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Kato -"Aufbauwagen" Rheinische Bahngesellschaft

#1 von noppes , 01.03.2025 15:17

Hallo zusammen,

zu diesem Modell und seinem Vorbild habe ich ein ganz persönlichen Bezug.

Ich habe 1985 bei der Rheinbahn (damals noch Rheinische Bahngesellschaft AG) meine Ausbildung zum Karosseriebauer begonnen. Schon zu dieser Zeit stand auf dem Betriebshof an der Erkrather Straße (heute ist dort das Capitol Theater beheimatet) der Tw 380 und um diesen Triebwagen geht es jetzt hier....

Bedingt durch den hohen Ausfall an Straßenbahnwagen infolge des zweiten Weltkrieges, war der unter denkbar widrigen Umständen wiederaufgebaute Fahrzeugpark der Rheinbahn nicht ausreichend für den erheblich gesteigerten Verkehrsbedarf. Die Rheinbahn suchte daher dringend, bis zur Beschaffung neuzeitlicher Fahrzeuge, den Mangel durch Gebrauchtfahrzeuge eingestellter Verkehrsbetriebe aufzustocken was aber nicht hinreichend gelang. So entschloss sich die Rheinbahn nicht nur zehn "echte" Aufbauwagen als Ersatz für totalbeschädigte Tiefflurwagen bei der DÜWAG zu bestellen, sondern ab 1950 auch noch 30 komplett neu gefertigte Wagen dieses Typs , versehen mit Neubaumotorgestellen der Bauart 1937/1943. Gleiches gilt auch für die Beschaffung passender Anhängewagen.

Obwohl die Rheinbahn seit 1951 konsequent moderne Großraum- und Gelenkfahrzeuge beschaffte, dienten die noch nicht sehr alten Aufbauwagen schließlich noch bis 1974 als Lückenfüller eines an sich modernen Verkehrsbetriebes. Obschon ihre Konstruktion eigentlich noch einige Betriebsjahre hergab, mussten sie wegen auslaufender Sondergenehmigungen (u.a. nichtautomatische Fahrgasttüren) aus dem Personenverkehr gezogen werden.

Die meisten Wagen wurden daher abgestellt und zeitnah verschrottet während einige zwischen 1970 und 1985 als Arbeitswagen hergerichtet oder genutzt wurden. Der Zahn der Zeit hatte jedoch deutliche Spuren hinterlassen und so beauftragte man die Lehrwerkstatt einen technisch noch ganz gut im Futter stehenden Wagen für das 1988 zu begehende 700-jährige Stadtjubiläum herzurichten.

Als Lehrling im 1. Lehrjahr schickte man mich aus der Ausbildungswerkstatt in die Fahrzeughalle. Dort sollte ich die Türen des Triebwagen ausbauen und nach oben bringen. Eine Tür wog für mich kleinen Wutz unfassbar viel, aber auf einer Palette mit einem Hubarbeitswagen und sehr viel Ehrgeiz war der Auftrag am Nachmittag erledigt. Am nächsten Morgen sagte mein Ausbilder (Hr. Tewes): "guck dir das mal an und sag mir ob du dir das zutraust die Türe wieder instand zusetzen". Diese Türen hatten im unteren Bereich sehr viel Rost und die unteren Profile waren sog. Doppel-U-Profile die es nirgendswo mehr gab. Ich habe einen Tag lang herumprobiert, wie ich diese selber mit der Kantbank aus 1mm Stahlblech herstellen kann und habe auch das Problem gelöst bekommen.

Ich habe alle Türen anschließend wieder Instandsetzen dürfen, mit verblechen, verzinnen, wieder einbauen und war stolz wie noch nie. Wahrscheinlich sind sie noch heute in dem Triebwagen so eingebaut.

Als Kato den Tw in den 1990er Jahren herausbrachte hatte ich (damals noch als N-Bahner hier zu sehen) ihn schon in 1:160. Was meine Ex-Frau mit dem gemacht hat weiß ich nicht (will ich auch nicht wissen die d.... K..). Aber jetzt habe ich einen in 1:87 und selbst wenn die Nummer nicht stimmt (das Modell trägt die Nummer 390) ich liebe diese Aufbauwagen.




















Gruss Norbert


Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..


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zuletzt bearbeitet 01.03.2025 15:18 | Top

   

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