereich aktiv.
Heute mittag fuhr ich dann in den Baumarkt und ließ mir die benötigten Holzteile zuschneiden. Ein ordentlicher Unterbau ist gerade bei Modulbauweise sehr wichtig und notwendig, daher entschied ich mich für 16mm MDF-Platten. Die Rahmenteile sind 100mm hoch, bestehend aus zwei Längsteilen und je 3 Querträgern. Auch für die Basisplatte entschied ich mich für die MDF-Platten, hier dachte ich eigentlich an 10mm Stärke. Allerdings, war der Mensch, ander Zuschnittmaschine schneller und schnitt auch diese aus 16mm Platten. Nach kurzem Hin und Her, entschied ich mich dann doch diese etwas zu starkk geratenen Platten zu nehmen, sorgen sie doch für mehr Stabilität im Gesamten. Für die spätere Hintergrundkulisse, nahm ich dann aber doch lieber 5mm MDF- Platten.
Kurz zum Holz:
Warum eigentlich MDF-Platten und keine Sperrholz, oder Spannplatten?
Sperrholz ist meiner Meinung nach ungeeignet, da es sich nicht so schön Bearbeiten läßt, gerne an den Kanten franselt und auch gerne Feuchtigkeit zieht und sich mit der Zeit auch verzieht.
Spanplatten, sind zwar schön zu Bearbeiten, ist aber meist schon verzogen ( mehrfach verleimte Schichtplatten z.B. 10mm Stärke ), bzw. verzieht sich ebenfalls gerne. Vom Preis her im Vergleich zu Sperrholz und MDF, sogar teurer.
MDF-Platten, werden häufig im Lautsprecherbau verwendet, das sie den Vorteil hat sich nicht so leicht zu verziehen und sehr robust ist. Vor allem auch gegen Feuchtigkeit ist sie nicht so empfindlich, wie Sperrholz- oder Spanplatten. Preislich ist MDF, sogar günstiger wie v.g. Platten. Einzigster Nachteil, es ist etwas schwerer.
Hier also mein Unterbau
Als Verbindungsteile, nahm ich die Verbinder, wie sie für Küchenplatten verwendet werden, jedoch ohne die Plastikringe. Durch die Metallplatten werden die Platten auch nicht verdrückt.
Die beiden fertigen Rohbaumodule miteinander verbunden
Die Module getrennt.
Links und rechts werde ich noch je 2 Tragegriffe zur besseren Handhabe montieren. Die MDF-Platten habe ich mit 4x40mm Schnellbauschrauben verschraubt. Vorbohren und Senken sind allerdings absolut notwendig.
Der Übergang auf der Oberseite der Module
Nachdem ich die beiden Module soweit fertig hatte, machte ich mich gleich mal daran die Gleise aufzulegen, um zu sehen, ob mein Plan auch so funktioniert. Dazu habe ich die Gleise provisorisch verlegt und auch die spätere Hintergrundkulisse aufgestellt. Letztendlich befestigt wird dieser aber erst, sobald ich mit dem Landschaftsbau beginne. Die Hintergrundkulisse wird ca 15cm vom hinteren Anlagenrand ihren Platz finden, dahinter wird später ein Schattenbahnhof montiert.
Nun zum Gleisplan.
Bei der Größe 2,00m x 0,55m ist es schon relativ schwer eine glaubwürdige Modelleisenbahn unterzubringen. Zum einen soll die Bahn ja so aussehen, also würde sie von x nach y verlaufen und nicht nur einfach im Kreis herum sausen. Zum anderen sollte auch der Bahnhof glaubwürdig erscheinen, zudem wollte ich ja auch noch ein Stück freie Strecke. Also, einen ICE Bahnhof hier draufzubauen wäre Nonsens.
Als Thema wählte ich eine schöne gemütlich Nebenbahn Epoche III, mit einem kleinen Bahnhof, auf dem auch ein interessantes Rangieren möglich ist. Im rechten Bereich, ist ein Stück freie Strecke eingeplant, welche über eine Brücke führen soll. Hinter der Hintergrundkulisse wird ein Schattenbahnhof untergebracht. In dem Schattenbahnof finden max. 3 Züge mit je 80cm Länge Platz.
Ich fahre also mit Zug A in den Bahnhof ein und er verschwindet nach kurzem Aufenthalt, über die Brücke rechts im Tunnel. Jetzt könnte ich mit Zug B von rechts aus dem Tunnel heraus in dem Bahnhof ein. Nanu wo ist denn der Zug A geblieben? Zug B verschwindet nach kurzem Aufenthalt im Tunnel links. Aus dem Tunnel links kommt nun Zug C. Zug A und B sind verschwinden. Die Illusion ist perfekt, es scheint tatsächlich so, als würde der Bahnhof von x nach y führen. Weiterhin, wenn ich einen Zug, sagen wir A im Bahnhof stehen lasse, könnte ich mit einem anderen Zug B einfach im Kreis herumfahren. Im Schattenbahnhof geparkt, steht Zug C und D. Zug B hat durch meine Gleisplanung die Möglichkeit an Zug C und D vorbei zu fahren.
Hier habe ich mal die maximale Zuglänge ermittelt. An den Bahnsteig würden maximal 7 2achsige Personenwagons, mit einer Tenderlok passen. In der Regel, werden aber nur 4-5 Wagons zum Einsatz kommen, evetuell später auch mal nur ein Triebzug. Die Zuglänge kann also maximal 75-80cm betragen. Auch der Schattenbahnhof kann diese Zuglänge auf jedem Gleis sicher aufnehmen.
Mal von oben gesehen.
Der Bahnsteig wird ein aufgeschütteter mit Befestigung Richtung Gleis werden. Neben dem EG befindet sich noch ein kleiner Güterschuppen. Auf der linken Seite wird später eine Laderampe ( Holzverladung ) mit kleinem Bockkran befinden. An dem hinteren Abstellgleis wird später ein 1 stelliger Lokschuppen, für eine kleine Dampflok, die dort stationiert wird befinden.
Soweit mal mein Grundgedanke