Zitat von Wolf Kurt im Beitrag #55
Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #49
Heute ist das anders. Heute verkauft Märklin überwiegend Neuheiten. Verkaufen heißt: Der absolut überwiegende Teil der Neuheiten ist ein Jahr später verkauft.
Wie viele von diesen Neuheiten sind ein Jahr nach Ankündigung noch nicht mal ausgeliefert ?
Ich fände es besser, statt 200 plus x Neuheiten anzukündigen, dafür Sorge zu tragen, daß alle Neuheiten auch lieferbar sind, bevor man schon wieder die nächsten Neuheiten ankündigt.
Wolf
Hallo Wolf,
es ist allerdings auch so, dass man mit der Marke in den Köpfen der Menschen Präsenz zeigen muss.
In jungen Jahren bin ich nebenbei Taxi gefahren. Samstags von 7 bis 17 Uhr und dann hat die Nachtschicht jemand anderes übernommen. Ich war froh wenn ich mit meinen Fahrten ca 80 DM eingenommen habe, denn dann habe ich auch meine 80 DM Verdienst (ja, 8 DM die Stunde) reingefahren. Der Unternehmer hatte dadurch jedoch nur kosten (Fahrzeug, Sprit, etc....). Seine Absicht war es Präsenz zu zeigen und mehr nicht! Geld hat er in den Nachtschichten am Wochenende verdient. Diese bin ich auch mal gefahren und es waren 700 DM die ich anschließend eingefahren hatte.
Märklin muss für Menschen interessant bleiben und als Marktführer auch eine ständige Präsenz am Markt zeigen. Genau so wie hier die Geschmäcker und Neigungen unterschiedlich sind ist es auch im Großen und Ganzen. Da will man möglichst viele Modellbahner bedienen. Den Kompromiss der teilweise zweijährigen Wartezeit (siehe den Churchill Pfeil) geht man da bewusst ein und spielt mit unseren Emotionen. Der Kunde will das haben, dann hält er auch die Wartezeit aus! Gefühlt ist das für den Einzelnen der auf sein Wunschobjekt wartet vielleicht eine Quälerei, aber es funktioniert.
Hinzu kommt noch die Abhängigkeit von Zulieferern. Nicht selten ergeben sich hier zusätzliche Verzögerungen, da nicht mehr alles bei Märklin selbst produziert wird (...und auch nicht kann).
Jetzt mag man sich fragen: "Warum machen die es dann nicht so wie früher?"
Die Antwort hat Märklin sich vor der Übernahme durch die Simba-Dickie-Group selber gegeben und war am Markt im Falle anderer Hersteller mehrfach sichtbar (Roco, Fleischmann, Arnold, Vollmer, Kibri.....).
Wie in meinem ersten Beitrag in diesem Thread schon herauszulesen ist, sollte man seine Kundenwünsche, insbesondere wenn es sich um unsere Nische der "Alt-Modellbahner" handelt, am Gesamtmarkt und dem machbaren einordnen können. Ansonsten bleibt ja, wie von Dir erwähnt, der Gebrauchtmarkt und das durchaus lustige Umbauen.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
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