01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Aktuell auf dem Tisch

#1 von volvospeed , 30.08.2023 18:49

Hallo zusammen,

die Woche bekam ich über den Verein 3 Loks in wirklich erbärmlichen Zustand angeboten. Keiner aus dem Verein wolle sich den Loks annehmen. Für je 10 Euro nahm ich dann die Loks mit. Alle Loks waren mit Farbe verschlimmbessert worden, die Räder waren komplett schwarz, ich hab sie erst gar nicht groß ausprobiert, ob sie überhaupt laufen. Ich wusste ja, das ich sie wieder in die Reihe bekomme, ansonsten würden sie als Ersatzteile dienen.

Es handelt sich um:

- 1306 Diesellok O&K, Version 2 mit eingeclipsten Gehäuse, also ab 1966-, Stempel ist nicht mehr zu lesen ( leider habe ich versäumt Bilder vor der Restauration zu machen )
Fehler:
Das Fahrwerk wurde mal mattschwarz angepinselt, ebenso wurden die Zierlinien verändert, das Dach war komplett verschrammt. Technisch, waren die Radsätze komplett schwarz, wie man sie von den aller schlimmsten Fällen kennt, Motor lief nicht mehr.
anstehende Arbeiten:
komplette Reinigung und Instandsetzung der Technik, Optisch: Komplette Reinigung, mattschwarz wird beibehalten und nachlackiert, Zierlinien werden neu nachgezogen, Dach neu lackiert.

- kein Bild von der Ausgangsbasis, da ich die Lok direkt nach Ankunft zu Hause zerlegte -


- 4000 Tenderlok "Anna" Version 2, ohne R2 Beschriftung, rote Zylinderkästen, Stempel 20/3, 1973, oder 1983, ich vermute letzteres, da auch die 4125 Bj 1982 ist und beide Loks aus dem selben Bestand kamen.
Fehler:
Gehäuse und Gestänge mit Farbe verunstaltet, Aufdrucke aber noch in sehr gutem Zustand, Technisch lief auch sie nicht mehr, Räder schwarz
anstehende Arbeiten:
komplette Reinigung und Instandsetzung der Technik, Optisch : Komplettreinigung und versuchen Farbe zu entfernen, der Aufdruck soll möglichst schadlos beibehalten werden.





- 4125 Schlepptenderlok 25, Version 2 ab 1973, mit Wappen am Führerhaus, sowie Beleuchtung vorne, Stempel 20/2 ( also 1982 )
Gehäuse und Gestänge mit Farbe verunstaltet, Aufdrucke aber noch in sehr gutem Zustand, Technisch lief auch sie nicht mehr, Räder schwarz
anstehende Arbeiten:
komplette Reinigung und Instandsetzung der Technik, Optisch : Komplettreinigung und versuchen Farbe zu entfernen, der Aufdruck soll möglichst schadlos beibehalten werden.





Egal, wie schlimm auch immer eine Lok aussieht, ich bekomme es nicht übers Herz sie als Ersatzteile, oder defekt da liegen zu haben. Irgendwie hab ich immer den Drang jedes Modell retten zu wollen. So ging es auch mit den 3 Exemplaren. Kaum zu Hause angekommen, es war gestern Abend schon 22.30 Uhr fing ich direkt mit der O&K an.

Da ich schon zwei gute Exemplare in rot habe und mir das Fahrwerk in dem Mattschwarz recht gut gefiel, entschloss ich mich dazu das Fahrwerk nach der Komplettreinigung nur auszubessern. Das Dach schliff ich an, um die Unebenheiten herauszubekommen und strich es in Silber ( Revell Aqua 90 ) und überzog es mit Klarlack Glanz ( Revell Aqua 01 ). Die Zierlinien versäuberte ich es so gut es ging mittels eine Stecknadel, sowie mit einem Skalpell. Dann zog ich die Linien mit Revell Aqua Nr. 88 Ocker nach. Die Zierlinien zog ich hierbei auch über di Trittstufen, ich finde das steht ihr sehr gut. Die Fenster, die der Vorgänger eingeklebt hatte, ließ ich drin, denn das steht der Lok gar nicht mal so schlecht. Zudem habe ich noch eine grüne O&K, bei der das auch mal von irgendjemand gemacht worden ist. Scheinbar war das früher mal eine beliebte Tunningsmaßnahme.

Technisch wie immer, erstmal komplett zerlegen, Motor reinigen, Kohle ausbrennen, Zahnräder in Ultraschall reinigen, alle drehenden Teile mit einem kleinen Tropfen Öl versehen und wieder zusammenbauen. Die Achsen, bzw. Räder einigte ich erstmal grob mit SR24 und mehreren Q-Tips vor, zum Schluss polierte ich die Radsätze wieder neu auf. Hier muss man vorsichtig sein um die Beschichtung nicht zu zerstören. Die Laufflächen waren bei dieser Lok gar nicht so stark abgefahren, wie ich es von den meisten O&K Loks her kenne. Nach dem Zusammenbau, ließ ich sie je Richtung 30 min einfahren und siehe da, wie neu.



Fast wie neu, man sieht nur noch geringe Laufspuren.



Auf, an die nächste Lok, auch hier wieder komplett zerlegen, intensiv Reinigung aller Teile, Kohle ausbrennen, Zahnräder reinigen, alle drehenden Stellen mit einem kleinen Tropfen Öl versehen, Kohle des Motors ausbrennen, Fahrwerk von Farbe befreien, Räder erst vor reinigen zum Schluss aufpolieren und je Richtung 30 min einlaufen lassen. Derweil machte ich mich ans das Entfernen der Lackstellen am Gehäuse. Leider gingen die mit meinen Mitteln nicht so einfach weg, das war schon ein gutes Stück Arbeit. Es blieb mir zum Schluss nichts anderes, als das Gehäuse mit Revell mattschwarz Nr. 8, so gut es geht auszubessern. Hierbei habe ich das, wie die Autolackierer immer bis zu nächsten Kante an lackiert. Heute werde ich die Lok noch mit einem Seidenmatten Klarlack überziehen, dann sieht die Lok wieder aus wie neu.



Das Fahrwerk wirkt wieder frisch und wie neu



Zur Lok 25, selbe Arbeiten, wie bei der Anna, jedoch hier kam zusätzlich dazu das auf einer Seite des Fahrwerks recht viel Farbe abgeblättert war. Hier lackierte ich zusätzlich noch das Fahrwerk neu. Alle Zierlinien in Rot wurden ebenfalls von mir nachgezogen. Einige Stellen am Kessel müssen noch mal nachbehandelt werden, das hatte ich heue morgen wohl nicht gesehen bevor ich sie dann mit seidenmattem Klarlack überziehen kann.





Auch hier wirkt das Fahrwerk wieder frisch und die Lok flitzt, wie der Teufel



Wenn man bedenkt, das jede Lok "nur" 10 Euro gekostet hat ist das völlig ok. Klar, sie sind nun nicht mehr ganz Original, aber für Ausstellungszwecke können sie nun genutzt werden und die besseren Modelle können etwas geschont werden. Außerdem macht es mir mega Spaß, solche Modelle wieder zum Leben zu erwecken.

Aktuell und nebenbei läuft bei mir noch gerade eine Großreinigungsaktion, Radsätze von den neu erstandenen gebrauchten Wagen. Auch hier waren die meisten sehr dreckig, weshalb eine Grundreinigung unterzogen wird. Auch hier verwende ich wieder Poliermittel aus der Schmuckindustrie.

Bei Wagen die auch auf meiner modernen Rollbahn gefahren werden sollen, modifiziere ich die Radsätze auf Rückmeldefähigkeit mittles Widerstandslack auf. Rückmeldefähige Achsen werden bei mir grundsätzlich mit einer roten Markierung auf der Achse versehen. Weiterhin bekommt jeder Wagen eine eigene ID Nummer, sobald er einsatzbereit ist. So geschehen mit allen Wagons, die ich den Monat neu dazu bekam, außer den Startmodellen von Fleischmann.

Viel Arbeit im Hintergrund, was man so nicht sieht






Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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zuletzt bearbeitet 30.08.2023 | Top

RE: Aktuell auf dem Tisch

#2 von regalbahner , 30.08.2023 19:27

Hallo Manuel,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Deine Restaurierung
der alten "Schätzchen" finde ich gut gelungen, es
wäre ja sehr schade die Fahrzeuge nicht im Betrieb
zu nutzen.
Gruss
regalbahner


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