Hallo Leute, seit ca. 40 Jahren besitze ich eine grüne R 880, die eine Merkwürdigkeit aufweist.
Als ich sie bekam, war das Uhrwerk völlig im Eimer. Da ich aber noch ein intaktes passendes R 880er Uhrwerk besaß, habe ich die Werke getauscht.
Nur: das ursprüngliche in der Lok verbaute Uhrwerk war nicht mit den 2,8er Schrauben befestigt, sondern besaß vier nach oben abgewinkelte Laschen, die duch Schlitze im Lokrahmen gesteckt und verschränkt waren. Allerdings besaß die Lok auch zusätzlich die beiden Bohrungen für die Schrauben.
Das neue Uhrwerk war eines zum Festschrauben, so nutzte ich die vorhandenen Bohrungen.
Das kaputte Uhrwerk ist irgerndwann später weggeben worden.
Hat jemand eine Ahnung, warum die Lok Schlitze und Löcher zur Uhrwerksbefestigung hat? Gab es irgendeine Ausführung, z.B. für Kaufhäuser, bei denen das Uhrwerk einfach (billig) eingelascht wurde?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Thomas, mein Laschen-Fahrwerk war ein vollwertiges R 880er! Und die Laschen waren auch kräftig, direkt an die Platinen mit angeformt. Nach oben durch die Schlitze durchgesteckt und verdreht, nicht umgelegt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Wo sind die vielen wirklich strahlend blauen R 880, die es laut Katalog von 1933 bis 1936 gegeben haben müsste, wo die vielen blauen Schwestermaschinen 880, R 12880 und R 3180?
Diese Maschinen erscheinen uns heute grün.
(Damit ist nicht das dunklere "Olivgrün" der Maschinen ab 1937 gemeint, deren heutiges moosgrün sich deutlich unterscheidet.)
Die merkwürdige R 880 ist eine frühe Ausführung dieser Maschine, die durchaus ab und zu zu finden ist (vergl. z.B. ebay 225038348517).
Wo sind die vielen wirklich strahlend blauen R 880, die es laut Katalog von 1933 bis 1936 gegeben haben müsste, wo die vielen blauen Schwestermaschinen 880, R 12880 und R 3180?
Diese Maschinen erscheinen uns heute grün.
(Damit ist nicht das dunklere "Olivgrün" der Maschinen ab 1937 gemeint, deren heutiges moosgrün sich deutlich unterscheidet.)
Die merkwürdige R 880 ist eine frühe Ausführung dieser Maschine, die durchaus ab und zu zu finden ist (vergl. z.B. ebay 225038348517).
Viele Grüße,
Bodo
Bodo, was meinst Du? Grün oder ehemals blau?
Weitere Frage:
Wenn meine Lok eine frühe ist, mit gelaschtem Fahrwerk, warum hat sie dann auch noch die Löcher für die Schrauben? Ich verbürge mich dafür, daß die Lok, als ich sie mit dem gelaschten Fahrwerk bekam, 100% original war, die Löcher also nicht nachträglich gebohrt worden waren. Warum auch? Laschen-Fahrwerk ausgebaut Löcher gebohrt, Laschenfahrwerk wieder eingebaut?
Auch auf dem Bild in der von Dir angegebenen Ebay-Auktion, wo die Lok von schräg oben abgebildet ist, sieht man neben den Laschen auch deutlich das Loch für die Schraube.
Und auf dem Bild, wo man die Lok von unten sieht, kann man sogar erkennen, daß das Fahrwerk neben den vier Laschen auch noch die Ohren (mit Loch) zum Anschrauben hat.
Sehr merkwürdig....
Ach ja, die primitiven Umschalt- und Bremsstangen ohne aufgeschraubten Knopf sind auch original.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
das kann ich nur bestätigen, ich kenne nur Maschinen mit Schlitzen und dem Loch im Umlauf. Auch die Schaltstangen mit den Drahtschlaufen kenne ich so. Vielleicht war in der Serie schon klar, dass dies nicht die endgültige Lösung sein wird.
Ich stelle (in diesem Forum nicht nur mir) die Frage, wo die vielen blauen 880er aus den drei Jahren von 1933 bis 1936 denn geblieben sind? Eine mögliche Antwort wäre, dass sie heute nicht sooo blau sind (und möglicherweise auch nie so waren) wie damals in den Katalogabbildungen dargestellt. Die Druckklischees wurden nach schwarz/weiß Fotografien der Handmuster angefertigt. Die Handmuster werden wohl noch handlackiert gewesen sein, nicht bedruckt.
Ich stelle (in diesem Forum nicht nur mir) die Frage, wo die vielen blauen 880er aus den drei Jahren von 1933 bis 1936 denn geblieben sind? Eine mögliche Antwort wäre, dass sie heute nicht sooo blau sind (und möglicherweise auch nie so waren) wie damals in den Katalogabbildungen dargestellt.
Meine 880er ist irgendwo zwischen türkis und babyblau.
Viele Grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
-wenn man genauer hinsieht, findet man schon einige mit dieser Befestigungslösung. Das funktioniert nur bei frühen, nachher ging es sich schon rein technisch nicht mehr aus, da die Windleitbleche zu gross waren. Für eine Notlösung oder erste Testversion aber ein wenig zu viele, für meinen Geschmack.
-<diese 880> beweist vielleicht nichts, aber legt doch den Verdacht nahe, dass nicht nur einige R880 so gebaut wurden, sondern die kleinste Baureihe zumindest zeitweise durchaus gewollt so produziert worden war.
-dazu kommt, man kann auch bei verlaschten Werken erkennen, dass die "Nase" mit dem Gewindeloch vorhanden ist. Man hätte also quasie nur zwei Schrauben hinein drehen brauchen.... hat man aber nicht, man hat die äusseren Auflagenasen nochmals 90 Grad abgekantet, um Laschen zu bekommen, vier Schlitze in den Grundrahmen gestanzt und dann die vier Laschen verdreht.
Ich stelle (in diesem Forum nicht nur mir) die Frage, wo die vielen blauen 880er aus den drei Jahren von 1933 bis 1936 denn geblieben sind? Eine mögliche Antwort wäre, dass sie heute nicht sooo blau sind (und möglicherweise auch nie so waren) wie damals in den Katalogabbildungen dargestellt.
Meine 880er ist irgendwo zwischen türkis und babyblau.
Viele Grüße
Holger
Bild?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
angeregt durch Holger habe ich mir meine 880 Maschinen (also die R 880 ohne Rückwärtsgang) angesehen. Dabei ist mir eine (vermeintlich, s.o.) grüne (Ich stelle ja die These in den Raum: Märklin bezeichnete es damals als blau) aufgefallen, die mit einem 880er Werk mit abgewinkelten Zungen verschraubt ist (alte Räder, keine Gegengewichte), aber im Umlauf nicht genutzte Schlitze (ohne Bearbeitungsspuren) hat.
Die 880 und die R 880 waren Neuheiten des Jahres 1933.
Die elektrischen Varianten R 12880 und R 3180 erscheinen erst im Jahre 1934. Ebenfalls im Jahre 1934 kommen die Ellok- Typen S 880, RS 880, RS 12880 und RS 3180 heraus.
1934 waren Schrauben wohl besser geeignet als verdrehte Zungen.
Ausnahmen bestätigen die Regel. Außerhalb der Saison könnten Platinen mit nicht abgewinkelten Zungen und/oder alte Umläufe mit Schlitzen aufgebraucht worden sein.
schlagen wir doch noch einmal den Bogen zu diesem Thema. Scheinbar hat man sich bei Märklin zu einem bestimmten Zeitpunkt Gedanken darüber gemacht, ob es sinnvoll ist, bei den günstigsten Lokomotiven die Werke mit verdrehten Laschen zu fixieren. Möglicherweise kam man zu dem Ergebnis, dass zwei Schrauben zwar Geld kosten, aber Zeit bei der Montage sparen.
vielleicht sollte man bei einer schlechten Lokomotive einfach mal den Decklack abnehmen.
Viele Grüße Christian
Christian, es wird womöglich reichen, an Stellen nachzusehen, wo bislang kein Licht dran kam (Falze, Blechdoppelungen... Vielleicht sogar an der Führerhausvorderwand im Kessel).
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
ich bin mir nicht sicher, ob es allein das Licht ist, das den Decklack vergilben lässt. Bei manchen 00 Personenwagen der typischen Jahre (z.B. 352 J und 353 J) zeigt sich die Farbveränderung auch auf der Kante unter dem Dach, wo normal kein Licht hinkommt. Nur dort, wo der Decklack abblättert, kommt ein blauer Wagenkasten zum Vorschein.
Es ist eine Sache, dass man bei manchen Märklin-Modellen heute genau die „Sonnenseite“ erkennen kann. Aber es gab in den 1930er Jahren auch bestimmte Modelle, bei denen unabhängig von der Lagerung der Decklack zu einer Farbveränderung neigt.
Die kleinen Märklin *880´er haben mittlerweile eine breite Auswahl an Farbschattierungen zu bieten. >grün<>olive<>blau-grün mit Effekt<>hellblau-türkis<>fast cyan< Auch, wenn man vorsichtig sein muss, Fotos zu beurteilen, muss man zugeben, dass der Lack grundsätzlich nicht farbstabil war/ist. Man wird das nicht mehr nachvollziehen können, vielleicht war es mal als Aqua oder Gletscherblau angelegt.
Christian, ich sehe das auch als Versuch zur Kostenoptimierung an. Das gab es doch auch woanders, man kam vom löten ab und verlaschte lieber, später sogar mit Zinkgussteilen. Also warum nicht auch beim Werk etwas versuchen. Allerdings finde ich, dass das nicht zwingend gleich zum "Start" der Baureihe passiert sein muss. Mir ist -rein von der Logik für mich- die Variante "Optimierung in der laufenden Produktion" sympathischer. Man hat es versucht und aus irgendeinem Grund wieder bleiben lassen. Ob man das gleiche auch bei den S/RS 880 versucht hat und dann gemerkt hat - hoppla, dass geht so nicht, dass wird am Ende teurer als vorher - oder ob man schon wusste, dass da auch neue Windleitbleche kommen und es dann nicht passt, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall scheint es ein ernsthafter Plan gewesen zu sein. Man soll nicht zu viel in die Katalogabbildungen hineininterpretieren, im Katalog von 1937 hat die R880 auch vorn eine Lampe.... aber man kann auch erkennen, wie die Befestigung des Werkes gezeichnet wurde...
meine These ist ja, dass die 880er Familie nicht sooo blau ist, wie die von 1933 bis 1936 gezeigten colorierten Druckklischees es vermuten lassen. Nur in den Katalogen scheinen die 880er und 910er den gleichen Farbton zu haben, aber eben nur dort.
Märklin hatte bei der Auswahl des Klarlacks mehr als eine Option. Dass daraus in den 1930er Jahren geschöpft wurde, kann man an den unterschiedlichen Versionen der Personenwagen im 00 Programm besonders gut nachvollziehen.
Möglicherweise kam bei den günstigen Einstiegs-Lokomotiven eine günstigere Rezeptur zum Einsatz, die sich als nicht so Farbstabil erwies.
Sammler begannen ca. 50 Jahre später, die Farben der unterschiedlichen Modelle zu beurteilen.
Ein Klarlack hat die Aufgabe, die darunterliegende Farbschicht vor äußeren Einflüssen zu schützen. Er ist eine „Opferschicht“. Die Farbe durch den Klarlack hindurch zu beurteilen ist nicht zielführend.
Bei der Restaurierung von Gemälden ist es üblich, den Firnis zu entfernen und nach Abschluss der Arbeiten zu erneuern. Vor dem Retuschieren wird zunächst eine Isolationsschicht aufgetragen, damit die Retusche im Laufe der Jahre farbtreu bleibt.
Bei altem Spielzeug verfolgen wir heute den Ansatz, den originalen Klarlack unangetastet zu lassen und Lackschäden offen zu lassen, um die Originalsubstanz zu erhalten.
Die wirklichen Farben unserer Spielzeuge werden wir daher in vielen Fällen nicht kennenlernen.