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Umstieg von Analog >Digital

#1 von Dockyberlin , 16.12.2024 18:13

Hallo Gemeinde, vorgestellt hatte ich mich und meine Analoganlage schon. Wenn ich das wollte, was bräuchte ich für die Umstellung auf DIGITAL und welche Vorteile hätte dies? Danke! Es grüßt Hansi.


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Re: Umstieg Analog >Digital

#2 von claus , 16.12.2024 18:46

Moin Hansi,

hab deine Frage mal hierher verschoben, da mehr Antworten zu erwarten sind als im Analogbereich.


Viele Grüsse,

Claus


 
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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#3 von Rainer1403 , 16.12.2024 19:49

Hallo,
ich denke da an einen alten Film, wie hieß der noch schnell 😱 ach ja...und sie wussten nicht was sie taten.... oder so ähnlich.
Trotzdem viel Spaß dabei.
Gruß Rainer 😙


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#4 von sulka , 16.12.2024 19:52

Hallo Hansi,

das ist eine Frage die wohl schon die meisten H0 Modellbahner beschäftigt hat.
Was du auf jeden Fall haben wirst, ist 'ne Menge Arbeit und Kosten. Das ist die erste Frage ob du das möchtest. Ich gehe mal von den Bildern deiner Anlage aus.
Du wirst die Loks mit Decodern ausrüsten müssen, Fiesel-Lötarbeit, um sie danach zu programmieren/einzustellen, deine Bahntrasse mußt du auf zuverlässige Stromversorgung prüfen/optimieren. Das ist was mir erstmal einfällt.
Was du auch bekommst sind separat steuerbare Loks & Züge die du ohne aufwendige Verkabelung des Fahrweges überall abstellen kannst. Je nach Dekoder sind die Eigenschaften von Loks einstellbar, du kannst dir welche kaufen die bimmlen & tröten wie du es gerade willst. Also kurzum, es gibt jede Menge neue Spielmöglichkeiten.
Die Frage die man sich stellen sollte ist aber "will ich das alles?".
Ich habe mir in der entscheidenden Phase eine nicht ganz billige digitale Startpackung mit zwei Zügen, Ausweiche im Oval aus C-Gleisen und kleiner Mobilstation angeschafft um zu testen. Das ist empfehlenswert. Ich gebe zu ich war beeindruckt. Angefangen bei den C-Gleise die sich problemlos und stabil für einen Testaufbau auf dem Boden verlegen ließen. Der Anschluß der Steuerung war einfach (logisch Startpackung), die Loks waren sofort ansteuerbar. Das war eine V160 und eine BR 50, beide mit Sound etc. Das war natürlich auch sehr beeindruckend, am besten gefiel mir das Anlassen des Motors der V160 (ich hoffe der Nachbesitzer hatte dann keine Probleme wegen des Anlassers ;-))) Bei der Dampflok gab es Sequenzen wo der Sound klasse war, die Mehrzahl lag leider völlig daneben. Obendrein ergibt sich für meinen Geschmack bei mehreren soundigen Fahrzeugen gleichzeitig ein "sachtes Irrewerden". Ich hatte damals bereits einige neue Digitalloks in der Sammlung die aber idR über Testläufe nicht hinaus gekommen sind. Ich hatte aber auch eine gute Anzahl an analogen Fahrzeugen die mit Geld & Mühe hätten umgebaut werden müssen und dabei teils schöne Funktionseigenschaften verloren hätten, nur noch ein Abbild des geliebten Spielzeugs geworden wären.
Ich kann das nur persönlich für mich feststellen.
Ich bin heute froh darüber im rechten Moment mich noch von den modernen Sachen getrennt zu haben. Ich habe über mich selbst dabei gelernt, daß ich ein Spielkind im alten Sinne bin, welches es mag wenn die Züge rumpeln und ab un an ein Funken sprüht, man am Klang des Motors und der Mechanik hört welche Lok um die Ecke kommt und wie es ihr gerade geht. Das ist, abgemischt mit den Erinnerungen und Gefühlen auf der "großen Festplatte", für mich eine wunderbare Steilvorlage um "echte" Eisenbahn zu erleben.

Wie schon gesagt, das ist individuell völlig unterschiedlich, jeder hat so seine Favoriten was und wie er es erleben möchte.
Ich hoffe meine Gedanken helfen dir die richtige Entscheidung für dich zu treffen.

grüße klaus


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#5 von RailFun , 16.12.2024 20:25

Hallo Hansi,

wie Klaus schon so richtig beschrieben hat hängen Vor- und Nachteile von den eigenen Präferenzen ab.
Deshalb rate ich Dir, mal für Dich aufzuschreiben, was für Dich wichtig ist und das zu bewerten.

Digital bedeutet viele nette Gimmiks und Effekte, mit denen man nicht nur sich selbst sondern auch Gäste beeindrucken kann.
Das beliebige Abstellen ohne Blockabschnitte ist ebenfalls ein Aspekt, genauso, wie die Unabängigkeit und Einfachheit , wenn man auf einer größeren Anlage mit mehreren Personen gleichzeitig Betrieb macht.

Andererseits handelt man sich mit Digital eine neue Ebene an Komplexität ein um die man sich kümmern muß, um die Vorteile auch nutzen zu können.

Ich finde es zum Beispiel vorteilhafter eine Lok einfach auf einen Gleisabschnitt zu setzen und diesen mit einem Regler zu verbinden, und loszufahren ohne mir irgendeine Adresse merken zu müssen. Gerade wenn man relativ viele Loks hat ist das ein Vorteil.

Schöne Grüße
Peter


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#6 von Eugen & Karl , 16.12.2024 20:37

Hallo,

wenn man sich selbst in das Thema einlesen möchte: Bis vor ein paar Jahren gab es den Märklin Ratgeber 03070 "(Wieder-) Einsteigen in die Märklin Modellbahn".

Da der Umstieg auf Digital i.d.R. ohnehin den Erwerb von Komponenten aus dem aktuellen Programm bedeutet, kann man sich vertrauensvoll an den gut sortierten Spielwarenhandel wenden. Hier wird man beraten und kann sich die Artikel vorführen lassen. Keine Sorge, Du bist nicht der erste mit vermeintlich dummen Fragen.


Viele Grüße,

Bodo


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#7 von Trainworld , 16.12.2024 20:44

Hallo Hansi,

vorab: wie möchtest du umsteigen? Das ist die Frage, die du dir selbst vorab stellen solltest. Magst du nur digital fahren oder möchtest du eine quasi volldigitalisierte Anlage, wo du auch digital schaltest?

Ersteres ist relativ unkompliziert, setzt zwar einen gewissen finaziellen Einsatz voraus und natürlich etwas bastlerisches Geschick, wenn du die Loks nicht zum Umbau außer Haus geben möchtest. Die "größte" Erstanschaffung dabei dürfte die Station sein, das digitale Steuergerät. Wobei du hier ja nicht gleich auf "große Sachen" setzen mußt, als "reinschnuppern" reicht durchaus eine mobile Station, wie sie im Auktionshaus gerne mal aus Anfangspackungen abgegeben wird. Ob Märklin (Motorola), oder Trix, Roco (DCC), dazu gleich noch mehr. Und du solltest dir auch gleich von Anfang an selbst die Frage stellen, ob du mit den umgerüsteten Loks trotzdem noch auf deiner Anlage auch mal analog fahren möchtest oder ob die dann ausschließlich digital eingesetzt werden. Denn hier "scheiden sich schon Geister"; sicher gibt es viele gute und manchmal auch nicht so gute Multifunktionsdecoder. Man muß aber gerade in Bezug auf AC~ wissen, daß Papier oft geduldig ist; ich hab' gerade erst wieder einen Decoder "gehimmelt", weil nicht überall, wo "AC analog" draufsteht, der Decoder auch von den Stromstößen beim Umschalten "begeistert" ist. Und Qualität kostet nun mal...
Der zusätzliche Platz in der Lok (oder auch den Wagen für Funktionsdecoder...) ist heute nicht mehr so ein Thema, wie noch vor einigen Jahren, zumindest in H0 und größer. Inzwischen sind auch die kleineren Decoder so leistungsfähig, daß meist "genug Platz in der Hütte" ist, auch ohne größere Fräsangriffe. Hier haben Märklin Modelle von Haus aus einen enormen Vorteil: Wo Platz ist für den Umschalter, passt auch jeder Decoder rein!
Kritischer wird es, wenn du beschließen solltest, "meine Loks müssen auch Töne von sich geben", "Sound" ist noch mal ein anderes Kapitel. Und finde ich, bei "guten alten Modellen", dazu oft noch auf Blechgleis, einfach deplaziert. Aber das ist meine Meinung, andere mögen es anders sehen. Jedenfalls stehen da dann auch bei Märklin Modellen die einen oder anderen größeren Aktionen an, ein vernünftiger Lautsprecher ist noch mal eine "andere Hausnummer", wie ein normaler Decoder. Und natürlich auch finanziell eine "andere Welt"...

Hast du allerdings vor, gleich "Nägel mit Köpfen" zu machen und nicht nur digital zu fahren, sondern auch zu steuern, ist vorab das Blechgleis schon mal keine so besonders gute Idee. Da wäre es definitiv besser, gleich von Anfang an auf neuere Lösungen, mindestens K-Gleis, besser C-Gleis, zu setzen. So lange du "nur" digital fahren möchtest und weiter deine Anlage steuern, wie bisher, sehe ich bei deinem Gleissystem allerdings keine gravierenden Probleme.

Noch kutz was zu den "Weltanschauungen" Motorola/mfx - DCC: ich kenne so einige, die beim Umstieg durchaus bei "ihrem" Märklin geblieben sind, digital aber DCC fahren! Motorola ist eine, wie ich meine, langsam aussterbende Steuerungsart, mfx ist vor allem eines, teuer! Und eine noch beschränkendere "Insellösung", mittels derer Märklin seine potentiellen Kunden gerne weiterhin "fest" an sich binden möchte. Und nicht umsonst verstehen neuere Märklin Steuergeräte durchaus auch DCC!

Aber Anfangs ist es noch relativ egal, wenn du erst mal nur ein paar Loks umrüsten und fahren möchtest.

Meint grüßend
Roland

ergänzend, weil kurz vor mir gepostet:

Zitat
...kann man sich vertrauensvoll an den gut sortierten Spielwarenhandel wenden...

. Der war gut! Und eher der sicherste Weg konfus die falschen Entscheidungen zu treffen! Richtige _Fach_händler, die auch immer in der Lage sind, über den Tellerrand zu gucken, gibt es nur noch sehr wenige! Manche sind schon damit überfordert, einen zugekauften Decoder in eine vorhandene Schnittstelle zu stecken...


 
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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#8 von Bahnbastler , 16.12.2024 23:43

Hallo,

finde es ist schon viel geschrieben worden aber so richtig hilfreich finde ich vieles nicht.

Dem TE muss klar sein, dass er außer dem entfernen der Entstörkondensatoren im Gleis und dem entfernen der analogen Loks erstmal gar nichts machen muss. Dann wird die gesamte Anlage an das digitale Steuergeräte angeschlossen, ich kann hier die MS2 von Märklin empfehlen. Die MS2 kann alle notwendigen Protokolle und ist weitgehend intuitiv bedienbar.

Dann kann man die ersten zwei oder drei digital umgerüsteten Loks zum Einsatz bringen und schauen ob einem das liegt. Grundsätzlich gilt, Delta und andere Uraltdecoder, sowie der neue 60906 bieten ein Fahrverhalten wie analog.
Andere, moderne Decoder und Loks bieten teilweise mehr Spielspaß, deutlich besseres Fahrverhalten und ggf. Sound etc.

Ich würde raten es einfach mal zu versuchen, ich war schnell "angefixt" und im Zweifelsfall gibt es immer ein Zurück.

Eines muss allerdings klar sein, ob man nun der analoge oder digitale Fahrdienstleiter ist, aktiv steuern kann man immer nur eine Lok. Alles andere fährt "automatisch" oder steht. Allerdings vereinfacht das digitale Fahren einiges z. B. wenn man mehrere Loks ähnlich schnell fahren lassen will o. ä.

Gruß
Markus


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#9 von SAH , 17.12.2024 08:38

Moin zusammen,

meine Vorschläge sind wie folgt:
Abhängig davon, was an Roll- bzw. Fahrmaterial vorliegt zuerst nach einer günstigen Zentrale bzw. einem günstigen Fahrgerät Ausschau halten. Im Märklinsystem bieten sich MS2 oder gar ältere Steuergeräte (z.B. 6021) an, die für wenig finanziellen Aufwand zu bekommen sind. Als zweites braucht man genau ein Fahrzeug, welches mit dem neuen Gerät gesteuert werden soll um das Ganze auszuprobieren. Alte Anschlüsse vom Fahrtrafo abklemmen und neues Gerät anschließen.
Behält man die analoge Infrastruktur bei, kann man jederzeit zwischen Analog und Digital umstöpseln.
Wenn einem das "Fahrgefühl" mit dem Steuergerät zusagt, dann kann man sich überlegen: neue Modelle zuzulegen oder vorhandene Modelle umrüsten. Spätestens an dieser Stelle muss man sich dann intensiv mit der Materie beschäftigen:
Digital Steuersysteme (MM, MFX, DCC, Sx,......), Geräte, Stromversorgung, Erweiterungen, Störeinflüsse, Überwachung usw. Denn hier am falschen Ende zu psaren bedeutet oft, das Geld für ein und den selben Zweck zweimal auszugeben. Doch das muss ja nicht sein.

So muss sich jeder selbst seine Antwort für sich finden.


mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn
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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#10 von olyfan60 , 17.12.2024 08:53

Hallo Hansi,

eigentlich bin ich ein reiner Analogfahrer............ gewesen. In den Anfangszeiten unseres Mobastammtisches Plochzell sind
wir auch noch analog unterwegs gewesen. Ein Mitglied hat uns dann nach und nach und mit "Hilfe" einer CS2 digitalisiert.
Mein jahrelang gehegter Wunsch, eine Weihnachtsbaumanlage zu realisieren scheiterte regelmäßig an der hierfür notwendigen,
und weil's mehrere Gleise/Züge sein sollten auch etwas aufwendigen Verkabelung. So habe ich mir die Digitaleinstiegspackung
29000 von Märklin gegönnt, ein paar zusätzliche C-Gleise gekauft und aufgebaut. Schnell kam die 24802 mit den Weichen hinzu.
Wie es halt so ist : der Apetitt kommt mit dem Essen. Irgendwann konnte ich eine gebrauchte CS2 60215 günstig erwerben.
Nun hatte ich Gleise, eine leistungsfähige Steuerung, aber (noch) wenige Digitalloks.
Und so habe ich dann nach und nach Loks mit Hilfe des Umbausatzes 60906 digitalisiert. Zunächst die, die mir für den Fall, daß der
Umbau mißlingt, nicht so wichtig waren. Erste war eine 3047. Der Umschalter war irreparabel defekt, am Tender fehlten
"die üblichen Teile" (Treppen, Handlaufknubbel usw.), der Lack auch icht mehr sooo und die Windleitbleche innen leicht angerostet.
Meine Erfahrung mit dem Umbau : absolut unproblematisch. Vorausgesetzt man kann mit einem Lötkolben umgehen.
Es ist wirklich kein Hexenwerk. Den 60906 habe ich gewählt weil wesentliche Motorelemente (Feldblech, Motorschild usw.)
verbaut bleiben können und eine "Rückabwicklung" des Umbaus jederzeit möglich ist.
Zwischenzeitlich (weil der Apetitt mit dem Essen...... und ich nicht mehr unbelehrbar analog bin) sind div. Loks mit Mfx hinzugekommen

Fazit für mich (wirklich nur für mich) :

Meine Kleinanlage Altenstein bleibt analog Neues aus Altenstein - Kleine elektrische Eisenbahn im klassischen Sinn
Die Museumsanlage wurde analog gebaut und bleibt es auch Kleinanlage für das Denkendorfer Heimatmuseum
Fliegender Aufbau (Weihnachtsbaumanlage) nur digital
Die nächste Anlage (wenn ich je nochmal eine bauen sollte) wird auf jeden Fall digital

Keine Erfahrung habe ich mit der Digitalisierung einer vorhandenen größeren Anlage. Den Kostenaufwand darf man nicht unterschätzen.
Nachdem ich für meine Weihnachtsbaumanlage (C-Gleis) noch ein paar Weichen hinzugekauft und mit Antrieb/Decoder versehen habe
kann ich das bestätigen.

Gruß Gottfried


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#11 von Bahnbastler , 17.12.2024 11:09

Hallo,

auch wenn sich Steuergeräte wie die 6021 als nahezu unkaputtbar zeigen sind sie mit dem alleinigen MM1 oder MM2 Protokoll doch eher historische Technik - gewissermaßen "alte Modellbahn". Wenn man sich auf die Loks der 80er und 90er Jahre beschränken will und bei neueren Loks Einschränkungen in Kauf nimmt, kann man sie verwenden.

Ich würde eher eine MS2 nehmen, da sie bezüglich der Protokolle DCC und mfx einfach Vorteile bietet, ohne unnötig kompliziert zu sein. Gerade wenn Einstellungen an DCC Loks vorzunehmen sind, hat die MS2 hier eindeutig Vorteile und preislich ist sie im Bereich zwischen 80€ und 110€ neu zu haben. Auch bei möglicherweise vorhandenen Enkeln ist man mit einer MS2 (es gibt nun wohl auch eine die mit dem Smartphone kommuniziert) deutlich besser beraten!!! Man kann natürlich versuchen den Nachwuchs für alte Technik zu begeistern aber ein Einstieg über moderne Technik dürfte hier wesentlich erfolgversprechender sein...

Gruß
Markus


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#12 von sulka , 18.12.2024 19:58

Jetzt haben wir soviel geschrieben daß es dem Hansi / Docky glatt die Sprache verschlagen hat ;-))

grüße klaus


 
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RE: Umstieg von Analog >Digital

#13 von Erich Müller , 13.01.2025 18:04

Zitat von Dockyberlin im Beitrag #1
Hallo Gemeinde, vorgestellt hatte ich mich und meine Analoganlage schon. Wenn ich das wollte, was bräuchte ich für die Umstellung auf DIGITAL und welche Vorteile hätte dies? Danke! Es grüßt Hansi.


Hallo Hansi,

eine Menge vor allem technischer Antworten hast du schon bekommen.
Welche Vorteile hätte eine Umstellung auf digital?

Dazu möchte ich was sagen; und ich schlage vor, du überspringst beim ersten Lesen alles, was kursiv geschrieben ist - das sind die weitläufigeren Ausführungen, die kannst du später immer noch lesen.

Nun, wie schon gesagt, es gibt mehrere "Abteilungen", die man da getrennt bedenken sollte:
1. das Fahren
2. das Schalten

Ich fange hinten an: ich sehe wenig Sinn darin, eine analog durchdachte und konstruierte Anlage auf digitales Schalten umzustellen. Das ist viel Arbeit für wenig Nutzen.
Die einzige zwingende Ausnahme wäre, wenn du Freude daran hättest, die Anlage vollautomatisch laufen lassen zu können, mit Hilfe von einem Steuerungsprogramm, um dich davor zu setzen und einfach zuzugucken. Dann ist die Digitalisierung unumgänglich. Und bei sehr großen Anlagen kann ebenfalls Kollege Computer die Möglichkeit bieten, Weichenstraßen komplett zu schalten und auch gegeneinander abzusichern, inklusive Gleisbildstellwerk, was analog ungleich komplizierter ist. Danach sieht mir deine Anlage aber nicht aus!

Nun also zum Fahren.
Beim analogen Fahren hast du jedes Gleis einem Stromkreis und einem Trafo zugeteilt; die Lok, die sich auf diesem Gleis befindet, kann mit diesem Trafo gesteuert werden. Mit einem Schalter kann das Gleis stromlos geschaltet werden; alle Loks, die am selben Trafo hängen und nicht stromlos geschaltet sind, werden parallel gleich gesteuert.
Beim digitalen Fahren ist diese Zuordnung nicht mehr notwendig. Die Lok wird nicht direkt durch den Trafo gesteuert; sie bekommt vom Steuergerät eine Information, einen Befehl, und ein kleiner Baustein in der Lok setzt diesen Befehl dann um.
In der einfachsten und ältesten Märklin-Variante enthält dieser Befehl die Fahrstufe von 0 bis 14 und die Info "Licht an" oder "Licht aus", alternativ den Auftrag zum Umschalten. Moderne Steuergeräte und Decoder kommunizieren die Fahrgeschwindigkeit, die Fahrtrichtung und mehr als zwei Dutzend zusätzliche Funktionen, vom Licht über Rauchsatz an oder aus, Telex-Kupplung und Schlußlicht bis zu Geräuschfunktionen. Über das WIE mußt du dir erst mal keine Gedanken machen; wenn du dir vorstellst, die Zentrale schickt ständig an alle angemeldeten Loks SMS mit Befehlen wie "vorwärts Fahrstufe 24, Licht an, Rauch an, Telex hinten an", dann hast du schon das Nötige verstanden.
Das bedeutet, daß du mit mehreren Loks im selben Stromkreis unterwegs sein kannst; du kannst eine Vorspannlok vor den Zug setzen, ohne dir Gedanken um Stromkreise zu machen, oder auch eine Lok vom Zug abhängen und eine neue heranfahren, ohne irgendeinen Stromkreis an- oder aus- oder umschalten zu müssen. Du konzentrierst dich wirklich auf das Fahren deiner Lok.
Ein weiterer Vorteil dieses Systems: sämtliche Gleise stehen immer unter Spannung. Das heißt, daß die Wagenbeleuchtungen und Schlußbeleuchtungen der Züge nicht mehr je nach Geschwindigkeit heller oder dunkler werden. Du kannst eine Lok mit eingeschaltetem Licht und ggfs eingeschaltetem Rauchsatz im Bahnhof stehen haben; wenn sie einen Geräuschgenerator im Bauch hat, wird sie leise vor sich hin zischeln, eine Diesellok wird im Leerlauf tuckern.

Dazu kommt, daß moderne digitale Loks (und gut umgerüstete alte Loks auch) ein viel besseres Langsamfahrverhalten haben als die alten analogen Modelle. Man kann wirklich an den Zug heranschleichen, muß dann nur hoffen, daß die Kupplung auch ankoppelt. Und man muß weder in der Steigung noch im Gefälle nachregeln, um die Geschwindigkeit zu halten: das tut der Decoder selbst. Er hat quasi einen eingebauten Tempomat.

Eins will ich aber nicht vergessen, weil es um eine schon gebaute Anlage geht, in der die Signale natürlich Zugbeeinflussung haben:
wenn die Lok keinen Strom bekommt, geht kein Licht und kein Geräusch. Moderne Lokkonstruktionen mit Schneckengetriebe werden durch das abrupte Anhalten am Signal auch mechanisch stark beansprucht.
Es gibt Bausteine, um das alles abzufangen, um einen weicheren Auslauf zu bekommen und der Lok noch Strom zu geben, auch wenn sie auf Halt steht, damit das Licht und das Geräusch weiter funktioniert - aber die sind nachträglich aufwendig einzubauen. Wer nicht zu schnell fährt und auf den Schall keinen gesteigerten Wert legt, kann mit der klassischen Technik aber leben. Du kannst es auch erst mal so probieren, wie deine Anlage ist, und später aufrüsten.

Eins ist klar: Digital mit M-Gleis funktioniert, auch modernstes Digital mit mfx. Ich habe es ausprobiert, sogar im fliegenden Aufbau auf dem Fußboden war es einigermaßen problemlos; es gab nicht mehr Kontaktschwierigkeiten als analog. Moderne digitale Loks reagieren allerdings empfindlich auf kleine Unterbrechungen; dafür kann man dann einen Energiespeicher einbauen, aber der braucht Platz und kostet Geld.

Die Empfehlung: probier's halt mal aus! ist so falsch nicht; vielleicht kennst du ja auch jemand, der schon digital fährt, damit du es bei ihm ausprobieren kannst, ohne selbst Geld investieren zu müssen.
Ich fahre gern digital, aber ich fahre auch gern analog. Es hat beides seinen Reiz.


Viele Grüße

Erich


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RE: Umstieg von Analog >Digital

#14 von sulka , 13.01.2025 18:30

Hallo Hansi & Kollegen,

ich muß jetzt ehrlich sagen, ich bin erstaunt. Da wird ein Faß aufgemacht, einige Kollegen geben sich die Mühe mit regelrechten Abhandlungen Hilfestellung zu geben und es kommt nach mittlerweile fast einem Monat keinerlei Rückmeldung, nicht mal ein Danke-Klick, es muß ja gar kein Text verfaßt werden.
Ich finde das schade, nicht unbedingt motivierend.

Danke, klaus


 
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RE: Umstieg von Analog >Digital

#15 von claus , 13.01.2025 18:38

Zitat von sulka im Beitrag #14

...es kommt nach mittlerweile fast einem Monat keinerlei Rückmeldung, nicht mal ein Danke-Klick, es muß ja gar kein Text verfaßt werden.




Moin Klaus,

der Threadersteller Hans-Jürgen war am 10.01.25 zuletzt online..... vllt. ist er und viele andere ja noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt (?)


Viele Grüsse,

Claus


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RE: Umstieg von Analog >Digital

#16 von sulka , 13.01.2025 18:40

Zitat von claus im Beitrag #15
Zitat von sulka im Beitrag #14

...es kommt nach mittlerweile fast einem Monat keinerlei Rückmeldung, nicht mal ein Danke-Klick, es muß ja gar kein Text verfaßt werden.




Moin Klaus,

der Threadersteller Hans-Jürgen war am 10.01.25 zuletzt online..... vllt. ist er und viele andere ja noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt (?)


Hallo Claus,

machen das nicht die 3 Könige ? ;-))

unchristliche Grüße, klaus ;-)


 
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RE: Umstieg von Analog >Digital

#17 von Erich Müller , 13.01.2025 20:21

Hallo Klaus,

vielleicht hat der Kollege schlicht vergessen, die Benachrichtigung für neue Antworten zu aktivieren, und unsere vielen Antworten gar nicht gesehen.
Nicht jeder ist gewandt im Umgang mit Forensoftwares. ;)

Friedvolle Grüße!


Viele Grüße

Erich


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RE: Umstieg von Analog >Digital

#18 von claus , 13.01.2025 20:31

Zitat von Erich Müller im Beitrag #17

vielleicht hat der Kollege schlicht vergessen, die Benachrichtigung für neue Antworten zu aktivieren, und unsere vielen Antworten gar nicht gesehen.
Nicht jeder ist gewandt im Umgang mit Forensoftwares. ;)



Moin Erich,

das muss er auch nicht unbedingt, auch um nicht selten lästige Emailbenachrichtigungen zu vermeiden.
Wenn ich online bin, sehe ich unter "letzte Beiträge" sofort durch farblich rote Markierung, ob in meinem Thread Antworten gekommen sind.

Selbst auf der Startseite wird mir angezeigt, dass in der entsprechenden Themenrubrik neue Antworten vorliegen.

P.S.:

Möglicherweise hat er sich auch während der Feiertage beim ausgiebigen Spiel mit seiner analogen 60-/70-er Jahre Anlage von dem Gedanken auf Umstieg verabschiedet (?) Aus meiner Sicht völlig OK,
Bilder von meiner 70' Jahre Analogbahn


Viele Grüsse,

Claus


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zuletzt bearbeitet 13.01.2025 | Top

RE: Umstieg von Analog >Digital

#19 von sulka , 13.01.2025 20:33

Hallo Erich,

von der Aktivierung der Benachrichtigung bei neuen Beiträgen rate ich ab. Da quillt der Postkasten schnell mal über, eigene Erfahrung ;-)
Die Schlagfrequenz ist ja hier nicht so hoch und man sieht beim Blick auf die "letzten Beiträge" rasch ob was neues für einem dabei ist.
Ich wollte das auch nur ganz friedlich & allgemein anmerken ;-))

grüße klaus

edit: @Claus - doppelt gemoppelt hält besser ;-) Du warst schneller, aber ich hab mich öfter vertippt :-O


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RE: Umstieg von Analog >Digital

#20 von gn800 , 14.01.2025 08:13

Hallo Leute, ich habe mich bewusst gegen Digital entschieden.

Das hat folgende Gründe:

1. ich muss nicht lange auf einen Computer warten, bis neue Geräte oder Loks erkannt werden, wenn es überhaupt funktioniert.

2. Loks können auch weiter als ein paar Meter fahren und nicht nur im Stand lärmen. Der Lärm klingt meistens auch noch extrem unrealistisch, weil die Lautsprecher so winzig sind.

(Die Loks können nicht weiter bzw. länger fahren, weil dann garantiert ziemlich bald der Dekoder überhitzt.)

3. Ich habe lieber selbst den Spaß und überlasse den Betrieb keinem Computer.

4. Bei Problemen ist die Fehlersuche analog einfacher.

Grüße

Johannes


"Klinik" für alte Märklin- Krokodile, andere "Patienten" werden natürlich auch kompetent versorgt.


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RE: Umstieg von Analog >Digital

#21 von SAH , 14.01.2025 09:50

Hallo zusammen,

Von Digital habe ich mich wieder abgewandt und nutze dies nur noch für Tests und zum Programmieren. Mir persönlich bringt das ganzem Klingelhuptrööt Nichts und ich halte es für Effekthascherei. Nervig, wenn es wie bei 39821 (V200) nicht abschaltbar ist. Nervig auch, wenn angeblich Analogeigenschaften programmierbar sein sollten, aber de facto keine Auswirkung haben. Da fühle ich mich reingelegt.
Und auf den Betrieb und dessen Grenzen mal umgelegt bleibt lediglich das gleichzeitige und voneinander unabhängige Fahren auf dem selben Gleis übrig.


mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn
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RE: Umstieg von Analog >Digital

#22 von Erich Müller , 14.01.2025 10:22

Hallo Klaus,

Zitat von sulka im Beitrag #19
Hallo Erich,

von der Aktivierung der Benachrichtigung bei neuen Beiträgen rate ich ab. Da quillt der Postkasten schnell mal über, eigene Erfahrung ;-)
Die Schlagfrequenz ist ja hier nicht so hoch und man sieht beim Blick auf die "letzten Beiträge" rasch ob was neues für einem dabei ist.
Ich wollte das auch nur ganz friedlich & allgemein anmerken ;-))


Ich mach das ja auch nicht generell, sondern nur bei Beiträgen, die mich besonders interessieren oder wenn ich selbst eine Frage ins Forum stelle.

Zurück zum Thema...

Johannes, ich verstehe und achte deine Meinung, und ich finde analoge Modellbahn toll - fahre ja selbst auch eine.
Ich bin aber, was deine Argumentation (!) angeht, nicht in allem mit dir einig.
Vorab bedeutet digital nicht automatisch Computer. OK, man kann auch eine MS2 als Computer ansehen, aber dann ist auch die Uhr an deinem Handgelenk ein Computer. (Außer sie wäre wie meine, eine Öko-Uhr mit Federwerk.) Das ist ein großes Mißverständnis, nicht nur bei denen, die sich gegen digitale Steuerung entscheiden.
Dann zu den Einzelpunkten:
Zitat von gn800 im Beitrag #20
1. ich muss nicht lange auf einen Computer warten, bis neue Geräte oder Loks erkannt werden, wenn es überhaupt funktioniert.

Wie oft kaufst du neue Loks, die du bei der Zentrale anmelden mußt? In DCC kann ich auch einfach eine Lok aufs Gleis stellen, die Adresse am Steuergerät eingeben - und los geht's. Keine Wartezeit. Selbst die alte MS1 von meinem Papa meldet eine neue mfx-Lok in wenigen Sekunden an. Und beim nächsten Mal ist die Lok im Speicher, kein Warten.

Zitat von gn800 im Beitrag #20
2. Loks können auch weiter als ein paar Meter fahren und nicht nur im Stand lärmen. Der Lärm klingt meistens auch noch extrem unrealistisch, weil die Lautsprecher so winzig sind.

(Die Loks können nicht weiter bzw. länger fahren, weil dann garantiert ziemlich bald der Dekoder überhitzt.)

Die Ansicht über die Geräusche - geschenkt, da sind wir absolut einig. In Baugröße 0 klingt das schon ganz anders, und erst in 1 oder 2... aber in H0 brauch ich das nicht. Pfeife und Glocke kommen aber ganz gut rüber bei den neuesten Modellen.
"können auch weiter als ein paar Meter fahren" ist aber, mit Verlaub gesagt, billige Polemik. Als ob das mit digitaler Steuerung nicht ginge. Ich empfehle mal einen Besuch auf der Modellbundesbahn oder im Miniatur-Wunderland, da fahren die Züge Kilometer - digital gesteuert! Dabei überhitzt auch kein Decoder, das ist völliger Blödsinn.
Decoder überhitzen, wenn
- der Decoder unterdimensioniert ist für die Motorleistung
- die Lokomotive schlecht gewartet ist und darum der Motor viel mehr Strom braucht als normal, um seine Arbeit zu tun
- ein technischer Fehler vorliegt.
All das tritt im Regelfall nicht ein.

Ich habe in 45 Jahren Modellbahnerei nur einen einzigen Hitzeschaden an einer Lok gehabt, und das ist mittlerweile rund 40 Jahre her - die Ursache war, daß ich gern die Lok mit brennendem Licht abstellen wollte. Also hab ich den Regler so weit aufgedreht, daß das Licht sichtbar war, aber die Lok noch nicht anfuhr. Die Motorwicklungen haben das nicht gemocht, zumal in der "schönen P8" mit dem Motor in der Rauchkammer die Wärmeableitung etwas schwierig ist. Mittlerweile ist die Lok digitalisiert und kann stundenlang ihre Runden drehen - und braucht noch dazu nicht halb soviel Energie wie früher.

Zitat von gn800 im Beitrag #20
3. Ich habe lieber selbst den Spaß und überlasse den Betrieb keinem Computer.

Wie gesagt, man kann auch mit digitaler Technik manuell steuern; digital bedeutet nicht automatisch Computer. Guck dir die Anlage von Peter aus Wuppertal an, im Nachbarthread - er steuert mit einer Intellibox, alles von Hand. Die Art und Weise, wie die Drehung am Reglerknopf in Geschwindigkeit des Zuges übertragen wird, ist anders - das ist alles.


Zitat von gn800 im Beitrag #20
4. Bei Problemen ist die Fehlersuche analog einfacher.

Öhm... nö. Sie ist anders. Gewiß, es gibt manche Dinge, die für den Endkunden schwieriger zu reparieren sind. Da muß man dann - wenn der Schadensfall überhaupt eintritt - ein Teil austauschen oder zum Reparieren wegschicken. 99% der Probleme, die ich in den letzten 25 Jahren hatte (ich hab im Jahr 2000 das erste Delta-Control erworben), sind dieselben, die ich auch bei analogen Modellen kenne: mechanische Störungen und schlechte elektrische Kontakte, sei es durch oxidierte Kontakt-Oberflächen oder durch schlechte Lötstellen. Ich habe weit mehr Zeit darauf verwendet, M-Gleise abzuledern und Kupplungen gangbar zu machen, als elektronische Fehler in Loks zu finden und zu reparieren.
Was richtig ist: digitale Loks mit Permanentmagnet-Gleichstrommotor, der antriebslos als Dynamo wirkt und deshalb stark bremst, sind empfindlicher auf Unterbrechungen der Stromversorgung als analoge Loks mit Allstrommotor (der stromlos lediglich mechanischen Widerstand aufweist). Das trifft um so mehr zu, wenn die Lok kein Stirnradgetriebe hat, sondern ein Schneckengetriebe, das nicht von den Rädern angeschoben werden kann. In der Praxis läuft aber jede digital betriebene Lok bei mir besser als ein solo fahrender 3016 oder eine solo fahrende 3064 - und ich habe den direkten Vergleich zwischen der analogen 3064 und der mechanisch weitestgehend baugleichen, aber digitalen 37654. Den Zeigestock, mit dem mein Papa seine Züge an der hintersten Ecke der Anlage anstupste, wenn sie trotz full metal chassis an Lok und Wagen wieder mal stehengeblieben waren, brauche ich digital nicht.

Und mal ganz ehrlich: daß der Ford T von jedem Dorfschmied repariert werden konnte, ist doch heute auch kein Argument mehr, einen Ford T zu fahren und keinen VW Polo oder Renault Clio oder Opel Corsa oder ... .
Klar: einen Käfer oder 2CV könnte ich nach Gehör einstellen, da wäre vermutlich sogar der TÜV zufrieden. Ich freu mich jedes Mal, wenn ich so ein Auto sehe, und würde gern mal wieder in einem am Steuer sitzen. Aber trotzdem fahre ich im Alltag ein modernes Auto mit funktionierender Heizung und sogar Klimaanlage, das noch dazu 40% weniger Kraftstoff verbraucht und nur alle zwanzigtausend Kilometer in die Werkstatt muß - beim Käfer von 1960 war alle 2500 km Schmierdienst angesagt, alle 5000 km Ölwechsel.

Noch einmal: Jeder darf, ja muß sich persönlich für sich entscheiden. Da rede ich auch niemandem rein, zumal ich ja selbst zweigleisig funktioniere. Aber wenn Argumente vorgebracht werden, die schlicht sachlich falsch sind, dann widerspreche ich.

Gerade reingekommen, während ich am Telefon war:

Zitat von SAH im Beitrag #21
Und auf den Betrieb und dessen Grenzen mal umgelegt bleibt lediglich das gleichzeitige und voneinander unabhängige Fahren auf dem selben Gleis übrig.

Und weicheres Anfahren, bei dem längere Züge auch in der Kurve nicht umgerissen werden, konstante Geschwindigkeit in Steigung und Gefälle, weiches Abbremsen, sofern denn die Anlage entsprechend präpariert ist... ok, die ersten beiden Punkte hat zuerst die 7190-Elektronik gebracht, für analoge Fahrzeuge, bevor das in die c90-Decoderfamilie integriert wurde. Aber das sind seltene Orchideen im bunten Garten der Märklin-Welt. Nicht vergessen: konstante Lichthelligkeit an Lok und Wagen. Läuten und Pfeifen, wo die Signalordnung es vorschreibt - das ist der Teil der Geräuschproduktion, der mir wichtig ist, nicht aber "das Fett brennt", schwäbelnde Lokführer auf einer Dresdner Reichsbahn-Lok und andere mehr oder weniger unlogische Gimmicks. Meine selbst nachgerüsteten Loks sind freilich alle stumm, weil mir 50 Euro Mehrpreis für die Glocke und die Pfeife etwas teuer sind.

Wie gesagt, jeder legt seine Präferenzen anders, und das ist auch gut so. Eine Lok mit nicht abschaltbarem Geräuschgenerator (ich versuche, neutral zu formulieren) wäre auch für mich absolut unerträglich. Die 39821 war aber auch meines Wissens das einzige Modell mit dieser Konfiguration, die der inzwischen 30 Jahre alten und in den letzten Produktionsjahren dieses Modells (bis 2007) schon hoffnungslos überholten Decodertechnik zuzuschreiben ist: das Fahrgeräusch war auf f1 gelegt, und f1 ist bei Dampfloks mit c90x-Decoder der Anschluß für den Rauchgenerator. Darum ist f1 wie f0 im Analogbetrieb bei diesen Decodern aktiv.
Bei dieser Lok würde ich das Geräuschmodul ausbauen; Decoderwechsel wäre wegen der - unübertroffen guten, aber letztlich nur auf digitalen Anlagen voll zur Geltung kommenden - Sinus-Technik des Antriebs nicht möglich.


Viele Grüße

Erich


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RE: Umstieg von Analog >Digital

#23 von SAH , 14.01.2025 11:52

Moin Erich,

Zitat von Erich Müller im Beitrag #22

Zitat von SAH im Beitrag #21
Und auf den Betrieb und dessen Grenzen mal umgelegt bleibt lediglich das gleichzeitige und voneinander unabhängige Fahren auf dem selben Gleis übrig.

Und weicheres Anfahren, bei dem längere Züge auch in der Kurve nicht umgerissen werden, konstante Geschwindigkeit in Steigung und Gefälle, weiches Abbremsen, sofern denn die Anlage entsprechend präpariert ist... ok, die ersten beiden Punkte hat zuerst die 7190-Elektronik gebracht, für analoge Fahrzeuge, bevor das in die c90-Decoderfamilie integriert wurde. Aber das sind seltene Orchideen im bunten Garten der Märklin-Welt. Nicht vergessen: konstante Lichthelligkeit an Lok und Wagen. Läuten und Pfeifen, wo die Signalordnung es vorschreibt - das ist der Teil der Geräuschproduktion, der mir wichtig ist, nicht aber "das Fett brennt", schwäbelnde Lokführer auf einer Dresdner Reichsbahn-Lok und andere mehr oder weniger unlogische Gimmicks. Meine selbst nachgerüsteten Loks sind freilich alle stumm, weil mir 50 Euro Mehrpreis für die Glocke und die Pfeife etwas teuer sind.


Das weichere Anfahren usw. sind Attribute einer Automatisierung, die ich im Analogbetrieb eher nicht habe. Daher steuere ich das immer direkt und muss daher als "zentraler Lokführer" die Eigenschaften der Modelle im Einsatz kennen. Ja, es ist manchmal eine Herausforderung, doch gerade das macht einen Teil des "Spaßes" aus.


mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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RE: Umstieg von Analog >Digital

#24 von Erich Müller , 14.01.2025 13:32

Hallo Stephan-Alexander,

Da kommen wir aber deutlich weg vom Generellen hin zur persönlichen Praxis und Vorliebe. Die Qualität ist da, auch wenn man sie individuell nicht nutzt.
Der sogenannte Fünf-Sterne-Antrieb wurde ja nicht ohne Grund entwickelt und war nur damals zu teuer, um sich durchzusetzen.

Wer seine Züge einzig und allein von Hand beschleunigt und abbremst, nutzt folglich auch nicht die Zugbeeinflussung der Signale und ist speziell unter den Märklin-H0-Bahnern, die ich in meinem Modellbahnerleben kennengelernt habe, eine ganz kleine Minderheit. Im Zweileiter-Bereich und bei den Großspurigen (Spaß!) findet man das Vollmanuelle dagegen öfter.
Wenn ich aber jetzt an die Zerlegung eines Ortsgüterzuges oder Rangierspiele wir Inglenook denke, wo man tatsächlich von Hand und punktgenau fahren muß, wage ich zu behaupten: das macht nur digital richtig Freude. Von der Baureihe 85 abgesehen, hat Märklin meiner Erinnerung nach keine analoge Lok mit Telex-Kupplung und elektronischer oder elektronisch unterstützter Umschaltung angeboten, die analog wesentlich besser zum Rangieren geeignet gewesen wären: die 3031, 3065 und 3096 blieben immer vollmechanisch mit Bocksprunggefahr, die 3396 hatte keine Telex.


Viele Grüße

Erich


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RE: Re: Umstieg Analog >Digital

#25 von claus , 14.01.2025 14:06

Zitat von claus im Beitrag #2
Moin Hansi,

hab deine Frage mal hierher verschoben, da mehr Antworten zu erwarten sind als im Analogbereich.


hat sich in der Tat mehr als bestätigt...

Und vllt. meldet sich Hansi auch nochmal zum Thema... die Aufräumarbeiten im Ort dürften inzwischen vollzogen sein.


Viele Grüsse,

Claus


 
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